Eintracht Frankfurt -
Borussia Mönchengladbach |
Bundesliga 2015/2016 - 9. Spieltag
1:5 (1:1)
Termin: 17.10.2015, 18:30 Uhr
Zuschauer: 50.700
Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)
Tore: 0:1 Raffael (16.), 1:1 Alexander Meier (29., Foulelfmeter), 1:2 Mahmoud Dahoud (51.), 1:3 Raffael (57.), 1:4 André Hahn (82., Foulelfmeter), 1:5 André Hahn (90.)
Eintracht Frankfurt | Borussia Mönchengladbach |
|
|
Wechsel
|
Wechsel
|
Trainer | Trainer
|
Bericht und Fotos von www.eintracht.de: Gegen die vor allem zu Beginn des zweiten Durchgangs glänzend aufgelegte Gladbacher Borussia ging die Eintracht mit 1:5 (1:1) baden. Die Tore in der mit 50.700 Zuschauern fast ausverkauften Commerzbank-Arena schossen Meier (FE, 29.) für die Eintracht sowie Raffael (16., 57.), Dahoud (51.) und Hahn (FE, 82., 90.) für die Gäste. Im Vergleich zum Auswärtsspiel in Ingolstadt nahm Eintracht-Trainer Veh drei Änderungen in der Startaufstellung vor. Abraham, Flum und der wieder genesene Seferovic liefen von Beginn an auf. Sie ersetzten Zambrano und Aigner, die auf der Bank Platz nahmen, sowie Hasebe, der aufgrund der Länderspiele mit Japan eine Pause gewährt bekam und daher nicht im Kader war. Gladbach geht in Führung In der ersten Viertelstunde des Spiels hatten die Gladbacher etwas mehr Ballbesitz, konnten diesen jedoch zunächst kaum nutzen, um gefährliche Torchancen zu kreieren. Die Eintracht-Defensive, die immer wieder erfolgreich eine Abseitsfalle aufbaute, hatte die Offensiv-Akteure der Gäste weitgehend im Griff. Leider galt dies nicht in der 16. Spielminute: Xhaka spielte einen öffnenden 60-Meter-Pass auf den rechten Flügel zu Traoré, der sodann Stindl bediente. Stindl nahm den Ball gekonnt an und kam dadurch aus kurzer Distanz zum Abschluss. Hradecky konnte den Ball zwar dank einer sehr guten Reaktion mit der Hand abwehren, allerdings fiel der Ball unglücklicherweise Raffael vor die Füße. Der Gladbacher schaltete schnell und bugsierte das Leder über die Linie – 1:0 für die Borussia. In der Folge hatten die Gäste eine weitere, sehr gute Torchance, als Raffael nach einer kurz ausgeführten Ecke an der Grundlinie an den Ball kam und an den Fünfmeterraum zurücklegte, wo Xhaka zum Schuss kam, das Tor allerdings knapp verfehlte (21.). Es sah in dieser Phase so aus, dass die Fohlen, immerhin Champions League-Teilnehmer, ihrer Favoriten-Stellung gerecht werden würden. Die Eintracht gleicht per Elfmeter aus Doch in der 29. Spielminute patzten die Gladbacher auf einmal gewaltig. Durch einen verunglückten Rückpass von Dominguez kam der schnelle Castaignos vor dem Gäste-Keeper Sommer, der mit einer Gesichtsmaske spielte, an den Ball. Sommer foulte Castaignos und sah dafür die Gelbe Karte. Den fälligen Elfmeter knallte unser „Fußballgott“ Alex Meier halbhoch links ins Tor – 1:1! Kurz danach sah auch Stindl für ein taktisches Foul an Flum die Gelbe Karte (31.). Ansonsten passierte bis zur Halbzeit nicht mehr viel Nennenswertes. Allenfalls eine kurze Rudelbildung ist zu nennen, nachdem Ignjovski und Raffael aneinander geraten waren (45.). Gladbach überzeugte durch eine im Ansatz sehr gute Spielanlage, aber die Eintracht, der Spiele am Samstagabend liegen, wusste dagegenzuhalten. So entsprach der Pausenstand von 1:1 im Großen und Ganzen auch dem Spielverlauf. 