FC Porto - Eintracht Frankfurt

UEFA Europa League 2013/2014 - Zwischenrunde, Hinspiel

2:2 (1:0)

Termin: 20.02.2014, 21:05 Uhr
Zuschauer: 25.107
Schiedsrichter: Matej Jug (Slowenien)
Tore: 1:0 Ricardo Quaresma (44.), 2:0 Varela (68.), 2:1 Joselu (72.), 2:2 Alex Sandro (77., Eigentor)

 

 

>> Spielbericht <<

FC Porto
Eintracht Frankfurt

  • Helton
  • Danilo
  • Maicon
  • Eliaquim Mangala
  • Alex Sandro
  • Fernando
  • Josué
  • Héctor Herrera
  • Varela
  • Jackson Martínez
  • Ricardo Quaresma

 


 

Wechsel
  • Carlos Eduardo für Josué (68.)
  • Nabil Ghilas für Fernando (83.)
Wechsel
Trainer
  • Paulo Fonseca
Trainer

 

 

 

Mit Herz, Moral und Einsatz

“Wir haben richtig Bock auf diese Spiele.“ Bastian Oczipka spricht aus, was wohl die meisten denken, als die Mannschaft - ohne den verletzten Anderson und die aus dem Kader gestrichenen Weis, Rosenthal und Inui - nebst dem umfangreichen Tross der Offiziellen und Ehrengäste den Airbus A340 besteigt, der ausgerechnet auf den Namen der unsäglichen Nachbarstadt getauft wurde. Auch dies ist egal, es geht an die Atlantikküste in die zweitgrößte Stadt Portugals, um nach dem blamablen Auftritt in Dortmund den Kopf vom Abstiegskampf frei zu bekommen.

Europapokal! Das Hinspiel in der Zwischenrunde der Europa League steht auf dem Programm und der 27-malige portugiesische Meister FC Porto, der in der Champions League-Gruppe G ausgeschieden ist, empfängt die Eintracht. “Es gibt keine Anspannung, das ist absolute Entspannung. Die K.o.-Runde ist für uns die absolute Kür“, bringt Heribert Bruchhagen zum Ausdruck, was wohl alle denken. “Man hat immer eine Chance. Diese wollen wir, anders als zuletzt in Dortmund, mit der besten Mannschaft wahrnehmen“, betont Armin Veh, der sich gemeinsam mit Bruno Hübner Bewegtbilder des aktuellen Tabellenzweiten der portugiesischen Liga angeschaut hat: “Manchmal haben wir beim Betrachten des Materials gedacht, die Bilder laufen zu schnell ab, die haben richtig gute Spieler in ihren Reihen, da ist eine enorme Qualität nach vorne. Da tut sich schon ein Qualitätsunterschied auf.“ Um den Sturmdrang der Gastgeber zu unterbinden, wollen sie daher im Mittelfeld mit vier eher defensiven Spielern zu beginnen. So werden Russ auf links, Flum auf rechts sowie Rode und Schwegler - der mit Spezialverband und Spritzen trotz seiner Knorpelfraktur im Rippenbogen spielen wird - das Mittelfeldquartett bilden, vor denen Meier sowie Joselu den Portugiesen einen einschenken sollen. In der Abwehr beginnt Oczipka anstelle von Djakpa und Zambrano bildet gemeinsam mit Madlung die Innenverteidigung.

