1. FFC Frankfurt - Paris
Saint-Germain |
UEFA Women’s Champions League 2014/2015 - Finale
2:1 (1:1)
Termin: 14.05.2015, 18:00 Uhr im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, Berlin
Zuschauer: 17.150
Schiedsrichter: Esther Staubli (Schweiz)
Tore: 1:0 Šašic (32.), 1:1 Delie (40.), 2:1 Islacker (90.)
1. FFC Frankfurt |
Paris Saint-Germain |
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Zurück auf Europas Thron Der 1. FFC Frankfurt sichert sich mit einem 2:1-Finalsieg gegen Paris den vierten Champions-League-Titel. Sieben Jahre nach dem unvergessenen Final-Highlight in der Frankfurter Commerzbank Arena mit dem Gewinn des dritten europäischen Titels hat der 1. FFC Frankfurt seine Erfolgsgeschichte im wichtigsten Frauenfußball-Vereinswettbewerb des Kontinents um ein weiteres Kapitel ergänzt: Im Champions-League-Finale 2014/15, das im mit 17.147 Zuschauern ausverkauften Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark stattfand, sicherte sich das von Cheftrainer Colin Bell betreute Team dank eines 2:1-Erfolgs gegen Paris Saint-Germain die Krone Europas. Zur Matchwinnerin avancierte die eingewechselte Mandy Islacker, die in der zweiten Minute der Nachspielzeit den Siegtreffer erzielte. Mit nun vier Titelgewinnen seit dem Premieren-Triumph bei der Erstaustragung des UEFA Women’s Cup 2002 hat der 1. FFC Frankfurt seinen Status als europäischer Rekordsieger weiter gefestigt. Ein deutsch-französisches Final-Duell im eigenen Lande – die Konstellation vor dem Showdown um Europas Krone erinnerte an jene aus dem Jahr 2012, als der 1. FFC Frankfurt im Münchener Olympiastadion auf Olympique Lyonnais traf. Gott sei Dank, zumindest aus FFC-Sicht, endeten die Parallelen spätestens beim Endergebnis: Im Aufeinandertreffen zwischen den beiden Vizemeistern ihrer Länder setzte sich diesmal der Vertreter aus der Frauen-Bundesliga durch. Damit ist der 1. FFC Frankfurt als Titelverteidiger automatisch für die Champions-League-Saison 2015/16 qualifiziert. Zusammen mit Meister FC Bayern München und Vizemeister VfL Wolfsburg stellt die stärkste Liga der Welt drei Klubs in der Königsklasse. Bei zunächst bewölktem und eher kühlem Wetter im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg präsentierte sich der 1. FFC Frankfurt, der als offizielle Heimmannschaft im bevorzugten schwarzen Dress antreten durfte, von Beginn an konzentriert. Nach acht Minuten war es Dzsenifer Marozsán, die PSG-Torfrau Katarzyna Kiedrzynek zum ersten Mal mit einem 25-Meter-Freistoß prüfte. In der 17. Minute kam Ana-Maria Crnogorcevic, die zusammen mit Celia Sasic, das FFC-Sturmduo bildete, nach einem abgeblockten Marozsán-Schuss zum Abschluss. Nicht viel fehlte in der 23. Minute, als Celia Sasic nach einer Kopfball-Vorlage von Ana-Maria Crnogorcveic frei vorm Tor stand, dem Ball aber nicht mehr den nötigen Druck verleihen konnte. Drei Minuten später legte Celia Sasic für Simone Laudehr auf, die bei ihrem Schussversuch mit Keeperin Katarzyna Kiedrzynek zusammenprallte. In der 30. Minute versuchte es Simone Laudehr nach einem Freistoß von Dzsenifer Marozsán mit einer Direktabnahme aus spitzem Winkel. Dann war es endlich soweit: Im Chancenverhältnis lag der 1. FFC Frankfurt längst vorne – ab der 32. Minute war die Überlegenheit dann auch auf der Anzeigetafel abzulesen. Nach einer Flanke von Kerstin Garefrekes schraubte sich Celia Sasic in die