Eintracht Frankfurt - Hannover 96

Bundesliga 2013/2014 - 31. Spieltag

2:3 (1:3)

Termin: 17.04.2014, 20:30 Uhr
Zuschauer: 48.100
Schiedsrichter: Felix Brych (München)
Tore: 0:1 Leon Andreasen (2.), 1:1 Martin Lanig (13.), 1:2 Lars Stindl (20.), 1:3 Didier Ya Konan (29.), 2:3 Alexander Meier (68.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
Hannover 96

 


  • Ron-Robert Zieler
  • Hiroki Sakai
  • Marcelo
  • Christian Schulz
  • Christian Pander
  • Manuel Schmiedebach
  • Leon Andreasen
  • Leonardo Bittencourt
  • Lars Stindl
  • Szabolcs Huszti
  • Didier Ya Konan

 

Wechsel
Wechsel
  • Edgar Prib für Leonardo Bittencourt (46.)
  • Artjoms Rudnevs für Didier Ya Konan Ya (81.)
  • Jan Schlaudraff für Szabolcs Huszti (87.)
Trainer Trainer
  • Korkut Tayfun

 

 

“Wir haben total bescheuert Fußball gespielt…“

35 Punkte und das vorletzte - vielleicht noch entscheidende Heimspiel - steht am Gründonnerstag vor der Tür. Doch der Abstiegskampf scheint abgehakt, alles dreht sich um die Frage, wer die Eintracht in der kommenden Saison trainiert. Er scheint gefunden, der Mann der die “Sprache der Spieler spricht und zur Philosophie des Vereins passt“, wie Bruno Hübner betont und auch eine im Raum stehende Ablösesumme sei kein Thema, ergänzt Heribert Bruchhagen, der sich einmal mehr über die “manchmal bösartige Berichterstattung“ ärgert. Doch das Objekt der Begierde, der 47-jährige Roger Schmidt vom Brausehersteller-Klub in Salzburg ziert sich mit einer Entscheidung, zumal inzwischen auch Leverkusen an einer Verpflichtung interessiert zu sein scheint. So ist bei der Personalie “Trainer“ weiter Warten angesagt, während Sebastian Rode - nachdem es selbst der lahmste Spatz vom dunkelsten Frankfurter Hinterhofdach gepfiffen hat - nun endlich offiziell verkündet, dass er bei den Bayern einen Vierjahresvertrag unterschrieben hat.

Unterdessen zeigt sich Armin Veh verärgert über die “Wir-sind-durch“-Stimmung und bemüht sich mit allen Mitteln, die Konzentration in der Mannschaft hochzuhalten. So beraumt er zwei Trainingseinheiten unter Ausschluss der Öffentlichkeit an, denn “Hannover ist richtig gut drauf, war gegen den HSV sehr aggressiv und hat eine gute Grundausrichtung. Da müssen wir entsprechend auftreten, denn erst wenn wir das Spiel gewinnen, gehe ich davon aus, dass wir unser Ziel erreicht haben.“ Dafür stellt er sein in der Rückrunde bislang zweitbestes Heimteam (16 Punkte) gegenüber dem 0:2 auf Schalke personell um und lässt Alexander Meier, der zuletzt auf der linken Seite eine schwache Leistung zeigte, überraschend auf der Ersatzbank Platz nehmen. Dafür holt er den Kapitän wieder in die Mannschaft, der nach Rippen- und Nasenbeinbruch sowie überstandener Viruserkrankung “keine Spritzen und auch keine Maske mehr braucht.“ Als “Sechser“ bildet er gemeinsam mit Russ, Lanig und Barnetta die Mittelfeldraute gegen den Tabellendreizehnten, der 32 Zähler auf dem Konto hat.