Und auf die Beiden wird es wohl besonders ankommen, denn der FC Porto hat in seiner Sturmreihe nicht nur den französischen Nationalspieler Varela aufzubieten, sondern auch den 27-jährigen Kolumbianer “Jackson“ Martinez Valencia, der wohl der nächste Millionentransfer der Portugiesen wird, die es sich auf die Fahne geschrieben haben, Südamerikaner auszubilden und dann für Millionen an die “großen Klubs“ zu verkaufen. So soll alleine für den französischen Nationalspieler Eliaquim Mangala, der auch heute die Innenverteidigung mit Maicon bildet, 48 Millionen Euro vom FC Chelsea geboten worden sein, was der FC ablehnte, da russische Klubs angeblich mehr zu bezahlen bereits sind. Große Namen und große Summen, doch die Saisonleistungen des Champions League-Gewinners 2004 und Europa League-Siegers von 2003 und 2011 sind in dieser Saison bislang eher bescheiden. In der Champions League schieden sie gegen Atlético Madrid, Zenit St. Petersburg und Austria Wien aus und auch in der portugiesischen Liga liegen sie nach bereits drei Auswärtsniederlagen vier Punkte hinter dem Dauerrivalen von Benfica Lissabon. So bleibt die große Euphorie bei den Gastgebern, die ihre letzten 81 Heimspiele nicht verloren haben, nicht nur weitgehend aus. Im Gegenteil, der 40-jährige Trainer aus Mosambik, der den kleinen Klub Pacos de Ferreira trainiert hatte, steht bei den Anhängern stark in der Kritik. Zu enttäuschend spielen die Azul-Brancos in dieser Saison für das erfolgsverwöhnte Umfeld. So nimmt Trainer Paulo Fonseca seine Spieler für den heutigen Abend ganz besonders die Pflicht: “Wir müssen unsere Fans wieder begeistern!“

Doch solche Lippenbekenntnisse locken an der Atlantikküste niemanden vor dem Ofen hervor, so dass die über 6000 Frankfurter Fans im halbleeren Estadio do Dragao für die Musik sorgen werden. Schon vor dem Spiel war es beeindruckend, wie sich die Anhänger versammelten, um auf der eigens für diesen Zweck gesperrten Stadtautobahn in das Stadion zu marschieren und sich auch von den heftig engem Eingangsbereich nebst gestrengem Polizeimob nicht beeindrucken ließen. Jetzt erst recht, bereits vor dem Anpfiff ist es so richtig laut, als sie ihre schwarz-weiß-rote Choreographie mit bengalischen Feuern zeigen und auch während der Partie scheint die Unterstützung von Minute zu Minute euphorischer zu werden. Was die Frankfurter auf dem Platz dankbar annehmen, die sich von Beginn an mit viel Engagement in jeden Zweikampf stürzen und so die Blau-Weißen kaum zur Entfaltung kommen lassen. Dennoch wird es in der 7. Minute erstmals gefährlich, als der aufgerückte Brasilianer Danilo auf der rechten Seite einen Pass seines Landsmanns Fernando erläuft und den Ball an Oczipka vorbei zu Varela spielt. Der fackelt nicht lange und flankt nach einem kurzen Haken vor den langen Pfosten, wo Jackson einen Schritt zu spät kommt. Auch die Eintracht bemüht sich in der Anfangsphase um Gegenstöße, doch nach knapp einer Viertelstunde ist Schluss damit, denn Porto verschärft das Tempo und den Druck. Immer wieder versuchen die Blau-Weißen es über die linke Seite mit Quaresma und dem nachrückenden Sandro, die Jackson in der Mitte suchen. Diesmal ist es Alex Sandro, dessen Flanke Jackson mit dem Kopf in Richtung des rechten Pfostens verlängert. Héctor Herrera saust heran, doch Kevin Trapp kann ebenso parieren wie beim Drehschuss des Kolumbianers zwei Minuten später (17.).


Rode

Die Eintracht scheint beeindruckt zu sein, viel zu schnell verlieren sie das Runde bei Ballbesitz. Statt den einfachen Weg zu wählen, machen sie es kompliziert, so dass nun Josué einen Querpass der Frankfurter abgreift und nach vorne sprintet. Er spielt nach links zu Quaresma, der mit einem kurzen Haken Jung versetzt und es aus elf Metern aus halblinker Position selbst probiert, seinen Schuss aber neben den kurzen Pfosten setzt (20.). Puh, schon wieder ein Ballverlust in der eigenen Hälfte, diesmal ist es Flum, der gegen Herrera das Nachsehen hat. Auch hier fackeln die Gastgeber nicht lange. Die Flanke landet bei Jackson, dessen Schüsslein Trapp diesmal aber nicht ins schwitzen bringt (23.). Dafür schwitzen seine Mitspieler umso mehr, denn Porto spielt weiterhin schnell und wirkt dabei enorm ballsicher, so dass sie ihnen wie die Hasen hinterher hetzen müssen. Gut nur, dass die spielverliebten Azul-Brancos den Zug zum Tor vermissen lassen und sie den Frankfurtern mit ihrem Klein-Klein nun eine Konterchance geben, als Rode sich die Kugel erobert. Flum geht auf rechts nach vorne, setzt sich prima gegen Sandro durch und spielt den Ball diagonal in die Mitte, wo der nachsetzende Rode angerauscht kommt, damit die Innenverteidigung düpiert und sich in Schussposition bringt. Aber Rode ist Rode, sein Flachschuss aus halbrechter Position nimmt der brasilianische Torhüter dankbar auf (27.). Nachdem auf der anderen Seite der kolumbianische Stürmer seine nächste Chance versemmelt, ist erneut die Eintracht dran, diesmal nach einem Foul von Danilo an Flum mit einem Freistoß vor dem linken Strafraumeck. Schwegler führt aus, doch sein Schlenzer segelt knapp einen halben Meter über die Latte (31.). Nur Millimeter sind es Sekunden später auf der anderen Seite, als schon wieder Jackson zur Stelle ist, Madlung mit einer Drehung versetzt und abzieht.

