Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund

DFB-Pokal 2013/2014 - Viertelfinale

0:1 (0:0)

Termin: 11.02.2014, 20:45 Uhr
Zuschauer: 51.500
Schiedsrichter: Knut Kircher (Rottenburg)
Tore: 0:1 Pierre-Emerick Aubameyang (83.)

 

 

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Eintracht Frankfurt Borussia Dortmund

 


  • Roman Weidenfeller
  • Lukasz Piszczek
  • Manuel Friedrich
  • Sokratis
  • Marcel Schmelzer
  • Sebastian Kehl
  • Nuri Sahin
  • Pierre-Emerick Aubameyang
  • Henrikh Mkhitaryan
  • Kevin Großkreutz
  • Robert Lewandowski

 

Wechsel
Wechsel
  • Jonas Hofmann für Henrikh Mkhitaryan (89.)
  • Julian Schieber für Pierre-Emerick Aubameyang (90.)
Trainer Trainer

 

Phasenweise gut reicht leider nicht

Attacke heißt das Motto im DFB-Pokal und Marco Russ ist der Hornbläser: “Ob wir draufgehen und 0:5 verlieren oder hinten drin stehen und 0:5 verlieren - das ist doch Wurst.“ Damit befindet er sich in guter Gesellschaft mit weiten Teilen der Mannschaft, die eine offensivere Spielweise bevorzugen. Dem schließt sich inzwischen auch der Trainer - zumindest bis zum nächsten Spieltag - an, nachdem er zu Beginn der Rückrunde noch das Hauptaugenmerk auf die Defensive gelegt hatte: “Unser Spiel ist offensiv ausgerichtet, dieses Risiko müssen wir gehen, sonst geben wir unser Spiel auf.“ Zudem soll heute im ausverkauften Waldstadion die Bundesliga komplett ausgeblendet werden: “Klar, Dortmund ist Favorit, doch es geht darum, ins Halbfinale einzuziehen. Das ist eine Riesen-Chance für uns und was gibt es Schöneres, als nach Berlin zu fahren?“ Daher wird Armin Veh heute weder groß taktieren noch rotieren, lediglich Pirmin Schwegler, der im Spiel gegen Braunschweig eine Knorpelfraktur am linken Rippenbogen davon getragen hat, muss pausieren, so dass Russ auf die “Sechs“ rutscht und Madlung in der Innenverteidigung neben Zambrano agiert. Keine Änderung gibt es in der Offensivabteilung, in der Kadlec und Aigner beginnen, die von Flum, Meier und Rode im offensiven Mittelfeld unterstützt werden sollen.

Ein “offenes Spiel in einem Wettbewerb, wo Tabellen sowieso nichts zählen“, erwartet auch Jürgen Klopp, der Trainer des aktuellen Tabellendritten, den Verletzungssorgen plagen. Denn neben der zentralen Achse mit Hummels, Subotic, Bender und Gündogan fehlen auch die offensiven Außen Reus und Blaszczykowski. Doch der Trainer will angesichts der letzten zwei Auswärtssiege in Braunschweig und Bremen nicht klagen - dass hebt er sich für die Zeit nach dem Schlusspfiff auf - und gibt sich siegessicher: “Wir sind es mittlerweile gewohnt, damit umzugehen, das ist keine emotionale Achterbahn. Wir haben früh in der Saison gesagt, kein Problem damit zu haben, nach Berlin zu fahren.“ Mit dem Kader lässt sich gut brüllen, denn die Offensivreihe mit Lewandowski in der Spitze und Großkreutz, Mkhitaryan sowie Aubameyang dahinter lässt wenig Zweifel daran aufkommen, wer Favorit im Waldstadion ist.