“Wir haben nur ein Spiel gewonnen und haben überhaupt noch nichts erreicht. Nichts, Null“, schimpft unterdessen Hannovers Trainer Tayfun Korkut nach dem Sieg gegen Hamburg, der den “Roten“ ein wenig Luft im Abstiegskampf verschafft hat. Und Genugtuung, schließlich war das Spiel nicht nur die Wiedergutmachung für die Niederlage in Braunschweig, sondern auch ein Sieg gegen HSV-Trainer Mirko Slomka, den “die Roten“ Ende Dezember nach der verkorksten Hinrunde gefeuert hatten. Viel besser wurde es mit dem 40-Jährigen, der im Sommer noch Co-Trainer der türkischen Nationalmannschaft war, zwar nicht, aber jetzt wollen sie sich erst mal “auf Frankfurt fokussieren und Fakten schaffen“, wie Manager Duffner betont und erst danach “die enttäuschende Saison analysieren.“ Hierfür setzt der Trainer auf eine offensive Dreierreihe mit dem zuletzt gesperrten Huszti, Kapitän Stindl und Bittencourt, vor dem Ya Konan als einzige Spitze agieren wird. So bleibt für Edgar Prib ebenso wie für Schlaudraff nur die Bank.

Hellwach wirken die Gäste, während es die Eintracht ruhig angehen lässt. Viel zu ruhig sogar, als Schwegler Lars Stindl auf Höhe der Mittellinie foult und der Freistoß von Marcela die rechte Linie entlang geschlenzt wird. Wieder kommt Stindl ran, versetzt einfach mal Djakpa und passt flach in die Mitte, wo Jung statt zu klären ein fulminantes Luftloch schlägt. Huszti kommt ran und legt zurück auf Pander, während Schwegler nicht nachsetzt. So kann Pander unbedrängt flanken, Andreasen steigt hoch und köpft das Leder aus zehn Metern zum 0:1 ins rechte Toreck (2.). Prima, das war der ultimative Tiefschlaf. Aber so richtig weckt die Frankfurter weder der Rückstand noch das gleißende Flutlicht oder gar die Fans. Sie lassen den Ball einfach durch die eigenen Reihen laufen und suchen die Lücke in der gegnerischen Hintermannschaft, finden diese aber zunächst nicht. Dafür wird Aigner von Sakai ein paar Meter vor der linken Eckfahne unsanft von den Beinen geholt, so dass es Freistoß für die Eintracht gibt, den Barnetta in den Fünfer schlenzt. Zieler schläft und hüpft im Gedränge ebenso wie Madlung und Marcelo am Spielgerät vorbei, so dass der dahinter wohl hauchzart im Abseits stehende Lanig der lachende Vierte ist und es aus vier Metern einfach zum 1:1 über die Linie schiebt (13.).


Trapp

Wer nun gedacht hat, dass dies der Weckruf für die Hausherren ist, sieht sich schnell getäuscht. Sie bleiben schläfrig, absolut nachlässig wirken die Aktionen der Frankfurter, während Armin Veh schimpft: “Wir haben uns einlullen lassen.“ Nur von wem, könnte man fragen, denn die in Grün-Weiß gewandeten “Roten“ sind konzentriert, wenn es drauf ankommt. So gibt es jetzt wieder einen Freistoß, diesmal für die Gäste nach einem Foul von Schwegler am Mittelkreis. Pander zirkelt die Kugel mit viel Effet vor den Fünfer, wo weder Zambrano, noch Madlung in der Nähe sind, als Stindl sich ganz einfach gegen Lanig durchsetzt und sie per Aufsetzer zum 1:2 ins linke Toreck köpft (20.). “Wir haben bei Standards mal wieder geschlafen, und dann klingeln die Dinger gleich. Das zieht sich schon durch die ganze Saison“, schimpft Marco Russ mit sich und der Mannschaft, um wütend zu ergänzen: “Wenn wir Bayern München wäre, könnten wir vielleicht lockerer an die Sache rangehen. Sind wir aber nicht.“

