SV Waldhof Mannheim -
Eintracht Frankfurt |
Freundschaftsspiel 2014/2015
5:2 (3:0)
Termin: 17.07.2014
Zuschauer: 2590
Schiedsrichter: Tobias Fritsch (Bruchsal)
Tore: 1:0 Marco Müller (12.), 2:0 Daniel Di Gregorio (15.), 3:0 Yanick Haag (39.), 3:1 Alexander Meier (50.), 4:1 Nico Seegert (73.), 4:2 Alexander Meier (75., Foulelfmeter), 5:2 Morris Nag (90.)
SV Waldhof Mannheim |
Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Hochnotpeinliche Vorstellung oder Muster ohne Wert? Rauschen im Blätterwald Kaum sind sie wieder zurück aus dem einwöchigen Trainingslager auf Norderney, da müssen sie bereits wieder ihre Siebensachen packen. Diesmal geht es in den fast tiefst möglichen Südwesten der Republik nach Donaueschingen mit einem Testspiel-Zwischenstopp in Mannheim. Der Bus ist diesmal zwar voll, da neben den Nachwuchskickern auch Constant Djakpa und der leicht angeschlagene Neuzugang Makoto Hasebe nach ihrem WM-Urlaub mit an Bord sind. Dafür hat Verteidiger Marc-Oliver Kempf die Eintracht verlassen und wechselt für eine Ablösesumme von wohl 800.000 Euro nach Freiburg. Auch der von Manager Hübner für das zweite Trainingslager avisierte Neuzugang im Offensivbereich lässt weiter auf sich warten. Es wird heftig gepokert, angeblich um Khouma Babacar vom AC Florenz und ganz konkret mal wieder um Nicklas Bendtner vom FC Arsenal. Doch von einem Vollzug sind sie noch weit entfernt, was nicht nur Marco Russ zum Grübeln bringt: "Wir haben mit Vaclav Kadlec und Alex Meier nur zwei gestandene Profis da vorne. Was passiert, wenn einer ausfällt? Das gibt uns zu denken." Weit weniger leise ist vier Wochen vor Saisonbeginn das Rauschen im Blätterwald, vor allem die Frankfurter Allgemeine Zeitung hält sich mit ihrer Kritik an der Kaderpolitik nicht zurück: “Der Verein hat sich durch ungeschicktes Verhandeln“ und das wochenlange “Hickhack bei der Neubesetzung der Trainerstelle“ selbst “in die Bredouille gebracht“ und auch bei den Journalisten der Frankfurter Rundschau fürchtet man bereits, dass “der Eintracht und ihren Anhängern eine Spielzeit droht, die früh lediglich eines verspricht: viel mehr Schrecken als Spaß.“ Weitaus gelassener gibt sich da Thomas Schaaf, der sich erst einmal auf die Rückkehr in seine Heimatstadt Mannheim freut und im Sturm auf Rosenthal und Kadlec setzt, die im Mittelfeld von Aigner, Meier und Inui sowie Lanig vor der Abwehr unterstützt werden sollen. In der Defensive setzt der Trainer ohne den an einer Lungenentzündung erkrankten Zambrano und Chandler - der erst in drei Tagen zum Kader stößt - auf Oczipka auf der für ihn ebenso ungewohnten rechten Abwehrseite. Dafür soll sich Ignjovski einmal auf links versuchen und Russ sowie Anderson bilden die Innenverteidigung vor Torhüter Wiedwald. Viel weiter als in Frankfurt sind sie mit der Vorbereitung beim Regionalligisten aus Mannheim, was angesichts der in zwei Wochen beginnenden Saison auch kein Wunder ist. "Jetzt gilt es bis zum Start noch den Feinschliff in punkto Spritzigkeit reinzubringen", erklärt Waldhofs neuer Trainer Kenan Kocak, der in seinem im Schnitt 22 Jahre alten Kader mit gleich achtzehn Neuzugängen auf zwei Spieler zurückgreifen kann, die in der Vorsaison noch bei der inzwischen aufgelösten U 23 der Eintracht kickten. Marco Müller wird in der Abwehr beginnen und Daniel Di Gregorio soll im Mittelfeld in der heute defensiv eingestellten Grundformation gemeinsam mit Radojewski die Konter einfädeln. Es ist brütend heiß im Carl-Benz-Stadion vor rund 2500 Zuschauern, die Eintracht übt sich zunächst im Quergeschiebe und behäbigem Aufbauspiel. Doch