Eintracht Frankfurt - FC Ingolstadt 04

Bundesliga 2016/2017 - 21. Spieltag

0:2 (0:1)

Termin: 18.02.2017, 15:30 Uhr
Zuschauer: 46.300
Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)
Tore: 0:1 Romain Bregerie (26.), 0:2 Pascal Groß (69., Foulelfmeter)

 

 

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Eintracht Frankfurt
FC Ingolstadt 04

 


  • Martin Hansen
  • Marvin Matip
  • Marcel Tisserand
  • Romain Bregerie
  • Florent Hadergjonaj
  • Alfredo Morales
  • Almog Cohen
  • Markus Suttner
  • Mathew Leckie (81.)
  • Pascal Groß
  • Dario Lezcano

 

Wechsel
Wechsel
  • Roger für Marcel Tisserand (61.)
  • Lukas Hinterseer für Dario Lezcano (89.)
  • Sonny Kittel für Almog Cohen (90.)
Trainer Trainer
  • Maik Walpurgis

 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

Schwarzer Samstag

Was schief gehen konnte, ging schief an diesem Nachmittag im Frankfurter Stadtwald: Rote Karte, Elfmeter verschossen, Gegentor nach einer Ecke, die keine war. Bitterer Tag für die Mannschaft von Niko Kovac, die erstmals seit April 2016 wieder ein Heimspiel verliert. Am Ende siegt der FCI nicht unverdient mit 2:0.

Bereits zum dritten Mal in dieser Saison traf die SGE am Samstagnachmittag auf den FC Ingolstadt 04, allerdings war dort inzwischen Maik Walpurgis in der Verantwortung, der seiner Mannschaft vor allem in der Defensive viel Stabilität verleihen konnte. Um die massive Abwehrkette der Gäste überwinden zu können, stellte Niko Kovac auf eine Viererkette um und zog Makoto Hasebe neben Omar Mascarell ins defensive Mittelfeld, um in der Mitte, in welcher der FCI die Räume gerne eng macht, eine weitere Anspielstation zu haben. In der Innenverteidigung rückte unterdessen David Abraham zurück auf seine angestammte Position neben Vallejo, auf dem Flügel ersetzte Haris Seferovic den gelb-gesperrten Gacinovic.

Eine Halbzeit zum Vergessen

Trotz defensiver Grundausrichtung konnten die Gäste als erste für Gefahr sorgen und zwar durch ihre Paradedisziplin, einen Standard. Die Freistoßflanke von Suttner fand dann auch tatsächlich den Kopf von Leckie, doch der Ball war sichere Beute für Hradecky. Die Eintracht antwortete umgehend und hatte ihrerseits den ersten Torabschluss in Person von Rebic, der sich ebenfalls per Kopfball versuchte, aber das Leder deutlich neben das Tor setzte. In den folgenden Minuten präsentierten sich die Schanzer überraschend offensiv, spielten munter mit und hatten sogar mehr Ballbesitz. Die Eintracht brauchte einige Zeit, um sich auf das forsche Auftreten der Bayern einzustellen, die zum Glück noch nicht zwingend genug mit ihren Angriffen waren. Dennoch dauerte es bis zur 23. Minute, bevor unsere Mannschaft zur ersten dicken Torchance des Spiels kam: Einen schnellen, von Hasebe eingeleiteten Konter trug Rebic über halblinks bis in den Strafraum, lediglich sein Querpass an den langen Pfosten kam eine Spur zu scharf rein, sodass der mitgelaufene Alex Meier den Ball nur um Haaresbreite verpasste. Auf der Gegenseite erzielte Ingolstadt kurz darauf nach einem Eckball das 0:1. Diesen hatte Groß in die Mitte gebracht, wo Lezcano per Kopf verlängerte und Brégerie am langen Pfosten freistehend zur Gästeführung einschoss. Bittere Randnotiz: Besagte Ecke hätte es gar nicht geben dürfen, den Ball hatte nämlich ein Spieler des FCI ins Toraus befördert.

