Eintracht Frankfurt -
Borussia Dortmund |
Bundesliga 2015/2016 - 33. Spieltag
1:0 (1:0)
Termin: 07.05.2016, 15:30 Uhr
Zuschauer: 51.500
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Tore: 1:0 Stefan Aigner (14.)
Eintracht Frankfurt | Borussia Dortmund |
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Trainer | Trainer
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de: Der reine Wahnsinn im Frankfurter Stadtwald: Die Eintracht hat vor ausverkauftem Haus Borussia Dortmund nach großem Kampf mit 1:0 (1:0) bezwungen und dem Tabellenzweiten die erste Bundesliganiederlage im Kalenderjahr 2016 zugefügt. Das Tor des Tages erzielte Stefan Aigner in der 14. Minute. Eintracht-Coach Niko Kovac nahm im Vergleich zum 2:1-Auswärtserfolg in Darmstadt vor einer Woche drei Änderungen in seiner Startformation vor: Stefan Aigner, Luc Castaignos und Constant Djakpa kamen für Mijat Gacinovic, Marco Fabián (beide Bank) und den gesperrten Haris Seferovic (5. Gelbe Karte) in die Mannschaft. Taktisch setzte Kovac gegen die beste Bundesligamannschaft im Kalenderjahr 2016 vor allem auf eine kompakte Defensive: Wie schon beim FC Bayern vor einigen Wochen formierte der Trainer ein 5-4-1-System, in dem die drei Innenverteidiger Marco Russ, David Abraham und Bastian Oczipka von den Außenverteidigern Yanni Regäsel (rechts) und Djakpa (links) flankiert wurden. Vor der Vierer-Mittelfeldreihe mit Aigner, Makoto Hasebe, Szabolcs Huszti und Änis Ben-Hatira verdingte sich Luc Castaignos als einzige nominelle Sturmspitze. Die 51 500 Zuschauer in der ausverkauften Commerzbank Arena erlebten bei über knapp 25 Grad und echtem „Diva-Wetter“ einen guten, konzentrierten Beginn der SGE, die dem BVB mit ihrer defensiven Grundordnung das Leben schwer machte – aber gleich auch selbst Akzente nach vorne setzte: Nach einem zunächst aus der Gefahrenzone geklärten Freistoß brachte Huszti den Ball zurück in den Strafraum, wo Castaignos per Volleyabnahme Dortmunds Schlussmann Roman Bürki zu einer ersten Parade zwang (8.). Nur wenige Minuten später wurde eine scharfe Hereingabe von Regäsel abgefälscht und so zur nächsten Prüfung für Bürki (13.). Aigner köpft Eintracht in Führung In der 14. Minute gelang der Eintracht dann die Führung: Huszti führte eine Ecke von rechts kurz aus, Hasebe flankte vors Tor, Aigner setzte sich im Kopfballduell gegen Erik Durm durch und platzierte die Kugel unhaltbar für Bürki im linken Toreck. Die Commerzbank Arena kochte, die Stimmung war bereits herausragend und die Hausherren lagen verdient in Front. Aber natürlich versuchte der BVB umgehend zu antworten: Shinji Kagawa schickte Pierre-Emerick Aubameyang auf die Reise, doch der Angreifer traf vor Lukas Hradecky den Ball nicht richtig (16.). Die Gäste, die in der Anfangsphase deutlich mehr Ballbesitz hatten, versuchten die Adlerträger jetzt weit in die eigene Hälfte zu drängen. In der 24. Minute war Reus nach einem Steilpass aus der Abwehr auf links durch und bediente Aubameyang 12 Meter vor dem Tor – doch der Gabuner verzog deutlich. Außerdem prüfte Durm aus etwa 20 Metern Hradecky mit einem Distanzversuch (29.) – nach einer halben Stunde drückte der Tabellenzweite gewaltig. Dortmund drückt – aber die Abwehr der SGE steht Die Eintracht ihrerseits wehrte sich gegen die spielerische Dominanz der Dortmunder mit ganz viel Leidenschaft, einer weiter starken Grundordnung und gutem Timing in den Zweikämpfen. Dazu gab Schlussmann Hradecky seinen Vorderleuten mit seiner guten Strafraumbeherrschung viel Sicherheit. In der Nachspielzeit köpfte dann Hummels eine Hereingabe von Sahin ins Tor, doch der Treffer zählte aufgrund einer vom Schiedsrichter erkannten Abseitsstellung nicht. So blieb es beim 1:0 zur Pause. 