Hamburger SV - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2014/2015 - 6. Spieltag

1:2 (0:1)

Termin: 28.09.2014, 17:30 Uhr
Zuschauer: 47.643
Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)
Tore: 0:1 Haris Seferovic (44.), 1:1 Nicolai Müller (58.), 1:2 Lucas Piazon (90.)

 

 

>> Spielbericht <<

Hamburger SV
Eintracht Frankfurt

  • Jaroslav Drobny
  • Heiko Westermann
  • Johan Djourou
  • Cleber
  • Matthias Ostrzolek
  • Valon Behrami
  • Tolgay Arslan
  • Nicolai Müller
  • Lewis Holtby
  • Zoltán Stieber
  • Pierre-Michel Lasogga

 


 

Wechsel
  • Artjoms Rudnevs für Lewis Holtby (86.)
  • Petr Jiracek für Tolgay Arslan (86.)
  • Dennis Diekmeier für Cleber (90.)
Wechsel
Trainer
  • Josef Zinnbauer
Trainer

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:

Piazon schießt die Eintracht zum Sieg

Dank eines Last Minute-Freistoßkrachers durch Lucas Piazon (90.) gewann die Frankfurter Eintracht ihr Auswärtsspiel gegen den Hamburger SV mit 2:1 (1:0). Die weiteren Tore in der mit 47.643 Zuschauern gut gefüllten Imtech-Arena erzielten Seferovic (44.) und Müller (58.).

Im Vergleich zum Heimspiel gegen Mainz nahm Cheftrainer Schaaf vier Änderungen in der Startaufstellung vor. Anderson, Medojevic und Aigner rückten für Zambrano, der an einer Mandelentzündung litt, Inui und Piazon ins Team. Zudem kam Wiedwald, den Schaaf noch aus gemeinsamen Bremer Zeiten kennt, für den verletzten Kapitän Trapp im Tor zum Einsatz.

Die erste Chance des Spiels sollte dem HSV gehören. Müller schoss aus kurzer Distanz, doch Wiedwald war zur Stelle (2.). Im Gegenzug kam Seferovic nach einem Pass von Aigner gefährlich vor das Hamburger Tor, scheiterte jedoch im Abschluss. Die folgende Ecke, die von Oczipka ausgeführt wurde, führte zu Tumulten im Strafraum, letztlich konnten die Hanseaten aber klären (3.). In den folgenden Minuten sollte sich nicht viel Nennenswertes in Strafraumnähe abspielen. Die Hamburger hatten ihre erste Ecke (8.), auf der anderen Seite pflückte Drobny einen Oczipka-Freistoß herunter (11.)

Chancenarme erste Halbzeit

Insgesamt waren die Hausherren das leicht offensivere Team. Sie machten das Spiel, die Eintracht reagierte tendenziell abwartend, setzte den Gegner aber auch immer wieder mit Vorwärtspressing unter Druck. Allerdings verloren die Frankfurter eroberte Bälle zu schnell. So plätscherte das Spiel vor sich hin. Der HSV fand die Lücke in der gut stehenden Eintracht-Defensive nicht, die Nadelstiche der Gäste führten ebenfalls nicht zu hochkarätigen Chancen.

In der 25. Minute kam Chandler nach einem Laufduell mit Cleber an der Strafraumgrenze zu Fall – ein Foul lag aber wohl nicht vor. Kurz darauf sah Medojevic wegen eines Foulspiels die Gelbe Karte (26.). Eine Minute später köpfte Cleber eine Stieber-Ecke aufs Eintracht-Tor. Der gut postierte Wiedwald hatte aber wenig Mühe, den Ball abzuwehren. Die Hamburger hatten inzwischen einen neuen Bundesliga-Negativrekord aufgestellt: 25 Minuten waren am 6. Spieltag der Saison 2014/15 gespielt, und der Bundesliga-Dino hatte noch kein Tor in der gesamten Saison erzielt. Holtby wollte dies in der 33. Minute ändern, doch sein Schuss wurde von Russ geblockt (33.). Drei Minuten später stand Meier im Abseits, als Anderson nach einer Oczipka-Ecke den zweiten Ball Richtung Fünfmeterraum köpfte.

Wenig später sah Aigner Gelb für ein Foulspiel an Ostrzolek (38.). Die Hamburger blieben weiterhin die etwas aktivere Mannschaft, allerdings kam der letzte Pass meist nicht an. Nach einem Freistoß, den die Gastgeber in den Strafraum gespielt hatten, riskierte Wiedwald gegen Holtby Kopf und Kragen. Dies wäre jedoch gar nicht nötig gewesen. Laut dem Schiedsrichtergespann um Florian Meyer stand der dreimalige, deutsche Nationalspieler in Diensten des HSV knapp im Abseits (43.).

