SV Darmstadt 98 - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2016/2017 - 2. Spieltag

1:0 (0:0)

Termin: 10.09.2016, 15:30 Uhr
Zuschauer: 17.000
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin
Tore: 1:0 Sandro Sirigu (90.)

 

 

>> Spielbericht <<

SV Darmstadt 98
Eintracht Frankfurt

  • Michael Esser
  • Florian Jungwirth
  • Immanuel Höhn
  • Alexander Milosevic
  • Fabian Holland
  • Änis Ben-Hatira
  • Peter Niemeyer
  • Jerome Gondorf
  • Marcel Heller
  • Sven Schipplock
  • Roman Bezjak

 


 

Wechsel
  • Lazlo Kleinheisler für Roman Bezjak (67.)
  • Leon Guwara für Peter Niemeyer (70.)
  • Sandro Sirigu für Änis Ben-Hatira (81.)
Wechsel
Trainer
  • Norbert Meier
Trainer

 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de


Eintracht unterliegt unglücklich in Darmstadt

Nach drückend überlegen geführter Partie unserer Eintracht gelingt Darmstadt in letzter Sekunde der Lucky Punch und die Lilien stellen damit den Spielverlauf komplett auf den Kopf.

Bereits am zweiten Spieltag kam es zum ersten von zwei rein hessischen Aufeinandertreffen in der Fußballbundesliga. Dabei war die Eintracht zu Gast bei den Darmstädter Lilien und fest entschlossen, den guten Saisonstart durch einen Erfolg im Nachbarschaftsduell zu veredeln. In den Wochen zuvor hatte man nicht nur trotz eines leicht holprigen Starts erfolgreich den Einzug in die nächste Pokalrunde gegen den 1. FC Magdeburg gemeistert, sondern auch vor heimischer Kulisse den FC Schalke 04 mit 1:0 besiegt. Nach der Länderspielpause, auf die der eine oder andere angesichts des gelungenen Auftakts vermutlich hätte verzichten können, nun also das Prestigeduell in Südhessen.

Jubiläum für Meier, gutes Omen für Hasebe

Im Vergleich zum ersten Spieltag veränderte SGE-Coach Niko Kovac seine Mannschaft nur auf einer Position: Für den rotgesperrten Michael Hector rückte der bereits in der Vorbereitung zeitweise in der Innenverteidigung aufgebotene Timothy Chandler in die erste Elf. Für zwei andere Spieler sollte die Begegnung unter besonderen Vorzeichen stehen, nämlich für Alexander Meier, der sein 250. Bundesligaspiel für die SGE bestritt und für „Blue Samurai“-Kapitän Makoto Hasebe. Der Japaner erzielte am 32. Spieltag der Vorsaison sein bisher einziges Tor für die Eintracht, das gleichzeitig ein eminent Wichtiges auf dem Weg zum Klassenerhalt war. Auf Seiten der Gastgeber konnte Peter Niemeyer zurückkehren, während Kapitän Sulu nach wie vor verletzungsbedingt passen musste. Einen Platz im Team konnte hingegen Ex-Adler Änis Ben-Hatira ergattern, der auf dem rechten Flügel aufgeboten wurde.

1. Halbzeit: Darmstadt steht tief, Eintracht sucht nach Lösungen

Beide Mannschaften starteten zurückhaltend in die Partie, was bei Temperaturen um die 30°C durchaus nachvollziehbar war. Deutlich früher als geplant musste die SGE den ersten Wechsel vornehmen, denn bereits nach sieben Minuten ging es für Rechtsverteidiger Varela nicht mehr weiter, für den Jesus Vallejo ins Spiel kam. Dadurch rückte Chandler auf seine Stammposition hinten rechts, während sich der eingewechselte Spanier neben David Abraham im Zentrum einreihte. Es dauerte bis zur 12. Minute, bevor die Eintracht erstmals zu einer Halbchance im Strafraum der Lilien kam, doch nach Vorarbeit von Oczipka und dem folgenden Querpass von Gacinovic fehlte in der Mitte ein Abnehmer. Auch ein Freistoß von Huszti nach hohem Bein von Höhn gegen Hrgota wollte noch keine wirkliche Gefahr erzeugen, doch zumindest versuchte unsere heute komplett in rot spielende Mannschaft jetzt verstärkt das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen. Hin und wieder ergaben sich dabei zwar Kontergelegenheiten für die Darmstädter, doch diese kamen nicht über Ansätze hinaus und konnten von der gut stehenden Hintermannschaft entschärft werden.

In der 21. Minute dann sogar mal ein schneller Gegenstoß der Eintracht nach schönem Lauf von Hasebe gegen die ansonsten sehr tief stehenden Hausherren, doch im 16er konnte Hrgota keine Anspielstation finden. In der Folge regierte vor allem die Suche nach einem Schlüssel für das dicke Vorhängeschloss, das die Lilien in der Defensive platziert hatten. Wirklich große Chancen konnten dabei trotz enorm hohem Ballbesitz lange nicht erspielt werden, zumindest bis zur 37. Minute, als es einmal mehr über die starke linke Seite ging und nach schönem Spielzug auf engstem Raum fast das 1:0 durch Chandler gefallen wäre, hätte sich nicht ein Abwehrspieler im letzten Moment in den Schuss geworfen. Nur Minuten später dann die nächste dicke Gelegenheit durch Hrgota, der den Ball nach Pass von Huszti gut behauptete, aber nicht im Tor unterbringen konnte. Gleiches galt in der Nachspielzeit für eine Direktabnahme von Alex Meier, der den Ball nach weiter Hereingabe aus dem Halbfeld von Abraham mit der Innenseite Volley genommen hatte, die Kugel aber über das Tor setzte. So ging es erst einmal torlos in die Kabinen.