Aber die Null steht. In den kommenden Minuten bekommen die Frankfurter das Spiel und den Gegner wieder besser in den Griff, Russ sogar zu gut, so dass er nach einem Foul an Quaresma die gelbe Karte kassiert und beim Rückspiel zuschauen muss (37.). Es sieht so aus, als ob sie das Unentschieden in die Pause retten könnten, als ein neuerlicher Angriff der Blau-Weißen gestoppt wird und Jung auf der rechten Seite zu Rode spielt, der den in seinem Rücken nahenden Quaresma zu spät bemerkt. So luchst der 30-jährige Portugiese ihm die Kugel ab, lässt Jung mit einem Haken in die Mitte blöd aussehen und zirkelt das Runde vom linken Strafraumrand mit viel Effet über Torhüter Trapp genau an den rechten Innenpfosten, wo es zum 1:0 im Netz landet. Verflixt, so kurz vor der Halbzeit geraten sie in Rückstand.


Joselu

Ohne Wechsel geht es in den zweiten Abschnitt, in dem die Eintracht die Gastgeber scheinbar zu überraschen versucht. Denn sie drücken bereits in der gegnerischen Hälfte und erarbeiten sich tatsächlich ein paar Möglichkeiten. Zunächst ist es Oczipka, dessen Freistoß der aufgerückte Madlung zwar nicht erreicht, dafür aber Joselu, der allerdings keinen rechten Druck mehr in seinen Kopfball bekommt (51.). Der nachfolgende Kopfball von Russ ist ebenso schwach wie der Distanzschuss von Meier, aber immerhin. Sie setzen ihre Duftmarken, während von den Portugiesen bislang wenig zu sehen ist. Das ändert sich erst nach knapp einer Stunde, als Jackson bei einem Standard am Elfmeterpunkt zu viel Platz hat, seinen Kopfball aber neben den rechten Torwinkel setzt. Auch drei Minuten später fehlt ihm nach einer scharfen Hereingabe von Varela, das Zielwasser. Erneut saust seine Direktabnahme aus zehn Metern nur Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (60.). Sie gewinnen wieder die Oberhand und erhöhen den Druck. Gut, dass es jetzt eine kurze Spielunterbrechung nach einem Foul von Russ an Quaresma gibt, in der Carlos Eduardo für den Josué ins Spiel kommt. Den fälligen Freistoß von der rechten Seite zirkelt Quaresma zentral in den Strafraum, wo sich Varela im Kopfballduell gegen Zambrano unsanft durchsetzt. Der Ball landet bei Maicon am rechten Fünfereck, der ihn direkt quer legt auf Varela, der das Leder nur noch über die Linie zum 2:0 drücken muss (68.). So ein Ärger, da hat die Zuordnung nicht gestimmt.

