Eintracht Frankfurt – Hannover 96

Bundesliga 2015/2016 - 27. Spieltag

1:0 (1:0)

Termin: 19.03.2016, 18:30 Uhr
Zuschauer: 43.300
Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)
Tore: 1:0 Änis Ben-Hatira (33.)

 

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Eintracht Frankfurt

Hannover 96


 


  • Ron-Robert Zieler
  • Hiroki Sakai
  • Alexander Milosevic
  • Christian Schulz
  • Oliver Sorg
  • Ceyhun Gülselam
  • Hotaru Yamaguchi
  • Kenan Karaman
  • Hiroshi Kiyotake
  • Edgar Prib
  • Hugo Almeida

 

Wechsel
Wechsel
  • Waldemar Anton für Christian Schulz (46.)
  • Allan Saint-Maximin für Hotaru Yamaguchi (69.)
  • Adam Szalai für Kenan Karaman (77.)
Trainer Trainer

 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:



Eintracht holt wichtigen Dreier gegen Hannover

Nach acht sieglosen Spielen ist der Eintracht ein wichtiger Sieg im Kampf um den Klassenerhalt geglückt. Gegen Hannover 96 gewann die SGE hochverdient mit 1:0 (1:0). Das Tor des Tages erzielte Neuzugang Änis Ben-Hatira in der 33. Minute.

Eintracht-Coach Niko Kovac nahm im Vergleich zur Auswärtsniederlage in Mönchengladbach gleich fünf Änderungen in seiner Startformation vor: Änis Ben-Hatira, Timothy Chandler, Szabolcs Huszti und die wieder genesenen Marc Stendera und Carlos Zambrano kamen für Marco Fabián, Yanni Regäsel, Slobodan Medojevic, Makoto Hasebe und David Abraham in die Mannschaft. Taktisch vertraute das neue Trainerteam einer 4-3-3-Formation, in der Stefan Reinartz den einzigen Sechser vor der Abwehr bildete und von Stendera und Huszti auf den offensiveren Halbpositionen unterstützt wurde. Stefan Aigner (rechts) und Ben-Hatira (links) sollten über die Flügel für Tempo und Torgefahr sorgen, Stendera spielte hinter der nominellen Sturmspitze Haris Seferovic.

Vor den 43 300 Zuschauern in der Frankfurter Commerzbank Arena war die SGE vom Start weg sichtlich gewillt, mit Power und Offensivkraft zu zeigen, dass sie dieses eminent wichtige Spiel im Kampf um den Klassenerhalt gewinnen will. Nach einer scharfen Ecke von Huszti verpasste Marco Russ im Zentrum knapp den Ball, Hannovers Milosevic konnte klären (5.). Kurz darauf wurde eine verunglückte Flanke von Stendera für 96-Keeper Ron-Robert Zieler zur gefährlichen Bogenlampe (7.).

Auf der anderen Seite bot sich den Gästen die erste richtig große Gelegenheit der Partie: Hugo Almeida legte an der Strafraumgrenze ab für Karaman, dessen Schuss gegen die Laufrichtung des Keepers von Lukas Hradecky im Eintracht-Tor mit einer Klassetat pariert wurde (8.).

Eintracht drängt 96 in die Defensive

Insgesamt gab aber die Eintracht in der Anfangphase den Ton an und drängte Hannover mit teilweise gut und schnell vorgetragenen Kombinationen in die Defensive: Nach einer starken Balleroberung von Ben-Hatira gegen Sakai marschierte der Linksaußen in Richtung Gefahrenzone und flankte scharf in die Mitte – doch Aigner am langen Pfosten verpasste die Kugel (14.).

Auch Mitte der ersten Halbzeit blieben die Adlerträger das aktivere Team und erarbeiteten sich einige Ecken und Freistöße – doch die Kugel wollte noch nicht durchrutschen. Hannover dagegen versuchte kompakt in der Deckung zu stehen und lauerte auf Konter. Doch die blieben aus, weil die Eintracht aufmerksam verteidigte, viele zweite Bälle gewann und mit dem guten Stefan Reinartz schon im Mittelfeld die Angriffe abfing. Und so fehlten letztlich auf beiden Seiten lange die richtig klaren Torchancen.

Ben-Hatira macht aus unmöglichem Winkel das 1:0

Bis zur 33. Minute: Chandler und Aigner wühlten sich im Verbund auf der rechten Seite an drei Gegenspielern vorbei in den Sechzehner durch, wo Ben-Hatira die Kugel aufnahm, auf engstem Raum Zieler umkurvte und praktisch von der Grundlinie mit rechts ins verwaiste Tor traf – ein Treffer aus fast unmöglichem Winkel und die verdiente Führung für die Hausherren.

Weil in den letzten zehn Minuten des ersten Durchgangs nicht mehr viel passierte blieb es beim völlig gerechten 1:0 zur Halbzeitpause.

Im zweiten Abschnitt machte die Eintracht genau da weiter, wo sie im ersten aufgehört hatte: Sie drängte mit Macht aufs gegnerische Tor. In der 48. Minute war Seferovic auf einmal frei durch und lief auf Zieler zu, doch der 96-Schlussmann behielt im Eins gegen Eins die Nerven und rettete gegen den Angreifer der SGE.

SGE kommt mit Power aus der Kabine

Aber auch die Gäste aus Niedersachsen trauten sich jetzt mehr zu und hatten ihrerseits mehr Spielanteile als in Halbzeit eins. Hiroshi Kiyotake zog aus 22 Metern einfach mal ab und verfehlte das Gehäuse nur knapp (55.).

