Eintracht Frankfurt -
Wisla Krakau |
Freundschaftsspiel 2013/2014
2:0 (2:0)
Termin: 19.01.2014
Zuschauer: 0
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Alexander Meier (15.), 2:0 Alexander Meier (34., Foulelfmeter)
Eintracht Frankfurt |
Wisla Krakau |
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Wechsel
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Wechsel
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Trainer | Trainer
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Gelungene Generalprobe vor gespenstischer Kulisse Kaum zurück aus dem sommerlichen Abu Dhabi, da gilt es, sich schnell zu akklimatisieren, auch wenn die Temperaturen hierzulande bislang wenig winterlich sind. Denn nach einem ersten Training im heimischen Waldstadion steht bereits das dritte Testspiel auf dem Programm, dass gleichzeitig die Generalprobe für den Rückrundenstart gegen Hertha BSC Berlin ist. Dabei war die Suche nach einem passenden Gegner weniger einfach, als gedacht. Schließlich legte Armin Veh nach den Erfahrungen aus der Sommer-Vorbereitung Wert darauf, dass dieser “robust auftritt“ und ein gewisses Niveau hat. Zwar hat sich ein Zweitligist angeboten, doch der Trainer lehnte dankend ab, da das Spiel in Ostwestfalen stattfinden sollte: “Da müssen wir als Eintracht Frankfurt nach Paderborn fahren...“ So wurde kurzerhand der Tabellendritte der polnischen ersten Liga zu einem Trip nach Frankfurt eingeladen. Was die Delegation von Wisla Krakau dankend annimmt, schließlich zahlt die Eintracht nicht nur Kost und Logis, sondern auch die Reisekosten. In die Röhre schauen dafür die Frankfurter Anhänger, denn da die Fans der Polen als “kernig“ (Axel Hellmann) gelten, wird das Spiel im heimischen Waldstadion aus Sicherheitsgründen unter Ausschluss der Öffentlichkeit absolviert. In die Röhre schauen ebenfalls Anderson, Lakic und der gegen Berlin gelbgesperrte Flum, die ebenso wie der noch angeschlagene Oczipka nicht einmal auf der Ersatzbank Platz nehmen. Denn Armin Veh möchte seine Elf für das Heimspiel am Samstag testen, bei dem die Vorgenannten offenkundig keine Rolle spielen. Aber auch die Spieler, die augenblicklich die Nase vorne haben, sollten sich “ihrer Sache nicht zu sicher“ sein, warnt der Trainer: “Erbhöfe gibt es bei mir nicht und wird es nie geben.“ Auffällig ist allerdings, dass er für das Rückrundenziel, “wieder mehr Chancen heraus zu spielen und mehr Tore zu schießen“ in der Offensive vor allem auf die Mannschaft der Vorsaison setzt. So bilden Aigner und Inui das Flügelpärchen und in der Mitte soll Meier zusammen mit dem überraschend als “falschem Neuner“ agierenden Rosenthal für Torgefahr sorgen. Eine Rolle, die in der Vorsaison Matmour eine Zeit lang spielte und mit der “wir statistisch gesehen in der Spitze die meisten Punkte geholt haben“, wie Heribert Bruchhagen zu berichten weiß. So müssen der in der Vorbereitung mit guten Werten überzeugende Joselu und Kadlec zunächst mit der Bank Vorlieb nehmen. Erst am Beginn ihrer Vorbereitung für die Rückrunde stehen die Mannen um den in Deutschland nicht ganz unbekannten Trainer Franciszek Smuda, der unter anderem von 1979 bis 1981 bei Greuther Fürth spielte, die polnische Nationalmannschaft sowie im Vorjahr den Zweitligisten Jahn Regensburg trainierte, bevor es ihn im Sommer nach Krakau verschlug. Mit dem klaren Ziel, den dreizehnfachen polnischen Meister wieder in die Europa-League zu führen. Was nach 21 von 30 Spieltagen mit Rang drei hinter Vorjahresmeister Legia Warschau und Gornik Zabrze auch zu gelingen scheint. Und zwar mit den bislang wenigsten Gegentoren ligaweit, was wohl tatsächlich für eine gewisse Robustheit der Abwehrreihe spricht. Auf die vertraut der Trainer auch im heutigen Test, in dem er auf seinen Toptorschützen Pawel Brozek ebenso wie auf dessen Zwillingsbruder Piotr in der Defensive verzichtet. Dafür startet im zentralen Mittelfeld Fabian Burdenski, der Sohn des legendären Werder-Torhüters Dieter Burdenski, der seit 2012 in Polen spielt. Gespenstisch präsentiert sich das weite Rund des Waldstadions, als es zum Anstoß geht. Lediglich ein paar Journalisten, Ordner und Rasenpfleger verirren sich im Innenraum, während die Tribünen verwaist sind. Davon lässt sich die Eintracht