1. FSV Mainz 05 - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2016/2017 - 33. Spieltag

4:2 (0:1)

Termin: 13.05.2017, 15:30 Uhr
Zuschauer: 34.000
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Tore: 0:1 Branimir Hrgota (42.), 0:2 Haris Seferovic (50.), 1:2 Jhon Córdoba (60.), 2:2 Stefan Bell (62.), 3:2 Yoshinori Muto (76.), 4:2 Pablo de Blasis (90., Foulelfmeter)

 

 

>> Spielbericht <<

1. FSV Mainz 05
Eintracht Frankfurt

  • Jannik Huth
  • Giulio Donati
  • Stefan Bell
  • Leon Balogun
  • Daniel Brosinski
  • Jean-Philippe Gbamin
  • Fabian Frei
  • Levin Öztunali
  • Bojan
  • Pablo de Blasis
  • Jhon Córdoba

 


 

Wechsel
  • Yoshinori Muto für Levin Öztunali (46.)
  • Danny Latza für Fabian Frei (75.)
  • Robin Quaison für Jhon Córdoba (87.)
Wechsel
Trainer
  • Martin Schmidt
Trainer

 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

SGE verliert trotz Führung in Mainz

Beim Spiel in Mainz trifft die Eintracht zwei mal zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt, nämlich kurz vor und kurz nach der Pause. Trotzdem gehen die 05er eine knappe Viertelstunde vor Schluss erstmals in Führung und gewinnen am Ende mit 4:2.

Vorletzter Spieltag der aktuellen Saison und für die Eintracht stand ein Nachbarschaftsduell gegen den 1. FSV Mainz 05 auf dem Programm. Da unter der Woche auch noch Stendera und Tarashaj ausfielen, musste Niko Kovac sein Team einmal mehr verändern. So rutschte Haris Seferovic neben Branimir Hrgota in den Sturm, außerdem rückte Aymen Barkok in die erste Elf und der zuletzt gesperrte Abwehrchef David Abraham war ebenfalls wieder mit von der Partie. Beim Cheftrainer der Heimmannschaft sah die Sache anders aus, Martin Schmitt konnte fast aus den Vollen schöpfen, einzig die potentiellen Stammkräfte Danny Latza (Bank) und Alexander Hack (nicht im Kader) fehlten an diesem Nachmittag.

Blickt man ziemlich genau ein Jahr zurück, dann stand das heutige Bundesligaspiel unter ähnlichen Vorzeichen wie das in der Rückrunde der Vorsaison. Damals war es die Eintracht, die jeden Punkt gegen den Abstieg brauchte und diese im Heimspiel auch errang. In einer ähnlichen Situation befindet sich aktuell Mainz 05, wobei die Rheinhessen vor der Partie über dem Strich standen.

1. Halbzeit: Seferovic und Cordoba mit guten Chancen

Der größere Druck jedenfalls lastete auf den Hausherren, die entsprechend engagiert begannen. Die SGE wiederum wollte nach dem etwas mutlosen Auftritt gegen Wolfsburg zum alten Biss zurück finden und auf der Zielgeraden der Saison noch einmal das eine oder andere Ausrufezeichen setzen. Es dauerte fast zehn Minuten bis zur ersten kleineren Chance der Partie, doch der erste Eckball der Gastgeber wurde von Hradecky entschärft. Fast im Gegenzug dann eine richtig gute Chance für die Frankfurter: Die kamen mit Tempo vor das Tor von Jannik Huth, der jedoch den Flachschuss von Seferovic parieren konnte, der zuvor von Hrgota gut in Szene gesetzt wurde. Der folgende Nachschuss ging leicht über das Tor, doch ihre erste Duftmarke hatten die Hessen damit gesetzt (11.). Es dauerte bis zur 20. Minute, bevor die Mainzer mal wieder gefährlich vor dem Tor auftauchten, doch ein Schuss von Frei wurde abgefälscht, die darauf folgende Ecke brachte nichts ein. Da war der Abschluss von Cordoba nach Zuspiel von Krkic zwei Minuten später schon ein anderes Kaliber, doch Hradecky wehrte den Schuss gegen seine Laufrichtung mit dem Fuß ab. Jetzt war es ein offenes Spiel und beide Mannschaften endgültig in der Partie angekommen.

Der FSV hat die Chancen, die SGE macht das Tor

Die Eintracht setzte in der Folge auf Spielkontrolle, während Mainz auf schnelles Umschalten spekulierte, wodurch sich beide Teams erst einmal neutralisierten. Wenn, dann waren es die 05er, die mal gefährlich vor dem Kasten auftauchten, dann aber zumeist ihren Meister in Lukas Hradecky fanden. In der 42. Minute machte die SGE mit ihrer zweiten Chance dann direkt das 1:0. Natürlich erzielt von „Mainz-Spezialist“ Branimir Hrgota, der einen schönen Seitenwechsel von Barkok stark abschloss. Der Schwede, der bereits im Hinspiel doppelt traf, wurde damit wohl endgültig zum Schreckgespenst für die 05er. Bis zur Halbzeit tat sich dann nichts mehr und die Kovac-Elf ging mit der Führung in die Pause.

