Eintracht Frankfurt -
Hertha BSC Berlin |
Bundesliga 2016/2017 - 5. Spieltag
3:3 (2:1)
Termin: 24.09.2016, 15:30 Uhr
Zuschauer: 45.000
Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)
Tore: 0:1 Vedad Ibisevic (19., Foulelfmeter), 1:1 Marco Fabián (39.), 2:1 Alexander Meier (45.), 2:2 Vedad Ibisevic (58.), 2:3 Alexander Esswein (65.), 3:3 Michael Hector (90.)
Eintracht Frankfurt |
Hertha BSC Berlin |
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de Zu Hause weiter ungeschlagen: Gegen Hertha BSC gelingt unserer SGE nach zweimaligem Rückstand noch ein Punktgewinn durch ein 3:3 Unentschieden. Hectors Ausgleich fällt spät, zwischenzeitlich führt die Eintracht sogar. Mit gutem Gefühl gegen Meiers Lieblingsgegner Mit viel Rückenwind konnte die Eintracht in ihr drittes Heimspiel der Saison gehen. Die ersten beiden Spiele dieser englischen Woche konnte beide gewonnen werden (2:1 gegen Leverkusen, 2:0 in Ingolstadt) und die Mannschaft hatte bereits am ersten Spieltag gegen Schalke 04 eine ansprechende Leistung gezeigt. Lediglich das Auswärtsspiel in Darmstadt ging bekanntlich höchst unglücklich verloren, was jedoch nur ein kleiner Makel in einem ansonsten sehr gelungenen Saisonstart ist, den man in dieser Form nicht unbedingt erwarten konnte. Dafür ist auch die seit dem Amtsantritt von Niko Kovac sehr solide Defensivarbeit der gesamten Mannschaft maßgeblich mitverantwortlich: In bisher vier Partien dieser Spielzeit musste Lukas Hradecky nur zweimal hinter sich greifen, saisonübergreifend kassierten die Adlerträger seit 11 Partien nie mehr als ein Tor, bei insgesamt gerade einmal sieben Gegentreffern. Doch auch offensiv stand das Gastspiel der Berliner zumindest für Alexander Meier unter einem guten Stern, der gewissermaßen auf seinen persönlichen Lieblingsgegner traf. So hatte "der Lange" in den zurückliegenden sechs Duellen ebenso oft getroffen, beim 4:4 vor zwei Jahren sogar doppelt. Die einzige Änderung in der Startelf ergab sich unterdessen auf dem Flügel, wo Blum für Rebic in die Startformation rückte und somit sein Debüt von Anfang an gab. Währenddessen mussten die Hauptstädter wie unter der Woche in München auf die verletzten Darida, Kalou und Brooks verzichten. 1. Halbzeit - Kampf ums Mittelfeld, Ibisevic vom Punkt Nach gewonnener Platzwahl ließ Hertha-Kapitän Ibisevic die Seiten tauschen, sodass die Adlerträger bereits in Halbzeit 1 auf ihre eigene Kurve spielten. Dort bekamen die Fans in Minute 4 die erste Chance durch Blum zu sehen, doch der Schuss aufs kurze Eck konnte von Jarstein abgewehrt werden. Durch diesen kleinen Weckruf versuchte die Eintracht direkt ihrer Rolle als Heimmannschaft gerecht zu werden und steigerte zusehends ihre Dominanz und rückte etwas weiter nach vorn, während die Berliner versuchten, über schnelle Gegenstöße zu kommen. Wirklich gefährlich konnten beide Teams dem Kasten des Gegners erst einmal nicht mehr werden, stattdessen fighteten beide Mannschaften intensiv um die Vorherrschaft im Mittelfeld. In der 18. Minute kamen die Berliner dann zum ersten Torschuss und zugleich zur Führung, allerdings durch einen Elfmeter, den Ibisivec gegen Hradecky in die vom Schützen aus gesehen rechte Ecke verwandelte. Zuvor hatte Seferovic im Strafraum Valentin Stocker zu Fall gebracht, sodass Dr. Felix Brych keine andere Wahl blieb, als auf den Punkt zu zeigen. Für die Gäste war es übrigens der insgesamt 100. Treffer gegen unsere SGE. Abraham muss raus, Fabián und Meier schlagen zurück Die Eintracht schüttelte sich kurz, versuchte aber weiterhin ihr Spiel durchzubringen. Nach gut 25 Minuten dann eine kurze Schrecksekunde: David Abraham musste behandelt werden, kehrte nach kurzer Behandlung aber aufs Feld zurück. In der 30. Minute ging es dann doch nicht weiter für unseren Abwehrchef, für ihn kam Michael Hector in die Partie. Kurz zuvor hatte es einen Eckball für die SGE gegeben, Seferovic konnte aber keinen Druck hinter den Ball bringen. Wenig später wieder eine gute Chance