VfB Stuttgart - Eintracht
Frankfurt |
Bundesliga 2015/2016 - 3. Spieltag
1:4 (1:2)
Termin: 29.08.2015, 15:30 Uhr
Zuschauer: 49.327
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
Tore: 0:1 Adam Hlousek (11., Eigentor), 1:1 Daniel Didavi (30.), 1:2 Luc Castaignos (42.), 1:3 Haris Seferovic (69., Foulelfmeter), 1:4 Luc Castaignos (87.)
VfB Stuttgart |
Eintracht Frankfurt |
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de: Die Eintracht hat den ersten Sieg der neuen Bundesligasaison eingefahren. Beim VfB Stuttgart gewann die SGE am Ende klar mit 4:1 (2:1). Nach dem 1:1 gegen den FC Augsburg in der Vorwoche änderte Eintracht-Coach Armin Veh seine Startelf an alter Wirkungsstätte in Stuttgart auf zwei Positionen: Für David Abraham und den verletzten Joel Gerezgiher (Bauchmuskelzerrung) rückten Timothy Chandler und der wiedergenesene Marc Stendera in die Mannschaft. Taktisch setzte Veh auf ein 4-4-2-System, in dem Kapitän Marco Russ an die Seite von Carlos Zambrano in die Innenverteidigung rückte. Timothy Chandler spielte auf seiner angestammten Position des rechten Außenverteidigers, Makoto Hasebe bildete dafür die Doppelsechs mit Stefan Reinartz. Stendera kam über die linke Seite, zog bei eigenem Ballbesitz aber oft in die Mitte. Stefan Aigner sowie die beiden Angreifer Haris Seferovic und Luc Castaignos komplettierten die Offensivreihe der SGE. Vor 50 000 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena zu Stuttgart hatte die Eintracht in Person von Stendera den ersten Abschluss der Begegnung; doch der 16-Meter-Schuss des U-20-Nationalspielers landete in den Armen von VfB-Schlussmann Tyton (1.). In den ersten zehn Minuten der Partie versuchten die Gastgeber, die Adlerträger erwartungsgemäß früh beim Spielaufbau zu stören. Das Pressing der Schwaben sorgte allerdings dafür, dass beide Teams Schwierigkeiten dabei hatten, Kontrolle über das Spielgeschehen zu gewinnen, die Folge war eine sehr zerfahrene Anfangphase. Doch dann gelang der Eintracht der Türöffner: Stendera trug einen ersten Konter auf die linke Seite, Bastian Oczipka flankte in die Mitte, wo Seferovic dem Ball mit dem Scheitel eine leichte Richtungsänderung gab. VfB-Verteidiger Adam Hlousek drückte den Ball dann schließlich unglücklich über die eigene Torlinie – das 1:0 für die SGE nach 11 Minuten. Hlousek bringt SGE mit Eigentor in Führung In der Folge versuchten die Stuttgarter, mit wütenden Angriffen den schnellen Ausgleich herbei zu führen. Vor allem über die linke Angriffsseite und den schnellen Filip Kostic sorgte der VfB immer wieder für Gefahr. Aber die Gäste hatten Glück, dass Angreifer Harnik zweimal nach Hereingaben am langen Pfosten zu spät kam (15., 25.). Aber die Hausherren erhöhten mit ihrem schnellen Vertikalspiel Mitte der ersten Hälfte immer mehr den Druck auf die Hintermannschaft der Eintracht. Nachdem Hradecky und Reinartz noch gegen Ginczek (27.) und Didavi (29.) retteten, war es in der 30. Minute passiert: Serey Dié ging energisch an zwei Gegenspielern vorbei in den Strafraum und gab scharf in die Mitte, wo Daniel Didavi das Leder aus sehr abseitsverdächtiger Position über die Linie drückte. Didavi macht den Ausgleich – und Stuttgart drängt weiter Nach dem verdienten 1:1 hatten die Adlerträger weiter Probleme, sich gegen den enormen Offensivdruck der Schwaben zu wehren: Kostic ging auf links einmal mehr an einem Gegner – in diesem Fall Zambrano – vorbei und passte in die Mitte, wo Harnik den Ball aus zwei Metern nicht im Kasten unterbrachte (34.). Stuttgart gab mächtig Gas und präsentierte sich wie schon in den ersten beiden Partien sehr spielstark und variabel in der Offensive – aber die SGE war es, die zum zweiten Mal traf. Wie schon beim ersten Treffer ließ der VfB auf seiner rechten Abwehrseite zu viel Platz, den Seferovic zu nutzen wusste: Der Schweizer Nationalstürmer ging auf und davon, hängte Daniel Schwaab ab und gab scharf und punktgenau in die Mitte, wo Luc Castaignos nur noch seinen Fuß hinhalten musste, um den Ball aus kurzer Distanz im Tor unterzubringen (42.). Eintracht effektiv: Castaignos mit dem 2:1 Und so ging eine gnadenlos effektiv auftretende Eintracht mit einer etwas glücklichen 2:1-Führung in die Halbzeitpause, weil Stuttgart seine große Drangphase zwischen der 15. und 35. Minute nicht in weitere Treffer umzumünzen wusste. Zur zweiten Halbzeit dürften sich die Frankfurter vorgenommen haben, mehr Kontrolle über das Spielgeschehen zu gewinnen, indem man den Schwaben weniger Raum über die so gefährlichen offensiven Außenpositionen lassen wollte. Zunächst einmal musste Armin Veh aber zweimal wechseln: Russ und Chandler waren angeschlagen, für die beiden Abwehrspieler kamen David Abraham und Aleksandar Ignjovski