2. Halbzeit: Eintracht erhöht kurz nach der Pause

Zu Beginn des zweiten Durchgangs kam mit Muto ein zusätzlicher Angreifer beim FSV ins Spiel, für ihn blieb Flügelspieler Öztunali in der Kabine. Damit stellten die Gastgeber auf ein 4-4-2 mit zwei Spitzen um. Die erste gute Szene hatten trotzdem wieder die Frankfurter: Nachdem sich Bell bei einem hohen Ball verschätzt hatte, war auf einmal Hrgota auf und davon, konnte mit vereinten Mainzer Kräften aber am Abschluss gehindert werden. In der 50. Minute kam Hrogta dann doch wieder zum Abschluss und wieder klingelte es im Kasten von Huth. Dieser konnte den Kopfball des Schweden zwar noch auf der Linie abwehren, doch im Nachsetzen drückte Seferovic den Ball zur 2:0-Führung über die Linie.

Cordobas Anschluss aus dem Nichts, Bell legt nach

Die Eintracht, die Spiel und Gegner jetzt gut im Griff hatte, stand in der Folge defensiv stabil und ließ wenig zu. Einzig ein Fernschuss von Gbamin brachte ein bisschen Gefahr. Umso überraschender kam es da, dass Cordoba in der 60. Minute auf 1:2 verkürzen konnte, allerdings aus Abseitsposition. Doch es sollte noch bitterer kommen für die Frankfurter, denn nur zwei Minuten später machte Bell nach einem Standard per Kopf den 2:2-Ausgleich. Der hatte den Ball nicht mal richtig getroffen, doch sein Aufsetzer wurde unberechenbar für Hradecky und sprang neben dem Pfosten ins Tor.

Mutos Kopfball dreht das Spiel

Nun waren plötzlich die 05er oben auf und sorgten für Druck auf die Hintermannschaft der Hessen, die versuchten über Kontersituationen zurück ins Spiel zu finden. Kovac reagierte und brachte mit Besuschkow für Barkok frische Kräfte im Zentrum. Das Momentum blieb unterdessen auf Seiten der Gastgeber, die in der 76. Minute tatsächlich die Partie drehen konnten. Es war der eingewechselte Muto, der höher stieg als seine Gegenspieler und per Kopf unhaltbar auf 3:2 stellte. Daraufhin kam Rebic für Tawatha ins Spiel, während Mainz das Spiel clever zu Ende spielte und der Eintracht kaum mehr eine Gelegenheit gab, gefährlich vor ihr Gehäuse zu kommen. Stattdessen holten die Rot-Weißen in der Nachspielzeit noch einen Elfmeter raus, den de Blasis zum 4:2 verwandelte. Damit verlor die SGE am Ende das siebte Auswärtsspiel in Folge.

Stimmen zum Spiel

Martin Schmidt, Trainer von Mainz 05: „Die Erleichterung ist groß bei mir. Wir haben es diese Saison nicht oft geschafft, ein Spiel zu drehen. Diesmal hatten wir das Spielglück auf unserer Seite. Das Tor zum 1:2 war der Dosenöffner. Ich möchte mich vor allem bei den regionalen Journalisten bedanken, die uns in den letzten vier bis fünf Wochen ermöglicht haben, in Ruhe zu arbeiten. Bedanken möchte ich mich auch beim Verein für das in mich gesetzte Vertrauen, das ich an die Mannschaft weitergegeben habe.“

Niko Kovac, Eintracht-Trainer: „Gratulation an Mainz zum Sieg und auch zum quasi feststehenden Klassenerhalt. Rechnerisch sollte da nichts mehr anbrennen. Zum Spiel: Man hat gesehen, Mainz wollte die Partie unbedingt gewinnen. Meine Mannschaft hat bis zur 60. Minute ganz gut dagegen gehalten. Dann kam die entscheidende Phase, die den Mainzern die zweite Luft gebracht und die Zuschauer aufgebracht hat. Dass meine Mannschaft in 30 Minuten vier Gegentreffer kassiert, ärgert mich. Das darf nicht sein. Die spielentscheidende Situation war der Abseits-Gegentreffer. Zu dem Elfmeter muss ich nichts sagen. Aber ich muss sagen: Zu viele leichte Fehler werden in der Bundesliga einfach bestraft. Da muss man auch keine anderen Entschuldigungen suchen.“

Bruno Hübner, SGE-Sportdirektor: „Der Einbruch ist schwer zu erklären. Wir haben bis dahin ein recht gutes Auswärtsspiel gemacht, nur wenige Chancen zugelassen und, ich glaube, auch zu Recht 2:0 geführt. Dann haben wir einfach zu wenig gemacht. Das 1:2 war ein Abseitstor. Dadurch hat sich natürlich das Spiel verändert. Die Stimmung im Stadion war eine andere, die Mainzer Mannschaft glaubte wieder an sich. Da kann so ein Spiel kippen. Es darf aber nicht kippen, weil wir nicht dagegen gehalten haben. Somit sind wir doppelt verärgert: Was unsere eigene Leistung angeht, aber auch, was die Fehlentscheidung angeht. Wir müssen nun wieder die Frische in die Köpfe reinkriegen.“

Lukas Hradecky, Torhüter der Eintracht: „So eine Niederlage darf nicht passieren. Es tut mir leid für die Fans, die uns wieder super unterstützt haben. Wir waren 2:0 vorne. Wir müssen uns wirklich Gedanken machen, wie wir unsere Probleme abstellen können.“

 

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