für die Gäste, doch die Hereingabe von Weiser war zu scharf für Stocker. In der 39. wurde eine Ecke der Gäste dann zum Bumerang und die Eintracht kam zum verdienten Ausgleich: An der Mittellinie hatte Blum gelauert, der mit einem langen Ball gesucht wurde und sofort mit viel Dampf an Pekarik vorbei in Richtung Tor zog, bevor er gedankenschnell Marco Fabián auf die Reise schickte, der den Ball perfekt verarbeitete und souverän zum 1:1 traf. Kurz vor der Halbzeit sollte es sogar noch besser für die Kovac-Elf kommen: Nach einer Ecke von Huszti gab es eine kurze Unordnung im 16er der Hertha, wo der Ball plötzlich Alex Meier vor die Füße fiel und sich der bis dahin wenig auffällige "Fußballgott" in seiner unnachahmlichen Art nicht lange bitten ließ und aus kurzer Distanz zur Pausenführung einschob. 2. Halbzeit - Joker Esswein wird zum Glücksgriff, Hector mit dem Last-Minute-Ausgleich In der Pause reagierte Pal Dardai und brachte Esswein für Pekarik, der immer mal wieder Probleme mit dem schnellen Blum hatte, unter anderem vor dem 1:1. Nachdem man die Hertha erst mal ein paar Minuten machen ließ, zog die SGE etwa ab der 50. Minute wieder etwas an und kam zu kleineren Offensivaktionen, etwa durch einen Distanzschuss von Seferovic und eine geblockte Direktabnahme von Fabián. In der 57. Spielminute kam die Hertha dann zum 2:2 Ausgleich, als der eingewechselte Esswein auf dem rechten Flügel komplett blank stand und seine Flanke in der Mitte punktgenau auf Ibisevic kam, der seinen zweiten Treffer des Tages erzielte. Niko Kovac reagierte darauf mit einem Wechsel und brachte Rebic für Seferovic. Direkt im Anschluss gab es eine weitere Chance für die Frankfurter, doch Huszti zögerte nach einer Hereingabe von Fabián zu lang, sodass ein Abwehrspieler das Leder klären konnte. Augenblicke später dann ein guter Abschluss vom starken Fabián, doch der Ball ging deutlich über das Tor. Minuten später dann plötzlich die erneute Führung für die Hertha: Mit einer amtlichen Bogenlampe überraschte Joker Esswein nicht nur sich selbst ein bisschen, sondern auch die Defensive der Adler und schlenzte den Ball für Hradecky unhaltbar ins lange Eck. Kovac nahm daraufhin Huszti vom Feld und brachte mit Hrgota eine weitere Offensivkraft. Berlin stand jetzt tief und überließ der Eintracht das Mittelfeld. Erst in der 80. Minute mal wieder ein Abschluss der Berliner durch Haraguchi, doch dessen Schuss ging klar am Kasten vorbei. Drei Minuten später hatte Hrgota dann die Chance zum Ausgleich, doch sein Kopfball nach einer Fabián-Ecke ging knapp über das Tor. Die Vorentscheidung verpasste in Minute 87 der eingewechselte
Schieber, doch allein vor Hradecky brachte der Stürmer nur noch eine
gefühlte Kopfballrückgabe zu Stande - Glück für die
Adlerträger. Doch es kam noch besser: In der 2. Minute der Nachspielzeit
versenkte Hector eine Flanke von Rebic per Kopf zum umjubelten 3:3. Das
war gleichzeitig der leistungsgerechte Endstand in einer streckenweise
spektakulären Partie, die im zweiten Abschnitt von den Einwechselspielern
auf beiden Seiten geprägt wurde. Stimmen zum Spiel Eintracht-Coach Niko Kovac: "Wir müssen heute mit dem Punkt zufrieden sein. Wer in der zweiten Minute der Nachspielzeit noch den Ausgleich schafft, darf sehr glücklich sein. Wir sind heute sehr schwer ins Spiel gekommen, weil Hertha sehr geduldig, kompakt steht und so viel Qualität besitzt, um uns immer wieder Probleme bereiten zu können. Nachdem wir das Spiel vor der Pause gedreht haben, habe ich der Mannschaft in der Kabine gesagt, dass wir auf keinen Fall nachlassen dürfen. Wir wollten Hertha in der zweiten Halbzeit kommen lassen, um eigene Chancen über Konter zu bekommen. Aber wenn man bei gegnerischem Ballbesitz dann nur hin und her läuft, ohne den Gegner unter Druck zu setzen, wird es natürlich schwierig. Deswegen haben wir nach der Pause den Faden verloren und in dieser Phase nicht gut gespielt. Aber: Wir sind charakterlich auf einem sehr guten Weg. Wenn