Turbine Potsdam - 1. FFC
Frankfurt |
Bundesliga 2014/2015 - 3. Spieltag
2:1 (1:0)
Termin: 21.09.2014, 14:00 Uhr
Zuschauer: 3.260
Schiedsrichter: Marija Kurtes (Düsseldorf)
Tore: 1:0 Nagasato (42.), 2:0 Nagasato (59.), 2:1 Laudehr (79.)
Turbine Potsdam |
1. FFC Frankfurt |
|
|
Wechsel
|
Wechsel
|
Trainer
|
Trainer
|
Niederlage gegen Turbinen Der 1. FFC Frankfurt unterliegt im Frauenfußball-Klassiker beim langjährigen Rivalen mit 1:2. Am dritten Spieltag der Frauen-Bundesliga musste der 1. FFC Frankfurt seine erste Saisonniederlage hinnehmen: Beim äußerst bissigen und kampfstarken 1. FFC Turbine Potsdam unterlag das Team von Cheftrainer Colin Bell mit 1:2. Über 3.000 Zuschauer im Karl-Liebknecht-Stadion sahen einen hochklassigen deutschen Frauenfußball-Klassiker, den Potsdams Japanerin Asano Nagasato mit einem Doppelpack entschied. Die Gäste steigerten sich in der zweiten Hälfte – mehr als der Anschlusstreffer von Simone Laudehr gelang jedoch nicht. Der 1. FFC Turbine Potsdam störte früh und setzte seinen Gegner von Beginn an unter Druck. Kein Vergleich zum letzten FFC-Gastspiel in Potsdam im Dezember 2013, als Simone Laudehr mit einem frühen Treffer den Grundstein zum 3:0-Erfolg legte. Auch diesmal traf die Nationalspielerin, die in der Innenverteidigung neben Peggy Kuznik auflief, allerdings blieb ihr spätes Tor wertlos. Zunächst war „Simon“ vorwiegend in der Defensive beschäftigt, da die Gastgeberinnen aus der Landeshauptstadt Brandenburgs sehr aggressiv störten und sich deutliche Feldvorteile erarbeiteten. Die ersten Szenen vor dem Turbine-Tor in der zehnten Minute: Nach einer Ecke von Dzsenifer Marozsán versuchten sich Verónica Boquete und Peggy Kuznik aus der zweiten Reihe. Kurz darauf segelte ein Marozsán-Freistoß von der Grundlinie an „Freund und Feind“ vorbei ins Aus (12.). Dann wieder Turbine: Nach einer Vorlage von Julia Simic zog Asano Nagasato von der Strafraumkante ab – vorbei (14.). Wenn der 1. FFC Frankfurt Gefahr ausstrahlte, dann zunächst nur bei Standardsituationen: Dzsenifer Marozsán platzierte einen 16-Meter-Freistoß aus zentraler Position zu ungenau – kein Problem für Turbine-Torfrau Anna Sarholz (16.). In der 22. Minute setzte sich Genoveva Anonma auf der rechten Seite durch, doch Simone Laudehr warf sich in den Schuss der Torjägerin und lenkte ihn zur Ecke ab. Dann hatte Kerstin Garefrekes auf der rechten Seite Fahrt aufgenommen und konnte von Jennifer Cramer nur regelwidrig gestoppt werden – Gelb für die Potsdamerin (29.). Der 1. FFC Frankfurt nun ein wenig besser im Spiel, wollte nachlegen: Verónica Boquete setzte sich im Mittelfeld durch, ihrem Pass auf Kerstin Garefrekes fehlte aber das rechte Timing (32.). Auf der Gegenseite sorgte Julia Simic mit einer kuriosen Bogenlampe, die knapp neben dem Tor von Desirée Schumann landete, für Gefahr (34.). Durchatmen in der 39. Minute: Asano Nagasato kam aus elf Metern frei zum Schuss – kein Problem für Desirée Schumann an ihrer alten Wirkungsstätte. Zwei Minuten später behielt die Japanerin im gleichen Duell allerdings die Oberhand: Gegen ihren 16-Meter-Hammer war die FFC-Keeperin chancenlos (41.). Kurz vor der Halbzeitpause also die Führung für Potsdam – ein unglücklicher Zeitpunkt zwar, aber nicht unverdient. Die zweite Hälfte begann so, wie die erste endete – mit Turbinen im Vorwärtsgang: Genoveva Anonma legte für Julia Simic auf, die aus 16 Metern knapp verzog (50.). Und es kam noch schlimmer aus FFC-Sicht: Asano