1:0 zur Halbzeit In der zweiten Halbzeit hatte die Eintracht ihrerseits wieder den ersten Abschluss: Nach einer Freistoßflanke von Huszti köpfte Kapitän Marco Russ allerdings klar über den Kasten (50.). Ansonsten änderte sich am Gesamtbild auf dem Rasen kaum etwas: Der BVB hatte zeitweise bis zu 80 Prozent Ballbesitz und versuchte sich mit geduldigem Kombinationsspiel dem Kasten von Lukas Hradecky anzunähern. In der 53. Minute gab Ramos von der rechten Seite scharf nach innen, doch der SGE-Keeper war einmal mehr vor dem einschussbereiten Aubameyang zur Stelle. Nach gut einer Stunde war die Anspannung im ganzen Stadion mit den Händen zu greifen. Die Adlerträger verteidigten mit Mann und Maus, Dortmund drängte weiter auf den Ausgleich. Das Geschehen spielte sich beinahe komplett in der Spielhälfte der Eintracht ab. Aber der BVB suchte lange vergeblich den Abschluss. Bei einem direkt getretenen Freistoß von Reus aus über 30 Metern war wieder Hradecky zur Stelle (66.). Dortmund drängt mit Macht auf den Ausgleich Die SGE war in dieser Phase nur nach Standardsituationen gefährlich: Eine der vielen guten ruhenden Bälle von Huszti setzte Abraham über das Tor (68.). Im Gegenzug rutschte dem eingewechselten Pulisic im Sechzehner der Ball über den Spann (69.). Logisch, dass es der BVB auch mal aus der Distanz versuchte: Mkhitaryan hämmerte das Leder aus 23 Metern auf den Kasten, aber Hradecky packte im Nachfassen sicher zu (72.). Es war schier unglaublich, welche Stimmung in der Commerzbank bis in die Schlussphase hinein herrschte: Das Publikum spürte, wie viel für die SGE auf dem Spiel stand und feuerte das Team ohne Unterlass an – und die Mannschaft konnte diese Unterstützung bei der reinen Abwehrschlacht natürlich gut gebrauchen. In der 82. Minute hatte der BVB die Riesenchance, als Castro von rechts in die Mitte gab und Abraham und Hradecky an der Fünfmetergrenze mit vereinten Kräften vor dem einschussbereiten Ramos retteten – eine Wahnsinnsszene! Kurz darauf wieder Dortmund: Reus gab einen Freistoß
hoch hinein, Mkhitaryan stieg am höchsten und köpfte den Ball
aufs Tordach (86.). Die letzten Minuten waren angebrochen und die Eintracht
kämpfte immer und immer weiter – und Dortmund hielt weiter
den Ball in seinen Reihen. Aber es passierte bis zum Ende nichts mehr.
Die Gäste kamen nicht mehr gefährlich vors Tor und es blieb
beim knallhart erkämpften 1:0-Sieg der Eintracht! Mit nun 36 Punkten
steht die SGE auf Tabellenplatz 15 und hat vor dem letzten Spieltag nun
alles in der eigenen Hand. Stimmen zum Spiel Eintracht-Coach Niko Kovac: „Wir wussten, wer heute unser Gegner ist und dass wir wenig Ballbesitz haben werden. Dementsprechend haben wir unsere Taktik gewähl, weil wir nicht mit wehenden Fahnen untergehen wollten. Die Mannschaft hat über 90 Minuten große Leidenschaft an den Tag gelegt und größtenteils konzentriert gearbeitet. Aber den BVB kann man nie ganz ausschalten, da braucht man auch etwas Glück und das haben wir gehabt. Wir haben alles sehr gut umgesetzt, was wir uns erarbeitet haben. Unsere Standards sind brandgefährlich und auch heute haben wir das entscheidende Tor nach einem ruhenden Ball gemacht. Großes Kompliment an meine Mannschaft! Jetzt wollen wir nächste Woche alles dafür tun, dass wir über dem Strich bleiben und auch im nächsten Jahr Erstligist sind.“ Siegtorschütze Stefan Aigner: „Natürlich freue ich mich über mein Tor, aber wichtig ist, dass wir als Mannschaft gewonnen haben. Wer dann die Tore macht, ist ganz egal. Wir wussten, dass wir gegen Dortmund die Räume so eng wie möglich machen müssen, um dem Gegner keine Chancen zu bieten. Das ist uns mit sehr guter Arbeit gegen den Ball gelungen. Es ist noch nichts geschafft, wir sind Fünfzehnter und nur einen Punkt vor Bremen. Heute können wir den Sieg gegen eine der besten deutschen Mannschaften genießen.“ BVB-Trainer Thomas Tuchel: „Glückwunsch zum Sieg an die Eintracht. Wir haben keine gute Anfangsphase gespielt und uns schwer getan, Tempo in den Ball zu bringen, die Räume zu finden und es nicht geschafft auszustrahlen, dass wir den Gegner eigentlich weit vom Tor weghalten wollten. In der ersten Viertelstunde haben wir zu viele Standards zugelassen, die dann auch zu schlampig verteidigt und sind so in Rückstand geraten. Danach wurde unser Spiel besser, schneller und zwingender. Wir konnten uns besser durchsetzen und kamen häufiger in den Strafraum, wo uns dann aber der letzte Pass gefehlt hat. In der zweiten Halbzeit waren wir total dominant, die Eintracht kam gar nicht mehr in unsere Hälfte, aber letztendlich waren wir ab 20 Meter vor dem gegnerischen Tor nicht wirklich zwingend. Die wenigen Chancen, die wir hatten, haben wir nicht genutzt und dann kann man am Ende 0:1 verlieren.“
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