Davon lässt sich die Eintracht zu Beginn der Partie allerdings wenig beeindrucken. Angetrieben von der lautstarken Nordwestkurve, die sich bei Anpfiff in ein schwarz-weißes Fahnenmeer verwandelt hatte, gehen sie aggressiv und mit frühem Pressing in die Partie, was die Gäste zumindest in der Anfangsphase zu beeindrucken scheint. Blöd nur, dass sie sich bei allem Einsatz nicht eine Torchance erarbeiten, während Dortmund sich immer besser zu ordnen scheint und nun auf Fehler der Eintracht lauert. So wie in der 12. Minute, als Sokratis eine Flanke von Djakpa abfängt und den Ball nach vorne treibt, wo Kehl ihn in den Lauf des auf rechts startenden Aubameyang spielt. Der passt in die Mitte zu Mkhitaryan, dessen Flachschuss aus 17 Metern aber knapp neben dem linken Pfosten landet. Kurzes Schütteln und eine gelbe Karte für Russ, dann spielt die Eintracht wieder nach vorne, zumeist über die sehr weit aufrückenden Djakpa und Jung auf den Außenbahnen, während Meier oft in die Spitze stößt, so dass im Mittelfeld Lücken entstehen. Sogar bei Standards, wie nach einer Ecke von Djakpa, die erneut Sokratis abfängt, der kurz auf Schmelzer spielt. Der hat Platz und die Zeit, um nach vorne zu gehen und die Kugel in Richtung des auf rechts startenden Aubameyang zu passen. Diesmal flankt der 24-jährige Gabuner an den Elfmeterpunkt, wo Madlung zum Glück zur Stelle ist und vor dem einschussbereiten Schmelzer klärt (17.).


Jung

Hui, der Einsatz stimmt, aber es fehlt die Linie und die Struktur bei den Frankfurtern, die ihre Angriffe fast vogelwild, in jedem Fall viel zu hektisch vortragen, um für Gefahr zu sorgen. Die Borussen hingegen stehen hinten resolut, probieren es weiter mit schnellem Umschaltspiel und wieder kann Madlung zur Ecke klären. Diese schlenzt Sahin ans kurze Fünfereck, wo Kehl das Leder in die Mitte verlängert. Gut, dass Rodes Kopf und Trapps Finger vor Aubameyang klären (23.). Es ist nicht zu übersehen, die Eintracht macht das Spiel, aber nur die Gäste haben Möglichkeiten. Vielleicht geht jetzt was, denn Jung erläuft einen wohl für Meier gedachten Flum-Pass kurz vor der Torauslinie, während die BVB-Abwehr das Runde noch sucht. Scharf und flach spielt er ihn die Fünfer-Linie entlang, wo Rode zur Stelle ist, aber nur über das Runde tritt und wohl auch aus Scham zu Boden fällt. Es sei “im Rasen hängen geblieben“, entschuldigt sich der 23-Jährige, während im direkten Gegenzug immerhin Trapp das richtige Timing hat, als er einen Distanzschuss von Großkreuz mit den Fingerspitzen um den rechten Pfosten lenkt (31.).

Nun ist Dortmund im Spiel, pfeilschnell tragen sie ihre Angriffe vor. Zunächst muss Kevin Trapp bei einem Aufsetzer von Kehl zupacken, dann hat er Glück, dass Mkhitaryan auf halblinks die Pille frei vor ihm neben den Kasten setzt und nur Sekunden später ist es erneut Kehl, der einen Ball aus 15 Metern über die Latte jagt (39.). Hoffentlich ist bald Pause, denn die Gäste nutzen weiterhin jeden Ballverlust der Frankfurter für Gegenstöße. Doch es fehlt der letzte Zentimeter, wie es nun Lewandowswki zeigt, der sich nach einer schnellen Kombination über Piszczek und Aubameyang am Fünfer durchsetzt, aber mit seinem schlampigen Rückpass Großkreutz überrascht, so dass Rode in letzter Sekunde dazwischen gehen kann (44.). Dann ertönt endlich der Pfiff, mit dem insgesamt glücklichen Unentschieden geht es in die Pause, in der Armin Veh reagiert und Rosenthal für den nicht wirklich auffälligen Kadlec ins Spiel bringt.

