Eintracht Frankfurt -
SV Darmstadt 98 |
Bundesliga 2015/2016 - 15. Spieltag
0:1 (0:1)
Termin: 06.12.2015, 17:30 Uhr
Zuschauer: 51.500
Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)
Tore: 0:1 Aytac Sulu (30.)
Eintracht Frankfurt | SV Darmstadt 98 |
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Wechsel
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Trainer | Trainer
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de: Am 15. Spieltag unterlag die Frankfurter Eintracht Darmstadt 98 vor 51.500 Zuschauern in der ausverkauften Commerzbank-Arena mit 0:1 (0:1). Das einzige Tor der Partie erzielte Sulu per Kopfball nach einem Freistoß. Zum ersten Hessen-Derby seit über 30 Jahren nahm Eintracht-Trainer Veh zwei Änderungen in der Startaufstellung vor. Stendera und Reinartz liefen von Beginn an auf. Dafür ging Ignjovski auf die Bank, Meier fehlte wegen einer Gelb-Rot-Sperre. Für unseren Capitano trug Zambrano die Mannschaftsführer-Binde. Hitzige Anfangsphase Nach einer sehenswerten Choreographie der Eintracht-Fans leitete der Ex-Frankfurter Rosenthal den ersten Angriff des Spiels ein. Wirklich gefährlich wurde es vor dem Kasten von Hradecky jedoch nicht. In der 5. Spielminute schickte Seferovic Stendera auf Reisen, doch Caldirola hatte aufgepasst und konnte den Ball vor dem Frankfurter Youngster weggrätschen. In der 8. Minute köpfte Abraham einen Gacinovic-Eckball knapp übers Tor. Auf der anderen Seite faustete Hradecky nur kurz später eine Ecke aus dem Strafraum. Dass das Spiel kein gewöhnliches Bundesliga-Spiel war, merkte man beiden Teams insbesondere daran an, dass die Zweikämpfe besonders verbissen geführt wurden. In der 17. Minute spielte Seferovic einen Steilpass auf Gacinovic, der jedoch von einem Darmstädter gerade noch abgelaufen werden konnte. Zwei Minuten später legte Hasebe für Stendera auf. Dessen Schuss wurde jedoch abgefälscht und ging so gute zwei Meter am Tor vorbei. Der anschließende Eckball brachte nichts ein. Reinartz kam zwar schließlich zum Abschluss, doch sein ebenfalls abgefälschter Schuss stellte den Darmstädter Keeper Mathenia vor keine Probleme. In der 22. Spielminute hätte Rosenthal Hradecky fast auf dem falschen Fuß erwischt – Hradecky konnte Rosenthals Kopfball nach einem weit in den Strafraum geschlagenen Ball aber letztlich sicher halten. Insgesamt hatte die Eintracht mehr vom Spiel. Die Gäste standen erwartungsgemäß tief und versuchten ihr Glück über Konter beziehungsweise Standard-Situationen. Diese brachten jedoch zunächst kaum Torgefahr. Gefährlicher war da schon ein Aigner-Kopfball, der knapp übers Tor der Lilien flog. Die Flanke stammte von Hasebe. In der 28. Minute blockte die Eintracht-Abwehr einen Schuss der Darmstädter. Die Lilien gehen durch einen Freistoß in Führung Nachdem Aigner von der Gäste-Defensive ins Abseits gestellt wurde, bekam Darmstadt in der Hälfte der Eintracht einen Freistoß zugesprochen. Leider sollte sich jetzt bewahrheiten, dass die Darmstädter Taktik, vor allem auf Standard-Situationen zu setzen, durchaus ein probates Mittel sein kann, um Tore zu erzielen. Kempe schlug den Ball aus etwa 35 Metern präzise auf den Kopf des leider viel zu freien Lilien-Kapitäns Sulu, der kompromisslos ins lange Eck köpfte – 0:1 aus Eintracht-Sicht (30.). Die Eintracht antwortete auf den Rückstand mit einer weiten Flanke durch Hasebe, die allerdings weder von Seferovic noch von Stendera erreicht werden konnte (32.). In der 35. Minute musste der angeschlagene Abraham ausgewechselt werden. Russ kam für den Argentinier in die