Jetzt wird es schwer, doch angetrieben von den eigenen Fans versuchen es die Gäste noch einmal mit der Brechstange. Porto hält dagegen und nach einem Foul an Russ kommt jetzt Barnetta für Rode ins Spiel, während sich Oczipka die Kugel auf der linken Seite zu recht legt. Der Freistoß wird geklärt, Jung flankt erneut, doch Mangala geht dazwischen, so dass das Leder aus dem Strafraum trudelt. Perfekt für Joselu, der nicht lange fackelt und es aus rund 20 Metern ins linke Toreck zimmert (72.). Ein tolles Tor, “fast aus dem Nichts“, jubelt Heribert Bruchhagen. Die Eintracht ist wieder da! Porto reagiert mit wütenden Angriffen und Trapp muss sich zwei Minuten später mächtig strecken, als Jackson nach einem Eckball einen wuchtigen Kopfball unter die Latte setzen will.


Russ

Eine Ecke gibt es kurz darauf auch für die Gäste, es ist die erste für die Gäste. Barnetta tritt diese von der rechten Seite vor den Fünfer, wo Meier sich im Getümmel mit dem Kopf durchsetzt. Russ verlängert mit der Pieke, Torhüter Helton pariert, doch der Ball springt nur nach oben, wo Alex Sandro ihn vor dem nachsetzenden Russ im Hechtsprung zu klären versucht, damit aber nur zum 2:2 ins eigene Tor semmelt (77.). Ungläubiges Entsetzen bei den Gastgebern, während der Eintracht-Fanblock schier zu explodieren scheint und sich Marco Russ einen grinst: “Ich war aber von allen Frankfurter Spielern der letzte, der am Ball war.“

Dagegenhalten! Genau das machen sie jetzt, während es die Azul-Brancos mit dem Kopf durch die Wand probieren. Selbst Pirmin Schwegler, der vor Schmerzen in der gebrochenen Rippe kaum noch stehen kann, kämpft verbissen um jeden Meter und bekommt dafür vom Trainer ein besonderes Lob: “Es gibt nicht viele, die das durchgestanden hätten. Er ist ein Vorbild, er trägt die Binde nicht umsonst am Arm.“ Die Uhr tickt diesmal für die Eintracht, Trainer Paulo Fonseca reagiert noch einmal und bringt mit Nabil Ghilas für Fernando einen weiteren Stürmer (83.). Aber der Abwehrriegel hält und Sekunden, nachdem Aigner für Joselu in die Partie kommt, dürfen sie die Arme in die Höhe reißen und sich von den jubelnden Anhängern feiern lassen. In genau einer Woche geht es zum Rückspiel nach Frankfurt und nach dem 2:2 darf bereits ganz heimlich von der nächsten Runde gegen Neapel oder Swansea geträumt werden. Doch zuvor steht der triste Alltag auf dem Kalender. Gegen den Tabellennachbarn aus Bremen geht es am Sonntag um drei Punkte im Abstiegskampf. (tr)

Stimmen zum Spiel

Armin Veh: “Endlich sind wir mal für unser leidenschaftliches Spiel belohnt worden. Natürlich gibt so ein Ergebnis die Chance, weiter zu kommen. Aber wir müssen trotzdem aufpassen. Porto ist auswärts genauso stark.“

Heribert Bruchhagen: “Ich dachte, die individuelle Klasse von Porto würde sich durchsetzen“, sagte er, „aber es hat sich wieder einmal gezeigt, dass man mit Herz und Moral etwas erreichen kann.“

Sebastian Rode: “Das Gegentor vor der Pause war dumm! Aber wie wir nach dem 0:2 zurückgekommen sind, das war bärenstark.“

 

 


 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:

JAAAAAAA! Nach 0:2 noch 2:2!

Die Eintracht konnte sich in Porto eine sehr gute Ausgangsbasis für das Rückspiel des Sechzehntelfinales verschaffen. Nach Toren von Quaresma (44.) und Varela (68.) sah zunächst alles nach einem Heimsieg für Porto aus. Doch innerhalb von fünf Minuten glich die SGE den Rückstand durch Treffer von Joselu (72.) und Alex Sandro (Eigentor, 77.) aus.

Nachdem Armin Veh in der Bundesliga zuletzt ein paar Spieler geschont hatte, nahm er gegen Porto sechs personelle Änderungen in der Startaufstellung vor. Neu ins Team rückten Zambrano und Oczipka (als Innen- bzw. Linksverteidiger), Rode, Schwegler, Flum (Mittelfeld) und Joselu (Sturm). Neben den genannten sechs Spielern liefen Trapp (im Tor), Madlung (in der Innenverteidigung), Jung (als Rechtsverteidiger), Russ (im defensiven Mittelfeld) und Meier (als hängende Spitze) auf.