Die SGE verstand es aber weiterhin, den verunsicherten Gegner aus Hannover früh unter Druck zu setzen und so zu Ballverlusten zu zwingen. Nach einem solchen spielten Stendera und Ben-Hatira Seferovic frei, doch wieder war Schlussmann Zieler vor dem Schweizer zur Stelle und rettete zur Ecke (61.).

Weil Hannover aber mittlerweile mehr investierte und öfter in der gegnerischen Hälfte zu finden war, bot sich der Eintracht Platz zum Kontern. In der 66. Minute schickte Huszti einmal mehr Seferovic auf die Reise, der seinerseits den perfekten Pass in den Lauf von Ben-Hatira spielte. Doch frei vor Zieler traf der Flügelstürmer die falsche Entscheidung und umkurvte den Torwart, statt schnell abzuschließen. So legte er sich den Ball zu weit vor und traf aus spitzem Winkel diesmal nur das Außennetz.

Ben-Hatira vergibt zwei Großchancen

Nachdem Stendera mit einem Distanzschuss an Zieler scheiterte (68.), bot sich Ben-Hatira gleich die nächste Großchance: Nach einem weiten Ball in die Gefahrenzone stand der Ex-Berliner plötzlich völlig blank im Strafraum. Doch wieder scheiterte er mit seinem Schuss aus 14 Metern am herauseilenden und glänzend reagierenden Zieler (71.).

Die Eintracht war weiter klar die bessere Mannschaft, doch machte den Sack nicht zu – und so blieb es bis in die Schlussphase hinein spannend. Auch weil Prib mit einem Volleyschuss nach 79 Minuten noch einmal Hradecky im Kasten der Gastgeber prüfte.

Almeida mit Abseitstor

Glück hatte die SGE in der 83. Minute, als Hugo Almeida nach einer Flanke zwar ins Tor traf, aber wegen sträflicher Abseitsposition zu Recht zurückgepfiffen wurde.

Die Adlerträger warfen nach großem läuferischen Aufwand in der Schlussphase noch einmal alles was sie hatten in die Waagschale und verteidigten mit großem Herz und viel Leidenschaft. Der bei Hannover eingewechselte Saint-Maximin schoss noch einmal aus 20 Metern aufs Tor, aber Hradecky war zur Stelle (90.+1). Dann war es geschafft.

Eintracht bringt 1:0 über die Zeit

Die Eintracht bezwingt Hannover 96 am Ende nach großem Kampf, einer tollen Mannschaftsleistung und hochverdient mit dem knappsten aller Ergebnisse und hat mit jetzt 27 Punkten den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze, die nur 1 Zähler entfernt sind, wieder hergestellt. Nach der Länderspielpause ist die Eintracht dann beim FC Bayern München zu Gast.

Stimmen zum Spiel

SGE-Coach Niko Kovac: "Ich bin sehr erleichtert und glücklich über den Sieg. Wir wussten, dass es heute ein Abnutzungskampf werden wird und wir Hannover nicht hoch schlagen werden. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment aussprechen dafür, wie sie aufgetreten ist, leidenschaftlich gekämpft hat, gelaufen ist und Torchancen herausgespielt hat. Wir hätten noch mehr Tore machen müssen, dann wäre es ruhiger gewesen. Ich möchte mich im Namen der Mannschaft für die tolle Unterstützung der Fans auf den Rängen bedanken. Nur gemeinsam können wir es schaffen."

Eintracht-Verteidiger Marco Russ: "Wenn wir so auftreten wie heute, mache ich mir gerade um die Heimspiele gegen die direkten Konkurrenten keine Sorgen. Genau so müssen wir die nächsten Wochen jetzt auftreten. Was Einsatz, Laufbereitschaft und Kampfgeist angeht, haben wir gezeigt, dass wir ein Team sind. Die Fans haben uns heute natürlich unheimlich gepusht. Dieser Sieg vor der Länderspielpause war Balsam für die Seele."

SGE-Mitteldmann Marc Stendera: "Der Sieg war extrem wichtig für die Moral. Wir müssen weiter an uns glauben und weiter hart arbeiten. Unsere Platzierung im Moment interessiert nicht, wichtig ist, dass wir weiter Punkte sammeln."

Sportdirektor Bruno Hübner: "Es war ein ganz wichtiger Sieg, denn die Mannschaft hat dem starken Druck stand gehalten. Wir haben jetzt wieder ein paar Mannschaften mit in den Kampf um den Klassenerhalt hineingezogen, das ist wichtig - nicht dass wir aktuell auf Platz 17 stehen. Es ist ein kleiner Schritt Richtung Klassenerhalt, die Mannschaft hat Herzblut und Laufbereitschaft gezeigt, das was der Trainer auch eingefordert hat."

Hannover-Trainer Thomas Schaaf: "Wir sind natürlich enttäuscht, dass wir das Spiel nicht für uns entscheiden konnten. Wir sind gut reingekommen in die Partie, haben den Gegner gut stellen können, sind früh drauf gegangen und haben gut nach vorne gespielt. Aber leider schaffen wir es nicht, diese Aktionen zu Ende zu spielen und zum Torerfolg zu bringen. Das liegt natürlich an unserer Siatuation und dem fehlenden Selbstvertrauen. Und dann kriegt man eben noch so ein Tor, das man aus unserer Sicht niemals fangen darf."

 

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