Eintracht Frankfurt -
Borussia Dortmund |
Bundesliga 2016/2017 - 12. Spieltag
2:1 (0:0)
Termin: 26.11.2016, 15:30 Uhr
Zuschauer: 51.500
Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)
Tore: 1:0 Szabolcs Huszti (46.), 1:1 Pierre-Emerick Aubameyang (77.), 2:1 Haris Seferovic (79.)
Eintracht Frankfurt | Borussia Dortmund |
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Trainer | Trainer
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de
Die Commerzbank Arena bleibt eine Festung: Auch gegen Borussia Dortmund gelingt unserer SGE ein Heimsieg - dank großer kämpferischer Leistung in der zweiten Hälfte. Den Siegtorschützen wechselt Kovac wie schon in Bremen rechtzeitig ein. Knifflige Aufgabe für unsere SGE: Am heutigen Samstag trafen unsere Adlerträger vor eigenem Publikum auf den jüngst furios aufspielenden BVB, der einem 1:0 Sieg gegen den FC Bayern direkt das nächste Ausrufezeichen folgen ließ, nämlich in Form eines bemerkenswerten 8:4 Heimsieges gegen Legia Warschau unter der Woche in der Champions League. Unser Team war also gewarnt und konnte sich auf ein Duell mit einer absoluten Top-Mannschaft einstellen, die vor allem offensiv eine sehr hohe Qualität besitzt. Dennoch muss man in Frankfurt erst einmal gewinnen, immerhin haben sich auch schon andere hochkarätige Gegner an der Eintracht in deren heimischer Commerzbank Arena die Zähne ausgebissen. Zusätzlich kamen die Dortmunder historisch gesehen mit schwerem Gepäck an den Main, denn nur in Bremen und München haben unsere Gäste bisher weniger Punkte im Schnitt geholt (22 Siege, 10 Remis und 11 Niederlagen aus Sicht der SGE). Vor diesem Spiel war man außerdem punktgleich bei 21 Zählern, wobei die Westfalen (Platz 3) nur aufgrund des besseren Torverhältnisses vor den Hessen (Platz 7) standen. Die Voraussetzungen für ein spannendes Spiel waren also definitiv gegeben. Der BVB konnte, die SGE musste ihre Startelf im Vergleich zur Vorwoche verändert, da Mascarell gesperrt nicht zur Verfügung stand. Seinen Platz nahm Michael Hector ein, der neben Vallejo und Abraham verteidigte, wodurch Hasebe etwas nach vorne rückte und im defensiven Mittelfeld auflief. Im Sturmzentrum vertraute Niko Kovac auf Kapitän Alex Meier, Branne Hrgota rotierte für ihn auf die Bank. Thomas Tuchel hingegen gönnte Marco Reus erst mal eine Verschnaufpause, der Flügelspieler, der erst letzte Woche aufs Feld zurückgekehrt war, nahm bei den Reservisten Platz. 1. Halbzeit: Dortmund dominant, die SGE verteidigt An der offensiven Ausrichtung der Gäste änderte das natürlich nichts, an vorderster Front agierten die Dortmunder mit einer Dreierkette. Die Eintracht war also gut beraten damit im eigenen Defensivverbund nicht all zu viele Räume anzubieten, zumal der BVB in Sachen Tempo ebenfalls brandgefährlich werden kann. Kuriose Szene dann schon nach wenigen Minuten: Schiedsrichter Wolfgang Stark unterbrach die Partie, nach einem Zusammenprall rang er kurz um Luft, bevor das Spiel weitergehen konnte. In der sieben Minute kam dann Schürrle für die Gäste erstmalig zum Abschluss, sein Schuss konnte aber abgeblockt werden, der darauffolgende Eckball blieb ohne Folgen. Dortmund gehörte jetzt erst einmal das Spiel, die Eintracht versuchte aus einer stabilen Defensive zu agieren, wodurch man erst mal weniger Spielanteile aufweisen konnte. Ein durchaus bemerkenswerter Umstand, hatten die Hessen doch gerade zu Hause in dieser Saison bisher in schöner Regelmäßigkeit das Heft des Handels selbst in der Hand gehabt. In der ersten Viertelstunde kamen die Hausherren diesmal noch nicht über gute Ansätze hinaus, während die Dortmunder erneut durch Schürrle zu einer weiteren guten Chance kamen, doch