Die Eintracht war um eine sofortige Antwort bemüht und kam etwa in Person von Alex Meier (32.) zu kleineren Chancen. In der 34. Minute dann große Aufregung unmittelbar am Strafraum der Eintracht: Schiedsrichter Winkmann zeigte Abraham die Rote Karte, nachdem dieser unabsichtlich Lezcano bei einem Klärungsversuch unglücklich getroffen hatte. Wenigstens brachte der folgende Freistoß kein weiteres Gegentor ein, da Hradecky den Schuss klasse parierte. Trotz dieser zweier Nackenschläge steckte die SGE nicht auf, die kurz vor der Pause noch eine weitere bittere Pille schlucken musste, denn als wäre der Nachmittag bis dahin nicht schon schlimm genug, musste zu allem Überfluss auch noch Jesus Vallejo verletzt ausgewechselt werden. Für ihn kam Michael Hector in die Partie und erlebte den nächsten Abschluss der Gäste, der Lukas Hradecky zu einer weiteren Parade zwang. Das Team von Niko Kovac gewann quasi mit dem Pausenpfiff zwar noch mal einen Eckball, dieser konnte aber keine Gefahr erzeugen.

Vom Punkt - Hasebe verschießt, Groß trifft

Für die Eintracht gab es im zweiten Abschnitt damit das viel zitierte dicke Brett zu bohren, während der FCI darauf hoffte, vielleicht mit einem Konter für eine Vorentscheidung zu sorgen. Oder aber wieder nach einem ruhenden Ball, doch die Ecke und den anschließenden Kopfball von Matip in der 52. Minute schnappte sich die „finnische Spinne“ Hradecky sicher. Nur Sekunden später dann ein missglückter Rückpass auf FCI-Keeper Hansen, den sich Rebic erlaufen wollte und dabei vom Torwart zu Fall gebracht wurde. Schiedsrichter Winkmann war sich sicher und entschied sofort auf Elfmeter für die SGE. Wie schon gegen Darmstadt übernahm Hasebe und wie gegen die Lilien wählte er die vom Schützen aus gesehen rechte Ecke. Die hatte auch Hansen gerochen und parierte den Schuss, der direkt wieder vor die Füße von Hasebe fiel, dessen Nachschuss allerdings an die Latte klatschte und dann geklärt wurde.

Ingolstadt ließ sich jetzt weiter zurück fallen und überließ den Hausherren das Spiel, die mit Blum für Barkok einen weiteren schnellen Spieler ins Rennen schickten. Während die Frankfurter wenn dann zumeist über Rebic zu gelungenen Aktionen kamen, versuchten sich auch die Schanzer immer mal wieder in der Offensive, brachten das Gehäuse von Hradecky aber erst mal nicht wirklich in Bedrängnis. Bis zur 68. Minute, als Leckie im Zweikampf mit Hector zu Boden ging und Guido Winkmann abermals auf den Punkt zeigte. Auch diese Situation war nicht eindeutig, doch alles lamentieren hilft nichts, denn wo Hasebe noch Pech mit der Latte hatte, ging der Strafstoß von Groß von eben dieser ins Tor - 2:0 für den FC Ingolstadt.

Auch Leckie fliegt vom Platz

Es dauerte bis zur 79. Minute, bevor unser Team die nächste gute Möglichkeit hatte, um vielleicht doch noch mal ins Spiel zurück zu kommen. Das Zuspiel von Rebic auf Meier in den Strafraum kam zwar etwas ungenau, doch der brachte das Spielgerät gut unter Kontrolle und flankte im Anschluss auf Seferovic, dessen Kopfball allerdings pariert werden konnte. Zehn Minuten vor dem Ende erwischte es dann auch einen Ingolstädter und Matthew Leckie wurde vorzeitig zum Duschen geschickt. In einer ganz ähnlichen Situation wie in der ersten Hälfte bei David Abraham, hatte auch Leckie den Fuß zu weit oben und traf Bastian Oczipka mit gestrecktem Bein am Oberkörper - auch dafür gab es die Rote Karte.