Höhe und platzierte den Ball per Kopf ins lange Eck – 1:0. Der erste FFC-Treffer in einem Champions-League-Finale seit sieben Jahren und bereits das 41. Tor im laufenden Wettbewerb! Für Celia Sasic war es bereits das 14. Saisontor in der UEFA Women’s Champions League, gleichbedeutend mit der Einstellung des bestehenden Rekords. Doch die Freude im FFC-Block erhielt noch vor der Pause einen Dämpfer. Zunächst zeigte Desirée Schumann beim ersten gefährlichen Torschuss von Paris Saint-Germain überhaupt, einem 18-Meter-Schuss von Kenza Dali, eine Glanzparade. Sekunden später, nach der aus dieser Situation resultierenden Ecke, war die gebürtige Berlinerin aber machtlos: Marie-Laure Delie rammte das Leder nach einer Flanke von Kenza Dali per Kopf ins Eck (40.). Das dritte FFC-Gegentor im gesamten Wettbewerb sollte das einzige des Tages blieben. Nur ein Team konnte den Frankfurterinnen zwei Gegentreffer in einem Spiel zufügen – ausgerechnet der von der Papierform schwächste Kontrahent WFC BIIK-Kazygurt im Sechzehntelfinal-Hinspiel. Die zweite Hälfte begann wie die erste – mit einem FFC im Vorwärtsgang: In der 49. Minute luchste Celia Sasic ihrer Nationalmannschaftskollegin Annike Krahn den Ball ab – Katarzyna Kiedrzynek wehrte den Torschuss zur Ecke ab. Kurz danach hatten viele FFC-Fans bereits den Torschrei auf den Lippen, doch die PSG-Abwehr konnte kurz vor der Linie klären. Dann war es Peggy Kuznik, die es mit einem Kopfball nach Ecke von Dzsenifer Marozsán probierte – wieder hatte die starke PSG-Torfrau noch eine Hand am Ball (52.). Nach diesem drangvollen FFC-Beginn kam der französische Vizemeister stärker auf, so dass sich nun eine offene Partie entwickelte, die besonders von der Spannung lebte. Hart geführte Zweikämpfe waren in dieser Phase zahlreicher als prickelnde Torraumszenen. Mit einem satten Distanzschuss, der nur knapp über die Latte zischte, setzte Simone Laudehr zu Beginn der Schlussphase der regulären Spielzeit ein Signal (81.). Es war die letzte Aktion der schnellen Linksverteidigerin, die kurz darauf von Annike Krahn von den Beinen geholt und verletzt ausgewechselt wurde – eine später durchgeführte Untersuchung zeigte eine Außenbandzerrung im Knbie. In der 87. setzte die eingewechselte Mandy Islacker einen Schuss nach einer Kopfball-Verlängerung von Celia Sasic zu hoch an. Das Szenario einer dreißigminütigen Verlängerung wurde von Minute zu Minute realer. Doch besonders Mandy Islacker schien – obwohl noch frischer als ihre Teamkolleginnen – keine Lust auf „Nachsitzen“ zu haben. Mit einem sehenswerten Außenrist-Schlenzer mit links setzte die gebürtige Essenerin den finalen Punch. Eine halbwegs brenzlige Freistoßsituation war noch zu überstehen, ehe der erlösende Abpfiff der Schweizer Unparteiischen Esther Staubli erfolgte. Doch der Abpfiff war gleichzeitig auch der Anpfiff zu einem intensiven Jubelmarathon, der zunächst – bei der offiziellen Ehrungszeremonie – unter den Augen von Bundeskanzlerin Angela Merkel stattfand. Schon im Vorfeld galt der Besuch der Regierungschefin als gutes Omen aus FFC-Sicht, schließlich war die fußballbegeisterte Kanzlerin bereits im Jahr 2006 bei einem erfolgreichen „Finale dahoam“ zu Gast. Damals sicherte sich der 1. FFC Frankfurt seinen zweiten europäischen Titel im Final-Rückspiel gegen den 1. FFC Turbine Potsdam im Stadion am Bornheimer Hang. Besonders herzlich fiel die