Partie. Kurz danach wurde es vor dem Eintracht-Tor nach einer Standard-Situation erneut gefährlich. Wie schon beim Führungstreffer schlug Kempe den Freistoß auf Sulus Kopf, der Ball ging diesmal jedoch nicht ins Tor, sondern auf die Oberkante der Latte. In der 39. Minute sah Seferovic für ein Foulspiel die Gelbe Karte. Angesichts der vielfach hitzig geführten Zweikämpfe war es fast erstaunlich, dass der Schiedsrichter, Dr. Felix Brych, so lange wartete, den gelben Karton zu zücken. Nur eine Minute später war Heller im Rahmen eines Konters auf der rechten Seite frei durch – Hellers Ball in die Mitte konnte jedoch zum Glück von der Eintracht-Defensive abgefangen werden. Wenig später bat Dr. Brych die Teams zum Pausentee. 2. Halbzeit: Mathenia bewahrt Darmstadt vor dem Ausgleich Bei der Eintracht kam Waldschmidt zu Beginn des zweiten Durchgangs in die Partie, Gacinovic blieb in der Kabine. Nach einem Eckball der Darmstädter stand Seferovic auf der anderen Seite leider knapp im Abseits (48.). Nur kurz darauf wurde Aigner von Holland kurz vor der Strafraumgrenze festgehalten. Holland sah dafür die Gelbe Karte. Den Freistoß zirkelte Oczipka in die Mauer. Daraufhin wurde Aigner steil geschickt und kam aus vollem Lauf auch zum Abschluss, allerdings war ihm Mathenia schon so weit entgegen geeilt, dass Aigner keinen Raum mehr hatte, den Ball am Darmstädter Torhüter vorbei zu legen (52.). In der 56. Minute holte Waldschmidt einen Eckball heraus. Die Eintracht gewann den zweiten Ball, Waldschmidt legte auf der linken Seite des Strafraums für Stendera ab. Dessen Schuss wurde von Russ noch leicht abgefälscht und am Ende von Mathenia per Glanzparade zur Ecke abgewehrt. In der 58. Minute sah Stendera die Gelbe Karte. Da es seine insgesamt fünfte in der laufenden Saison war, fehlt Stendera damit im nächsten Spiel. Auf der Gegenseite sah Niemeyer ebenfalls den gelben Karton. Und als wären aller guten Dinge drei, fing sich Zambrano kurz danach für ein Foulspiel ebenfalls die Gelbe Karte ein (59.). Zambrano fehlt der Eintracht damit ebenfalls am kommenden Spieltag. Den fälligen Freistoß trat Kempe aus etwa 30 Metern übers Tor. Die Eintracht will zwar, aber ihr gelingt nicht viel Zwei Minuten später wurde ein Schuss von Reinartz zur Ecke abgefälscht. Die Eintracht tat sich weiterhin schwer, gegen die vielbeinige Darmstädter Abwehr etwas Produktives zustande zu bringen. Nachdem bei den Lilien Junior Diaz für Holland gekommen war (63.), konnte Wagner eine etwas zu weite Flanke zwar noch erreichen, aber nicht gefährlich aufs Tor köpfen (66.). Drei Minuten später stand Aigner bei einem Steilpass von Stendera allenfalls hauchdünn im Abseits. Sodann unterband Russ einen Konter der Gäste, indem er einen Querpass von Rosenthal wegschlug (72.). Auf Seiten der Gäste kam Sailer in der 77. Minute für Rosenthal ins Spiel. Weiterhin machte die SGE das Spiel, blieb aber regelmäßig in der Verteidigung der Lilien hängen. In der 80. Minute nahm Veh den dritten und damit letzten Wechsel vor: Kadlec kam für Medojevic. Eine Minute später vergab Caldirola eine Kopfballchance. Auf der Gegenseite kam Seferovic nicht zum Kopfball, nachdem Hasebe geflankt hatte. Hradecky mit Glanztat gegen Heller Sodann ließ der Ex-Frankfurter Heller Zambrano im Rahmen eines Konters aussteigen, scheiterte aus spitzem Winkel aber an Hradecky, der geschickt den Winkel verkürzt hatte (81.). Drei Minuten später sah Mathenia wegen Zeitspiels die Gelbe Karte. Die Uhr tickte unterdessen unerbittlich weiter – der Eintracht lief die Zeit davon. Russ sah in