Unsere Mannschaft versuchte jetzt noch mal alles und hatte durch Blum eine Chance auf den Anschlusstreffer, doch dessen Kopfball nach Flanke des ebenfalls eingewechselten Tawatha ging knapp am Tor vorbei. Kurz vor dem Abpfiff noch mal kurze Aufregung, als Tawatha im Strafraum der Gäste zu Fall kam, dafür aber zu recht nicht den dritten Elfmeter des Nachmittags bekam. In der 90. Minute konnte dann Hector per Kopf noch mal ein Ausrufezeichen setzen, doch Torhüter Hansen lenkte den Ball gerade noch um den Pfosten. Da auch die folgenden Bemühungen nicht mehr von Erfolg gekrönt waren, verloren unsere Jungs nach einem rabenschwarzen Nachmittag zum ersten Mal seit April 2016 wieder ein Heimspiel. Noch schwerer wiegt allerdings der Verlust von gleich zwei Innenverteidigern, bleibt zu hoffen, dass die Verletzung von Jesus Vallejo nicht ganz so schlimm ausfällt wie zu befürchten ist. Die Kurve munterte die Spieler jedenfalls direkt nach dem Spiel wieder mit lautstarken Gesängen auf - vielleicht die schönste Szene des ganzen Nachmittags.

Stimmen zum Spiel

Niko Kovac: "Wir sind heute in den ersten 20 Minuten überhaupt nicht ins Spiel gekommen, obwohl wir wussten, dass Ingolstadt sehr aggressiv nach vorne verteidigt, im Gegenpressing sehr präsent ist und auf die zweiten Bälle geht. Es ist uns nicht gelungen, da dagegen zu halten. Wir haben zu viele leichte Ballverluste gehabt, die zweiten Bälle sind nicht bei uns gelandet, sondern beim Gegner. Und dann läuft man der Musik hinterher. Trotzdem hatten wir die erste große Chance im Spiel und wenn der Ball im Tor landet, sieht die Welt anders aus. Dann sind wir in Rückstand geraten und bekamen die Rote Karte. Das kommt vor. Ingolstadt hat ein gutes Spiel gemacht. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt, dann kannst du auch kein Spiel gewinnen. Ingolstadt hat bewiesen, dass sie eine eklige Mannschaft sind. Jetzt gilt es, die Partie abzuhaken und die Sinne zu schärfen, damit wir es in Berlin besser machen."

Lukas Hradecky: "Das war einfach ein komisches Spiel von Anfang an. Der Schiedsrichter ist sicher nicht der Hauptverantwortliche für unsere Niederlage. Wir hatte große Möglichkeiten, die wir nicht genutzt haben, Hase (Makoto Hasebe) hatte noch Pech beim Elfmeter. Das passiert. Es war einfach ein gebrauchter Tag heute. Wir bleiben optimistisch für die nächsten Wochen, auch wenn wir jetzt zwei Mal hintereinander verloren haben. Wir wissen, wo wir her kommen."

Ingolstadt-Trainer Maik Walpurgis: "Wir sind sehr froh, dass wir hier gewinnen konnten. Wir wussten im Vorfeld um die Schwere der Aufgabe, weil die Eintracht zuhause bisher ungeschlagen war. Wir waren aber auch überzeugt, dass wir Punkte mitnehmen können, wenn wir unsere Top-Leistung bringen und am Limit Fußball spielen. Die Partie war von Anfang an sehr intensiv und interessant, weil wir uns nicht hinten reingestellt, sondern den Gegner bewusst früh gestört haben. Wir wussten, dass die Eintracht eine große Qualität hat, wenn sie ins Spielen kommt, das hat man dann auch bei der Chance von Rebic und Meier gesehen. Aber ich glaube, dass wir trotzdem unsere Möglichkeiten nach vorne gesucht haben und verdient in Führung gegangen sind. In der zweiten Halbzeit war der gehaltene Elfmeter von Hansen natürlich sehr wichtig. Wir sind im Spiel geblieben und das 2:0 war dann der entscheidende Schritt zum Sieg. Ich kann der Mannschaft nur ein Kompliment aussprechen dafür, wie sie die letzten Wochen weggesteckt hat, auf den Punkt konzentriert war und die Mentalität hatte, um diese Leistung zu bringen."

 

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