Hradecky war mit gutem Stellungsspiel zur Stelle (13.). Und wieder war Hradecky in der 17. Minute auf seinem Posten: Nachdem sich Aubameyang etwas glücklich durchgesetzt hatte, musste der Finne den Abschluss von dessen Teamkollegen abwehren. Die Eintracht findet spät ins Spiel, kommt aber zu Chancen Mit zunehmender Spieldauer wurde deutlich, dass es die Borussia vor allem mit langen Bällen auf ihre schnellen Angreifer versuchen würde, worauf sich die SGE zusehends einzustellen versuchte. Was fehlte waren auch mal längere eigene Ballbesitzphase, was der BVB mit seiner eigenen Passsicherheit weitestgehend zu verhindern wusste. Stattdessen kamen die Dortmunder durch Aubameyang zur bis dahin besten Chance des Spiels (28.), doch aus abseitsverdächtiger Position verfehlte der Gabuner das Tor nur denkbar knapp. Quasi aus dem Nichts dann eine vielversprechende Doppel-Chance für unsere Adlerträger: Einen von Fabián schön eingeleiteten Konter schloss Huszti nach Zuspiel von Gacinovic per Distanzschuss ab, doch Weidenfeller konnte mit einer Flugeinlage das Leder noch abwehren. Da war die Szene aber noch nicht geklärt und Alex Meier kam nur Sekunden später an den Ball, doch dessen Abnahme ging knapp neben das Tor (36.). Jetzt war auch unsere SGE endlich im Spiel angekommen und gewann merklich an Sicherheit. Nun konnte auch die schwarz-gelbe Hintermannschaft mehr in Bedrängnis gebracht werden, doch wirklich gefährliche Torraumszenen bot die etwas hektische Schlussphase nicht mehr. 2. Halbzeit: Blitzstart durch Huszti Anpfiff, Pass, Pass, Tor - was für ein Auftakt in die zweite Hälfte! Nur Sekunden nach Wiederanpfiff erzielte die Eintracht das 1:0 nach einem tollen Angriff über den rechten Flügel (Gacinovic auf Chandler, den folgenden Querpass verwandelte Huszti) und stellte damit das Spiel augenblicklich auf den Kopf. Damit hatten wohl die Wenigsten gerechnet und die SGE warf nun endlich ihre Galligkeit in die Waagschale, welche die Mannschaft schon seit Wochen so ungemütlich zu bespielen macht. Dadurch konnten die Zuschauer in der ausverkauften Arena nun erst mal eine wie ausgewechselte Eintracht-Elf erleben, die durch Gacinovic aus spitzem Winkel zu einer weiteren guten Gelegenheit kam (53.). Von diesem Schock musste sich das Team von Thomas Tuchel erst einmal erholen und kam erst in der 57. Minute durch Ramos zur ersten Möglichkeit. Aubameyang gleicht aus, Seferovic antwortet prompt Der BVB-Trainer hatte dennoch genug gesehen und brachte auf einen Schlag mit Reus, Dembélé und dem Ex-Frankfurter Rode drei neue Spieler in die Partie. Die nächste dicke Chance hatten aber die Adler, doch der satte Schuss von Hasebe wurde von einem Abwehrspieler zur Ecke geklärt, in deren Folge diesmal Abraham per Kopf abschloss. Dortmund steckte dennoch keinesfalls auf und hatte erneut durch Aubameyang eine dicke Chance, der jedoch in "Mr. Clean Sheet" Hradecky wieder seinen Meister fand. Trotzdem berappelten sich die Gäste und versuchten es nun mehrmals über die rechte Seite und den pfeilschnellen Franzosen Dembélé, während Gacinovic nach einem SGE-Konter fast auf 2:0 erhöhen konnte. Nun reagierte auch Kovac und brachte Seferovic für Meier, um die offensiven Bälle noch besser fest machen zu können. Es blieb ein enges, spannendes Spiel, das gefühlt zu jeder Sekunde in die eine oder andere Richtung hätte kippen können - ein waschechtes Topspiel. Zum Beispiel durch einen schnellen Konter der SGE, doch der Schuss von Seferovic nach Querpass von Chandler verpasste das Tor um Haaresbreite. Stattdessen fiel das 1:1 durch Aubameyang per Kopf (77.). Dreht der Champions League-Starter jetzt das Spiel? Pustekuchen! Im direkten Gegenstoß (!) erzielt Seferovic mit einem überlegten Flachschuss die erneute Führung - 2:1 für die Eintracht! Der BVB drängte jetzt auf den Ausgleich, doch eine