Das sieht zunächst auch gut aus, denn erneut sucht die Eintracht den Weg Richtung Strafraum von Weidenfeller. Diesmal über die linke Seite mit Djakpa, Rosenthal und Meier, der die Lücke auf der rechten Seite erkennt und einen gefühlvollen Pass in eben diese schlägt. Jung rauscht heran und legt sich den Ball vor, doch in allerletzter Sekunde kann Schmelzer stören, so dass des 23-Jährige ein wenig überhastet neben den Kasten zimmert (50.). Verbissen geht es zu auf dem Rasen, immer wieder wird das Spiel aufgrund kleinerer Nickligkeiten unterbrochen. Doch wenn es läuft, dann bei den Gastgebern. Diesmal über die rechte Seite mit Jung, der einen flachen Pass an den Strafraum setzt, den Meier in den Lauf von Rosenthal verlängert. Der setzt sich auf halbrechts durch und legt ihn kurz vor der Torauslinie zurück auf Rode, der aus sechs Metern die Führung einfach erzielen muss. Aber Rode bleibt seine Torungefährlichkeit ein treuer Begleiter. Halb schlägt er ein Luftloch, halb streichelt er die Kugel gegen Meiers Kopf und kann sich - wie schon im ersten Abschnitt - nur kopfschüttelnd an den Selbigen greifen. Während der vermeintliche Bald-Bazi sich noch ärgert, jagt Aubameyang das Leder bereits die rechte Außenbahn entlang und passt in die Mitte zu Lewandoski, der einmal mehr entscheidend von Zambrano am Abschluss gestört wird, was der sichtlich frustrierte Polen prompt mit einem kleinen Tritt in die Ferse seines treuen Terriers quittiert (59.).


Zambrano

Sofort setzt die Eintracht nach, bringt sich aber durch ungenaue Pässe selbst aus dem Spiel, während die Gäste zunehmend bissiger agieren. Vor allem Zambrano rückt jetzt in den Fokus, der im Privatduell mit Lewandowski ebenso böse austeilt, wie er einsteckt. Und nachdem die Nummer 5 auch noch einen Distanzschuss von Mkhitaryan mit dem Kopf blockt, um benommen auf den Rasen zu sinken, reicht es auch Kehl, der Zambrano kurz darauf im Zweikampf einen mitgibt (66.). Die kurze Behandlungspause nutzt BVB-Sportdirektor “Susi“ Zorc, um sich mal wieder mediengerecht zu echauffieren: “Wie er provoziert und wie er schauspielert, das gehört nicht auf den Fußballplatz. Und das war nicht das erste Mal.“ Was nicht nur Armin Veh sichtlich auf die Palme bringt: “Der Zorc geht mir auf den Keks, er soll sich um seine Spieler kümmern. Permanent auf meine Spieler loszugehen, das steht ihm nicht zu“, schimpft der Übungsleiter, während Marco Russ sich Zambranos Widerpart Lewandowski zur Brust nimmt: “Der spielt hinterfotzig. Mal stellt er den Fuß drüber, dann setzt er wieder die Ellenbogen ein und heult rum, wenn er mal etwas härter angegangen wird...“ Ein schönes Beispiel zeigt der Mittelstürmer wenige Minuten später, als Dortmund einen schnellen Angriff über Sahin startet und Lewandowski mit Aubameyang einen Doppelpass im Strafraum spielt. Madlung ist da und Lewandowski nutzt dessen linkes Bein, um eine Möller-Gedächtnis-Schwalbe zu vollführen, die bei der “Susi“ bestimmt für helle Aufregung sorgt, nicht aber bei Schiedsrichter Kircher, der einfach weiterspielen lässt (70.).