der 87. Minute die Gelbe Karte wegen Ballwegschlagens – auch für ihn war es die fünfte. Damit sind gleich drei Eintracht-Spieler kommende Woche gegen Dortmund Gelb-gesperrt. In der 89. Minute wurde Rajkovic für Kempe eingewechselt. In der Nachspielzeit kam Russ zwar nochmal zum Schuss, doch Mathenia hielt den knappen Darmstädter Sieg fest. Wenige Minuten vor dem Abpfiff hatte Dr. Brych das Spiel aufgrund von Vorkommnissen im Eintracht-Fanblock für kurze Zeit unterbrochen. Es brannten ein paar Fan-Banner am Zaun. Fazit In der ersten Halbzeit ging Darmstadt durch eine Standard-Situation in Führung. Die Eintracht hatte zwar mehr vom Spiel, fand aber kaum Mittel, die tief stehende Lilien-Verteidigung aus den Angeln zu heben. Im zweiten Durchgang bot sich ein ähnliches Bild. Die Eintracht kniete sich zwar rein und kam auch gelegentlich zu guten Torgelegenheiten, doch der Ball wollte die Linie einfach nicht überqueren. Die Eintracht hat damit das erste Hessen-Derby in der Bundesliga nach mehr als 30 Jahren verloren. Besonders bitter ist, dass mit Stendera, Zambrano und Russ gleich drei Eintracht-Spieler ihre fünfte Gelbe Karte kassierten und damit in der kommenden Woche, wenn es die SGE mit Dortmund zu tun bekommt, fehlen werden. Stimmen zum Spiel Heribert Bruchhagen, Vorsitzender des Vorstands der Eintracht Frankfurt Fußball AG: "Der heutige Tag war in jeglicher Hinsicht enttäuschend. Die Nervosität hat sich nicht gelegt, das Spiel war zerfahren. Wir müssen nun die Ruhe bewahren und analysieren, was zu tun ist. So, wie wir im Augenblick spielen, sind wir hochgradig gefährdet. Aber die Situation ist nicht neu für Eintracht Frankfurt. Gerade im Misserfolg zeigt sich die Qualität. Ich bin mir sicher, dass wir die richtigen Schlüsse ziehen werden." Dirk Schuster, Lilien-Trainer: "Ich bin sehr stolz und glücklich, dass wir das erste Derby nach 33 Jahren für uns entschieden haben. Es war ein kampfbetontes Spiel, bei dem sich beide Mannschaften nichts geschenkt haben und wir uns mit unseren Tugenden gut aus der Affäre gezogen haben. Wir konnten das umsetzen, was wir uns vorgenommen haben. Frankfurt wollte das Spiel unbedingt gewinnen und war daher ein wenig nervös. Wir wollten deshalb von Beginn an aktiv verteidigen, um beim Gegner keine Sicherheit aufkommen zu lassen. Das ist uns aufgrund unserer kämpferischen Bereitschaft und Dank unseres Willens über 90 Minuten gut gelungen. Mit der kämpferischen und spielerischen Leistung konnten wir heute den positiven Trend fortsetzen." Armin Veh, Eintracht-Trainer: "Das heute war eine bittere Niederlage. Wir erleben einen Abwärtstrend. Die Fans, die uns immer begleiten, sind verständlicherweise enttäuscht. Es soll aber natürlich nicht so sein, dass man Fahnen abbrennt oder andere Dinge tut. Die Enttäuschung kann ich aber nachvollziehen. Wir haben jetzt Dortmund vor der Brust, und es fallen meine ganzen Abwehrspieler aus. Die Situation zu überstehen wird nicht einfach. Dass Darmstadt bei Standards stark ist, wussten wir. Beim Gegentor haben wir nicht gut verteidigt. Wir haben es auch in der ersten Halbzeit nicht geschafft, torgefährlich zu sein. In der zweiten Halbzeit war das besser. Aber wir müssen unsere Möglichkeiten besser nutzen." Bastian Oczipka, SGE: "Wir sind verärgert. Wir haben es versucht. Wir haben uns eingeschworen, gestern nochmal mit den meisten Ultras gesprochen. Aber am Ende des Spiels wollte keiner mehr so richtig den Ball haben, wir waren neben der Kappe. Wir sind sehr enttäuscht."
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