Eintracht Frankfurt -
1. FSV Mainz 05 |
Bundesliga 2015/2016 - 31. Spieltag
2:1 (1:1)
Termin: 24.04.2016, 17:30 Uhr
Zuschauer: 50.300
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
Tore: 0:1 Daniel Brosinski (18.), 1:1 Marco Russ (28.), 2:1 Stefan Bell (84., Eigentor)
Eintracht Frankfurt | 1. FSV Mainz 05 |
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de: Die Eintracht hat beim 2:1 (1:1) gegen den 1. FSV Mainz 05 einen ganz wichtigen Sieg gefeiert und sich im Kampf um den Klassenerhalt zurückgemeldet. Marco Russ (28.) und Änis Ben-Hatira (84.) drehten die Partie, nachdem Daniel Brosinski die Gäste in Führung gebracht hatte (18.). Eintracht-Coach Niko Kovac nahm im Vergleich zur 0:3-Niederlage aus der Vorwoche in Leverkusen drei Änderungen in der Startelf vor: Marc Stendera und Timothy Chandler mussten wegen muskulärer Probleme passen, dafür bekamen Änis Ben-Hatira und Yanni Regäsel eine Chance von Beginn an. Außerdem rückte der junge Mijat Gacinovic für Luc Castaignos in die Mannschaft. Taktisch setzte Kovac auf ein 4-2-3-1-System, in dem Makoto Hasebe und Szabolcs Huszti die Doppelsechs vor der Abwehrreihe bildeten. Gacinovic spielte im zentralen offensiven Mittelfeld hinter der einzigen Spitze Haris Seferovic, Stefan Aigner beackerte wie gewohnt den rechten Flügel, Ben-Hatira sollte über die linke Seite für Offensivschwung sorgen. Die 50 300 Zuschauer in der nicht ganz ausverkauften Frankfurter Commerzbank Arena sahen zu Beginn eine zerfahrene Partie, die von vielen Zweikämpfen im Mittelfeld geprägt war. Während beide Teams sich noch abtasteten, hatte die SGE die erste Annäherung ans Tor: Seferovic versuchte Ben-Hatira mit einem Steilpass in den Strafraum freizuspielen, doch Mainz-Keeper Loris Karius antizipierte die Situation und nahm die Kugel sicher auf (10.). Auf der anderen Seite schoss Suat Serdar in seinem ersten Bundesligaspiel von Anfang an für die Mainzer am Kasten vorbei (15.). Brosinski erwischt die Eintracht per Freistoß kalt Aus dem Nichts machten die Gäste dann das Führungstor und erwischten die Eintracht kalt: Daniel Brosinski trat aus 21 Metern zum Freistoß an und schlenzte den Ball unhaltbar für Lukas Hradecky im Tor in den linken Winkel (18.). Die Adlerträger waren wieder mal durch viel Pech und eine Standardsituation in Rückstand geraten und versuchten wütend zu antworten: Aigner setzte sich in einem Zweikampf durch und brachte die Kugel in den Sechzehnmeterraum, doch wieder war Karius vor Gacinovic zur Stelle (19.). Es war die letzte Szene von Aigner, der kurz darauf nach einem Zusammenprall mit Giulio Donati ausgewechselt werden musste. Für den Rechtsaußen kam Sonny Kittel in die Partie (24.). In einer weiter sehr zähen Begegnung machte aber auch die Eintracht mit ihrer ersten Chance das erste Tor: Huszti trat eine scharfe Freistoßflanke von links in die Mitte; über Umwege kam die Kugel zum völlig freistehenden Ben-Hatira, der bei der Ballannahme erst unglücklich ausrutschte, das Spielgerät mit viel Einsatz und im Sitzen aber doch in die Mitte bugsieren konnte. An der Fünfmetergrenze setzte sich Marco Russ durch und stocherte den Ball ins Netz (28.) - das 1:1. Ben-Hatira im Fallen zu Russ – 1:1 Und der Kapitän hatte auch die nächste Chance für die Gastgeber, denen das Ausgleichstor sichtlich gut tat und die Fesseln der Anspannung etwas löste: Nach einem Eckball von Huszti köpfte Russ aufs Tor, aber Karius konnte parieren (36.). Kurz darauf waren sich die Mainzer Verteidiger Bell und Donati vor dem Strafraum uneins, Seferovic war der Nutznießer und eroberte den Ball, aber einmal mehr passte der Mainzer Keeper Karius auf und rettete vor dem einschussbereiten Schweizer Nationalstürmer (41.). Zum Ende der ersten Halbzeit war die Eintracht jetzt die bessere Mannschaft in einer umkämpften Partie ohne viele Höhepunkte, in der die Spannung aber zu jeder Zeit mit Händen zu greifen schien. Es blieb dann aber noch beim 1:1 zur Pause. Remis zur Pause Auch der zweite Durchgang begann wieder mit viel Kampf und Nickligkeiten im Mittelfeld, es gab zwar einige Gelbe Karten auf beiden Seiten, Chancen waren dafür Mangelware – bis zur 57. Minute: Kittel eroberte auf dem rechten Flügel den Ball und flankte postwendend in die Mitte, wo Ben-Hatira die Kugel annahm, sich schnell drehte, aber aus neun