Das stimmt zum Glück, aber besser wird das Gekicke dadurch nicht. Djakpa und Aigner wursteln ein wenig vogelwild, Joselu hängt in der Luft, Barnetta ist irgendwie unsichtbar und weder von Schwegler noch von Russ oder Lanig ist etwas Konstruktives zu sehen, während Hannover abgeklärt agiert und sich bei Ballbesitz zielstrebiger zeigt. So lässt Armin Veh als Zeichen an seine Schlafmützen Alexander Meier warmlaufen, doch auch dies interessiert sie wohl nicht. Denn erneut kommt Schwegler im Halbfeld einen Schritt zu spät und rutscht auch noch weg, als Stindl von halblinks nach innen trabt und die Lücke sucht. Er sieht sie und spielt flach zu Andreasen an die Strafraumgrenze, der das Leder bedrängt von Djakpa und Madlung einfach ansatzlos in den Lauf von Ya Konan lupft. Verlassen von Zambrano bleibt der Ivorer eiskalt und schiebt die Kugel Torhüter Trapp durch die Hosenträger zum 1:3 (30.).


Schwegler muss runter

"Hannover war brutal bissig, wir sind da nicht reingekommen und einfach hinterher gerannt", grantelt der Torhüter, während der Trainer reagiert. Ungläubiges Kopfschütteln beim Kapitän, er muss tatsächlich bereits nach 32 Minuten vom Platz. Alexander Meier kommt und rückt in die Zentrale, während Barnetta nach links rutscht. “Ich hätte auch jemand anders rausnehmen können. Aber 90 Minuten hätte Pirmin sowieso nicht durchgehalten“, erklärt Armin Veh auch seinem Spieler, der dennoch wutentbrannt in die Kabine stapft und sich auch am nächsten Tag ob der “Majestätsbeleidigung“ nicht einkriegen kann. Immerhin gibt die Umstellung dem Trainer Recht, denn tatsächlich agieren sie jetzt druckvoller und konzentrierter, auch wenn es außer einem Schuss von Barnetta, der von Marcelos angelegtem Arm geblockt wird, weiter wenig zum Aufregen gibt. So schimpft der Trainer beim Pausenpfiff weiter: “Das war wie ein Freundschaftsspiel, so kannst du in kein Spiel reingehen“, was Barnetta so nicht stehen lassen will: "Ich glaube nicht, dass die Mannschaft gedacht hat, sie wäre schon durch. Wir sind sehr unglücklich gestartet mit einem frühen Gegentor und haben uns dann durch Fehlpässe verunsichert, solche Tage gibt es."

Nun ja, immerhin scheint der Übungsleiter in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben, denn im zweiten Abschnitt beginnen sie mit Wut im Bauch. Endlich wird es schnell, als Meier Aigner bedient, der Jung mit einem schönen Doppelpass in Szene setzt. “Sebi“ flankt scharf in die Mitte, doch Zieler reagiert schnell und klärt vor dem nahenden Joselu (46.). Aber auch die Niedersachsen, bei denen jetzt Prib für den rotgefährdeten Bittencourt spielt, stecken nicht zurück. So lässt Meier Andreasen einfach mal gewähren, als der sich im Halbfeld nach vorne aufmacht. Aus gut 25 Metern zieht er flach ab, doch der linke Pfosten rettet für den bereits geschlagenen Kevin Trapp (48.). Die Eintracht setzt noch einmal schnell über Aigner nach, der Barnetta in die Mitte ziehen sieht und ihm den Ball vor die Füße spielt. Ein platzierter Schuss, aber Zieler steht richtig, kann parieren und in Ruhe zusehen, wie Sekunden später Stindl zu Huszti passt, dessen Schuss aus spitzem Winkel gegen die Latte prallt (52.). Au Backe, klar die Frankfurter machen auf und drücken auf einen Treffer, aber ein bisschen weniger kopflos wäre schon recht.