Das 0:1

Es brodelt im Waldstadion, nur noch zehn Minuten sind zu spielen und Dortmund legt noch einmal einen Zahn zu. Wieder kommt Lewandowski nach einer schnellen Kombination auf halbrechts zum Schuss, doch diesmal ist es Djakpa, der zur Ecke blocken kann. Auch diese wird abgewehrt, aber aus dem Hintergrund kommt Kehl und zimmert das Runde aus gut 25 Metern ein Stück weit über das Eckige (79.). Jetzt setzen sich die Borussen vor dem Frankfurter Strafraum fest, Mkhitaryan steht nach Vorarbeit von Lewandowski und Aubameyang nur zwei Minuten später völlig frei, scheitert aber aus 13 Metern an Trapps glänzender Fußabwehr. Kurz darauf klärt Madlung vor Aubameyang, so dass es die nächste Ecke für die Gelben von der rechten Seite gibt. Mkhitaryan schlenzt diese vor den kurzen Pfosten, wo Meier nicht ran geht, als Kehl sie mit dem Kopf an den zweiten Pfosten verlängert. Da steht Aubameyang völlig blank und nickt sie an Rode vorbei zum 1:0 in die Maschen, was Armin Veh sehr ärgert, der vor genau diesen Eckball-Varianten gewarnt hatte: “Da hätte einer – Anm.: Rosenthal - kurz stehen sollen, aber der war nicht da“ (83.).

Der Trainer reagiert und bringt Weis für den angeschlagenen Flum, während sein Team nach vorne drängt, aber außer einem Wolkenschuss von Rosenthal, keine Torgefahr mehr herauf beschwören kann. Zu stark und souverän agiert Dortmund mit der Führung im Rücken. Und nachdem Weidenfeller einen Freistoß von Djakpa abfängt, war es das mit der Reise nach Berlin. Dafür wartet ja noch Turin und auch der Borussen-Betonklotz, in dem die Eintracht bereits am Samstag um Punkte im Abstiegskampf ringt. (tr)


Stimmen zum Spiel

Armin Veh: “Wir haben gute Phasen in der Partie gehabt, in denen wir viel Druck ausgeübt haben. Wenn unsere Außenverteidiger dann hochstehen, laufen wir natürlich immer Gefahr, Konter zu fangen, gerade gegen eine so spielstarke Mannschaft wie Dortmund. Aber das ist unsere Spielweise, wir müssen einfach ein gewisses Risiko eingehen. Das wir allerdings durch einen Standard verlieren, ist natürlich mehr als schade.“

Bruno Hübner: “Durch einen Standard in den Schlussminuten zu verlieren, das ist brutal. Wir können auf unsere Leistung aber aufbauen. Wir sind toll aufgetreten, das gibt uns Mut für den Rest der Saison.“

Kloppos Sach- und Lachgeschichte nach dem Spiel: “In der Kabine lagen die getauschten Trikots gewaschen in der Mitte. Die Jungs haben sich ihre runtergenommen und bis zum Schluss lag das Trikot von Zambrano noch da und keiner hat sich gemeldet, als ich gefragt habe: Wer hat das Trikot mit Zambrano getauscht? ‘ Keiner wollte es und am Ende hat es der Dolmetscher genommen.“ Das Trikot hat Zambrano übrigens nach Spielschluss nicht getauscht, sondern den Fans in der Nordwestkurve zugeworfen…

 

 


 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:

Eintracht verliert knapp gegen Dortmund

In der mit 51.500 Zuschauern ausverkauften Commerzbank-Arena unterlag die Frankfurter Eintracht nach einem phasenweise hochklassigen Pokalspiel der Dortmunder Borussia mit 0:1 (0:0). Den einzigen Treffer des Tages erzielte Aubameyang nach einer Ecke in der 83. Minute.

Zum Pokalkracher gegen Dortmund nahm Cheftrainer Armin Veh eine Änderung in der Startaufstellung vor. Für den verletzten Kapitän Schwegler kam Madlung ins Team. Madlung übernahm den Posten in der Innenverteidigung von Russ, der dafür ins defensive Mittelfeld vorrückte. Die Kapitänsbinde trug erwartungsgemäß der Fußballgott – natürlich nicht der im Himmel, sondern der auf dem Platz: Alex Meier.

Die Frankfurter Fans zeigten vor dem Anpfiff eine gelungene Choreographie mit weißen Fähnchen, und dann ging’s auch schon los mit dem Anstoß der Eintracht, die zunächst in Richtung ihrer eigenen Fankurve spielte. In der 3. Spielminute wies die Partie ihre erste nennenswerte Torraumszene auf. Nach einem Freistoß der sofort hellwach wirkenden Gastgeber kam Djakpa an den Ball und hielt einfach mal drauf. Der Schuss des Ivorers ging jedoch deutlich am Tor vorbei.