auf dem Feld allerdings wenig beeindrucken. Vom Anstoß weg spielt sie nach vorne. Wobei die defensiv ausgerichteten Polen zunächst auch nicht allzu viel Gegenwehr leisten, so dass sich Jung nach knapp neun Minuten auf der rechten Seite durchspielen und in die Mitte flanken kann, wo Meiers Kopfball ins linke Toreck aber eine sichere Beute für Torhüter Gerard Bieszczad ist. Überhaupt zeigt sich Meier sehr engagiert, kaum eine Minute später erobert er sich die Kugel vor der linken Eckfahne, um sie geschickt auf Inui zu leiten. Der passt in die Mitte zu Rosenthal, der sofort auf Aigner verlängert, dessen Schuss aus zehn Metern aber zur Ecke geblockt werden kann (10.). Noch hält das Abwehrbollwerk der Krakauer, die bislang keine Anstalten machen, sich ernsthaft in die Hälfte der Frankfurter zu begeben, so dass der weit aufgerückte Russ Zeit hat, einen Pass in den Lauf von Djakpa zu spielen. Der zieht an und zirkelt eine sehenswerte Flanke in die Mitte des Strafraums, wo Meier sie aus dem Lauf heraus mit rechts zum 1:0 ins rechte Toreck zimmert (15.). Mit der Führung im Rücken bestimmen die Frankfurter weiter das Spiel, wobei insbesondere das zentrale Mittelfeld mit Schwegler, Rode und Meier zu gefallen vermag. Doch das Flügelspiel von Aigner und vor allem Inui, dem außerdem einige leichte Stockfehler unterlaufen, lahmt ein wenig. Zudem findet Rosenthal nicht wirklich ins Spiel, so dass gefährliche Aktionen trotz fast 90 Prozent Ballbesitz Mangelware bleiben. Vielleicht mit einem Freistoß von Djakpa, der zwar geblockt wird, aber Rode kommt an das Leder und spielt es hoch auf die rechte Seite, wo Jung es volley in die Mitte weiterleitet. Da zeigt Russ, dass er zwar ein Kämpfer, aber kein Stürmer ist und setzt die Kugel aus sechs Metern neben den linken Pfosten (30.). Dafür gibt es kurz darauf die Gelegenheit, den Vorsprung auszubauen, nachdem Meier einen Ball vor dem gegnerischen Strafraum erobert und zurück auf Rosenthal legt, der ihn in die Gasse zu Aigner spielt. Glowacki kennt jedoch keine Gnade und senst “Aiges“ um, so dass sich Meier die Kugel schnappt und auf den Elfmeterpunkt legt. Einen kurzen Anlauf später zappelt die Kugel im Netz, nachdem sie der 30-Jährige flach ins linke Toreck zum 2:0 geschlenzt hat (34.). In der Folgezeit agiert Wisla etwas offensiver, ohne die sicheren Zambrano und Russ allerdings ins Schwitzen zu bringen, so dass Trapp kurz darauf in die Pause stapft, ohne sich auch nur einmal auszeichnen zu müssen. Armin Veh ist zufrieden und nimmt in der Halbzeit nur einen Wechsel vor, da Schwegler leichte Schmerzen im Oberschenkel hat. So rutscht Russ ins defensive Mittelfeld und Madlung übernimmt dessen Rolle in der Innenverteidigung, während der Trainer bereits ankündigt: “In einer Trainingswoche kann viel passieren, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass wir am Samstag so spielen wie zu Beginn.“ Vielleicht sogar mit demselben Vorwärtsdrang, den sie auch jetzt an den Tag legen. Diesmal über Jung auf der rechten Seite, dessen Flanke an den Elfer aber zunächst geklärt wird. Djakpa kommt vor dem linken Strafraumeck an den Ball, versetzt seinen Gegenspieler mit einem Haken, schlenzt die Kugel aus 15 Metern aber knapp neben den rechten Pfosten (52.). Auch die nächste Szene gehört dem auffälligen Ivorer, der einfach mal aus gut 25 Metern abzieht, aber Torhüter Bieszczad kann parieren (60.). Nachdem Djakpa einen Freistoß knapp neben den Pfosten setzt, beginnt bei der Eintracht das große Wechselspiel, so dass unter anderem Joselu, Kadlec und Neuzugang Tobias Weis ins Spiel kommen (68.). Für frischen Schwung sorgen die Neuen allerdings nicht. Im Gegenteil, die Frankfurter schalten einen Gang zurück, so dass die offensiv bislang heftig enttäuschenden Krakauer auch ein wenig in die Hälfte der Hausherren kommen, ohne die Abwehr allerdings vor Probleme zu stellen. Vielleicht wäre eine Einladung an Paderborn nebst Kostenübernahme doch die bessere Alternative gewesen? Wie auch immer, der nicht wirklich auffallende Weis kommt zu einer Chance (76.) und auch Joselu zeigt sich noch einmal gefährlich, bevor der erste halbwegs gefährliche Konter der Gäste über den eingewechselten Szewczyk und Bunoza im Toraus endet (88.). Danach ist Schluss mit dem Geisterspiel und Armin Veh bleibt zufrieden: “Das war ein guter Test. Ich denke, wir sind auch dank des guten Trainingslagers ganz gut gerüstet für die kommenden Wochen.“
