1. FFC Frankfurt - Turbine
Potsdam |
Bundesliga 2015/2016 - 3. Spieltag
1:0 (0:0)
Termin: 13.09.2015, 11:00 Uhr
Zuschauer: 2.330
Schiedsrichter: Riem Hussein (Bad Harzburg)
Tore: 1:0 Kerstin Garefrekes (57.)
1. FFC Frankfurt |
Turbine Potsdam |
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Die weiße Weste gewahrt Im Top-Spiel der Frauen-Bundesliga setzt sich der 1. FFC Frankfurt mit 1:0 gegen Turbine Potsdam durch. Der 1. FFC Frankfurt hat die 49. Auflage des Frauenfußball-Klassikers gegen den 1. FFC Turbine Potsdam mit 1:0 für sich entschieden: In einem hochklassigen, tempo- und chancenreichen Top-Spiel der Frauen-Bundesliga sorgte Kapitänin Kerstin Garefrekes für den entscheidenden Treffer. Damit rangiert der Champions-League-Sieger nach dem dritten Spieltag nicht nur punktgleich mit dem FC Bayern München auf dem zweiten Tabellenplatz, sondern auch bereits sechs Zähler vor dem langjährigen Rivalen aus Brandenburg. Oftmals waren es in den vergangenen Partien die Potsdamerinnen, die gleich nach dem Anpfiff los legten wie die Feuerwehr und den Gegner früh unter Druck setzten. Eine Rolle, die diesmal dem 1. FFC Frankfurt zukam. Schon nach zwei Minuten die erste FFC-Chance: Yuki Ogimi setzte sich links durch und bediente die völlig freistehende Kerstin Garefrekes, doch die Direktabnahme der Kapitänin geriet zu unplatziert. Aufregung zehn Minuten später: Nach einer Flanke von Elise Kellond-Knight drückte Svenja Huth den Ball über die Linie, stand dabei aber einen halben Meter im Abseits (12.). Dann strauchelte Jolanta Siwinska im Spielaufbau, so dass Mandy Islacker allein aufs Turbine-Tor zulaufen konnte. Die Stürmerin hätte sich die Ecke aussuchen können, platzierte das Leder aber neben den linken Pfosten (13.). Fünf Minuten später nahm Simone Laudehr aus 22 Metern Maß – Turbine-Torfrau Lisa Schmitz lenkte den Schuss mit den Fingerspitzen zur Ecke ab. In der 28. Minute schaltete „Simon“ auf der rechten Seite den Turbo und bediente mit einer scharfen Hereingabe Yuki Ogimi, die ihr Ziel knapp verfehlte. Dann fast das 1:0 nach einer Flanke von Saskia Bartusiak, die Lisa Schmitz erst spät sah und im letzten Moment aus dem Eck kratzte (33.). Auch eine Minute später, als Mandy Islacker eine Hereingabe von Jackie Groenen direkt nahm, war die von Bayer 04 Leverkusen gekommene Keeperin zur Stelle. Jetzt lag die FFC-Führung förmlich in der Luft – doch sie fiel (noch) nicht. Bei einem Schlenzer von Mandy Islacker (36.) sowie bei einem Freistoß von Simone Laudehr (38.) stand nur die Latte dem längst fälligen 1:0 im Weg. Die zweite Hälfte begann mit einer Schrecksekunde: Nach einem Missverständnis zwischen Saskia Bartusiak und Peggy Kuznik schnappte sich Svenja Huth den Ball, lief auf das Tor von Desirée Schumann zu und zog knapp drüber (49.). Dann nahm der FFC den Faden der ersten Hälfte wieder auf: Marith Prießen setzte mit einem langen Ball Mandy Islacker in Szene, die nach einer mustergültigen Ballannahme für Kerstin Garefrekes durchsteckte. Und die Kapitänin schaffte endlich das, woran sich ihre Teamkolleginnen zuvor die Zähne ausgebissen hatten: Sie schob den Ball an Lisa Schmitz vorbei zum 1:0 ins Tor. Nun stimmte das Ergebnis zumindest in der Tendenz – gemessen am Chancenverhältnis. Doch noch war der wichtige Sieg im Klassiker nicht in trockenen Tüchern. Nach einem Foul von Yuki Ogimi an Svenja Huth nahm Elise Kellond-Knight aus 17 Metern Maß – drüber (60.). In der letzten halben Stunde entwickelte sich dann ein hartumkämpfter Schlagabtausch, in dem die Gäste aus Brandenburg noch einmal Druck entwickelten. Die Frankfurterinnen warfen sich nun in jeden Ball und fighteten um jeden Zentimeter – eine grandiose Abwehrleistung. Einziges Manko: Die Konter wurden nicht konsequent zu Ende gespielt, so dass bis zum Schluss gezittert werden musste. Letztlich blieb’s beim hochverdienten Heimsieg – dem dritten Dreier im dritten Bundesliga-Spiel. Zudem ist der 1. FFC Frankfurt das einzige Team der Liga, das noch kein Gegentor hinnehmen musste. Nun geht’s erst einmal in eine dreiwöchige Liga-Pause, wobei nun andere Wettbewerbe in den Fokus rücken. Für die Nationalspielerinnen steht am kommenden Freitag das erste EM-Qualifikationsspiel auf dem Programm: Auf dem Weg zum Turnier in Holland 2017 trifft der Titelverteidiger in Halle/Saale auf Ungarn. Am Samstag, dem 26. September 2015, 14.00 Uhr, gastiert der 1. FFC Frankfurt dann im DFB-Pokal beim baden-württembergischen Oberligisten PSV Freiburg. Um Liga-Punkte geht’s dann wieder am Sonntag, dem 4. Oktober 2015, 14.00 Uhr, wenn Aufsteiger 1. FC Köln der Gastgeber des siebenfachen Deutschen Meisters ist. Stimmen zum Spiel FFC-Cheftrainer Colin Bell: „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, die heute so gespielt hat, wie ich mir das vorgestellt hatte. Es war eine intensive Partie auf einem sehr hohen Gesamtniveau, die wir mit großem Laufpensum und tollem Einsatz von der ersten bis zur letzten Minute für uns entscheiden konnten. Gerade in der ersten Hälfte hätten wir ein Tor erzielen müssen, aber wir haben uns ja dann mit dem schön herausgespielten Treffer von Kerstin belohnt. Danach gab es immer wieder Szenen, bei denen man die Luft anhalten musste, schließlich ist Turbine Potsdam erst dann geschlagen, wenn die Schiedsrichterin abgepfiffen hat.“ Bernd Schröder, Trainer 1. FFC Turbine Potsdam: „Es war ein Spiel auf Augenhöhe, aus dem wir gerne drei Punkte mitgenommen hätten. Unter dem Strich geht der Sieg des FFC auf Grund der deutlicheren Torchancen aber in Ordnung. Dass es in solchen Spielen keine fünf, sechs oder sieben Tore mehr gibt, zeigt, wie sich der Frauenfußball auch taktisch weiterentwickelt hat.“ FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Nach einer großartigen ersten Hälfte, in der wir den Klassiker fast schon hätten entscheiden können, haben wir heute hochverdient drei weitere Punkte realisieren können und sind damit im Rennen um die Champions-League-Plätze vorne mit dabei!“
(Text von ffc-frankfurt.de)
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