Eintracht Frankfurt -
Hamburger SV |
Bundesliga 2016/2017 - 25. Spieltag
0:0
Termin: 18.03.2017, 18:30 Uhr
Zuschauer: 51.500
Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenbach a. d. Pegnitz)
Tore: ./.
Eintracht Frankfurt |
Hamburger SV |
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de
Nullnummer Bei der Rückkehr von Heribert Bruchhagen nach Frankfurt sehen die Zuschauer eine maue erste, aber auch eine leidenschaftlich geführte zweite Spielhälfte gegen den Hamburger SV. Am Ende gelingt dennoch keiner Mannschaft das entscheidende Tor, sodass das Abendspiel des 25. Spieltages 0:0 endet. Nachdem die Eintracht zuletzt in München unter Wert geschlagen wurde und das vorherige Heimspiel gegen den SC Freiburg mehr als unglücklich verloren ging, wollte die Mannschaft von Niko Kovac beim Topspiel des 25. Spieltages endlich zurück in die Erfolgsspur. Da die jüngst schmerzlich vermissten Jesus Vallejo und Marco Fabián endlich wieder im Training waren (und letztgenannter in der Vorwoche sogar bereits ein paar Minuten in München auf dem Platz stand), konnte man durchaus optimistisch ins Abendspiel gehen. Zumal man gegen den Hamburger SV zuletzt neun Spiele ungeschlagen bleiben konnte. Die Zielvorgabe war entsprechend klar: Diese Serie sollte heute zweistellig werden. Schon im Voraus deutete sich an, dass dieses Unterfangen nicht einfach werden würde, denn die Hanseaten präsentieren sich in diesem Kalenderjahr bisher stark in Form, landete zuletzt zwei Heimsiege in Folge und konnten außerdem als erstes Team beim Aufsteiger in Leipzig gewinnen. Um trotzdem endlich wieder Punkte einfahren zu können, schickte Niko Kovac unter anderem Bastian Oczipka ins Rennen, der in München mit der 5. Gelben Karte zuschauen musste. Außerdem gab Marco Fabián sein Startelfdebüt in diesem Kalenderjahr. Jesus Vallejo wurde hingegen nicht rechtzeitig fit, außerdem konnte Makoto Hasebe nicht mittun, dessen Verletzung sich als schlimmer herausstellte als zuerst angenommen und der der SGE leider auf unbestimmte Zeit nicht zur Verfügung stehen wird. Es gab aber auch Grund zur Freude, denn Marco Russ kehrte erstmals nach seiner schweren Krankheit wieder in die erste Elf zurück und stand beim Anpfiff an der Seite von David Abraham in der Innenverteidigung. Auf Seiten der Hamburger kehrte Nicolai Müller zurück in den Kader, der zuletzt aufgrund einer Grippe gefehlt hatte. Dafür fehlte Trainer Markus Gisdol Verteidiger Mergim Mavraj, der verletzt ausfiel. Viel Kampf, wenige Chancen Für unseren Coach war es innerhalb weniger Wochen das dritte Spiel gegen einen Klub, bei dem er als aktiver Profi unter Vertrag gestanden hatte (München, Berlin und jetzt der HSV). In der vierten Minute kamen seine Schützlinge dann zur ersten kleinen Gelegenheit nach einem schnellen Gegenstoß über Fabián und Chandler, welcher den ersten Eckball einbrachte, der jedoch noch nicht für Gefahr sorgen konnte. Ebenso wenig wie der schnelle Konter der in pinken Trikots auflaufenden Hanseaten, die über den schnell Wood flott an den 16er der Hessen kamen, dort aber gestoppt werden konnten. In den ersten Minuten sahen die Zuschauer in der ausverkauften Arena ein durchaus engagiertes Spiel beider Teams, wenngleich es bis zur zwölften Minute dauerte, bevor Holtby den ersten Torschuss abgab, der jedoch nur am Außennetz landete. In der Folge blieben Abschlüsse erst einmal Mangelware, da beide Mannschaften nicht wirklich in die Nähe des gegnerischen Strafraums kamen. Stattdessen sahen die Zuschauer einige Einwürfe, Freistöße und Fehlpässe, da sich beide Parteien im Mittelfeld auf Augenhöhe begegneten und einander so neutralisieren konnten. In Minute 29 dann mal die Eintracht mit einer erstklassigen Gelegenheit: Nachdem sich Rebic auf links gut durchgesetzt und den Ball halbhoch in die Mitte gebracht hatte, suchte Hrgota dort per Direktabnahme den Abschluss, der nur denkbar knapp über den Kasten von Rene Adler ging. Wenige Minuten später folgte nach einem Freistoß aus dem Halbfeld ein Kopfball von Marco Russ, der jedoch deutlich am Tor vorbei ging. Zumindest hatten die Frankfurter nun mehr vom Spiel, ohne jedoch den finalen Ball an den Mann zu bringen. So ging es nach 45 Minuten torlos in die Kabine. Die Eintracht kommt besser aus der Pause Zur Halbzeit entschieden sich beide Trainer noch gegen einen Wechsel, also ging es mit dem gleichen Personal weiter und auch das Spiel knüpfte nahtlos an