In den folgenden Minuten neutralisierten sich beide Teams vorwiegend im Mittelfeld. Wirklich brauchbare Torchancen blieben somit Mangelware. Dies änderte sich in der 12. Spielminute, als die Dortmunder über Aubameyang einen Konter vortrugen, den Mkhitaryan per Flachschuss abschloss. Der Schuss des Armeniers sauste allerdings links an Trapps Kasten vorbei. Zwei Minuten später sah Russ die Gelbe Karte, nachdem er Mkhitaryan, der häufig als eine Art zweiter Stürmer neben Lewandowski agierte, von hinten gelegt hatte.

Tempofußball auf beiden Seiten

Auf der anderen Seite sah Sokratis in der 15. Minute Gelb nach einem Trikotzupfer gegen Rode. Den Freistoß aus etwa 25 Metern trat Djakpa. Der Schuss wurde jedoch von der Dortmunder Mauer zur Ecke abgefälscht. Diese brachte nichts ein, vielmehr kam der BVB zu einem Konter, den Madlung jedoch unterbinden konnte. Nur kurz danach klärte Zambrano höchst abgeklärt gegen Mkhitaryan. Da beide Teams schnell nach vorne spielten, war das Spiel ebenso abwechslungsreich wie unterhaltsam.

In der 23. Minute brachte Dortmund einen Eckball per Kopfballverlängerung gefährlich vor das Frankfurter Tor – Rode hatte jedoch aufgepasst und konnte klären. Auf der anderen Seite wurde es noch gefährlicher, als Jung nach einer schönen Kombination der SGE auf der rechten Seite an den Ball kam und scharf in den Strafraum zurückspielte. Dort verpasste Rode den Ball leider um Haaresbreite (30). Dortmund antwortete mit einem Großkreutz-Flachschuss, den Trapp dank einer tollen Parade zur Ecke klären konnte (31.). Wie gesagt, das Spiel war richtig unterhaltsam.

Dortmund kommt in Fahrt

Noch ein Beispiel gefällig? Aubameyang setzte einen Freistoß nur knapp links am Eintracht-Tor vorbei – Trapp hätte den Schuss allerdings wohl gehalten, wenn er aufs Tor geflogen wäre (33.). Rode hatte vorher Gelb gesehen. Zwei Minuten später klärte Jung vor Mkhitaryan, der in der Mitte frei durch gewesen wäre. Der BVB spielte teilweise hochaggressives Pressing – zwischenzeitlich befanden sich alle Feldspieler in der Frankfurter Hälfte.

Eine weitere gute Chance hatten die Gäste abermals durch Mkhitaryan, der – von seinen Kollegen gut in Szene gesetzt – den Ball aus kurzer Distanz links am Tor vorbeihämmerte (38.). Wenig später kam Großkreutz zum Abschluss, schoss jedoch übers Tor. Der BVB war in dieser Phase das dominierende Team, die Favoriten kombinierten blitzschnell und erspielten sich so deutlich mehr Chancen als die Hausherren. Die nächste dicke Torgelegenheit hatten die Gäste, als Lewandowski den Ball im Strafraum für Großkreutz abtropfen ließ. Rode drosch den Ball jedoch noch rechtzeitig weg (44.). Kurz danach duften alle Beteiligten inklusive der Zuschauer verschnaufen – Knut Kircher pfiff die erste Halbzeit ab.

Zweite Halbzeit

Zu Beginn des zweiten Durchgangs – Rosenthal war nun für Kadlec im Spiel – gelangen der Eintracht ein paar sehenswerte Kombinationen, die allerdings nicht zu gefährlichen Torchancen führten. In der 50. Minute spielte Meier einen öffnenden Pass über die gesamte Spielfeldbreite, den Jung zu einem Torabschluss nutzen konnte. Leider verfehlte der Frankfurter Rechtsverteidigers das Dortmunder Tor knapp – wohl auch, weil Schmelzer noch herbeisprintete.