Ecke von Reus ging an Freund und Feind vorbei ins Aus. Die Frankfurter
wechselten nun Bremen-Matchwinner Barkok ein, für ihn verlies Huszti
das Feld. "Mach's noch einmal Aymane!" schienen Trainer und
Fans zu denken, doch erstmal kamen Chandler und Hector zu Halbchancen,
ohne jedoch für wirkliche Gefahr für das Gehäuse von Roman
Weidenfeller sorgen zu können. Zum Glück für unsere Eintracht
tat sich jetzt auch die Gastmannschaft schwer zu klaren Abschlüssen
zu kommen. Wenigstens bis zur Nachspielzeit, denn da klatschte noch mal
ein Schuss von Dembélé an die Latte - Glück für
die SGE! Doch dabei sollte es bleiben und der SGE gelang auch gegen Borussia
Dortmund nach leidenschaftlichem Kampf ein Sieg vor heimischer Kulisse,
dank einer bemerkenswerten Leistungssteigerung im zweiten Durchgang. Stimmen zum Spiel SGE-Coach Niko Kovac: „Es war heute ein Spiel, wie man es sich gegen solch eine Mannschaft erträumt. Der Sieg ist hart erkämpft. Man muss klar sagen, dass der BVB so viel Kapazität hat. Alleine die Auswechslung, wenn drei solche Spieler auf einen Schlag reinkommen, lässt einen erstarren. Ich bin glücklich und stolz, das habe ich der Mannschaft auch gesagt. Ich bin Realist, alle können träumen, ich werde nicht träumen. Wir sind letztes Jahr fast abgestiegen, jetzt sind wir da wo wir sind und ich will das nicht überbewerten. Wir sollten alle vernünftig sein und nicht anfangen zu fliegen.“ Torschütze Haris Seferovic: „Dritter ist gut, oder? Luft nach oben ist natürlich noch da (lacht). Aber wir müssen natürlich mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben, nicht abheben und weiterhin sehr, sehr gut arbeiten. Dann müssen wir am Wochenende eine Topleistung bringen, damit wir weiter da oben stehen können. Momentan stehen wir zu Recht oben, denn wir haben zu Hause alle großen Gegner geschlagen oder zumindest einen Punkt geholt.“ Verteidiger Jesus Vallejo: „Es ist selbstverständlich, dass man einen Gegner wie Borussia Dortmund nicht über die vollen 90 Minuten ausschalten kann. Das ist ein Gegner, der einem alles abverlangt. Manche Zweikämpfe gewinnst du dann und manche verlierst du – das ist einfach so. Wichtig ist, dass hinter dir ein Mannschaftskollege ist, der die Fehler ausbügeln kann. Wir können aber von einer Topleistung der Mannschaft sprechen und sollten stolz auf das sein, was wir heute geleistet haben. Es war wichtig, dass wir wieder alles in die Waagschale geworfen haben. Wir haben gekämpft bis zur letzten Sekunde. An der Jubeltraube um Haris Seferovic konnte man den guten Mannschaftsgeist sehen.“ Linksverteidiger Bastian Oczipka: „Es ist Wahnsinn, was wir momentan auf den Platz kriegen. Wir haben es heute wieder geschafft, defensiv eine herausragende Leistung abzuliefern. Ich glaube Aubameyang hatte nur zwei Torchancen, wo er sich so ein bisschen durchgewurschtelt hat. Aber ansonsten muss man der Mannschaft ein Kompliment machen, wie jeder mitgearbeitet hat. Auch Alex Meier, wie er immer wieder vorne Druck gemacht hat, das hilft dann auch den hinteren Spielern.“ Gästetrainer Thomas Tuchel: „Glückwunsch an die Eintracht zum verdienten Sieg. Technisch, taktisch, mental - von der Bereitschaft komplett. Unsere Leistung war ein einziges Defizit, von der Trainingswoche angefangen. Das war eine Leistung, die keinen Punkt verdient hat. Das Gegentor habe ich fast erwartet. Bei der Art und Weise, wie wir aus der Kabine gegangen sind, hätte es mich fast gewundert, wenn wir keines gekriegt hätten.“
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