Die erste gute Chance des Spiels hatte Porto in der 7. Minute, als der Stürmer-Star der Portuenser, Jackson, eine Marela-Flanke im Strafraum verfehlte. In der 10. Minute kam Joselu im gegnerischen Strafraum zu einem Kopfball, der jedoch von Schiedsrichter Jug aus Slowenien wegen Aufstützens abgepfiffen wurde. Noch in der gleichen Minute setzte der Spielmacher der Gastgeber, Josué, einen Schuss aus etwa 20 Metern über Trapps Kasten.

Chancenplus für Porto

Ein paar Minuten später verlängerte Jackson eine Flanke von links – der Frankfurter Keeper hatte jedoch aufgepasst und konnte vor einem Portuenser klären (15.). Eine Minute später hämmerte Quaresma einen Gewaltschuss von der linken Strafraumgrenze über das Tor der Gäste. Eine noch bessere Chance hatten die Hausherren, als Jackson im SGE-Strafraum einen Pass stoppte und aus zentraler Position sofort einen Drehschuss abfeuerte. Trapp konnte den flach geschossenen Ball jedoch abwehren (17.). Drei Minuten später verfehlte Quaresma das Frankfurter Tor erneut – diesmal schoss er links vorbei.

Das angesprochene Chancen-Plus legt es schon nahe: Die favorisierten Portugiesen waren die spielbestimmende Mannschaft in den ersten 20 Minuten. Bei einsetzendem Regen kam die SGE sodann zu einem Entlastungsangriff: Jung knallte den Ball mit seinem linken Fuß von der Strafraumgrenze jedoch über Heltons Tor (23.).

Fast im direkten Gegenzug drosch Alex Sandro das Leder in die Arme von Trapp (24.). Nur zwei Minuten später hatte die SGE ihre bis dato wohl beste Chance: Rode drang in den gegnerischen Strafraum ein und schoss aus etwa 15 Metern flach ins linke untere Eck – der Portuenser Keeper war jedoch auf seinem Posten. Schade! Aber sei’s drum: Das Spiel war durchaus unterhaltsam, und die mitgereisten Eintracht-Fans (es dürften deutlich mehr als 4.000 gewesen sein) sorgten für beste Stimmung.

Kurz vor der Pause gehen die Gastgeber in Führung

Nach einer halben Stunde konnten die Gastgeber einen Doppelpass zwischen Joselu und Flum nur mit einem Foul unterbinden. Den Freistoß von der linken Strafraumgrenze trat Schwegler – allerdings knapp am Tor vorbei. Noch knapper schoss kurz danach Jackson am SGE-Tor vorbei: Der Porto-Stürmer hatte den Ball sehenswert angenommen und sich blitzschnell in eine gute Schussposition an der Eintracht-Strafraumgrenze gebracht (33.). Vier Minuten später pflückte Trapp einen Quaresma-Freistoß aus dem Halbfeld sicher herunter. Der amtierende portugiesische Meister agierte in dieser Phase der Partie nicht mehr ganz so druckvoll, was freilich an der aufmerksamen Defensiv-Leistung der Hessen lag. In der 42. Minute faustete Helton eine Flanke von Flum weg. Nur eine Minute später versuchte Joselu einen Fallrückzieher, als eine Flanke in seinen Rücken flog, traf den Ball jedoch nicht richtig.

Wiederum nur eine Minute später fiel dann der erste Treffer der Partie – leider für Porto. Quaresma hatte den Ball erobert und ihn von der linken Strafraumgrenze perfekt platziert ins lange Eck geschossen. Für Trapp unhaltbar prallte der Ball vom Innenpfosten ins Tor – 0:1 aus Eintracht-Sicht (44.). Mit diesem Ergebnis endete die erste Halbzeit. Der späte Treffer war aus Frankfurter Sicht natürlich unglücklich – insgesamt hatte die SGE gut mitgehalten, nur richtig zwingende Offensiv-Aktionen fehlten.

