FC Bayern München
– Eintracht Frankfurt |
Bundesliga 2015/2016 - 28. Spieltag
1:0 (1:0)
Termin: 02.04.2016, 15:30 Uhr
Zuschauer: 75.000
Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)
Tore: 1:0 Franck Ribery (20.)
FC Bayern München | Eintracht Frankfurt |
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de: Eine kämpferisch und läuferisch überzeugende Eintracht musste sich dem deutschen Meister FC Bayern München in dessen Stadion knapp mit 0:1 (0:1) geschlagen geben. Den Siegtreffer für die Bayern erzielte Franck Ribéry mit einem artistischen Seitfallzieher in der 20. Minute. Eintracht-Coach Niko Kovac nahm im Vergleich zum 1:0-Heimerfolg gegen Hannover 96 vor der Länderspielpause drei Änderungen in seiner Startelf vor: Marco Russ (Oberschenkelprobleme) und Stefan Reinartz (Magen-Darm-Infekt) konnten die Reise nach München nicht mit antreten, für die beiden Defensivspieler kamen David Abraham und Makoto Hasebe in die Mannschaft. Zudem rotierte Marc Stendera auf die Bank, dafür bekam Bastian Oczipka auf ungewohnter Position eine Chance von Anfang an. Denn der gelernte Linksverteidiger gab im kompakten 5-4-1-System einen von insgesamt drei Innenverteidigern (außerdem Abraham und Kapitän Carlos Zambrano), die von den Außenverteidigern Timothy Chandler (rechts) und Constant Djakpa (links) flankiert wurden. Davor sollte eine weitere Viererkette mit den beiden Sechsern Hasebe und Szabolcs Huszti sowie den Flügelspielern Stefan Aigner und Änis Ben-Hatira den Defensivverbund beim Doppeln der gefährlichen Bayern-Offensivspieler unterstützen – aber freilich auch für eigene Offensivakzente sorgen. In vorderster Front gab Haris Seferovic den einzigen echten Angreifer. Vor den 75 000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz-Arena in München gab der deutsche Meister von Beginn den Ton an: Xabi Alonso schickte schon nach 40 Sekunden Thomas Müller mit einem seiner vielen Steilpässe in die Spitze, doch Lukas Hradecky im Tor der SGE war schneller am Ball. Den ersten Abschluss verzeichnete Robert Lewandowski mit einem Kopfball vom Elfmeterpunkt nach Alonso-Flanke, doch die Kugel ging gut eineinhalb Meter am rechten Pfosten vorbei (6.). Ribéry trifft per Seitfallzieher zur Bayern-Führung Die Adlerträger waren auf dem Papier zwar sehr defensiv eingestellt, griffen die Bayern aber teilweise schon in deren Spielhälfte mit aggressivem Pressing an. Das sah zwar oft gut aus, gab dem spielstarken FCB und Xabi Alonso aber auch immer wieder die Möglichkeit, das Mittelfeld mit schnellen Vertikalbällen zu überbrücken. Die Folge waren gefährliche Torchancen für die Hausherren: Während Mario Götze eine scharfe Hereingabe von Franck Ribéry noch knapp verpasste (15.), machte es der Franzose nach 20 Minuten besser: Oczipka rutschte kurz vor dem Strafraum aus und gab Götze so die Möglichkeit zum freien Schuss aus 18 Metern; Hradecky konnte zwar mit einer Fußabwehr parieren, doch der Abpraller landete vor den Füßen von Ribéry, der mit einem spektakulären Seitfallzieher aus 16 Metern ins Netz traf. Die Bayern blieben auch in der Folge das klar spielbestimmende Team – auch wenn sie es nach dem 1:0 jetzt etwas ruhiger angehen ließen. Der extrem auffällige Alonso prüfte Hradecky mit einem Distanzschuss aus 23 Metern (29.), zudem rettete der gute Abraham bei einer Hereingabe von Bernat gegen den einschussbereiten Ribéry (32.). Weil die SGE es in der verbleibenden Spielzeit der ersten Halbzeit schaffte, die Bayern mit aggressiver Zweikampfführung vom eigenen Strafraum fernzuhalten, blieb es beim verdienten 1:0 der Gastgeber zur Pause. Die Adlerträger schafften es im ersten Abschnitt allerdings selbst nicht, gefährlich vors Tor von Nationaltorwart Manuel Neuer zu kommen. FCB führt 1:0 zur Pause Die erste Szene im zweiten Durchgang gehörte dann der Eintracht: Huszti kontrollierte die Kugel im Mittelfeld, spielte einen schönen Doppelpass mit Djakpa und zog dann im Strafraum ab – doch der Ball strich letztlich deutlich am langen Pfosten vorbei (46.). Besonders bitter für den bis dahin sehr engagiert spielenden Ungar: Im Sprint vor seiner Chance verletzte er sich und musste kurz darauf ausgewechselt werden. Für ihn kam Marc Stendera in die Partie. In der 50. Minute waren dann wieder die Münchner am Zug: Hradecky faustete eine Freistoßflanke von Thiago zu kurz nach vorne, Müller nahm den Ball volley, doch Oczipka blockte zur Ecke. Nur Sekunden darauf setzte Xabi Alonso einen Freistoß aus 24 Metern ans Lattenkreuz – Glück für die SGE (52.)