Nagasato jagte den Ball aus der Drehung zum 2:0 ins Netz (59.) – schon wieder die Japanerin. Es hat schon einfachere Herausforderungen für den 1. FFC Frankfurt gegeben, als einen Zwei-Tore-Rückstand im Karl-Liebknecht-Stadion zu drehen. Doch das Team von Trainer Colin Bell gab sich noch nicht geschlagen. Verónica Boquete setzte sich auf links durch und scheiterte mit ihrem Distanzschuss nur knapp (70.). Die Zeit lief für die Gastgeberinnen, die das Spiel eigentlich im Griff hatten und nicht viel zuließen. Eigentlich wohlgemerkt – denn als Simone Laudehr den Ball nach einer Konfusion in der Potsdamer Abwehr unter die Latte (79.) hämmerte, kehrte die Hoffnung zurück. 1:2 – und es waren noch mehr als zehn Minuten zu spielen. Die Spannung war nun nicht mehr zu überbieten: Der 1. FFC Frankfurt warf nun alles nach vorne, die Turbine setzte auf Konter. In den letzten 120 Sekunden hielt es die meisten der 3.260 Fans nicht mehr auf ihren Plätzen. Die FFC-Fans dachten wohl an den letzten Last-Minute-Erfolg gegen Potsdam, der noch keine vier Monate zurückliegt. Doch Geschichte wiederholt sich nicht immer… So blieb’s beim letztlich verdienten Erfolg der Turbinen, die ihre Tabellenführung in der Frauen-Bundesliga damit verteidigten, während der Vize-Meister bereits am dritten Spieltag seine erste Saisonniederlage hinnehmen musste. Für den 1. FFC Frankfurt geht es bereits am kommenden Mittwoch, dem 24. September 2014, 16.00 Uhr, um die nächsten drei Punkte in der Frauen-Bundesliga – dann ist Aufsteiger SC Sand zu Gast im Stadion am Brentanobad. Stimmen zum Spiel FFC-Cheftrainer Colin Bell: „Der Sieg des 1. FFC Turbine Potsdam ist ohne Frage verdient, zumal unser Gegner heute bissig, zweikampfstark und geradlinig agiert und damit exakt das gezeigt hat, was wir über weite Strecken haben vermissen lassen. Vom extremen Druck der ersten 20 Minuten konnten wir uns Mitte der ersten Hälfte ein wenig befreien. Sehr ärgerlich war natürlich, dass wir das 0:1 kurz vor der Pause bekommen haben – zu diesem Zeitpunkt aus dem Nichts und nach einem individuellen Fehler. Mit der Leistung meiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit war ich nicht unzufrieden, zumal wir nach dem zweiten Gegentreffer noch einmal herangekommen sind und Moral gezeigt haben. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass wir in der Schlussphase mehr Ruhe und Übersicht bewiesen hätten. Nun gilt es, in drei Tagen im Heimspiel gegen den SC Sand wieder aufzustehen.“ Bernd Schröder, Trainer 1. FFC Turbine Potsdam: „Wir haben heute ein sehr gutes Spiel von beiden Teams gesehen, in dem wir als Mannschaft gegen individuell stärkere Frankfurterinnen gewonnen haben. Entscheidend war sicherlich unser sehr aggressives und entschlossenes Pressing – eine Spielweise, bei der es auch mal weh tun kann. Die drei Gelben Karten gegen uns halte ich dennoch für ein wenig unglücklich.“ FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Aus der bitteren Niederlage gegen kämpferisch sehr starke Potsdamerinnen müssen wir schnell unsere Schlüsse ziehen und uns sofort auf die nächste Aufgabe gegen den SC Sand konzentrieren. Punktverluste gegen München und Potsdam sind bitter, aber es sind nun einmal jene Mannschaften, mit denen wir um die Champions-League-Plätze kämpfen – und gegen die es ja auch noch Rückspiele gibt. Wir sind erst am Anfang der Saison und werden unsere Ziele weiterhin mit Nachdruck verfolgen.“
(Text von ffc-frankfurt.de)
|