Beide Teams hatten das Tempo nun etwas gedrosselt, so dass es bis zur 58. Minute dauerte, bis die Eintracht die nächste dicke Chance hatte: Rosenthal legte den Ball von der Außenlinie zurück auf Rode, der das Leder leider verfehlte. Schade schade schade… Auf der anderen Seite klärte Zambrano vor Lewandowski (59.). Überhaupt war der Dortmunder Stürmer bei Zambrano in guten Händen, was ihm sichtlich missfiel. Mehrere Diskussionen des BVB-Stars mit Schiedsrichter Kircher waren die Folge – der Referee blieb jedoch cool. Wenig später hatte Aigner zwei gute Tormöglichkeiten, kam jedoch in der einen Szene nicht mehr an den Pass von Jung, das zweite Mal war Weidenfeller einen Schritt früher am Ball (60.). Die Eintracht hatte in dieser Phase der Partie die besseren Chancen.

Der Nervenkitzel nimmt zu

In den folgenden Minuten sollte nicht allzu viel Nennenswertes in Strafraumnähe passieren. Beide Teams legten zunehmend Wert auf die Defensivarbeit. Angesichts der Gefahr, in einen möglicherweise spielentscheidenden Konter zu laufen, war das freilich nicht allzu überraschend. In der 72. Minute sah Flum die Gelbe Karte nach einem taktischen Foul an Lewandowski. Wenig später stand Kehl nach einem Pass von Mkhitaryan knapp im Abseits (74.). Nur noch eine Viertelstunde zu spielen – immer noch 0:0. Die Zuschauer kauten vermehrt an ihren Fingernägeln.

In der 78. Minute – Schmelzer hatte vorher die Gelbe Karte gesehen – kam Lewandowski nach einem schnell vorgetragenen Angriff der Gäste zum Abschluss, sein Schuss konnte jedoch zur Ecke geblockt werden. Den zweiten Ball nach der Ecke hämmerte Großkreutz per Gewalt-Fernschuss an Trapps Tor vorbei. Wie schon zum Ende der ersten Halbzeit erhöhte Dortmund das Tempo. In der 80. Minute klärte der aus seinem Tor eilende Frankfurter Keeper per Fußabwehr einen Schuss der Gäste.

Dortmund gelingt der Lucky Punch

Leider sollte sich der Dortmunder Druck dann – aus Sicht der Gäste – auszahlen. Einen Eckball von Mkhitaryan verlängerte Kehl – am langen Pfosten lauerte Aubameyang und erzielte per Kopf das Führungstor (83.).

Kurz danach kam Weis für Flum. Rosenthal setzte wenig später einen Schuss aus etwa 20 Metern über das Tor (85.). Dortmund wechselte sodann Hofmann für Mkhitaryan (89.) ein. Russ und Madlung hielt anschließend nichts mehr hinten – die SGE setzte verständlicherweise nun auf volles Risiko. Als die Nachspielzeit schon lief, trat Djakpa einen Freistoß von links vors Tor. Weidenfeller machte sich jedoch lang und länger und konnte den Ball wegfausten. Anschließend wechselte Dortmund nochmal, um Zeit zu gewinnen: Schieber kam für den Dortmunder Torschützen Aubameyang, der kurz vor seiner Auswechslung die Gelbe Karte gesehen hatte (90.+3). Anschließend pfiff Schiedsrichter Kircher die Partie ab.

Fazit

Trotz einer sehr ansprechenden Leistung unterlag die Frankfurter Eintracht den favorisierten Gästen aus Dortmund knapp mit 0:1. Dortmund war vor allem gegen Ende der ersten und zweiten Halbzeit gefährlich – der Lucky Punch der Gäste nach einer Ecke in der 83. Minute fiel somit in einer der starken Phasen des BVB. Die Eintracht wusste gerade zu Beginn der beiden Durchgänge zu gefallen und hat sich unterm Strich mehr als achtbar aus der Affäre gezogen. Kopf hoch, Jungs! Mit der Leistung von heute können wir alle guten Mutes in die Zukunft blicken.

 

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