2. Halbzeit: Gladbach dreht auf und erzielt zwei Tore Dass der zweite Durchgang begonnen hatte, wusste spätestens jeder im Stadion, als Stindl von kurz vor der Strafraumgrenze aus den Ball an die Latte schlenzte (48.). Glück gehabt! Hradecky, der weit vor seinem Tor stand, wäre niemals an diesen Ball gekommen. Kurz danach verzog Johnson aus aussichtsreicher Position (49.). Man musste leider konstatieren: Die Gladbacher kamen deutlich frischer als die Frankfurter aus der Pause und machten gewaltig Dampf. Leider fiel dann auch prompt das 1:2. Der Schuss von Dahoud aus etwa 20 Metern, der im Tor landete, sah zwar zunächst eher harmlos aus, wurde jedoch von Abraham entgegen Hradeckys Laufrichtung so unglücklich abgefälscht, dass er ins linke untere Toreck flog (51.). Bei der Eintracht kam daraufhin Chandler für Ignjovski (51.). Gladbach blieb allerdings weiter am Drücker. Dahoud setzte Johnson in Szene, der allein auf Hradecky zulief – und den Ball glücklicherweise nicht ins Tor, sondern an den Pfosten setzte (54.). Den Gästen war das egal, denn kurz danach erhöhten sie ihre Führung. Dahoud spielte wieder einen Traumpass genau in die Schnittstelle der Abwehr. Diesmal war Raffael der Abnehmer. Die Nr. 11 der Gladbacher war frei durch und hatte wenig Mühe, den Ball ins linke Toreck zu legen – 1:3 aus Eintracht-Sicht (57.). Nach einer Gelben Karte für Korb kamen Aigner für Castaignos und Djapka für Stendera (59.) – die SGE schöpfte also bereits eine halbe Stunde vor Spielende ihr Wechselkontingent voll aus. Djakpa übernahm den Posten als Linksverteidger, Oczpika agierte fortan als Linksaußen. Sodann sah Seferovic für ein Foul an Korb die Gelbe Karte. Der Schweizer hatte seinen Gegenspieler auflaufen lassen (61.). Nur zwei Minuten später sah auch Aigner die Gelbe Karte für ein Foulspiel. Die Eintracht war zwar gewillt, den Rückstand zu verkürzen, aber viel sollte ihr nicht gelingen. Immerhin kam Flum nach einer Oczipka-Flanke zum Kopfball (67.), in der 74. Minute zirkelte Flum einen Schuss von der Strafraumgrenze leider etwa einen Meter am Tor vorbei. In der 77. Minute sah auch Djakpa nach einem Foul an dem glänzend aufgelegten Traoré die Gelbe Karte. Zwei Minuten später flankte Aigner in den Fünfmeterraum, doch die Gladbacher Verteidigung konnte den Ball wegköpfen, bevor es hätte gefährlich werden können. Die Gäste schießen die Eintracht ab In der 82. Minute bekamen die Gladbacher auch noch einen Elfmeter zugesprochen. Russ hatte den spielfreudigen Dahoud nach Ansicht des Schiedsrichters, Florian Meyer, auflaufen lassen. Russ sah dafür die Gelbe Karte, den Elfmeter knallte der eingewechselte Hahn zum 4:1 aus Sicht der Gäste ins Tor. Damit war der Käse gegessen. Das 1:5 durch Hahn kurz vor Spielende nach Pass von Nordtveit war dann kaum noch der Rede wert. Fazit Der Pausenstand von 1:1 war leistungsgerecht. Die Gladbacher überzeugten durch geordneten und klugen Spielaufbau, aber die Eintracht wusste dagegen zu halten, unter anderem, indem sie stets darauf lauerte, den schnellen Castaignos mit Pässen in die Spitze zu versorgen. Leider kamen die Gäste jedoch mit wahnsinnig viel Offensiv-Dampf aus der Pause. Innerhalb kurzer Zeit trafen sie zweimal Aluminium und – schlimmer noch – auch zweimal ins Tor. Der Eintracht merkte man zwar an, dass sie sich noch nicht geschlagen geben wollte, doch letztlich fand sie kaum geeignete Mittel, den Gladbachern die drei Punkte nochmal streitig zu machen. Hahn machte per Doppelpack dann den Gladbacher Kantersieg perfekt. Stimmen zum Spiel Andre Schubert, Trainer von Borussia Mönchengladbach: „Wir haben es defensiv gut gemacht über die gesamte Spielzeit. Frankfurt spielt ein bisschen speziell, hat viele Spieler in der Tiefe. Wir waren stabil, haben die Konter gut im Keim erstickt, im Kopfballspiel gut ausgesehen, gut umgeschaltet und uns mit den Toren belohnt. Das Tor von Dahoud war allerdings ein Dusel-Tor. Er wollte ganz woanders hin schießen.