Meier hat es eilig

Daher reagiert Armin Veh noch einmal und bringt mit Kadlec für Barnetta einen weiteren Stürmer, der sich auf links einreihen soll (54.). Aber Hannover hat sich in der Defensive wieder gefangen und agiert inzwischen wieder zweikampfstärker und auch konzentrierter als die Hausherren. Das ist grausam, wie ungestört Stindl oder auch Andreasen laufen können, der nun einfach aus der Distanz abzieht. Zwar ungenau, aber nur Sekunden später hat er den Ball erneut und passt zu Huszti, der ihn gefühlvoll in die Mitte hebt. Schmiedebach steigt hoch und köpft, Trapp verpasst, aber diesmal ist Madlung zur Stelle und kann auf der Linie Schlimmeres verhindern (64.). Das Murren über das kopflose Spiel der Eintracht wird lauter und Jung hat es wohl vernommen. Denn nach Querpass von Russ setzt er sich auf rechts endlich einmal beherzt durch und flankt ebenso scharf wie genau in die Mitte, wo Lanig hochsteigt, aber seinen Kopfball um Zentimeter neben den linken Pfosten wuchtet (66.). Kurz darauf setzt Zambrano einen Freistoß aus der eigenen Hälfte butterweich Richtung linkes Strafraumeck. Marcelo springt vorbei und Sakai schaut zu, als Aigner rankommt und Übersicht auf der für ihn falschen Seite beweist. Er legt sich die Kugel vor, schaut und hebt sie vor den Fünfer, wo aus dem Hintergrund Meier heran rauscht und den Ball zum 2:3-Anschluss ins rechte Toreck köpft (68.).

Geht noch was? Die Eintracht drängt, doch es bleibt wirr. Obwohl als Außen eingewechselt, zieht es Kadlec ständig in die Mitte, so dass er als Anspielstation fehlt und sie es immer mehr mit Flanken aus dem Halbfeld probieren, die bislang ein gefundenes Fressen für die 96er sind. “Der Wille und die Leidenschaft waren jetzt da“, meint Armin Veh, ergänzt aber kopfschüttelnd: “Wir haben total bescheuert Fußball gespielt, das war ohne Hirn, einfach doof.“

In der Tat, auch wenn Schiedsrichter Brych nun immer kleinlicher pfeift und die Niedersachen immer schneller zu Boden sinken. Ein Grund für das Hauruckspiel und die nun immer größer werdenden Lücken zwischen Angriff und Abwehr ist das nicht. Immer wieder schlagen sie die Kugel in den Strafraum, immer wieder wird geklärt und bei Ballbesitz haben die Gäste jetzt alle Freiheiten, um zu kontern. Aber auch die Grün-Weißen haben konditionell Federn gelassen und spielen die Konter fahrig zu Ende, so dass Kevin Trapp nicht erneut hinter sich greifen muss. Zieler hat allerdings ebenfalls viel zu wenig zu tun. Nachdem ein Kopfball von Meier in seinen Armen landet und Stindl beim letzten Konter am Frankfurter Torhüter scheitert, war es das. Hannover holt drei wichtige Punkte und reiht sich nun – da auch die Teams auf den Plätzen 15 bis 18 in trauter Eintracht verloren haben - punktgleich mit den Frankfurtern acht Zähler vor der Abstiegszone ein. (tr)


Stimmen nach der Vorführung

Armin Veh: “In der ersten Halbzeit haben wir geschlafen und nicht aggressiv genug gespielt, in der zweiten Halbzeit dann total bescheuert. Wir haben so gespielt, als wenn wir schon durch wären. Das darf uns aber nicht einmal passieren, wenn wir schon durch sind. Ich hatte aber schon vor dem Spiel so ein schlechtes Gefühl gehabt. Die ganze Stimmung hier ist so, als ob alles schon gelaufen wäre. Aber das ist es noch nicht. Ich bin hier der einzige Rufer in der Wüste, ich habe schon häufiger Mannschaften erlebt, die sich zu sicher gefühlt haben. Hannover hat jetzt zwei Spiele nacheinander gewonnen. Warum sollen das Stuttgart oder Hamburg nicht auch schaffen?“

Heribert Bruchhagen: “Wir brauchen sicherlich noch den einen oder anderen Punkt. Unsere Selbstsicherheit ist durch dieses Ergebnis heute erschüttert worden.“

Tranquillo Barnetta: “Insgesamt war das heute irgendwie zu wenig und ein Tag, an dem alles nicht so gepasst hat.“

 

 


 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:

Eintracht unterliegt Hannover 2:3

Die Eintracht hat ihr Heimspiel gegen Hannover 96 in einer packenden Partie mit 2:3 (1:3) verloren. Die Tore erzielten Lanig (13.) und Meier (68.) für die SGE; Andreasen (2.), Stindl (20.) und Ya Konan (30.) trafen für die siegreichen Gäste.

