Werder Bremen - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2014/2015 - 31. Spieltag

1:0 (0:0)

Termin: 02.05.2015, 15:30 Uhr
Zuschauer: 42.100
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)
Tore: 1:0 Davie Selke (66.)

 

 

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Werder Bremen Eintracht Frankfurt

  • Koen Casteels
  • Theodor Gebre Selassie
  • Assani Lukimya-Mulongoti
  • Sebastian Prödl
  • Janek Sternberg
  • Clemens Fritz
  • Philipp Bargfrede
  • Izet Hajrovic
  • Zlatko Junuzovic
  • Franco Di Santo
  • Davie Selke

 


 

Wechsel
  • Levin Öztunali für Izet Hajrovic (60.)
  • Cedrick Makiadi für Davie Selke (81.)
  • Lukas Fröde für Zlatko Junuzovic (90.)
Wechsel
Trainer
  • Victor Skripnik
Trainer

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:

Eintracht verliert auswärts in Bremen

Die Eintracht bringt leider keine Punkte aus Bremen nach Hause. Ein Treffer von Davie Selke (66.) reicht den Hanseaten zum 1:0 Sieg. Obendrein musste Sonny Kittel verletzt ausgewechselt werden.

Nach seiner 14-jährigen Amtszeit in Bremen nahm Thomas Schaaf am 31. Spieltag zum ersten Mal auf der Auswärtsbank der Werderaner Platz. Bei der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte musste Schaaf aufgrund von Verletzungen und Gelbsperren abermals eine neu formierte Truppe aufs Feld schicken. Marco Russ stand nach längerer Verletzungspause wieder zur Verfügung und begann gleich in der Innenverteidigung. An seiner Seite spielte Bamba Anderson, der beim Spiel gegen Dortmund eine Gelbsperre absitzen musste. Des Weiteren rückten Bastian Oczipka und Marc Stendera wieder in die Startelf vor.

Erste Hälfte: Verletzungsschock und Chancen auf beiden Seiten

Die Eintracht kam gut ins Spiel und brauchte nicht lange für ihre erste gute Chance. Haris Seferovic steckte gut auf Sonny Kittel durch, der auf einmal frei vor Casteels auftauchte, jedoch unter Bedrängnis nicht frei zum Abschluss kam (2.). Fünf Minuten später waren wieder Kittel und Casteels im Fokus: Der Bremer Keeper verließ nach einem langen Ball seinen Kasten, um mit dem Kopf zu klären, was ihm jedoch misslang. Kittel konnte den Ball abfangen, schaffte es jedoch gut zwanzig Meter vor dem Tor nicht den Ball rechtzeitig unter Kontrolle zu bringen, so dass der zurückeilende Casteels dessen Schuss in letzter Sekunde abfangen konnte. Die Bremer steckten ihrerseits auch nicht auf und spielten den Ball oft schnell und direkt nach vorne. Die Eintracht hatte aber in den ersten zehn Minuten die besseren Chancen.

Nach einer Viertelstunde stockte dann allen Eintracht Anhängern der Atem, jedoch nicht wegen einer kniffligen Torraumszene. Sonny Kittel, der sich in den letzten Spielen mit guten Leistungen einen Platz in der Startelf erkämpfte, verdrehte sich bei einem Zweikampf das Knie und musste mehrere Minuten behandelt werden. Nachdem Kittel zunächst weiterspielen konnte war in der 20. Minute für ihn endgültig Schluss. Für ihn kam Takashi Inui. Dem Verletzungsschock folgten dann auch die ersten sehr brenzligen Situationen spielerischer Art. Zunächst ging ein Di Santo-Kopfball in der 23. Minute knapp über das Tor. Nur wenige Sekunden später musste sich Kevin Trapp bei einem Drehschuss von Selassie ganz lang machen und hielt den Kasten der Eintracht mit einer super Parade sauber.

In der 35. Minute war der Ex-Bremer Nelson Valdez hellwach, als er einen Abstoß von Casteels abfing und schnell auf Seferovic querlegte, dessen Schuss aus gut fünf Metern abgeblockt wurde. Nachdem die Eintracht zunächst näher an der Führung zu sein schien, war es Bargfrede, der in der 42. Minute der mit einem Volleyschuss das Tor der Adler nur knapp verpasste. In der ersten Halbzeit ging es wirklich hin und her! Quasi mit dem Halbzeitpfiff versuchte es Valdez noch einmal aus der Distanz. Casteels hatte diesmal keine Probleme den Ball zu halten.

Zweite Hälfte: Selke mit dem Tor des Tages

Zu Beginn der zweiten Halbzeit musste Trapp dann sein ganzes Können unter Beweis stellen. Zunächst lenkte der Frankfurter Keeper einen gefährlichen Kopfball um den Pfosten. Danach parierte er dann einen strammen Schuss von Hajrovic trotz verdeckter Sicht und warf sich zu guter Letzt auch noch mit ganzem Körpereinsatz in den Nachschuss von Selassie. Insgesamt waren es vier (!) Weltklasseparaden Trapps, welche die Eintracht in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit im Spiel hielten. In der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit waren die Bremer zunächst die klar bessere Mannschaft. Die Eintracht schien hingegen auf Konter zu lauern. So auch in der 62. Minute als es über Seferovic und Inui schnell nach vorne ging. Der Schuss des Japaners mit der Innenseite war insgesamt aber ein wenig zu schwach, um Casteels in Bedrängnis zu bringen.