Eintracht geht kurz vor der Pause in Führung

Als alle schon damit rechneten, dass bis zum Pausenpfiff kein Tor mehr fallen würde, schlug die Eintracht zu: Hasebe spielte einen öffnenden Pass auf den rechts gestarteten Chandler. Der spielte den Ball von rechts außen flach in die Mitte. Dort hatte Cleber zwar die Chance zu klären, trat aber am Ball vorbei. Dadurch kam Seferovic am zweiten Pfosten frei zum Abschluss. Der Schweizer schoss die Eintracht gegen Drobnys Laufrichtung in Führung (44.).

Nachdem ein Behrami-Kopfball knapp am Eintracht-Kasten vorbeistrich, pfiff Meyer die erste Halbzeit ab. Bruno Hübner sollte in der Pause konstatieren, dass der Eintracht die Konsequenz nach vorne fehlte: „Wir nutzen unsere Konterchancen nicht. Ansonsten stehen wir in der Defensive gut. Wir verlieren aber zu schnell die Bälle.“

Zweiter Durchgang: Hamburg gleicht aus

Zu Beginn des zweiten Durchgangs hielt Wiedwald einen Flachschuss von Lasogga (47.). Auch ein HSV-Freistoß von der linken Seite brauchte nichts ein – Hasebe köpfte den Ball aus dem Strafraum (51.). Zwei Minuten später spielte Westermann einen Traumpass auf Holtby. Wiedwald eilte sofort aus seinem Tor und setzte Holtby unter Druck, der letztlich nur das Außennetz traf.

Der Spielverlauf ähnelte dem des ersten Durchgangs. Die Eintracht verteidigte gut, konnte aber nach Balleroberung kaum eigene Möglichkeiten kreieren und verlor die Bälle zu schnell. So kam es, wie es kommen musste, der anhaltende HSV-Druck führte zum Ausgleich: Holtby steckte den Ball an der Strafraumgrenze geschickt auf Müller durch, der den Ball mit etwas Glück an Wiedwald vorbei ins Netz schieben konnte – 1:1 (58.).

Der HSV machte weiterhin Dampf, kam immer wieder zum Flanken und zu Eckbällen. Immerhin gelang es der SGE, in der 63. Minute einen Konter abzuschließen. Seferovics Schuss war jedoch zu harmlos. Anschließend sahen die Fans wieder das gewohnte Bild: Der HSV in der Offensive, die SGE in der Verteidigung. Bei den Gästen kam sodann Inui für Ignjovski (71.). Kurz darauf rutschte Lasogga an einer scharfen Müller-Flanke nur um Haaresbreite vorbei, Russ hatte entscheidend gestört (72.). Anschließend kam die Eintracht zu einem Entlastungsangriff – Aigners Kopfball war jedoch eine sichere Beute für Drobny (74.). Eine Minute später gelang es Lasogga, trotz Wegblockens durch Anderson zum Schuss zu kommen. Der aufmerksame Wiedwald reagierte jedoch schnell und fing den Ball.

In der 80. Minute vergab die Eintracht abermals leichtfertig eine Konterchance. Beim Versuch, die Seite zu wechseln, landete der Ball im Aus. Immerhin konnten die Gäste eine Minute später wieder einen Konter fahren. Seferovic rutschte der Ball beim Abschluss jedoch über den Spann. Im Gegenzug konnte die Frankfurter Verteidigung einen Lasogga-Schuss blocken (81.) – das Spiel stand auf des Messers Schneide.

Piazon gelingt der Lucky Punch

In der 83. Minute köpften die Hanseaten einen Inui-Freistoß aus dem Strafraum. Meier wäre um ein Haar an den Ball gekommen. Kurz danach kam es im Hamburger Strafraum zu einer kniffligen Szene. Nach einem Zweikampf zwischen Cleber und Aigner trat der Hamburger den am Boden liegenden Frankfurter. Das Schiedsrichtergespann ahndete die Szene jedoch nicht. Bei der Eintracht verließ Aigner daraufhin den Platz – Piazon kam für ihn in die Partie.

Die Eintracht kam in den Schlussminuten noch zu der ein oder anderen Konterchance. Dann sollten die Fans ein Déjà-vu erleben. Wie im ersten Durchgang rechneten alle schon mit einem Unentschieden, und wie im ersten Durchgang schlug die Eintracht kurz vor Torschluss nochmal zu: Nach einem Foul an Medojevic knallte der vor wenigen Minuten eingewechselte Piazon einen 30-Meter-Freistoß mustergültig ins rechte Toreck (90.). Drobny konnte dem herrlich flatternden Ball nur hinterher blicken.

Anschließend kam noch Madlung für Seferovic. Am Spielstand sollte sich nichts mehr ändern.

Fazit

Eine nur phasenweise unterhaltsame Partie gewann die Frankfurter Eintracht gegen den Hamburger SV dank eines Last Minute-Freistoß-Hammers des eingewechselten Piazon mit 2:1. Die Gastgeber waren das spielbestimmende Team, fanden jedoch kaum Lücken in der Eintracht-Verteidigung. Der SGE gelang nach vorne nicht allzu viel, sie verlor die eroberten Bälle häufig schnell wieder. Kampfgeist und Einstellung haben jedoch gestimmt.

 

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