2. Halbzeit: Knock-Out in der Nachspielzeit – die Lilien im Glück

Die Eintracht kam gut aus der Pause und schien sofort gewillt, ihre Dominanz fortzuführen und endlich in ein Erfolgserlebnis umzumünzen. So kam man schnell zu ersten Gelegenheiten, darunter ein Abschluss von Mascarell und zwei Eckbälle, doch leider fehlte die letzte Präzision. In der 59. Minute dann nach einer kleinen Ewigkeit wieder mal eine Chance für die Hausherren: Nach Foul von Abraham, für das der Argentinier die erste gelbe Karte des Spiels sah, gab es einen Freistoß vom rechten Flügel, der jedoch geklärt werden konnte.

In der 64. Minute brachte Niko Kovac dann mit Danny Blum eine neue, schnelle Offensivkraft für den glücklosen Branimir Hrgota, wodurch Alex Meier in die Spitze rückte. Am Spiel änderte das nichts, nach wie vor war es an der SGE, das Spiel zu machen, während man auf Darmstädter Seite weiterhin auf geballte Abwehrarbeit und vereinzelte Gegenstöße setzte. Am nächsten kam dem Gehäuse von Lukas Hradecky dabei noch Ex-Frankfurter Änis Ben-Hatira, der einen Schuss ans Außennetz setzte. In Minute 77 konnten die Adlerträger dann nach einem schnell ausgeführten Freistoß die nächste Torgelegenheit für sich verbuchen, doch Huszti scheiterte am starken Schlussmann Esser und auch der Nachschuss von Blum konnte abgewehrt werden.

Als in der 80.Minute dann Ben-Hatira durch Abwehrspieler Sirigu ersetzt wurde, hatte man auf Seiten der Lilien scheinbar endgültig das Remis als Tagesziel ausgegeben. Im Gegensatz zu Mijat Gacinovic, der sich in der 84. Minute ein Herz fasste und erneut den Torhüter mit einem strammen Distanzschuss forderte.

Für die letzten Minuten kam dann noch einmal Haris Seferovic für den gut bewachten Jubilar Meier in die Partie. Statt einem letzten Anlaufen der Gäste fiel aus heiterem Himmel dann tatsächlich das 1:0 für Darmstadt: Dem eingewechselten Sirigu rutsche von der rechten Seite eine Flanke ab, die sich angesichts des Spielverlaufs absurderweise über Hradecky in den Winkel senkte. Die Schlusspointe eines Spiels, in dem die Eintracht im Grunde von der ersten Minute an turmhoch überlegen war, vor dem Tor aber das letzte Quäntchen Glück und Entschlossenheit fehlte. So feiern heute die Südhessen einen schmeichelhaften Dreier, während die Eintracht diesen Nachmittag schnell abhaken und sich auf das Heimspiel am kommenden Samstag gegen Bayer Leverkusen vorbereiten wird.

Stimmen zum Spiel

Norbert Meier, Trainer des SV Darmstadt 98: „Ich habe eine leidenschaftlich kämpfende Darmstädter Mannschaft gesehen, die gegenüber dem Kölnspiel verbessert aufgetreten ist, was die Ordnung und die Kompaktheit angeht. Im Umschaltspiel haben wir aber viel zu leicht die Bälle verloren. Bei diesen Temperaturen immer dem Ball hinterherzulaufen, das ist nicht ganz so einfach. Aber die Mannschaft hat es gut gemacht. In manchen Situationen haben wir das Glück des Tüchtigen und einen sehr guten Torwart Esser gebraucht.“

Niko Kovac, Eintracht-Trainer: „Als Erstes möchte ich Darmstadt 98 zum Sieg gratulieren. Für uns war es eine Niederlage, die nicht hätte sein dürfen und auch nicht hätte sein müssen. Wir haben es in den 90 Minuten nicht geschafft, die zwei, drei Chancen, die wir hatten, in Tore umzumünzen. Aus einem leichten Ballverlust haben wir dann ein Tor kassiert, das, wenn es gewollt war, ein Kompliment verdient. Wenn nicht, dann war es Glück, was zum Fußball dazu gehört. Es war heute schwierig für uns. Wir wussten, dass Darmstadt deutlich besser auftritt als noch im ersten Spiel. Defensiv haben die Darmstädter gut gestanden, wir haben kaum Mittel gefunden, den Gegner unter Druck zu setzen und zu Fehlern zu zwingen. Wenn man nicht gewinnen kann, dann darf man zumindest nicht verlieren. Leider ist uns das heute nicht gelungen.“

Jesús Vallejo, SGE-Innenverteidiger: „Es ist sehr bitter und sehr schade, dass wir in der 90. Minute den Gegentreffer kassiert haben. Wir waren drauf und dran, den Sieg einzufahren. Da ist es doppelt blöd, so zu verlieren. Ein eigenes Tor hätte uns sicherlich mehr Ruhe und auch Sicherheit gegeben. Wir hätten punkten müssen. Wir müssen aus unseren Fehlern lernen. Das Spiel müssen wir nun abhaken und uns auf Leverkusen konzentrieren.“

SGE-Torwart Lukas Hradecky zum Gegentor: „So ein Schuss passiert nur einmal. Er war zu hoch, ich konnte ihn nicht halten. Wir hätten den Ball vorher im Mittelfeld gar nicht verlieren dürfen.“

 

>> Spieldaten <<

 








 

 

© text, artwork & code by fg