Borussia Dortmund - Eintracht
Frankfurt |
Bundesliga 2016/2017 - 29. Spieltag
3:1 (2:1)
Termin: 15.04.2017, 15:30 Uhr
Zuschauer: 81.360
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)
Tore: 1:0 Marco Reus (3.), 1:1 Marco Fabián (29.), 2:1 Sokratis (35.), 3:1 Pierre-Emerick Aubameyang (86.)
Borussia Dortmund |
Eintracht Frankfurt |
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de
Eintracht unterliegt 1:3 in Dortmund In der Fremde bleibt Sand im Getriebe. Die SGE muss beim BVB eine 1:3-Niederlage hinnehmen und bleibt damit auswärts seit dem 18. Spieltag punktlos. Diesmal genügte auch ein Traumtor von Fabián nicht, um in Dortmund etwas mitzunehmen, wenngleich die Hausherren den Sack erst kurz vor Schluss zumachten. Kein Spiel wie jedes andere: Nach der Sprengstoffattacke auf den Bus der Borussia am Dienstag und dem Nachholspiel tags darauf wurde im Signal Iduna Park heute schon wieder gespielt, diesmal gegen unsere Frankfurter Eintracht. Das Wiedersehen mit dem Ex-Adler Sebastian Rode fiel leider aus, dafür konnte Thomas Tuchel wieder auf die Dienste des zuvor verletzten Marco Reus zurückgreifen. Bei der Eintracht stand Jesus Vallejo wieder zur Verfügung, der gegen Bremen kurzfristig passen musste. Er verteidigte an der Seite von Abraham und Ordonez. Auf dem Flügel schenkte Niko Kovac Marius Wolf das Vertrauen, den Platz im Sturmzentrum besetzte Branimir Hrgota. BVB dominiert Anfangsphase, Reus trifft früh Die Herausforderung für die seit neun Ligaspielen sieglosen Hessen war groß, denn die Borussia hatte in der Liga seit 34 (!) Spielen zu Hause nicht mehr verloren (28 Siege, 6 Remis). Und die Aufgabe sollte nicht leichter werden, denn direkt mit dem ersten Angriff erzielten die Dortmunder das 1:0. Nach einem Abstimmungsfehler in der Frankfurter Defensive kam Pulisic vor Hradecky an den Ball, spielte das Leder direkt in die Mitte, wo Rückkehrer Marco Reus mit der Hacke sehenswert zur Führung einschob (3.). Und die Gastgeber blieben in den ersten Minuten spielbestimmend und kamen zu weiteren Abschlüssen, etwa durch Sahin (7.). In der achten Minute dann plötzlich die Eintracht, die beinahe ebenfalls bei der ersten Gelegenheit getroffen hätte: Nach starkem Zuspiel in den Lauf von Hrgota sahen sich auf einmal zwei Frankfurter einem Dortmunder gegenüber, doch am Ende kam das Zuspiel etwas zu spät auf den am langen Pfosten lauernden Fabián, der das Leder freistehend am Kasten vorbei schob. Eintracht findet ins Spiel, Fabián gleicht per Traumtor aus Nach dieser rasanten Anfangsphase nahm sich das Spiel eine kurze Verschnaufpause, bevor abermals der BVB gefährlich vor dem Gehäuse von Hradecky auftauchte, der im Eins-gegen-Eins mit Kagawa aber Sieger blieb (18.). Nur Augenblicke später wieder die Eintracht, diesmal über links mit Oczipka, der sich gut an der Grundlinie durchsetzte, dann auf Wolf zurück legte, der wiederum flach zu Gacinovic passte, dessen Schuss knapp über das Tor ging. In der 22. Minute war es erneut Gacinovic, der diesmal per Direktabnahme am Elfmeterpunkt abschloss und nur durch einen Reflex von Bürki in allerletzter Sekunde an seinem dritten Saisontor gehindert wurde. Dafür machte es ein Anderer nach knapp einer halben Stunde besser, nämlich Marco Fabián: Dieser fasste sich aus 25 Metern ein Herz und hämmerte den Ball per Traumtor in den rechten oberen Winkel. Keine Chance für Bürki, dieser Hammer bedeutete den mittlerweile verdienten Ausgleich. Auch Sokratis trifft aus der Distanz Das Spiel blieb hochklassig und zum Leidwesen der Gäste antworteten die Dortmunder ihrerseits mit einem tollen Treffer. Sokratis wurde nicht richtig angegriffen und lief mit dem Ball am Fuß weit in die Hälfte der Hessen, ließ dann einen Gegenspieler stehen und zog per humorlosem Distanzschuss ab, der ähnlich wie der Ausgleichstreffer unhaltbar im Winkel einschlug (35.). Bitter für die Eintracht, die sich zuvor erstmals in der Partie eine Feldüberlegenheit herausspielen konnte. Somit ging es mit einem Rückstand in die Halbzeitpause. Ereignisarmer zweiter Durchgang Zur Pause brachten die Dortmunder mit Dembele und Ginter zwei frische Spieler, für sie blieben Reus und Bender in der Kabine. Niko Kovac