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SV Werder Bremen- 1. FFC
Frankfurt |
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Bundesliga 2015/2016 - 6. Spieltag
1:1 (0:1)
Termin: 18.10.2015, 11:00 Uhr
Zuschauer: 520
Schiedsrichter: Daniela Illing (Limbach-Oberfrohna)
Tore: 0:1 Bartusiak (29., Elfmeter), 1:1 Goddard (62.)
SV Werder Bremen |
1. FFC Frankfurt |
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Trainer
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Schlechte Laune an der Weser Der 1. FFC Frankfurt kommt beim Aufsteiger Werder Bremen trotz drückender Überlegenheit nicht über ein 1:1 hinaus. Siegfried Dietrich hatte es ungewohnt eilig gehabt. Im Stechschritt war der Manager des 1. FFC Frankfurt aus dem Taxi, über Platz 11 am Weserstadion zu den Kabinen gehastet, um gerade noch rechtzeitig vor Anpfiff jede einzelne Spielerin abzuklatschen. Der Verzicht auf dieses Ritual, meinte der am Bremer Flughafen verspätete Dietrich, hätte im Auswärtsspiel der Frauen-Bundesliga beim SV Werder kein gutes Omen bedeutet. Im Nachhinein wird sich auch der 58-Jährige fragen, warum er sich so gehetzt hat. Denn umso länger die krude Partie bei typischem norddeutschen Schmuddelwetter dauerte, desto mehr Flüche stieß der Macher aus. Am Ende, nach einem unbefriedigenden 1:1-Remis, war nicht nur Dietrich bedient. Trainer Colin Bell konnte seine Wut über zwei verschenkte Punkte später kaum zügeln. „Wir müssen das 2:0 machen. Der Gegner hatte nur eine Chance“, zürnte der Engländer. „Wir haben zu wenig Entschlossenheit gezeigt – sowohl im Angriff als auch beim Gegentor.“ Mit einer derart schwachen Chancenverwertung und unübersehbaren Mängeln im Spielaufbau – auch dem Fehlen von Simone Laudehr und vor allem Dzsenifer Marozsan geschuldet – steht sich der FFC selbst im Wege. Oder ist das ein neuer Trend, dass den Titelanwärtern gegen dichte Abwehrreihen die Mittel fehlen? Auch der Rivale VfL Wolfsburg leistete sich am selben Tag eine Peinlichkeit – 0:1 gegen den SC Sand. „Die Topteams tun sich generell schwer, bei defensiv eingestellten Mannschaften“, glaubt Dietrich. Und die mit ihm befreundete Werder-Abteilungsleiterin Birte Brüggemann meinte sogar, Frankfurt habe erste Halbzeit einen besseren Eindruck als kürzlich der Meister Bayern hinterlassen. Doch bezeichnend für die Nachlässigkeit des Favoriten, wie Stephanie Goddard nach einem langen Ball noch ausglich – rätselhaft, warum Torhüterin Desirée Schumann nicht nur in dieser Szene beim Herauslaufen so orientierungslos wirkte (62.). Weitere Schwachpunkte beim FFC: Laura Störzel und Jackie Groenen im defensiven Mittelfeld und Yuki Ogimi im Sturm. Trotz zahlreicher Gelegenheiten, die vor allem die zur Nationalmannschaft berufene Mandy Islacker liegen ließ, schaffte der Favorit bei teilweise drückender Überlegenheit keinen Treffer aus dem Spiel heraus. Einen an Kerstin Garefrekes verursachten Strafstoß verwandelte Kapitänin Saskia Bartusiak (28.) – mehr war nicht. Dass den Werder-Frauen das glückte, was den Männern Tag zuvor gegen den FC Bayern verwehrt blieb, der Ausgleich gegen einen übermächtig erscheinenden Gegner, löste im grün-weißen Lager riesigen Jubel aus. (FR Online vom 19.10.2015)
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