SGS Essen - 1. FFC Frankfurt

DFB-Pokal 2013/2014 - Finale

0:3 (0:3)

Termin: 17.05.2014, 16:30 Uhr im Rhein-Energie-Stadion, Köln
Zuschauer: 16.600
Schiedsrichter: Marina Wozniak (Herne)
Tore: 0:1 Ando (3.), 0:2 Kuznik (28.), 0:3 Laudehr (36.)

 

>> Spielbericht <<

SGS Essen
1. FFC Frankfurt

  • Lisa Weiß
  • Dominique Janssen
  • Sabrina Dörpinghaus
  • Vanessa Martini
  • Irini Ioannidou
  • Jacqueline Meißner
  • Sarah Freutel
  • Linda Dallmann
  • Ina Lehmann
  • Sara Doorsoun
  • Charline Hartmann

 


  • Desirée Schumann
  • Bianca Schmidt
  • Saskia Bartusiak
  • Peggy Kuznik
  • Melanie Behringer
  • Dzsenifer Marozsán
  • Simone Laudehr
  • Kozue Ando
  • Kerstin Garefrekes
  • Fatmire Alushi
  • Ana-Maria Crnogorcevic

 

Wechsel
  • Wolf für Janssen (46.)
  • Gier für Martini (65.)
  • Schüller für Freutel (77.)
Wechsel
  • Weber für Alushi (81.)
  • Garciamendez für Marozsán (88.)
  • Tanaka für Ando (90.)
Trainer
  • Markus Högner
Trainer
  • Colin Bell

 

 

Neunter DFB-Pokalsieg

Der 1. FFC Frankfurt gewinnt nach einem 3:0 im Finale gegen die SGS Essen zum neunten Mal den DFB-Pokal.

Da ist der Pott: Der 1. FFC Frankfurt hat zum neunten Mal in seiner Vereinsgeschichte den DFB-Pokal gewonnen. Vor 16.621 Zuschauern im Kölner RheinEnergieStadion behielt der alte und erst recht neue Rekord-Pokalsieger gegen die SGS Essen in ihrem ersten DFB-Pokalfinale mit 3:0 die Oberhand. Trotz des deutlichen Resultats entwickelte sich ein über weite Strecken umkämpftes Endspiel, in dem sich die Essenerinnen nie aufgaben. Unter dem Strich ein großartiges Frauenfußball-Highlight bei strahlendem Sonnenschein und toller Atmosphäre, das einen verdienten Sieger sah. Für den 1. FFC Frankfurt ist es der erste Titelgewinn nach dreijähriger Abstinenz – und ein weiterer kann in wenigen Wochen noch folgen.

Besser kann man eine zuvor besprochene Marschroute nicht in die Tat umsetzen: Von Beginn an wollte der 1. FFC Frankfurt seinem Gegner, zeigen wer Herr bzw. Frau im (fremden) Haus ist. Bereits nach drei Minuten legte Lira Alushi für Kozue Ando au, die den Rekord-Pokalsieger früh auf die Siegerstraße brachte. Ausgerechnet die japanische Weltmeisterin: Im jüngsten Bundesliga-Spiel an der Essener Hafenstraße traf sie in der dritten Minute der Nachspielzeit – nun exakt 90 Minuten früher. Die SGS Essen zeiget sich wenig schockiert von dem Rückschlag, blieb vorm Tor aber zunächst harmlos. Die bis dahin größte Chance der Ruhrstädterinnen war eine kuriose: Mit einer Flanke von Sarah Freutel, die sich am zweiten Pfosten senkte, hatte FFC-Torfrau Desirée Schumann mehr Mühe als nötig (17.). Kurz darauf setzte Sarah Freutel, die ihr Team mit dem entscheidenden 1:0 im Halbfinale ins Endspiel geschossen hatte, zu einem Kopfball an, der noch abgefälscht wurde.

Dann wieder der FFC: Nach einem schnellen Gegenzug landete der Ball vor den Füßen von Simone Laudehr, die es mit einem 30-Meter-Lupfer versuchte (25.). Drei Minuten später zappelte das Leder zum zweiten Mal im Essener Tornetz: Nach einem Eckball von Dzsenifer Marozsán war Peggy Kuznik mit dem Kopf zur Stelle. Ein Muster, das zuletzt schon zwei Mal in der Liga erfolgreich war. Und der 1. FFC Frankfurt legte nach: Nach einem Angriff über Kerstin Garefrekes kam Ana-Maria Crnogorcevic aus 17 Metern frei zum Abschluss – drüber (34.). Eine vergebene Chance, der wieder eine verwertete folgen sollte: Diesmal war es Simone Laudehr, die den Ball nach einer Ecke von Melanie Behringer per Kopfball-Aufsetzer über die Linie brachte (36.).