2. Durchgang

Beide Mannschaften starteten unverändert in die zweite Halbzeit. Ein Freistoß von Schwegler in der 47. Minute konnte von der gegnerischen Defensive geklärt werden. Auf der anderen Seite blockte die Eintracht-Abwehr einen Schuss von Josué (49.). Zwei Minuten später zirkelte Oczipka einen Freistoß auf Joselu, der aus etwa 8 Metern aufs Tor köpfte. Helton hielt jedoch sicher. In der 52. Minute flankte Oczipka aus dem Spiel heraus in den Strafraum der Hausherren. Diesmal kam Russ zum Kopfball, doch Helton bewies sich erneut als sicherer Rückhalt seines Teams.

Fünf Minuten später köpfte Jackson einen hohen Ball nur knapp an Trapps Tor vorbei – Glück gehabt. In der 60. Minute wurde Jackson von Varela im Strafraum flach bedient, setzte den Ball jedoch abermals knapp am Tor vorbei. Frankfurt bemühte sich zwar, etwas offensiver zu agieren und einen im Europapokal häufig wichtigen Auswärtstreffer zu erzielen. Allerdings wollte die SGE natürlich unbedingt vermeiden, einen Konter zu fangen, weswegen sie nicht alles nach vorne warf.

Porto legt nach, doch die Eintracht kann verkürzen

In der 68. Minute klingelte es leider zum zweiten Mal im Kasten der Eintracht. Nach einem Freistoß von Quaresma aus dem Halbfeld kam es zu einem Kopfballduell im Strafraum der SGE. Der Ball gelangte zu Maicon an der rechten Grenze des Fünfmeterraums, der die Kugel sofort auf den in der Mitte freien Varela weiterleitete. Der hatte keine Probleme, zum 0:2 aus Eintracht-Sicht zu vollstrecken (68.).

Auf Seiten der Eintracht kam sodann Barnetta für Rode (71.), und plötzlich klingelte es auch im Kasten der Hausherren. Was war passiert? Nach einer Flum-Flanke konnten die Portuenser den Ball nicht klären – er kullerte vor die Füße von Joselu, der aus etwa 22 Metern sofort abzog. Der Eintracht-Stürmer hatte den Ball mit seinem rechten Fuß brillant getroffen, er schlug wuchtig im Tor ein (72.). Kurz danach lenkte Trapp einen Eckball über die Latte und fing einen Fernschuss (74.).

Der SGE gelingt der Ausgleich

Und dann… …lag der Ball auf einmal schon wieder im Tor des FC Porto. Nach einem Eckball herrschte Chaos im Strafraum der Hausherren. Russ beförderte den halbhohen Ball irgendwie Richtung Tor, wo Alex Sandro im Sprung klären wollte, den Ball allerdings an die Unterkante der Latte drosch, von wo er hinter die Linie sprang – 2:2 (77.).

In der 85. Minute bekam Porto einen Freistoß kurz vor der Strafraumgrenze zugesprochen. Quaresmas Schuss blieb jedoch in der Mauer hängen. Wirklich hochkarätige Torchancen konnte sich Porto in der Endphase der Partie kaum noch herausspielen, der Ausgleich hatte sichtlich Spuren hinterlassen. In der 88. Minute brachte Armin Veh Lanig für Flum. Kurz danach scheiterte der eingewechselte Ghilas aus kurzer Distanz. Auf Seiten der SGE kam dann noch Aigner für Joselu (90.+2). Anschließend pfiff Schiedsrichter Jug die Begegnung ab.

Fazit

Vor etwa 30.000 Zuschauern im Drachenstadion zu Porto konnte sich die Frankfurter Eintracht eine sehr gute Ausgangsbasis für das Rückspiel verschaffen. Nach einem unglücklichen Gegentreffer in der Endphase der ersten Hälfte musste die Eintracht in der Mitte des zweiten Durchgangs zwar auch das 0:2 hinnehmen, fand jedoch dank eines Fernschuss-Hammers von Joselu zurück ins Spiel und erwurschtelte sich sogar noch den Ausgleich. Herzlichen Glückwunsch dazu! In einer Woche, am 27. Februar, treffen sich Frankfurt und Porto zum Rückspiel in der Commerzbank-Arena. Für Spannung ist gesorgt.

 

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