! Müller, Xabi Alonso und Bernat vergeben im Minutentakt Und die Bayern drängten jetzt mit Macht auf das zweite Tor: Bernat marschierte an mehreren Gegenspielern vorbei in den Strafraum und zwang Hradecky aus spitzem Winkel zu einer Glanzparade (53.). Nach dieser Drangphase der Bayern schaffte es die Eintracht um die 60. Spielminute herum, die Hausherren wieder weiter vom eigenen Tor fernzuhalten und suchte mit weiter sehr leidenschaftlichem Auftreten ihr Glück in der Offensive. Zudem erschöpfte Niko Kovac schon früh sein Wechselkontingent und brachte bis zur 63. Minute mit Luc Castaignos und Sonny Kittel (für Seferovic und Ben-Hatira) zwei frische Offensivkräfte. Während es die SGE allerdings im letzte Drittel nicht schaffte, echte Gefahr auf den Kasten der wieder aus der Distanz Maß, doch Hradecky hielt einmal mehr klasse (65.). Eintracht liefert den Bayern großen Kampf Bis in die Schlussphase hinein zeigten sich die Adlerträger extrem lauf- und kampffreudig und störten die scheinbar übermächtigen Münchner noch in den letzten Minuten mit bis zu fünf Akteuren in deren eigener Hälfte. Das kostete zwar Kraft, doch die Kovac-Schützlinge zeigten sich auch stark in der Rückwärtsbewegung und brachten immer wieder schnell viele Mitspieler hinter den Ball. Den Bayern wurde das Leben so extrem schwer gemacht. Pech hatten die aufopferungsvoll kämpfenden Gäste in der 76. Minute, als Castaignos nach Ballgewinn mit seiner Flanke Kittel suchte – doch Javi Martínez konnte zur Ecke retten. Und dann hatte die SGE noch ihre beste Chance: Kittel vernaschte Martínez an der Strafraumkante mit einem Hackentrick und zog postwendend ab – der Ball sauste ans Außennetz (82.). Und auch in den letzten Minuten blieb die SGE mutig – und kam zu gefährlichen Kontern: Castaignos bekam die Schusschance von der Strafraumkante, doch der Niederländer verzog um ein paar Meter (86.). Die letzte Chance der Partie hatte aber nochmal der FCB: Nach einem schnell ausgeführten Einwurf war Müller auf und davon, doch die starken Zambrano und Abraham hinderten den Nationalstürmer gemeinsam mit Hradecky am 2:0 (90.). Bayern bringen 1:0 über die Zeit Am Ende brachten die Bayern das 1:0 über die Zeit, weil sie es schafften, nur eine wirklich große Chance der Gäste zugelassen haben. Dafür zeigte die Eintracht eine kämpferisch großartige Leistung in München und hatte bis zur letzten Sekunde die Chance, beim deutschen Rekordmeister etwas mitzunehmen. Das macht Mut und gibt viel Selbstvertrauen für die nächsten, so wichtigen nächsten Wochen. Am nächsten Samstag (15:30 Uhr) empfängt die
Eintracht dann vor heimischer Kulisse die TSG 1899 Hoffenheim zum nächsten
wichtigen Spiel im Kampf um den Klassenerhalt. Stimmen zum Spiel Manuel Neuer, FCB-Torwart: „Wenn wir vorne nur ein Tor machen, dann müssen wir gut verteidigen. Wir haben uns vorgenommen, dass wir zu Null spielen. Wir haben eine gute Defensivleistung gezeigt.“ Robert Lewandowski, FC Bayern: „Ich glaube, es war kein interessantes Spiel für die Zuschauer. Am Dienstag spielen wir wieder Champions League. Da müssen wir gut spielen, viel besser als heute.“ Bastian Oczipka, SGE: „Wir haben leider verloren, aber über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht. Ob wir nun mit einer Fünfer-Kette oder einer Dreier-Kette gespielt haben, das kann man sehen, wie man will. Mal gucken, wie es jetzt die nächsten Wochen wird.“ Stefan Aigner, SGE: „Wir haben die ein oder andere Chance gehabt, hätten aber manche Situation noch besser ausspielen können. Wir wollten etwas Zählbares mitnehmen, das haben wir leider nicht geschafft. Dennoch war es ein gutes Spiel. Jetzt kommt Hoffenheim, das ist ein ganz wichtiges Spiel für uns.“ Lukas Hradecky, SGE-Keeper: „In München zu verlieren ist keine Katastrophe. Die Tordifferenz kann auch entscheidend sein. Es war eine gute Leistung von unseren Jungs. Wir können für die kommenden Spiele viel Positives mitnehmen.“ Sonny Kittel, SGE: „Ich habe so schnell wie möglich versucht, in das Spiel rein zu finden. Auch wenn wir nur 1:0 verloren haben – es ist ärgerlich.“ Bruno Hübner, Sportdirektor der SGE: „Wir haben ein ordentliches Spiel abgeliefert, gut gestanden und wenig Chancen zugelassen. Natürlich hätten wir gerne einen Punkt mitgenommen, aber ich denke, wir gehen insgesamt mit einer guten Leistung wieder zurück.“ Niko Kovac, SGE-Trainer: „Ich bin natürlich nicht ganz glücklich über das Ergebnis, denn wir haben verloren und hätten schon gerne einen Punkt mitgenommen. Die Art und Weise, wie die Jungs den Matchplan umgesetzt haben, war allerdings außerordentlich gut. Wir haben gesehen, dass wir gegen den FC Bayern mithalten können. Das muss aber jetzt gegen die nächsten sechs Gegner genau so sein.“
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