hingegen ließ sein Team unverändert und vertraute erst einmal weiter auf die Elf des ersten Durchgangs. Das Spiel bot wenig Nennenswertes auf beiden Seiten, weshalb Kovac dann nach 56 Minuten doch reagierte und Rebic für Ordonez brachte, um im Angriff eine Option mehr zu haben. Damit stellte die SGE von einer Fünfer- auf eine Viererkette um, immerhin war der Ausgleich noch greifbar und das Spiel durchaus offen. Zudem stand die Eintracht inzwischen in der Defensive deutlich stabiler und ließ kaum Chancen des BVB zu. Aubameyang besorgt den Endstand Es dauerte bis zu 69. Minute, bevor Fabián es mal wieder aus der Distanz versuchte: Nach kurzer Ablage von Mascarell versuchte es unsere Nr. 10 mit einem überlegten Flachschuss ins lange Eck, doch der Ball strich hauchzart am langen Pfosten vorbei. Wenig später kam der schnelle Blum für den fleißigen Wolf in die Partie, der dessen Platz auf dem rechten Flügel übernahm. Torraumszenen blieben auf beiden Seiten dennoch Mangelware und der Schwung und das atemberaubende Tempo der ersten Hälfte weiterhin aus. In der 79. Minute dann die erste gute Chance der Borussia nach dem Wechsel, doch Aubameyang setzte seinen Kopfball nach Flanke von Schmelzer deutlich über das Tor. Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit machte es der Gabuner dann besser und erzielte nach einem Konter das 3:1. Die Eintracht steckte jedoch nicht auf und versuchte noch einmal heran zu kommen, doch ein Abschluss von Blum aus knapp 30 Metern ging ebenso nicht aufs Tor wie ein Schuss von Gacinovic. Auf der Gegenseite versuchte es noch einmal Kagawa mit einem Schuss auf das kurze Eck, doch Hradecky war auf dem Posten. Somit blieb es am Ende bei der Niederlage für im Jahr 2017 bisher in der Fremde weitgehend glücklose Frankfurter, die jetzt ihren Blick auf das schwere Heimspiel gegen Augsburg am kommenden Wochenende richten. Stimmen zum Spiel Eintracht-Trainer Niko Kovac: „Gratulation an den BVB! Wir haben ein Spiel gesehen, das von beiden Mannschaften gut geführt wurde, insbesondere auch angesichts der Ereignisse von Dienstag. Beide Mannschaften haben alles versucht, das Spiel zu gewinnen. Wir sind nicht gut ins Spiel reingekommen. Wenn man in Dortmund nach drei Minuten einen Gegentreffer kassiert, ist es nicht ganz einfach. Die Umstellung hat dann sehr viel gebracht. Beim Schuss von Marco hatten wir das Quäntchen Glück. Leider haben wir dann noch zwei Chancen liegen gelassen. Der Unterschied ist, dass Dortmund seine Chancen eiskalt genutzt hat und deswegen auch verdient als Sieger vom Platz gegangen ist.“ BVB-Coach Thomas Tuchel: „Ich war sehr zufrieden mit der ersten Halbzeit und wie wir gespielt haben. Ich finde, wir hatten eine gute Ausstrahlung auf dem Feld. Wir hatten viel Spielfreude und hatten zu dem hohen Ballbesitz eine hohe Intensität im Spiel mit vielen Sprints. Wir haben in jeder Phase sehr mutig gespielt. Es ist kompliziert, gegen die Eintracht anzugreifen. Sie ist eines der am besten organisierten Teams. Die Eintracht ist laufstark gegen den Ball und spielstark mit dem Ball. Ich war sehr angetan von der ersten Halbzeit, weil es uns gelungen ist, Torchancen herauszuspielen und Räume zu finden. Am Ende haben wir mit einem tollen Konter verdient gewonnen. Es war eine außerordentliche Charakterleistung meiner Mannschaft, dafür gebührt ihr der allergrößte Respekt.“ Mijat Gacinovic, SGE-Mittelfeldspieler: „Nach dem ersten Tor von Dortmund haben wir richtig gut gespielt und viele Chancen kreiert. Leider haben wir sie nicht genutzt. Das ist unser Problem. Aber es ist wichtig, dass wir gegen einen so starken Gegner gut gespielt haben. Jetzt wollen wir mit den Fans im Rücken gegen Augsburg gewinnen.“ Fredi Bobic, Mitglied des Eintracht-Vorstands: „Wir
hatten gute Möglichkeiten, vor allem in der ersten Halbzeit. Aber
auch um die 60. Minute herum hatten wir eine sehr gute Phase, in der wir
die ein oder andere Chancen liegen ließen und falsche Entscheidungen
getroffen haben. So gesehen ist es schade, wenn man dem Gegner wieder
zum Sieg gratulieren muss. Wir müssen weiter fleißig bleiben,
dann werden wir es irgendwann drehen.“
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