1. FFC Frankfurt - Bayer 04 Leverkusen

Bundesliga 2015/2016 - 22. Spieltag

4:0 (2:0)

Termin: 16.05.2016, 14:00 Uhr
Zuschauer: 2.340
Schiedsrichter: Kathrin Heimann (Gladbeck)
Tore: 1:0 Nagasato (28.), 2:0 Groenen (44.), 3:0 Islacker (77.), 4:0 Islacker (78.)

 

>> Spielbericht <<

1. FFC Frankfurt
Bayer 04 Leverkusen

  • Desirée Schumann
  • Laura Störzel
  • Kathrin-Julia Hendrich
  • Marith Müller-Prießen
  • Saskia Bartusiak
  • Emily van Egmond
  • Dzsenifer Marozsán
  • Jackie Groenen
  • Kerstin Garefrekes
  • Yuki Nagasato
  • Mandy Islacker

 


  • Anna Klink
  • Marisa Ewers
  • Annike Krahn
  • Carolin Simon
  • Jessica Wich
  • Merle Barth
  • Anna Gasper
  • Rebecca Knaak
  • Marina Hegering
  • Kristina Šundov
  • Lisa Schwab

 

Wechsel
  • Schmidt für Groenen (58.)
  • Crnogorcevic für Störzel (58.)
  • Möller für Garefrekes (83.)
Wechsel
  • Widak für Simon (60.)
  • Kempe für Barth (76.)
  • Prinz für Hegering (77.)
Trainer
  • Matt Ross
Trainer
  • Thomas Obliers

 

 

Große Emotionen zum Abschluss

Beim 4:0-Erfolg gegen Bayer 04 Leverkusen stand der Abschied von Kerstin Garefrekes im Vordergrund.

Mit einem souveränen 4:0-Heimerfolg gegen Bayer 04 Leverkusen, dem insgesamt vierten Sieg in Serie, hat sich der 1. FFC Frankfurt am letzten Spieltag der Frauen-Bundesliga in die Sommerpause verabschiedet. Es war eine emotionale Partie – das letzte von 355 Bundesliga-Spielen von Kerstin Garefrekes und zugleich der letzte FFC-Auftritt weiterer verdienter Leistungsträgerinnen. Die rechnerisch noch vorhandene Chance auf den zweiten Tabellenplatz erhielt durch die frühe Führung des VfL Wolfsburg gegen den 1. FC Köln einen schnellen Dämpfer – am Ende stand es 5:2.

So viel Zeit muss sein: Bevor der letzte Anpfiff der Saison im Stadion am Brentanobad ertönte, nahmen sich der FFC-Vorstand und Manager Siegfried Dietrich die Zeit, sich gebührend von jenen Spielerinnen zu verabschieden, die den viermaligen Champions-League-Sieger verlassen werden. Neben persönlichen Worten und einem Blumenstrauß gab’s individuell gestaltete Fotobücher mit emotionalen Erinnerungen an die zu Ende gehende Zeit im FFC-Trikot. Fußball wurde dann auch noch gespielt – und das aus FFC-Sicht nicht allzu so schlecht: Die erste FFC-Chance hatte Dzsenifer Marozsán, die den Ball aus kurzer Distanz über die Latte drosch (5.). In der 17. Minute war es Kerstin Garefrekes, die nach einer Flanke von Laura Störzel per Kopf für Yuki Ogimi auflegte – einen Tick zu ungenau. Zehn Minuten später war die scheidende FFC-Kapitänin dann erfolgreiche Vorlagengeberin für die Japanerin – 1:0 (27.). Mit dem Halbzeitpfiff erhöhte Jackie Groenen, die einen Stockfehler von Annike Krahn ausnutzte und eiskalt zum 2:0 einschob.