den ersten Durchgang an. So war es dann auch an der Eintracht das erste Ausrufezeichen zu setzen: Nach schöner Kombination von Fabián und Oczipka auf rechts, kam Rebic im Strafraum zum Kopfball, der allerdings wie der Schuss von Hrgota in der ersten Hälfte knapp über das Tor ging. Ebenso wie wenige Minuten danach eine Chance von Abraham, ebenfalls mit dem Kopf, die auf anstatt im Netz landete. Die Adlerträger waren jetzt jedoch am Drücker und dominierten das Spielgeschehen erstmals deutlich. In diese Phase fielen dann auch gleich mehrere Standards für die Hausherren, die jedoch von den Hamburgern verteidigt werden konnten. In der 60. Minute dann kurze Aufregung, als ein Spieler des HSV im Duell gegen einen Frankfurter am Fünfmeterraum zu Boden ging. Während die Gäste darin ein strafstoßwürdiges Foul sahen, entschied Benjamin Cortus auf Weiterspielen. Dennoch waren auch die Norddeutschen in der zweiten Halbzeit angekommen und kamen ihrerseits zu Chancen, sodass sich ein offener Schlagabtausch entwickelte. Nun wurde es ein rassiges, feuriges Spiel mit einigen heißen Zweikämpfen und der ersten gelben Karte der Begegnung für Jung (68.). Vier Minuten später wieder die Eintracht, die jedoch die kurze Unordnung in der Hintermannschaft der Hamburger nicht nutzen konnte und aus kürzester Distanz an Rene Adler scheiterte – mit Abstand die größte Torchance bis zu diesem Zeitpunkt. Doch auch der HSV hatte weiterhin immer mal wieder einen
Pfeil im Köcher, etwa in Person des eingewechselten Gregoritsch,
dessen Freistoß aus etwa 25 Metern nur knapp am Tor vorbei ging.
Den Schlusspunkt setzte dann wieder die Eintracht, die beinahe noch in
der letzten Minute der Nachspielzeit den Siegtreffer erzielte. Nach einem
Eckball der Hamburger ging es schnell über Blum, der mit einem Querpass
Fabián am langen Pfosten suchten, aber nur die Arme von Rene Adler
fand. So endete das Spiel am Ende durchaus leistungsgerecht mit einer
Punkteteilung, welche nach zwei Heimniederlagen zumindest mal wieder ein
kleines Erfolgserlebnis darstellte. Damit bleiben die Hessen auch im zehnten
Spiel hintereinander gegen den Bundesliga-Dino ungeschlagen und gehen
mit 36 Zählern in die Länderspielpause, bevor es mit einem weiteren
Heimspiel gegen Mönchengladbach weiter geht. Stimmen zum Spiel HSV-Coach Markus Gisdol: „Frankfurt kam immer wieder mit viel Wucht ins Spiel. Beide Mannschaften haben versucht, sich gegenseitig nicht ins Spiel kommen zu lassen. Deswegen war die Partie kein Leckerbissen für die Zuschauer, sondern sehr umkämpft. Wir haben speziell in der ersten Halbzeit zu viele lange Bälle zentral vorne reingestellt. Das hätte ich mir anders gewünscht. Trotzdem haben wir die engen Situationen extrem gut angenommen. Frankfurt hat vielleicht mehr Großchancen gehabt als wir. Dafür hätten wir eventuell einen Elfmeter bekommen können. Wir können mit dem Punkt sehr gut leben. Alles Gute für Niko und seine Mannschaft!“ Eintracht-Trainer Niko Kovac: „Nach fünf verlorenen Spielen sind wir froh, gegen einen sehr, sehr starken HSV unentschieden gespielt zu haben. Ich stimme Markus zu, wenn er sagt, dass wir ein kleines Chancenplus hatten. Aber wir haben unsere Chancen nicht in Zählbares umgemünzt. Der HSV hat insbesondere nach der Winterpause einen großen Sprung gemacht. Deswegen können wir mit dem Punkt sehr gut in die Länderspielpause gehen. Dem HSV wünsche ich, dass er auch in der kommenden Saison in der Bundesliga spielt.“ Lukas Hradecky: „Alle wussten um die Wichtigkeit des Spiels. Der HSV war gut drauf. Wir haben ein ganz gutes Spiel abgeliefert, haben viele Zweikämpfe und zweite Bälle gewonnen. Leider haben wir kein Tor geschossen. Aber das kommt wieder. Das Wichtigste war zu punkten. Das haben wir geschafft.“ Michael Hector: „Es war gut, dass wir kein Gegentor kassiert haben. Leider konnten wir das Spiel nicht gewinnen. Aber wir haben den Negativlauf stoppen können und einige Chancen herausgespielt. Der Hamburger Torhüter hat jedoch mehrmals gut gehalten. Überhaupt ist Hamburg ein gute und körperlich starke Mannschaft.“ Marco Fabián: „Ich habe mich gut gefühlt und freue mich, dass die Gesundheit mitmacht und ich wieder spielen kann. Es war wichtig, das schwere und kampfbetonte Spiel nicht zu verlieren. Wir müssen jetzt an der Effizienz vor dem Tor arbeiten. Da wird uns die Länderspielpause nützlich sein, denke ich.“
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