Der 1. FFC Frankfurt blieb auch nach dem Seitenwechsel tonangebend. Nach einer Flanke von Kerstin Garefrekes stand Ana-Maria Crnogorcevic frei vorm Essener Tor, die Schweizerin brachte den Ball vorm Abschluss jedoch nicht unter Kontrolle (52.). Die Essenerinnen ahnten wohl, dass sich ihr Gegner einen Drei-Tore-Vorsprung nicht mehr nehmen lassen würde. Geschlagen gaben sie sich deswegen aber noch lange nicht: Desirée Schumann lenkte einen 22-Meter-Schuss von Dominique Klasen über die Latte (67.) und auch einen Schuss von Linda Dallmann parierte die FFC-Keeperin sicher (70.). Für die Höhepunkte in den Schlussminuten sorgten dann nicht die Spielerinnen, sondern die Fans beider Mannschaften, die mit der „Welle“ für Stimmung sorgten.

Die Nacht in Köln dürfte für Spielerinnen, Trainer- und Betreuerteam des 1. FFC Frankfurt lang werden: Im Anschluss an die offizielle Siegerehrung steigt die FFC-Pokalparty in der Eventloge „12. Mann“, in der sicher nicht nur ein Mal auf den neunten Cup-Gewinn angestoßen werden wird. Morgen Vormittag macht sich der FFC-Tross dann zurück in die Heimat auf. Mit einem besonderen „Zusatzgewicht“, das auf dem Hinweg noch nicht an Bord – dem DFB-Pokal. Ausgiebig gewürdigt wird der neunfache DFB-Pokalsieger dann am Montagabend in der hr-Sportsendung „heimspiel!“, die nach dem Relegationsspiel zwischen Arminia Bielefeld und dem SV Darmstadt 98 zu sehen sein wird. Danach gilt der Blick bereits wieder der nächsten Aufgabe in der Bundesliga: Am Sonntag, 25. Mai 2014, 16.00 Uhr, geht es bei der TSG Hoffenheim um drei weitere wichtige Punkte für das zweite wichtige Saisonziel, die Qualifikation für die Champions League.

Stimmen zum Spiel

FFC-Cheftrainer Colin Bell: „Es war ein ganz besonderes Erlebnis und ich bin sehr froh und dankbar, dass wir diesen tollen Erfolg heute zusammen feiern können. Die Anspannung war groß und man hat der Mannschaft angemerkt, dass sie unbedingt wollte. Nur irgendwann führt ein extremes Wollen auch zur Verkrampfung. Umso wichtiger war es, dass wir so früh in Führung gegangen sind. Der heutige Tag ist ein ganz besonderer in meiner 25-jährigen Trainerlaufbahn. Aber ohne eine Mannschaft ist ein Trainer verloren, so dass den Spielerinnen mein ganz besonderer Dank gilt. Seit Beginn der Saison gehen wir diesen Weg und wir sind noch lange nicht am Ende. Bedanken möchte ich mich auch bei unserem Manager Sigg Dietrich und den Vereinsverantwortlichen, die uns erst die Möglichkeit bieten, solche Erfolge zu feiern. Jetzt gilt es, erst einmal zu feiern – und das werden wir heute tun. Dabei werde ich beweisen, dass man auch ohne Alkohol richtig gut feiern kann…“

Markus Högner, Trainer SGS Essen: „Wir hatten uns vorgenommen, die erste Viertelstunde zu überstehen – und dann bekommen wir ein absolut vermeidbares Gegentor. Danach haben wir eine gute Spielanlage gezeigt und uns auch Chancen herausgearbeitet, ehe uns der FFC mit Standards eiskalt erwischt hat. Das war letztlich der Unterschied: Unser Gegner war einfach abgezockter. Dennoch bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden.“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Es ist ein Traum, dass wir nach einer gefühlt langen Pause wieder einen Titel geholt und unsere Erfolgsgeschichte fortgeschrieben haben. Ein Dank gilt unserem Trainer Colin Bell, der Mannschaft sowie dem gesamten Umfeld. Jetzt wollen wir diesen Erfolg erst einmal genießen und uns wieder auf unser zweites Saisonziel in der Bundesliga fokussieren.“

Volker Bouffier, Ministerpräsident Hessen: „Der 1. FFC Frankfurt ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden. Ich glaube, meine Kollegin Hannelore Kraft hat schon geahnt, wie’s ausgeht. Respekt an die sehr junge Truppe der Essenerinnen, aber der FFC war insgesamt die abgeklärtere Mannschaft mit der besseren Spielanlage. Der Sieg geht absolut in Ordnung. Jetzt muss der 1. FFC Frankfurt in der Bundesliga nachlegen und in die Champions League einziehen. Die Meisterschaft wäre natürlich das i-Tüpfelchen.“

 

(Text von ffc-frankfurt.de)

 

>> Spieldaten <<

 

 

 

© text, artwork & code by fg