Eintracht Frankfurt -
SV Werder Bremen |
Bundesliga 2015/2016 - 17. Spieltag
2:1 (1:1)
Termin: 19.12.2015, 15:30 Uhr
Zuschauer: 46.000
Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)
Tore: 0:1 Claudio Pizarro (29.), 1:1 Alexander Meier (31.), 2:1 Stefan Aigner (49.)
Eintracht Frankfurt | SV Werder Bremen |
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Trainer | Trainer
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de: Die Eintracht hat zum Abschluss der Hinrunde noch einmal einen ganz wichtigen Sieg eingefahren. Beim 2:1 (1:1) gegen Werder Bremen brachte Pizarro die Gäste in Front (29.), doch Meier (31.) und Aigner (48.) drehten die Partie zugunsten der SGE. Eintracht-Coach Armin Veh änderte seine Startelf im Vergleich zur 1:4-Niederlage in Dortmund auf zwei Positionen: Nach ihren abgesessenen Gelbsperren kehrten Marco Russ und Marc Stendera ins Team zurück, dafür mussten David Kinsombi und der wiederum jetzt gesperrte Slobodan Medojevic weichen. Zudem kam Vaclav Kadlec in seinem letzten Spiel für die SGE noch einmal zu einem Einsatz von Beginn an im linken offensiven Mittelfeld, Constant Djakpa nahm dagegen auf der Ersatzbank Platz. Vor den 46 000 Zuschauern in der noch einmal sehr gut gefüllten Commerzbank Arena nahm die Partie nach fünf Minuten Fahrt auf: Haris Seferovic zog aus gut 20 Metern ein erstes Mal volley ab, aber Ex-Adlerträger und Werder-Schlussmann Felix Wiedwald konnte den Hammer gerade noch abwehren. Im direkten Gegenzug spielte Anthony Ujah Florian Grillitsch im Strafraum frei, doch Lukas Hradecky im Eintracht-Tor parierte im Eins gegen Eins glänzend. Der Nachschuss von Ujah wurde gerade noch zum Eckball abgewehrt (6.). Den Veh-Schützlingen war in der Anfangphase deutlich anzumerken, dass sie offensiv spielen und früh das erste Tor erzielen wollte. Nach feinem Zuspiel von Seferovic scheiterte Stefan Aigner nach 8 Minuten aber erneut am reaktionsstarken Wiedwald. Pech hatte die SGE auch bei einer scharf getretenen Freistoßflanke von Stendera, die Russ am langen Pfosten nicht erreichen konnte (15.). Eintracht beginnt schwungvoll Pech hatten die schwungvoll beginnenden Hausherren nach 18 Minuten, als Schiedsrichter Wolfgang Stark bei einem harten Zweikampf von Sternberg gegen Aigner nicht auf Strafstoß entschied – den hätte man aber durchaus geben können. Bis auf die große Doppelchance von Grillitsch und Ujah zu Beginn des Spiels hatten die Gäste aus Bremen in den ersten 25 Minuten wenig zu bieten. Die Eintracht drängte die Weserstädter mit ihrem aggressiven Vorgehen weit in die eigene Hälfte, nur gelegentlich konnten diese sich mit schnellem Umschaltspiel befreien. Dann wurde es aber gefährlich: Nach einem Ballverlust der SGE war Werder in Überzahl und Claudio Pizarro kam aus 14 Metern frei zum Schuss – doch wieder einmal rettete Hradecky (27.). Den Nachschuss konnte Russ vor dem einschussbereiten Ujah aus der Gefahrenzone klären. Zwei Minuten später waren aber auch Russ und Hradecky machtlos: Die SGE konnte sich im eigenen Strafraum nicht befreien und Pizarro bekam an der Strafraumgrenze einen zweiten Ball geschenkt. Der Peruaner fackelte nicht lange und setzte seinen Volleyschuss aus 16 Metern ins kurze Eck – Hradecky war ohne Abwehrchance (29.). Pizarro bringt Werder in Führung, doch Meier antwortet prompt Doch die Eintracht brauchte nicht lange, um sich von dem Schock des unglücklichen Rückstands zu erholen: Aleksandar Ignjovski tankte sich auf der rechten Außenbahn durch und flankte aus vollem Lauf in die Mitte, wo Alex Meier sich im Luftduell gegen Theodor Gebre Selassie durchsetzte und aus kurzer Distanz einköpfte (31.). Nach 36 Minuten war der Arbeitstag von Vaclav Kadlec dann bereits beendet: Mit einer Gelben Karte vorbelastet nahm Veh den Angreifer vom Feld und brachte Mijat Gacinovic. Weil in den letzten Minuten vor der Halbzeitpause nichts Nennenswertes mehr auf dem Rasen passierte, ging es mit dem letztlich gerechten 1:1 in die Kabinen. Die Gastgeber investierten zwar mehr in die Partie, doch die Bremer waren spätestens ab der 25. Minute mit ihren Kontern brandgefährlich. Den zweiten Durchgang begann die Eintracht mit einem Paukenschlag: Seferovic setzte am gegnerischen Strafraum Sternberg unter Druck, eroberte mit großem Einsatz die Kugel und marschierte bis zur Grundlinie. Seinen perfekten Pass in die Mitte löffelte Aigner mit einem anspruchsvollen Heber über Wiedwald hinweg in die Maschen – das 2:1 für die Adlerträger und endlich das erste Saisontor für Aigner. Seferovic mit Herz, Aigner mit dem 2:1 Werder versuchte prompt zu antworten: Ujah setzte sich gegen Abraham durch und zog aus 17 Metern ab, doch der Schuss strich deutlich am linken Torpfosten vorbei (50.). Auf der Gegenseite hatte Seferovic nach schönem Zuspiel von Meier die große Chance zum dritten Treffer für die SGE, doch der Schweizer scheiterte im direkten Duell gegen seinen alten Mannschaftskollegen Wiedwald (52.). In der Folge entwickelte sich zwischen den beiden Teams ein offener Schlagabtausch. Die Bremer überbrückten bei Ballgewinn immer wieder schnell das Mittelfeld, aber die Eintracht-Deckung um Russ und Abraham stand aufmerksam. Die SGE ihrerseits wollte für die Vorentscheidung sorgen: Nach einem Ballgewinn auf der rechten Abwehrseite konnte Seferovic wieder aufs Tor marschieren, musste allerdings aus spitzem Winkel abschließen und verfehlte deshalb den Kasten (61.). Mitte der zweiten Halbzeit demonstrierte die SGE, dass sie dieses Spiel zum Jahresabschluss unbedingt gewinnen wollte: Immer wieder eroberten Abraham, Ignjovski oder Stendera in der eigenen Hälfte durch robustes und geschicktes Zweikampfverhalten die Bälle und leiteten so schnelle Konter ein. Problem nur: Aus den schnellen Gegenstößen konnte man in dieser Phase kein Kapital schlagen. Nach einem Kopfball von Meier neben das Tor (66.) hatte für Bremen der eingewechselte Ulisses Garcia eine Schusschance im Sechzehner, aber Hradecky machte sich einmal mehr ganz breit und parierte klasse (71.). SGE die bessere Mannschaft Die beste Chance für die SGE in dieser Phase vergab Bastian Oczipka nach schönem Zusammenspiel mit Seferovic und Meier, als sein Schuss mit rechts aus 16 Metern knapp den linken Außenpfosten verfehlte (74.). Aber auch wenn die Hausherren die bessere Mannschaft waren – Werder blieb zeitweise gefährlich, vornehmlich über die rechte Angriffsseite. Eine scharfe Hereingabe von Öztunali schoss Ujah deutlich übers Tor (76.). Dann begann so langsam die spannungsgeladene Schlussphase. Bremen warf erwatungsgemäß alles nach vorne, die Eintracht-Akteure warfen sich in der Abwehrschlacht in jeden Ball und versuchten die Gäste so möglichst weit vom eigenen Tor fernzuhalten. Nach einem gegnerischen Eckball, bei dem Wiedwald mit im Strafraum war, hatten Seferovic und Meier beim Konter aufs leere Tor die große Chance zur Entscheidung, doch beide scheiterten am zurückgeeilten Sternberg. Die allerdickste Gelegenheit vergab der extrem unglückliche Seferovic in der 93. Minute, als er zum dritten Mal allein auf den Kasten zulief und den Ball minimal neben den rechten Torpfosten setzte. Eintracht kämpft sich über die Ziellinie Doch danach war Schluss: Die Eintracht ringt Werder Bremen hochverdient nach großer kämpferischer Leistung nieder. Dabei schaffte man es sogar, den unglücklichen 0:1-Rückstand noch in einen Sieg umzumünzen. Über die volle Spielzeit zeigte man sich leidenschaftlich in den Zweikämpfen und hatte sogar einige spielerisch sehenswerte Momente. In der zweiten Hälfte hätte man jedoch noch das eine oder andere Tor mehr machen müssen, um die Sache ruhiger über die Bühne zu bringen. Damit schließt man die Hinrunde der Bundesligasaison 2015/16 mit 17 Zählern und einem Vorsprung auf die Abstiegszone ab. Stimmen zum Spiel Eintracht-Trainer Armin Veh: "Der Sieg im letzten Spiel der Hinrunde war ganz, ganz wichtig für uns. Wir haben so eine lange Verletztenliste, keiner durfte mehr ausfallen. Jetzt brauche ich kein Weihnachtsgeschenk mehr." Siegtorschütze Stefan Aigner: "Wenn man nach so langer Zeit mal wieder ein Tor macht, dann ist das schon eine extreme Erleichterung. Man weiß ja, dass man es noch kann - nur wusste ich nicht mehr, wie das Jubeln geht. Es ist schon eine Last, die heute abgefallen ist, nicht nur wegen meines Tores, sondern vor allem, weil wir endlich mal wieder gewonnen haben." Bremen-Trainer Viktor Skripnik: "Leider entscheiden individuelle Fehler solche Spiele. Wir haben heute nicht so schlecht gespielt und viele Dinge in der Offensive gut gemacht. Jetzt müssen wir nach vorne schauen." Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner: "Das war natürlich ein ganz wichtiger Sieg. Die Anspanung war die ganze Woche über riesengroß bei allen Beteiligten. Wenn man bedenkt, in welcher Situation beide Mannschaften stecken, dann haben wir dafür ein gutes Bundesligaspiel gesehen. Die Erleichterung ist bei uns jetzt natürlich groß."
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