Die zweite Hälfte begann mit einem Drehschuss von Mandy Islacker, der sein Ziel knapp verfehlte. Die Führende in der Torschützenliste wusste natürlich nicht, dass ihre Konkurrentinnen um die Krone ohne Treffer blieben. So ging sie auf Nummer sicher und legte gleich noch zwei Tore nach: Mit einem Doppelpack binnen drei Minuten (77., 79.) erhöhte sie ihr Konto auf 17 und sicherte sich so die Torjägerinnen-Kanone der Frauen-Bundesliga. Eine würdige Nachfolgerin für Celia Sasic, die in den beiden Spielzeiten zuvor treffsicherste Liga-Schützin war. In der 65. Minute zeigte Dzsenifer Marozsán noch einmal ihr Können, das man nicht nur beim FFC, sondern in der gesamten Liga vermissen wird: Nach einem sehenswerten Solo bediente die Nationalspielerin ihre Teamkollegin Ana-Maria Crnogorcevic, die an Bayer-Torfrau Anna Klink scheiterte. Der emotionale Höhepunkt folgte schließlich in der 84. Minute, als Kerstin Garefrekes für immer die große Fußballbühne verließ – als aktive Spielerin wohlgemerkt. Nach zwölf Jahren im FFC-Trikot wurde die Kapitänin für Bundesliga-Debütantin Isabella Möller ausgewechselt. Spätestens jetzt rückte das Geschehen auf dem Rasen in den Hintergrund und es galt, eine der größten Persönlichkeiten des weltweiten Frauenfußballs gebührend zu ehren. Nach einer Ehrenrunde im Stadion am Brentanobad übergab der FFC-Fanclub das größte Geschenk des Tages – und das war in diesem Fall wörtlich zu nehmen: Ein künstlerisch auf Leinen aufgebrachtes KG-Porträt dürfte künftig im Hause Garefrekes anzutreffen sein. „Vielleicht auf der Hausfassade“, meinte KG augenzwinkernd…

Natürlich sollte auch der Abschied jener Spielerinnen nicht in den Hintergrund rücken, die eine neue sportliche Herausforderung bei anderen Vereinen annehmen. So gab’s auch für Dzsenifer Marozsán, Simone Laudehr, Anke Preuß, Melissa Friedrich Isabelle Linden, Jana Löber, und Celine Rumpf entsprechende Abschiedsgeschenke von Verein und Fanclub – verbunden mit den besten Wünschen für die Zukunft. Ebru Uzungüney war bei ihrer Verabschiedung krankheitsbedingt leider verhindert.

Stimmen zum Spiel

FFC-Cheftrainer Matt Ross: „In der ersten halben Stunde haben wir uns noch ein wenig von den Emotionen lenken lassen. Danach haben wir guten Fußball gespielt und insbesondere in der zweiten Hälfte zahlreiche Chancen kreiert. Dass Isabella Möller für Kerstin Garefrekes eingewechselt wurde, war in gewisser Weise auch ein Symbol für den nun anstehenden Generationenwechsel. Natürlich wird Kerstin eine große Lücke hinterlassen – aber es liegt jetzt an uns, die nächsten Kerstins, Simons und Dzsenis auszubilden!“

FFC-Kapitänin Kerstin Garefrekes: „Es ist unglaublich, wie viele Leute extra für mich gekommen sind – das ist ein unglaublich emotionaler Tag. Aber irgendwie fühlt es sich im Moment noch eher an wie Saisonende, nicht wie Karriereende. Ich glaube, wenn die Vorbereitung oder spätestens die neue Saison losgeht, werde ich es erst so richtig realisieren, dass meine Zeit als aktive Fußballerin nun vorbei ist.“

Thomas Obliers, Trainer Bayer 04 Leverkusen: „Wir sind heute nie richtig ins Spiel gekommen und die ersten beiden Tore waren regelrechte Abschiedsgeschenke. In der zweiten Hälfte sind wir dann auseinandergefallen, so dass das Ergebnis auch in der Höhe in Ordnung geht.“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Wir wussten, dass die Chancen auf den zweiten Tabellenplatz sehr klein waren – obwohl es beim Zwischenstand von 3:2 für den VfL Wolfsburg gegen den 1. FC Köln kurzzeitig noch einmal eng aussah. Unter dem Strich haben wir zwar unser Wunschziel verfehlt, aber mit Platz drei in der Endabrechnung eine realistische Platzierung erreicht. Im Vordergrund stand heute das Gänsehautfeeling durch die vielen Verabschiedungen verdienter Spielerinnen. Allen voran war es natürlich ein großartiger und emotionaler Moment, in Kerstin Garefrekes eine der größten Persönlichkeiten des weltweiten Frauenfußballs zu verabschieden. Wenn man ihre Leistungen sieht, so hat dies wenig mit Karriereende zu tun und ich werde sicherlich noch einmal alles daransetzen, mit ihr über eine mögliche Karrierefortsetzung zu reden.“

 

(Text von ffc-frankfurt.de)

 

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