Metern doch klar verzog. Die Kovac-Schützlinge gaben Gas, drängten die Mainzer, die gar lange gar keine Torgelegenheiten hatten, immer wieder in die eigene Hälfte zurück und kam zu einigen Standardsituationen, die Gacinovic und Huszti im Wechsel immer wieder gefährlich vors Tor traten – einzig zum freien Abschluss kamen die Adlerträger nicht. Cordoba und Seferovic vergeben Großchancen Und dann hatten die 05er auf einmal die große Chance: Cordoba setzte sich auf der linken Bahn gegen Abraham durch und tauchte frei vor Hradecky auf – doch der SGE-Schlussmann parierte im Eins gegen Eins klasse (65.). Auf der Gegenseite war es dann Haris Seferovic, der die Führung auf dem Kopf hatte: Nach einem neuerlichen Eckball von Gacinovic stieg der Angreifer am höchsten und zwang Karius im Kasten zu einer Glanzparade (67.). Bis in die Schlussphase hinein änderte sich an dem Gesamtbild wenig: Es gab auf dem Rasen wenig Spielkultur, viele Zweikämpfe und ganz viel Spannung – besonders aus Sicht der Eintracht-Fans. Und dann kam auf einmal die 84. Spielminute: Die SGE trug eine gute Kombination über Kittel und Oczipka nach vorne, als der Linksverteidiger Ben-Hatira im Strafraum bediente. Der Flügelstürmer wollte den Ball in die Mitte auf den eingewechselten Castaignos flanken, doch Mainz-Verteidiger Stefan Bell fälschte den Ball so ab, dass er zur unerreichbaren Bogenlampe für Karius wurde und ins lange Eck fiel – das 2:1 für die Eintracht! Ben-Hatira abgefälscht ins Glück In den letzten Minuten entwickelte sich eine echte Abwehrschlacht, die Mainzer versuchten noch einmal alles, um zum Ausgleich zu kommen. Doch die SGE verteidigte mit Mann und Maus und dem mittlerweile eingewechselten Carlos Zambrano und ließ keine Chance mehr zu. Es blieb beim knappen 2:1, das völlig verdient aber in seiner Entstehung doch glücklich zustande gekommen war. Mit nun 30 Punkten hat die Eintracht nur noch einen Punkt
Rückstand auf den Relegationsplatz und drei Zähler zum rettenden
Ufer. Es ist noch alles drin! Am nächsten Samstag (15:30 Uhr) ist
die Eintracht dann zum Hessenderby beim SV Darmstadt 98 zu Gast. Stimmen zum Spiel Eintracht-Trainer Niko Kovac: „Ich bin überaus glücklich über diesen Sieg, wie auch der gesamte Verein und die Spieler. Uns ist allen ein großer Stein vom Herzen gefallen. Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment aussprechen. Die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, war außerordentlich stark. Wir haben gegen eine laufstarke Mainzer Mannschaft gezeigt, dass wir das auch können und verdient gewonnen. Nach einem Rückstand in unserer Situation so zurückzukommen zeigt, dass das Team lebt und den Willen und Glauben hat, den Klassenerhalt zu schaffen.“ Eintracht-Kapitän Marco Russ: „Wir wussten heute, dass es wieder ganz eng in der Tabelle wird, wenn wir heute einen Dreier einfahren. Das haben wir geschafft mit allem was wir hatten und dem Glück, das uns in den letzten Wochen gefehlt hat. Deswegen sind wir überglücklich und haben es genossen, uns endlich mal wieder von den Fans feiern zu lassen. Einen Rückstand kann man immer kassieren, aber es war wichtig, dass wir uns über 90 Minuten nicht von unserem Matchplan abbringen lassen. Und dafür wurden wir heute belohnt.“ SGE-Angreifer Haris Seferovic: „Wir sind heute natürlich sehr erleichtert. Das war eine Super-Teamleistung. Nach dem Rückstand sind wir super zurückgekommen und waren die klar bessere Mannschaft. Wir haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen und im Training erarbeitet haben. Mit diesen drei Punkten sind wir jetzt wieder mittendrin dabei. Jetzt müssen wir hart weiterarbeiten und dann wird alles gut.“ Mainz-Coach Martin Schmidt: „Es war das erwartet hitzige, intensive Spiel mit vielen Gelben Karten und Nickligkeiten. Erst sind wir durch einen Standard in Führung gegangen, aber hintenraus sind wir vom Gegner niedergerungen worden. Wir haben auch von der Laufleistung nicht das gebracht, was wir eigentlich regelmäßig zeigen. In der Pause haben wir uns vorgenommen, nach vorne besser zu spielen, aber die Eintracht war einfach schärfer in den Aktionen. In der Schlussphase hatte ich das Gefühl, dass wir noch auf den Sieg gehen können, aber Frankfurt hatte am Ende das Glück auf seiner Seite.“
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