eine Mannschaft gegen einen Gegner wie die Hertha zwei Mal nach Rückstand zurück kommt, dann zeigt das, dass wir es gut gemacht haben. So ist Fußball: In Darmstadt haben wir in letzter Minute verloren, heute haben wir den Punkt geholt, ich bin zufrieden." Hertha-Trainer Pal Dardai: "Niko und ich haben heute nach dem Spiel wahrscheinlich das gleiche Gefühl. Für uns Trainer sind heute zu viele Tore gefallen. Für die Zuschauer ist das natürlich schön. In der ersten Halbzeit haben wir gut gegen den Ball gearbeitet und verteidigt, während Frankfurt mehr Ballbesitz gehabt hat. Dann sind wir in Führung gegangen und hatten eigentlich alles unter Kontrolle, doch dann dreht sich innerhalb von ein paar Minuten das Spiel. Da saßen die Jungs in der Kabine natürlich unter der kalten Dusche. Mit der Hereinnahme von Alexander Esswein haben wir Schnelligkeit gewonnen. Ich haben meiner Mannschaft gesagt, dass sie geduldig den Ballbesitz ausspielen muss und keine Fehler machen darf, weil die Eintracht auf Konter lauert. Wir hatten insgesamt wenig Abschlüsse, aber haben schöne Tore geschossen. Frankfurt hat dann alles versucht und am Ende müssen wir mit dem 3:3 leben. Glückwunsch an Niko und seine gut organisierte Mannschaft, die schwer zu bespielen ist." Eintracht-Kapitän Alex Meier: „Wir sind heute zwei Mal in Rückstand geraten und immer wieder zurückgekommen gegen einen starken Gegner. Das ist auch eine Qualität von uns, die wir im Moment zeigen." Hertha-Torschütze Alexander Esswein: "Für den neutralen Zuschauer war das heute natürlich ein geiles Spiel. Wenn wir das Ruder so herumreißen und Mitte der zweiten Halbzeit 3:2 führen, dann dürfen wir uns den Sieg nicht in der 92. Minute aus der Hand nehmen lassen."
Teilausschlüsse und Auflagen für Eintracht Frankfurt Das DFB-Sportgericht unter dem Vorsitz von Hans E. Lorenz hat am 26.09. nach mündlicher Verhandlung sein Urteil zu den Vorkommnissen während des DFB-Pokal-Erstrundenspiels der Eintracht beim Drittligisten 1. FC Magdeburg am 21. August 2016 gefällt. Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurden damals unter anderem Raketen aus dem Frankfurter Zuschauerbereich in einen benachbarten Magdeburger Zuschauerblock geschossen. Danach ist zum einen das DFB-Pokalspiel gegen Ingolstadt am 25. Oktober 2016 (ab 20.45 Uhr) unter teilweisem Ausschluss der Öffentlichkeit auszutragen. Die gesamte Heimkurve von Eintracht Frankfurt bleibt geschlossen. Lediglich die Dauerkarteninhaber der Haupt-, Gegen- und der Osttribüne sind berechtigt, ihre Dauerkartenplätze für dieses Spiel zu erwerben, für das es im Übrigen keinen Tageskartenverkauf geben darf. Ebenfalls ausgenommen von der Sperre ist der Gastbereich in dem Umfang, in welchem der FC Ingolstadt das Kontingent an seine Anhänger verkauft. Zum zweiten widerrief das Sportgericht die Bewährung zu der am 12. Juli 2016 gegen die Eintracht verhängten Strafe einer Sperrung des Block 40 (Westtribüne/Unterrang) bei einem Bundesligaheimspiel. Von dieser Sperrung betroffen ist nun das Heimspiel gegen den FC Bayern München am 15.10. als dasjenige Spiel, das auf die Rechtskraft des Urteils als nächstes folgt. Darüber hinaus muss Eintracht Frankfurt bis zum Ende der laufenden Spielzeit bei Auswärts-Pflichtspielen mindestens 50 eigene Ordner einsetzen und gemeinsam mit der Abteilung Prävention und Sicherheit des DFB ein Konzept zur Personalisierung von Auswärtskarten erarbeiten, das spätestens zum Beginn der Rückrunde zu implementieren ist. Eintracht Frankfurt Vorstandsmitglied Axel Hellmann: „Nach der Schwere der Tat war uns bewusst, dass das Urteil des Sportgerichts hart ausfallen würde. Wir akzeptieren daher den Urteilsspruch und den damit verbundenen Auftrag. Das Urteil zeigt auch, dass Eintracht Frankfurt und die gesamte Fanszene weiter mit derartigen Sanktionen werden rechnen müssen, solange es uns nicht gelingt, die Täter zu ermitteln und zur Rechenschaft zu ziehen.“
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