Eintracht-Coach Armin Veh änderte seine Startelf im Vergleich zur 0:2-Niederlage auf Schalke auf einer Position – und das war durchaus überraschend: Kapitän Pirmin Schwegler kehrte nach ausgestandener Viruserkrankung in die Mannschaft zurück, dafür musste Torjäger Alexander Meier zunächst mit einem Platz auf der Bank Vorlieb nehmen. Taktisch vertraute Veh dem zuletzt erfolgreichen 4-4-2-System mit einem kompakten Mittelfeld und drei nominellen „Sechsern“ (Schwegler, Russ, Lanig).

Was die 48 100 Zuschauer im Frankfurter Stadtwald sahen, war, wie die Eintracht schon nach wenigen Sekunden von den Gästen aus Hannover kalt erwischt wurde: Segelte eine erste Hereingabe von Lars Stindl von rechts noch an Freund und Feind im Strafraum vorbei, machte es Christian Pander von der linken Seite kurz darauf besser: Seine gut getimte Flanke aus dem Halbfeld brachte der allein gelassene Leon Andreasen mit einem Kopfball aus neun Metern im Tor unter – Kevin Trapp im Tor der SGE war ohne Abwehrchance (2.).

Andreasen erwischt die Eintracht kalt, Lanig schlägt zurück

Die Adlerträger versuchten in der unmittelbaren Folge an das 0:1, sich den Schock über ruhiges Ballbesitzspiel aus den Kleidern zu schütteln. Nach 8 Minuten hatte Verteidiger Alexander Madlung die erste Möglichkeit zum Torerfolg, doch sein Schuss im Strafraum wurde geblockt. Kurz darauf landete ein abgefälschter Schuss von Schwegler in den Armen von 96-Keeper Ron-Robert Zieler (9.).

Die Eintracht war zügig wieder drin in der Partie und kam ebenso schnell zum Ausgleich: Tranquillo Barnetta trat eine Freistoßflanke von links in den Sechzehnmeterraum, wo Zieler und Madlung verpassten; Martin Lanig erwies sich als Nutznießer, hielt den Fuß in den Ball und netzte aus vier Metern locker ein (13.).

Pander auf Stindl – 2:1 für Hannover

Es waren noch keine 20 Minuten in der Commerzbank Arena gespielt, da klingelte es erneut – diesmal wieder im Tor von Kevin Trapp: Hannovers Linksverteidiger Pander trat eine nächste scharfe Freistoßflanke zentral und aus über 40 Metern vors Tor, im Getümmel stieg Stindl am höchsten und nickte zum 2:1 für die Niedersachsen ein (20.). Wieder wurde die SGE nach einem hohen Ball erwischt, der ganz schwer zu verteidigen war.

Nach diesem neuerlichen Rückschlag fand die Eintracht nicht so gut wieder in die Spur zurück. Gegen aggressiv störende und sehr gut gegen den Ball arbeitende Hannoverander fanden die Hausherren kein Mittel, um ihr eigenes Offensivspiel bis ins letzte Drtieel des Spielfelds durchzudrücken. Stattdessen traf erneut 96: Andreasen wurde an der Strafraumgrenze von Zambrano nicht entscheidend gestört, so dass der Däne die Kugel in die Gefahrenzone chippen konnte. Dort hatte sich Ya Konan freigelaufen und überwand Trapp aus 12 Metern ohne Mühe (30.).