selbst dies klappt nicht allzu gut gegen die aggressiv und früh attackierenden Mannheimer, die bei Ballbesitz sofort den direkten Weg Richtung Frankfurter Strafraum suchen. Gut nur, dass Torhüter Wiedwald hoch konzentriert beginnt und bereits in der Anfangsphase durch beherztes Herauslaufen zweimal für seine noch konfusen Vorderleute klären kann. Immerhin zeigt sich nach knapp zehn Minuten auch einmal Kadlec, als er das Leder am Mittelkreis erobert, ihn an zwei Gegenspielern vorbei Richtung Strafraum treibt, um für Meier abzulegen, dessen Schuss aber deutlich neben dem Kasten von Brune landet. Kurz darauf lässt sich Inui auf Höhe der Mittellinie den Ball abnehmen. Einen Kurzpass später sieht Di Gregorio, dass Marco Müller in die Lücke zwischen den aufgerückten Russ und Oczipka stößt und spielt ihm die Kugel flach in den Lauf. Aus zwölf Metern in halbrechter Position schiebt der ehemalige Frankfurter sie zum 1:0 für Mannheim ins linke Toreck (12.). Der Spielaufbau der Eintracht bleibt chaotisch, so dass es nach einem neuerlichen Ballverlust erneut schnell geht. Di Gregorio setzt Haag auf der rechten Außenbahn ein, um selbst in die Mitte zu laufen. Lanig verfolgt den Ex-Frankfurter eher lustlos, während Haag Oczipka stehen lässt und die Lücke zwischen Anderson und Russ zu einem flachen Abspiel nutzt. Genau richtig für den 22-Jährigen, der das Leder von der Strafraumlinie aus hoch ins linke Toreck zimmert (15.). Auch wenn Alex Meier fünf Minuten später einen Freistoß aus gut zwanzig Metern an den rechten Pfosten schlenzt (20.). Es bleibt dabei, Waldhof führt mehr als verdient. Sie sind aggressiver und ihre Vorstöße weit strukturierter als das, was der Bundesligist da zeigt. So scheitern erst Straub und nur Sekunden später Haag freistehend am glänzend parierenden Felix Wiedwald. Abwehrarbeit bei der Eintracht ist fast Fehlanzeige und auch im Mittelfeld überbieten sich Rosenthal, Lanig, Inui und der weit aufgerückte Ignjovski mit ihren teils haarsträubenden Stockfehlern. Diesmal erobert der Neuzugang aus Bremen zwar den Ball, passt diesen aber so schlampig zu Inui, dass der ihn prompt im Zweikampf gegen Straub verliert. Meier setzt nach, kann den 20-jährigen aber nicht stoppen, der die Kugel nun zu Sökler spielt, der wiederum Anderson am linken Strafraumeck vernascht und die Kugel vor dem ihm entgegen eilenden Wiedwald quer zu Yannick Haag legt, der sie genüsslich zum 3:0 in die Maschen schiebt (39.). Kurz darauf ertönt endlich der Pausenpfiff, eine “unterirdische“, fast schon “absurde Vorstellung“, wie es die Frankfurter Medien beschreiben, ist zu Ende und Thomas Schaaf ist wenig angetan von der Darbietung seiner Truppe: "Einige Sachen passen nicht. Wir haben die Zweikämpfe in der ersten Hälfte nicht gewonnen, wenn wir überhaupt reingefunden haben." Vielleicht wird es im zweiten Abschnitt ja besser, in dem nun Kevin Trapp für Wiedwald im Tor sowie Madlung und Gerezgiher für Lanig und Rosenthal spielen, so dass Russ nun vor der Abwehr agiert. Es schaut tatsächlich fast so aus, denn nach einem ersten Distanzschuss von Gerezgiher setzt sich Russ nach schönem Doppelpass mit Oczipka auf seinem Weg in den Strafraum durch und spielt das Leder kurz vor der Torauslinie zurück an den Elferpunkt, wo Meier sie in Alex-Manier zum 1:3-Anschluss flach ins rechte Toreck schlenzt (50.). Danach läuft Aigner, an dem nach Mediengerüchten Hannover 96 weiter großes Interesse hat, unrund, so dass der erst 16-jährige Enis Bunjaki für ihn in die Partie kommt. Der sieht sofort eine weitere Chance für die Eintracht, als Russ einen hohen Ball am Fünfer volley nimmt, aber am ebenfalls zur Pause eingewechselten Torhüter Dennis Broll scheitert (60.). Mehr Herrlichkeit haben sie leider nicht zu bieten und nach einem Ballverlust von Bunjaki geht es einmal mehr Richtung Frankfurter Tor. Natürlich angetrieben von Di Gregorio, der diesmal Haag auf der linken Seite sucht und findet. Der eilt dem kurz zuvor eingewechselten Djakpa davon und flankt das Leder halbhoch Richtung Elferpunkt, wo Nico Seegert es volley zum 4:1 ins Netz zimmert (73.). Unglaublich, aber wenigstens erobert sich Joel Gerezgiher kurz darauf den Ball und strebt einfach einmal in den Mannheimer Strafraum, wo er von Schulz so rustikal angegangen wird, dass Schiedsrichter Fritsch großzügig auf den Punkt zeigt. Ein Fall für Meier, der das Runde fast aus dem Stand flach ins linke Toreck schlenzt (75.). Doch noch ist das Elend nicht vorbei, nach ein paar Minuten Sommergekicke erläuft Frederic Brill einen schlampigen Pass von Madlung und sieht Morris Nag starten. Schön spielt er ihm die Kugel durch die Gasse in den Lauf, so dass der 18-Jährige sie freistehend vor Trapp zum 5:2-Endstand für den Viertligisten ins rechte Toreck schieben kann (90.). Das Kopfschütteln ist groß, auch wenn der Trainer die Seinen in Schutz nimmt: "Die Mannschaft hat im Training gut gearbeitet, sonst wären wir nicht müde und träge gewesen. Wichtig waren mir andere Erkenntnisse, die ich gewonnen habe. Nach der Pause haben wir zudem viele Dinge besser gemacht und die zweite Halbzeit nicht verloren. Das ist etwas Positives." Etwas eindeutiger formuliert es Marko Russ, als sich der Eintracht-Tross auf die Reise nach Donaueschingen macht: “Man muss sagen, das war eine Blamage, wir waren ein Hühnerhaufen ohne Ordnung, bei dem fast gar nichts geklappt hat. Kopf und Körper haben nicht funktioniert, aber dennoch dürfen wir uns nicht so auseinandernehmen lassen.“ (tr)
Bericht und Fotos von www.eintracht.de: Eintracht mit Testspiel-Niederlage in Mannheim Auf ihrem Weg ins zweite Trainingslager hat die Frankfurter Eintracht am Donnerstagabend vor 2.500 Zuschauern im Carl-Benz-Stadion beim SV Waldhof Mannheim ein Testspiel bestritten und mit 2:5 (0:3) verloren. Die Gastgeber aus Mannheim legten zu Beginn ordentlich los und gingen durch Marco Müller (12.) und Daniel Di Gregorio (15.) schnell mit 2:0 in Führung. Vier Minuten später blieb Alex Meier der Anschlusstreffer vergönnt, als dieser einen Freistoß an den rechten Torpfosten bugsierte. Dafür erhöhten die Mannheimer durch Yanick Haag kurz vor der Pause auf 3:0. Mit dem Seitenwechsel nahm Eintracht-Trainer Thomas Schaaf drei Wechsel vor: Madlung, Gerezgiher und Trapp kamen für Lanig, Rosenthal und Wiedwald in die Begegnung. In der 50. Minute gelang Meier dann der Treffer zum 3:1 nach einem Zuspiel von Russ. Doch nur 23 Minuten später stellten die Hausherren den alten Abstand wieder her; Nico Seegert traf zum 4:1. Keine zwei Minuten später wurde Gerezgiher im Strafraum zu Fall gebracht. Den fälligen Elfmeter verwandelte Meier. Das letzte Tor des Tages blieb allerdings dem SVW vorbehalten, welcher in der Schlussminute durch Salvatore Bari den 5:2 Endstand markierte. Thomas Schaaf nach der Partie: "Das Ergebnis ist mir egal. Wichtig waren mir andere Erkenntnisse, die ich gewonnen habe. Wir haben in den letzten Wochen extrem hart trainiert, die Intensität war sehr hoch und das hat man heute auch gesehen. In der zweiten Halbzeit haben wir viele Dinge besser gemacht, wir haben auch einige Dinge ausprobiert."
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