“ Eintracht-Trainer Armin Veh: „Die bessere Mannschaft hat gewonnen. Wir müssen besser stehen, das Tempo mit aufnehmen. Wenn Du 3:1 hinten liegst, wird es natürlich schwer. Bis zur Halbzeit war es okay, aber gegen die Schnelligkeit der Gladbacher hatten wir keine Mittel. Wir haben keinen Zugriff gehabt. Die Gladbacher liefen gut ein, vor allem Stindl hat es richtig gut gemacht, er hat sich immer wieder fallen lassen. Das haben wir nicht gut verteidigt. Wenn wir Ballbesitz haben, haben wir mit der Raute an sich einen Vorteil, weil wir einen Mann mehr im Mittelfeld haben. Aber beim Verteidigen müssen wir weitere Wege gehen. Wir müssen überlegen, wie wir künftig agieren. Wir brauchen mehr Sicherheit, müssen kompakter stehen. Aber wir machen im Moment auch zu wenig Tore. Wir sollten unsere Situation nicht dramatisieren, aber wir müssen etwas ändern. Auch wenn der Gegner gut war, wir müssen einfach besser stehen, um mehr Sicherheit zu kriegen.“ Yann Sommer, Torhüter von Borussia Mönchengladbach: „Wir spielen mutig auf, sehr frech und unberechenbar, mit viel Qualität und vielen Varianten. Das macht im Moment unseren Erfolg aus. Nach den fünf Niederlagen am Saisonbeginn musste irgendwann mal eine Reaktion kommen. Im Moment macht es viel Spaß. André Schubert hat die Mannschaft aufgenommen in einer Situation, die nicht einfach war. Er hat ein, zwei Sachen korrigiert. Jetzt läuft es wieder.“ Stefan Reinartz, SGE: „In der ersten Halbzeit haben wir noch ganz gut gespielt. In der zweiten Halbzeit hatten wir wenig Ordnung, haben dem Gegner zu viele Freiräume gelassen, das nutzt eine Mannschaft wie Gladbach dann natürlich aus. Nach dem 1:3 wollten wir zwar noch ein Tor machen, waren aber vielleicht etwas blauäugig. Es läuft im Moment einfach nicht, wir fressen zu viele Gegentore.“ Marco Russ, SGE: „Wir haben zu viele Löcher gelassen. Wenn der Gegner die Bälle so durchstecken kann und frei vor Lukas auftaucht, ist es schwer. Wir konnten auch selbst kaum noch Nadelstiche vorne setzen. Ob es am System liegt, weiß ich nicht. Ich denke, man sollte es daran nicht festmachen. Wir müssen uns aber fragen, warum wir in der zweiten Halbzeit so offen waren. In der ersten Halbzeit haben wir das besser gemacht, da musste Gladbach nach außen ausweichen.“ Ein Spiel Sperre und Geldstrafe für Aleksandar Ignjovski Eintracht Frankfurts Spieler, Aleksandar Ignjovski, ist vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes im Einzelrichterverfahren wegen einer Tätlichkeit in einem leichteren Fall mit einer Sperre von einem Meisterschaftsspiel sowie einer Geldstrafe in Höhe von 10.000,- Euro belegt worden. Damit fehlt der Rechtsverteidiger im Rahmen der Partie bei Hannover 96. Das Sportgericht ahndete damit nachträglich die von Schiedsrichter Florian Meyer unbemerkte Trittbewegung des Frankfurter Spielers gegen den Spieler Raffael während des Bundesligaspiels zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach am vergangenen Samstag. Zu Gunsten von Ignjovski wurden eine zuvor an ihm begangene, sportwidrige Handlung Raffaels sowie die geringe Intensität der Trittbewegung berücksichtigt.
|
|