Begrüßung zwischen der mächtigsten Frau der Welt und FFC-Manager Siegfried Dietrich aus. Auf einen Kabinenbesuch verzichtete Angela Merkel aus zeitlichen Gründen – nicht so Klaus-Peter Müller. Der Aufsichtsratsvorsitzende des FFC-Trikotsponsors Commerzbank ließ es sich nicht nehmen, die Heldinnen aus der Mainmetropole persönlich zu gratulieren, während FFC-Manager Siegfried Dietrich einmal mehr die Bedeutung der langjährigen und vertrauensvollen Partnerschaft zwischen der weltweit tätigen Bank und Europas erfolgreichstem Frauenfußballverein hervorhob. Nachdem alle Interviewwünsche abgearbeitet und die spontan besorgten Getränkevorräte erschöpft waren, verlagerte sich das Geschehen dann ins „Park Inn Alexanderplatz“, wo der 1. FFC Frankfurt zu seiner FFC-Final-Party lud und hochkarätige Gäste aus Politik und Gesellschaft begrüßen konnte. An der Spitze der Ehrengastliste standen der hessische Innenminister Peter Beuth, Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann und Frankfurts Sportdezernent Markus Frank. Für ein festliches Ambiente sorgten derweil frische Blumen der Erzeugergemeinschaft Landgard. Weit nach Mitternacht ging’s dann noch in einem Berliner Club weiter, wo die Spielerinnen bis in die Morgendämmerung feierten. Auf der Rückfahrt nach Frankfurt galt es somit, das Schlafdefizit abzubauen und sich gleichzeitig auf den letzten offiziellen Programmpunkt des Jubelmarathons vorzubereiten – den obligatorischen Empfang durch den Oberbürgermeister im Kaisersaal des Römers mit Eintragung ins Goldene Buch der Stadt Frankfurt. Etwa 40 Minuten später als geplant, gegen 18.40 Uhr, traf der FFC-Mannschaftsbus ein und präsentierte sich ohne Umschweife auf dem Balkon seinen Fans. Rund 700 Anhänger waren gekommen, um den frischgebackenen Champions-League-Sieger hochleben zu lassen. Danach verabschiedeten sich die Spielerinnen in die wohlverdiente Sommerpause oder zur WM-Vorbereitung mit ihren Nationalmannschaften. Fest steht: Dank des großartigen Schlussakkords wird die FFC-Saison 2014/15 als besonders intensiv, aber auch als besonders erfolgreich in Erinnerung bleiben. Stimmen zum Spiel FFC-Cheftrainer Colin Bell: „Es ist einfach unglaublich, ein großer Traum, dass wir den wichtigsten Pokal im Vereinsfrauenfußball nun in den Händen halten und ich als erster Engländer eine Mannschaft zum Titelgewinn führen konnte. Wir haben heute das Mittelfeld dominiert und somit dafür gesorgt, dass Paris seine Stärken über weite Strecken nicht auf den Platz bekommen hat. Ich bin heute besonders stolz auf unsere Spielerinnen, die mit großem Herz aufgetreten sind. Das besondere Endspiel-Atmosphäre war einfach fantastisch und ich danke Gott dafür, dass ich dieses absolute Highlight in meiner Karriere erleben durfte.“ FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Wir haben uns mit einer grandiosen Leistung im Finale von Berlin bereits zum vierten Mal die europäische Krone aufgesetzt – und das als reiner Frauenfußballverein. Dies kann man im Hinblick auf die Möglichkeiten, die ein Männerverein wie Paris Saint-Germain mit seinen wirklich großen Investoren hat, nicht oft genug betonen. Der Titelgewinn in der Königsklasse, den wir nun auch ein wenig genießen sollten, ist darüber hinaus ein wichtiges Signal für unsere perspektivischen Planungen!"
(Text von ffc-frankfurt.de)
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