“Aufräumen nach dem Finanzdesaster“ titelt die Frankfurter Rundschau am Tag danach, doch im Vorfeld waren Informationen über die prekäre Finanzsituation des Vereins eher rar gesät und nur die im Boulevard veröffentlichten Gerüchte über eine Veruntreuung von Geldern durch den inzwischen verstorbenen ehemaligen Schatzmeister Fred Moske sorgten für ein wenig Aufregung. Kaum jemanden lockt die Ankündigung zur diesjährigen Mitgliederversammlung vom Ofen hervor, so dass sich nur ca. 380 (von denen 275 stimmberechtigt sind) der rund 26.850 Mitglieder die Verkündung der düsteren Daten anhören. Die Verantwortlichen um Präsident Peter Fischer und den neuen Schatzmeister Thomas Förster räumen ein, dass aufgrund “falscher Ansätze in der Finanzplanung“ im letzten Jahr zwischenzeitlich eine Liquiditätslücke von rund 6 Millionen Euro entstanden sei. Zur Überbrückung dieser entschloss sich das Vereinspräsidium, weitere Anteile an der Eintracht Frankfurt Fußball AG gegen eine Rückkaufoption mit fünfjähriger Laufzeit zu versilbern. Nachdem der Verein bereits im Jahr 2010 im Rahmen des Neubaus des Leistungszentrums am Riederwald 3,5 Prozent der Anteile an den langjährigen Eintracht-Förderer Wolfgang Steubing verkauft hatte, wurden nun rund 5 Prozent der Anteile für 1,25 Millionen Euro für diese Optionszeit an die BHF-Bank versilbert, die dem Gesellschafterkreis der “Freunde der Eintracht“ angehört, der wiederum seit Dezember 2006 rund 28,5% an der AG hält. 13,5 Millionen Euro Verbindlichkeiten, dazu wohl rund 2,5 Millionen Euro an Steuerschulden aus Vorjahren - gegen die der Verein vor dem Bundesfinanzhof vorzugehen gedenkt, sofern mangels Revisionsgrund überhaupt eine Klage zugelassen wird - sowie ein Jahresverlust von TEUR 938 zum 30.06.2013 (30.06.12: TEUR 2.878) drücken die Vereinsfinanzen. Doch beim Ausblick auf die Zukunft sitzt die rosarote Brille nicht nur beim neuen Schatzmeister fest auf der Nase: “Wenn alles planmäßig verläuft, werden wir bis 2018 die verkauften 156.250 Aktien wieder in unserem Besitz und die Verbindlichkeiten zurückgeführt haben.“ Na dann ist ja alles gut, wie auch der Verein von einer “harmonisch verlaufenden Versammlung spricht.“ Nur der ehemalige Aufsichtsratschef der AG, Herbert Becker, kann bei soviel Selbstzufriedenheit nicht an sich halten und legt nicht nur bei der Versammlung, sondern auch im Boulevard mit Zornesadern los. So fordert er, dass der Verwaltungsrat stärker eingebunden wird, die Gründe für die Schieflage offen gelegt werden und dass der Präsident in der täglichen Arbeit mehr Präsenz zeigt: “Weniger Halligalli, weniger großes Kino.“ Der zeigt sich von den harschen Worten allerdings wenig beeindruckt und unterstellt Becker rein persönliche Gründe für seinen Ausbruch. So ist für eine Fortsetzung der Auseinandersetzung wohl gesorgt …(tr)
Bericht und Fotos von www.eintracht.de: Eintracht gewinnt Test gegen Wisla Krakau Im Rahmen der Vorbereitung auf die Rückrunde hat die Frankfurter Eintracht am heutigen Sonntagnachmittag ein weiteres Testspiel bestritten. Nach einem Doppelpack von Meier (15. und 34., FE) hieß es am Ende 2:0 (2:0) für die SGE. Das Spiel gegen Wisla Krakau, einen Fußballverein, der in Polens höchster Liga, der Ekstraklasa, spielt, fand ohne Zuschauer in der Commerzbank-Arena statt. Anpfiff war um 15.00 Uhr. Für die hoch überlegene Eintracht, die im ersten Durchgang keinen Torschuss der Gäste zuließ, liefen folgende Spieler auf: Trapp – Jung (68. Weis), Russ, Zambrano, Djakpa – Schwegler (46. Madlung), Rode (68. Lanig) – Aigner (68. Schröck), Meier (68. Kadlec), Inui (68. Barnetta) – Rosenthal (68. Joselu). Die Tore der Partie wurden beide von Meier erzielt, der am vergangenen Freitag seinen 31. Geburtstag feierte. Das 1:0 fiel nach einer Flanke von Djakpa. "Alexander, der Große" lauerte in der Mitte und hämmerte den Ball dank seiner großartigen Schusstechnik zur Führung in die Maschen (15.). Das 2:0 erzielte Meier per Strafstoß, nachdem Aigner im gegnerischen 16-Meter-Raum gefoult wurde (34.).
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