Trotz vieler guter Chancen aus dem Spiel heraus auf beiden Seiten, bedurfte es einer Standardsituation für den einzigen Treffer der Partie. Aus Sicht der Eintracht leider auf der falschen Seite. Nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld verlängerte Lukimya den Ball und köpfte Davie Selke an, von dessen Brust dann die Kugel unhaltbar für Trapp ins Tor kullerte (65.). Thomas Schaaf reagierte auf die Führung der Bremer indem er Luca Waldschmidt für Slobodan Medojevic ins Spiel brachte.

Die Devise hieß nun alles oder nichts! Durch den Wechsel verlagerte sich das Spiel gleich mehr in die Bremer Hälfte. Hinten ergaben sich dadurch natürlich Räume für die Bremer, welche eine ganz dicke Chance durch Selke hatten, dessen Schuss Trapp mit dem Fuß an die Latte lenken konnte. Den Nachschuss vor dem freien Tor konnte Di Santo zum Glück nicht unterbringen. In der 79. Minute stand Russ nach einer Flanke von Inui auf einmal ganz frei im Strafraum. Sein Kopfball ging leider knapp am Tor vorbei. Trotz der verstärkten Offensivbemühungen der Eintracht, entstanden leider keine zwingenden Chancen mehr in der Schlussphase. In den fünf Minuten Nachspielzeit kam es nicht zum erhofften Ausgleichstreffer.

Insgesamt war es eine sehr abwechslungsreiche Partie, bei der sich mehrere Torchancen für beide Mannschaften boten. Auch wenn das Tor der Bremer ein wenig kurios und glücklich entstand, war der Sieg für die Hanseaten insgesamt nicht unverdient.

Kreuzbandriss bei Sonny Kittel

Sonny Kittel hat sich heute in der Bundesliga-Partie bei Werder Bremen das vordere Kreuzband im linken Knie gerissen. Zudem hat sich der 22-Jährige eine Verletzung am linken Innenband zugezogen. Dies ergab eine eingehende Untersuchung am Abend durch Eintracht Frankfurts Mannschaftsarzt Dr. Christoph Seeger.

Eintracht-Cheftrainer Thomas Schaaf: “Wir sind zutiefst erschrocken über die Diagnose. Es tut uns unendlich leid, dass Sonny nach all den Rückschlägen in seiner noch jungen Karriere schon wieder eine schwere Knieverletzung erlitten hat. Jetzt zählt nur noch der Blick nach vorne: Wir werden Sonny alle Unterstützung zusagen, die er braucht und wünschen ihm, das er so schnell wie möglich wieder gesund wird, denn wir brauchen ihn.“

Stimmen zum Spiel

Werder-Coach Viktor Skripnik: „Wir haben Geduld bewiesen, sind in der zweiten Halbzeit mutiger aufgetreten und haben die Zweikämpfe aktiv gesucht, anstatt auf sie zu warten. Da haben wir gearbeitet, für jeden Ball geackert. Das hat mir gefallen. Ich bin glücklich und dankbar, dass die Jungs diese Aufgabe heute gegen einen attraktiven Gegner so angenommen haben und wir langsam wieder in Form kommen. Wir haben jetzt noch drei Spiele. Dann gucken wir, wo wir stehen. – Ich habe mich richtig gefreut, Thomas Schaaf zu sehen. Wir haben uns mit den Co-Trainern nett unterhalten.“

Eintracht-Trainer Thomas Schaaf: „Glückwunsch an Werder Bremen. Beide Mannschaften haben nach vorne gespielt. Wir ärgern uns natürlich, weil wir nichts aus unseren Chancen gemacht haben. Der Einsatz des Teams war okay, aber leider konnten wir nicht den entscheidenden Impuls setzen. Daran müssen wir arbeiten. Der Empfang im Stadion war herzlich. Alte Freunde und Bekannte wiederzusehen war schön, aber das ist ein anderes Thema. Ich war mit der Eintracht hier. Daher bin ich natürlich enttäuscht über das sportliche Abschneiden.“

Torschütze Davie Selke, Werder Bremen: „Der Ball wurde verlängert, ich konnte gar nicht mehr reagieren. Dann ist der Ball ins Tor gerollt. Ich weiß selbst nicht, womit ich den Treffer erzielt habe. Zunächst dachte ich, ich hätte den Ball mit dem Gesicht getroffen, aber anscheinend war es meine Brust. Es war ein ganz krummes Ding, aber ich nehme den Treffer gerne mit.“

Marco Russ, SGE: „Wir haben bei dem Gegentor, der Standardsituation, nicht zu 100% aufgepasst. Der Ball ist ein bisschen glücklich reingegangen, aber wir haben auch so ein bisschen darum gebettelt 15 Minuten nach der Halbzeit. Wir haben nicht mehr die Entlastung gefunden, die wir in der ersten Halbzeit hatten. Da konnten wir noch Nadelstiche setzen. Wir müssen die nächsten drei Spiele cooler vorm Tor sein und erzwingen, dass ein Ball reingeht. Uns fehlt im Moment die Abschlussstärke, aber wir haben die Qualität. Wir lassen uns nicht hängen.“

Kevin Trapp, SGE: „Es ärgert mich sehr, dass wir heute verloren haben. Dennoch haben wir uns einige Möglichkeiten erspielt. Das Spiel heute war nicht so wie die letzten Auswärtsspiele. Der letzte entscheidende Pass hat gefehlt oder kam nicht an.“

 

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