1. FFC Frankfurt - VfL
Wolfsburg |
UEFA Women’s Champions League 2015/2016 - Halbfinale, Rückspiel
1:0 (0:0)
Termin: 01.05.2016, 15:15 Uhr
Zuschauer: 3.720
Schiedsrichter: Kateryna Monzul (Ukraine)
Tore: 1:0 Müller-Prießen (90.)
1. FFC Frankfurt |
VfL Wolfsburg |
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Ein versöhnlicher Abschied Im UWCL-Halbfinal-Rückspiel besiegt der 1. FFC Frankfurt den VfL Wolfsburg hochverdient mit 1:0. Wunder gibt es bekanntlich immer wieder, allerdings nicht auf Bestellung. So blieb das „Wunder von Frankfurt“ – und nichts anderes wäre eine erneute Endspiel-Teilnahme des 1. FFC Frankfurt gewesen – zwar aus. Doch die Rehabilitation für die 0:4-Hinspiel-Niederlage des aktuellen Champions-League-Siegers beim VfL Wolfsburg im UWCL-Halbfinal-Hinspiel gelang: Trotz der Ausfälle von Simone Laudehr (Innenbandzerrung) und Peggy Kuznik (Bauchmuskelzerrung) gewann der FFC das Rückspiel verdient mit 1:0. Ein Last-Minute-Treffer von Marith Prießen sorgte für den versöhnlichen Abschluss einer unter dem Strich erfolgreichen internationalen Saison. Die Sonne strahlte über dem Stadion am Brentanobad – kein Vergleich zu dem Spätwinter, der beim Hinspiel in Wolfsburg herrschte. Und auch auf dem Platz gab’s deutliche Unterschiede zum Geschehen in der Autostadt: Diesmal war der 1. FFC Frankfurt von Beginn an präsent und versuchte, das Heft in die Hand zu nehmen. Den ersten halbwegs gefährlichen Torabschluss hatten allerdings die Gäste: Elise Bussaglia zirkelte einen Ball aus 16 Metern drüber (13.). „Kämpfen, Frankfurt, kämpfen“, forderten die FFC-Fans nach einer guten Viertelstunde. Einen Anlass für dafür gab’s nicht, denn der Wille war den Titelverteidigern keinesfalls abzusprechen. Das Problem: Die Wölfinnen taten ihrem Gegner nicht den Gefallen, mit weniger als hundert Prozent zu agieren. In der 19. Minute hatte dann auch der FFC seine erste Möglichkeit: Ana-Maria Crnogorcevic, die Mandy Islacker im Sturm unterstützte, kam aus linker Position zum Schuss – allein der Winkel war zu spitz. Zwei Minuten später versuchte es Mandy Islacker nach einer Flanke von Kathrin Hendrich – kein Problem allerdings für VfL-Torfrau Almuth Schult. Insgesamt fehlten dem Spiel, dem es auf Grund des deutlichen Hinspiel-Resultats ohnehin schon an Spannung mangelte, wirklich gefährliche Torraumszenen. Glück hatte der FFC in der 43. Minute, als sich Marith Prießen nach einem hohen Ball verschätzte, die in ihrem Rücken völlig freistehende Ramona Bachmann aber zu überrascht war. Zur zweiten Hälfte änderte sich zunächst nicht viel: Der 1. FFC Frankfurt war bemüht, in Offensivaktionen zu kommen – allein die gut stehenden und aggressiv verteidigenden Wölfinnen hatten was dagegen. Spätestens jetzt dürfte dem größten Optimisten im FFC-Fanblock klar geworden sein, dass Wunder nicht vom Himmel fallen. Und so plätscherte die Partie nun ein wenig dahin, ohne dass man den Frankfurterinnen einen Vorwurf hätte machen können. Vielmehr galt das, was als Überschrift für die gesamten 90 Minuten hätte dienen können: Der VfL Wolfsburg ließ null Spielraum für Sensationsträumereien. Und dennoch zeigten die Gastgeberinnen Charakter, denn in den letzten 20 Minuten erhöhten sie noch einmal die Schlagzahl. So gab’s die erste nennenswerte Chance nach dem Seitenwechsel in der 69. Minute, als der Ball bei Kerstin Garefrekes landete, die direkt abzog und dabei knapp drüber zielte. Kurz darauf setzte Sophie Schmidt einen Kopfball neben den rechten Pfosten (70.). Dann musste sich Almuth Schult bei einer verunglückten Flanke von Sophie Schmidt lang machen, allerdings fiel der Ball auf das Tornetz (76.). Als sich schon alle Beteiligten mit einem Unentschieden abgefunden hatten, gab’s dann doch noch einmal Grund zum Jubeln: Marith Prießen traf nach einer Marozsán-Ecke mit einem beherzten Kopfball zum 1:0 (87.). Somit verabschiedete sich der Titelverteidiger, der am 26. Mai entthront werden wird, mit einem Erfolgserlebnis aus der europäischen Königsklasse. Und ein zentrales Ziel wurde erreicht: Die FFC-Fans dürften das Stadion am Brentanobad zwar nicht euphorisch, aber äußerst zufrieden verlassen haben. Weiter geht's bereits am nächsten Mittwoch, dem 4. Mai 2016, 18.15 Uhr, wenn der 1. FFC Frankfurt in der Frauen-Bundesliga auf den FF USV Jena trifft. Stimmen zum Spiel FFC-Cheftrainer Matt Ross: „Heute bin ich sehr stolz auf meine Mannschaft, die allen gezeigt hat, dass wir in der letzten Woche einen äußerst schlechten Tag hatten. Wir haben es zwar nicht geschafft, ein frühes Tor zu schießen, aber wir wollten diese Partie unbedingt gewinnen – und trotz des späten Treffers war der Sieg hochverdient. Ein Dank gilt auch unserer medizinischen Abteilung, die sich in den letzten Tagen rund um die Uhr um unsere angeschlagenen und kranken Spielerinnen gekümmert hat.“ Ralf Kellermann, Trainer VfL Wolfsburg: „Wir sind sehr erleichtert, dass wir diese schwierige Situation souverän gemeistert haben. Es war eine komische Trainingswoche, in der man merkte, dass einige Prozente fehlen – und das hat sich auch ins Spiel übertragen. Wir haben zwar gut verteidigt und wenig zugelassen, aber viel zu wenig für unser eigenes Spiel getan. Mit der Gesamtleistung bin ich somit unzufrieden, allerdings muss man auch sagen, dass der FFC-Sieg verdient war.“ FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Nachdem wir im Hinspiel einen schwarzen Tag erwischt haben, bin ich heute sehr glücklich darüber, dass wir uns mit einem verdienten Sieg versöhnlich aus der Champions League verabschiedet haben. Wir können stolz sein, als Titelverteidiger erneut unter den Top vier Europas gestanden zu haben! Jetzt gilt es, den Elan aus dem heutigen Spiel auch in die Liga-Partie gegen den FF USV Jena am Mittwoch mitzunehmen, um auch die kleine Restchance auf den zweiten Tabellenplatz im Rennen mit dem VfL Wolfsburg zu wahren.“
(Text von ffc-frankfurt.de)
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