ins Team. Bei Stuttgart kam Timo Werner für Martin Harnik. Auch im zweiten Abschnitt hatten die Adlerträger die erste Aktion: Castaignos narrte Baumgartl mit einem Trick auf Linksaußen, die Hereingabe konnte Sturmpartner Seferovic jedoch nicht kontollieren (47.). Doch dann drehten die Stuttgarter wieder auf. Immer wieder kamen die Gastgeber vornehmlich über links, wo es jetzt Hasebe mit Kostic zu tun hatte, der nun auch vom eingewechselten Werner unterstützt wurde. Weil es die SGE-Deckung im Verbund nicht schaffte, den Ball entscheidend aus der Gefahrenzone zu klären, musste Hradecky im Tor gegen einen Schuss von Werner alles aufbieten, um den Ball aus dem Winkel zu kratzen (56.). Notbremse von Tyton gegen Castaignos – Seferovic verwandelt fälligen Strafstoß Mitte der zweiten Halbzeit wendete sich das Blatt dann überraschend zu Gunsten der Eintracht: Der VfB musste seinem immensen Aufwand langsam aber sicher Tribut zollen, auf einmal verloren die Gastgeber ihre Bälle im Vorwärtsgang leichter und die SGE kam zu Kontergelegenheiten. Erst scheiterte Aigner mit einer Direktabnahme aus 12 Metern noch (65.), doch dann folgte die vorscheidende Szene in der 67. Minute: Reinartz trieb den Ball durchs Mittelfeld und passte im perfekten Moment auf den durchstartenden Castaignos. Der Niederländer legte die Kugel vorbei an Tyton und kam über die Beine des Keepers zu Fall. Strafstoß, Notbremse und die Rote Karte für den Schlussmann waren die Folge. Ersatzkeeper Vlachodimos kam ins Tor, doch der hatte bei dem platzierten Elfmeter von Haris Seferovic keinerlei Abwehrchance – die Eintracht führte 3:1 (69.). In den letzten 20 Minuten spielten die Veh-Schützlinge ihre Führung in Überzahl gekonnt herunter – und kamen sogar noch zum 4:1: Wieder war es ein Konter und wieder war er der perfekte Pass von Reinartz in den Lauf von Castaignos. Der drehte sich im Strafraum um Baumgartl herum und schloss überlegt aus 12 Metern in kurze Eck ab (87.). Starker Castaignos belohnt sich mit dem 4:1 Das 4:1 kurz vor Schluss bedeutete dann auch den Endstand in einer umkämpften und merkwürdigen Bundesligabegegnung, in der der VfB über 45 Minuten starken Druck ausübte und die bessere Mannschaft war. Die SGE überzeugte durch ein konzentriertes Spiel im Deckungsverbund, auch wenn man nicht jede Situation des Gegners entschärfen konnte. In der Offensive präsentierte man sich zielstrebig und vor allem ungeheuer effektiv. Die ersten drei Punkte sind also eingefahren und die Adlerträger können nach einer insgesamt überzeugenden Auswärtsleistung optimistisch auf die nächsten Wochen blicken. Stimmen zum Spiel Armin Veh (Trainer Eintracht Frankfurt): "Der VfB hat in der ersten Halbzeit ein richtig gutes Spiel gemacht. Sie waren aggressiv, zweikampfstark und haben auch nach vorne immer wieder Druck entwickelt. Aus meiner Sicht waren sie bis dahin die bessere Mannschaft, auch wenn wir in Führung gegangen sind. Das hätte uns ein bisschen Sicherheit geben können, aber die haben wir nicht bekommen, weil uns die Stuttgarter permanent angelaufen haben. Dann war es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie eine Torchance auch reinmachen. Wichtig war für uns, dass wir einen guten Konter vor der Halbzeit gesetzt und das 2:1 gemacht haben. In der 2. Halbzeit haben wir dann auch wesentlich klarer und die Konter besser zu Ende gespielt. Entscheidend war natürlich das 3:1 nach einem richtig guten Ball von Reinartz auf Castaignos. Mit dem Elfmeter und der Roten Karte war dann auch das Spiel entschieden. Dass es 4:1 ausgeht, ist für den VfB sicher sehr bitter, weil das gibt das Spiel nicht her. Für uns ist es unheimlich wichtig, dass wir gewonnen haben." Alexander Zorniger (Trainer VfB Stuttgart): "Wir haben wiederum mit unseren Torchancen geschludert, auch zu einem Zeitpunkt, wo es einfach wichtig gewesen wäre und lassen hinten viel zu einfache Tore zu. Da geht es auch nicht darum, wie man das besser absichern könnte, sondern man muss natürlich schon mal im "Eins-gegen-Eins" einen Stürmer verteidigen, auch wenn die beiden dort vorne ordentlich Wirbel gemacht haben. In der ersten Halbzeit haben wir es ordentlich bis gut gemacht, aber es fehlt dann einfach die Konsequenz, was wir die ganze Woche schon gesagt haben, um vermeintlich bedeutungslose Situationen konsequent zu spielen. Wir warten immer darauf, dass wir hinten auf der Linie noch den Fuß reinkriegen, aber das geht nicht. Wir können noch so kompakt stehen, wenn wir die Zweikämpfe dementsprechend führen und denken 'Du musst den Zweikampf erst hinten führen' - dann wird es halt eng. Das konnten wir heute erneut nicht und deswegen war es einfach extrem Scheiße heute."
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