Ya Konan trifft für effektive 96er zum 3:1

Nachdem Joselu eine gute Möglichkeit kurz nach dem 1:3 vergab (31.), reagierte Armin Veh und brachte Alexander Meier für Kapitän Schwegler ins Spiel (32.). Viel besser wurden die Offensivbemühungen der Adlerträger zunächst nicht. Vielmehr bot sich Hustzi mit einem Disztanzschuss aus 23 Metern eine nächste gute Torchance (37.). Und so führten wache, konzentrierte und sehr effektive Niedersachsen zur Halbzeit verdient mit 3:1 gegen eine Eintracht, die irgendwie nicht ganz auf der Höhe des Geschehens schien. Man mühte sich zwar sichtlich, fand in 45 Minuten jedoch keine Lösung und hatte eigentlich nur eine echte Torchance – die nutzte man zum zwischenzeitlichen 1:1.

Die SGE musste im zweiten Durchgang früh aufkommen und das tat sie auch. Nach einem ersten schönen Doppelpass zwischen Aigner und Jung flankte letzterer scharf vors Tor von Zieler, der mit beiden Fäusten vor Joselu am Ball war und die Situation entschärfen konnte (46.). Fast im Gegenzug zog der ganz starke Pander für 96 aus 20 Metern ab und traf nur den linken Torpfosten (48.). In einer munteren Startphase der zweiten Hälfte prüfte anschließend Barnetta noch Zieler, ebenfalls aus der Distanz (50.).

SGE müht sich – aber Hannover bleibt überlegen

Allerdings blieb Hannover die insgesamt zielstrebigere Mannschaft auf dem Rasen. Beispiel 52. Minute: Nach einem Ballverlust der SGE trugen die Gäste den Ball schnell über die linke Bahn nach vorne, der perfekt getimte letzte Pass in die Schnittstelle fand Huszti, der das Leder aus spitzem Winkel an die Querlatte drosch. Die Gäste hatten weiter die klar besseren Chancen – nutzten diese aber nicht mehr so konsequent.

Mitte der zweiten Halbzeit zeigte sich, dass ein Team auf dem Feld an diesem Tag einfach stärker war als das andere: Hannover setzte sich in gefühlt jedem Zweikampf durch, gewann die wichtigen zweiten Bälle, hatte immer eine Idee nach vorne und war zudem nach Standards sehr gefährlich. Ein Freistoß des eingewechselten Prib aus 27 Metern strich nur hauchzart am Außenpfosten vorbei (57.). Kurz darauf hatte die Eintracht Glück und einmal mehr den handlungsschnellen Madlung, der einen Kopfball von Ya Konan gerade noch von der Linie kratzen konnte (64.).

Meier mit dem Anschluss aus dem Nichts

Die SGE fand dagegen spielerisch weiter kein Mittel – und war doch urplötzlich wieder da: Erst köpfte Lanig eine Jung-Flanke noch ganz knapp am Kasten vorbei (66.), dann machte es Alex Meier besser: Aigner flankte von links aus vollem Lauf in den Strafraum und der „Fußballgott“ wuchtete das Leder aus kurzer Distanz mit der Stirn in rechte Toreck (68.).

Mit den Flanken der Adlerträger hatten die Niedersachen jetzt zunehmend ihre Probleme – und konnten sich, wohl auch dem sehr laufintensiven Auftritt zuvor geschuldet, nicht mehr so gut aus der eigenen Hälfte befreien wie in den ersten 70 Minuten. Dennoch gab es viel Platz zum Kontern. Trapp hielt dabei zweimal ganz stark gegen Prib (75.) und Ya Konan (79.).

Was der SGE fehlte, waren aber weiterhin genügend klare Chancen, um der Partie noch den Ausgleich hinzufügen zu können. Aigner schoss mal aus der zweiten Reihe, verfehlte das Tor jedoch um einen Meter (84.). In den letzten Minuten der Begegnung verstand es Hannover zudem gut, viel Zeit von der Uhr zu nehmen, indem man Spielunterbrechungen lange ausdehnte. Und da die Gastgeber auch in den fünf Minuten Nachspielzeit im Langholz nicht mehr ihr Heil fanden, blieb es am Ende beim letztlich verdienten Erfolg für die Hannoveraner.

 

 

>> Spieldaten <<

 






 

 

© text, artwork & code by fg