Eintracht Frankfurt -
Schachtar Donezk |
Freundschaftsspiel 2013/2014
0:1 (0:1)
Termin: 16.01.2014 in Abu Dhabi
Zuschauer: 50
Schiedsrichter: Ali Salem (Vereinigte Arabische Emirate)
Tore: 0:1 Texeira (44.)
Eintracht Frankfurt |
Schachtar Donezk |
1. Halbzeit
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1. Halbzeit
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2. Halbzeit |
2. Halbzeit
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Trainer | Trainer
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Zumindest wieder was gelernt Die Lehren aus der Sommer-Vorbereitung “Im Sommer war es meinen Erfahrungen nach sehr wenig", erklärt Jan Rosenthal, als er auf die harte Rückrunden-Vorbereitung in Abu Dhabi angesprochen wird und auch Pirmin Schwegler bestätigt: “Wir haben in der kurzen Zeit jetzt fast mehr gemacht als im Sommer in mehreren Wochen.“ Rumms, das hat gesessen, doch für ein mediales Fass taugt die leise Kritik an der Saisonvorbereitung nicht, denn auch Armin Veh meldet sich kurz darauf selbstkritisch zu Wort: “Ich will nicht sagen, dass wir zu wenig gemacht haben, in manchen Bereichen war es sogar mehr. Aber wir haben im Sommer im Kraft- und Ausdauerbereich nicht optimal gearbeitet und sind daher wohl nicht optimal durch die Hinrunde gekommen.“ Denn die vielen “unglücklichen“ Punktverluste resultierten nicht – wie noch vor Wochen immer wieder betont - nur aus einer Kombination von Pech, Verletzungen und dem Reisestress: “Wir sind nicht so gut durch die vielen Spiele gekommen. Ich glaube nicht mehr an Zufall, wenn man siebenmal in den letzten Minuten Gegentore bekommt. Vielleicht hätten wir die Europa League besser verkraftet, wenn wir im Sommer im Kraft- und Ausdauerbereich ein bisschen mehr gemacht hätten." Daher entschied er sich während der Weihnachtspause, mit Günter Kern einen Konditions- und Krafttrainer für das Trainingslager zu engagieren, der den Spielern in den letzten Tagen den Schweiß auf die Stirn und so manchen Fluch auf die Lippen gebracht hat. Die Rückrunden-Elf nimmt Konturen an Mit dem Erfolg, dass die Spieler teilweise über “schwere Beine“ klagen, aber, so Pirmin Schwegler: “Letztlich werden wir davon profitieren. Wir tanken Kraft für die Rückrunde, das ist in Ordnung.“ Doch kurz vor dem Rückflug gilt es noch einmal nach einem harten Vormittagstraining, den inneren Schweinehund zu überwinden, denn das zweite Testspiel gegen den ukrainischen Dauermeister der letzten vier Jahre steht auf dem Programm. Neben Celozzi, der bereits am Meniskus operiert wurde und Oczipka, der aufgrund einer hartnäckigen Achillessehnenreizung die Vorbereitung verpasst hat, fällt heute auch Inui aus, der sich bei einem Trainingszweikampf mit Flum eine leichte Bänderdehnung zugezogen hat. So wird Rosenthal für den Japaner auf der linken Außenbahn beginnen, denn der Trainer will bereits die geplante Startelf für den Rückrundenstart testen. Allerdings nur in der ersten Halbzeit, betont er: “Eigentlich wollte ich sie weitgehend durchspielen lassen, doch ich habe es mir anders überlegt, weil die Jungs doch ziemlich müde waren.“ So beginnen vor Kevin Trapp Zambrano und Russ in der Innenverteidigung, der Anderson wohl zunächst aus der ersten Elf verdrängt hat. Keine Überraschung ist, dass Schwegler und Rode vor der Abwehr, Meier im zentralen Mittelfeld und Aigner auf der rechten Außenbahn beginnen werden. Wohl aber, dass Joselu den Vorzug als alleinige Sturmspitze erhalten wird: “Er ist präsenter als Anfang der Saison. Diese Phase hat Kadlec noch nicht durchlaufen. Er muss sich nun durchbeißen, lernen körperbetonter zu spielen.“ Die nächsten Hotelgäste geben sich zum Test die Ehre Fast die Klinke in die Hand geben sich die Frankfurter und der Tross aus der ostukrainischen Industrie- und Bergbaustadt Donezk, der in den Jahren 2010 bis 2013 ukrainischer Meister wurde und auch zum Ende der Hinrunde wieder Tabellenführer ist. Kaum zur Vorbereitung auf die erst am 1 März beginnende Rückrunde angereist, werden die mit elf Brasilianern besetzten “Bergmänner“ von Trainer Mircea Lucescu sogleich ihr ersten Testspiel gegen die Frankfurter absolvieren. Vielleicht sogar in weiser Voraussicht auf das Endspiel in Turin? Schließlich ist Schachtjor in der Champions League unter anderem gegen Bayer Leverkusen ausgeschieden und spielt nun ebenso wie die Eintracht in der Europa League. Doch zunächst hat der seit 2010 bei der Eintracht tätige Materialwart Igor Simonov einige Hände bei den neuen Hotelgästen zu schütteln. Denn der Ukrainer spielte jahrelang bei Schachtjor als Verteidiger und hatte es im Herbst 1980 mit “Disko-Ronnie“ Borchers zu tun, als die Eintracht in der ersten Runde des UEFA-Cups gegen die Ukrainer weiter kam (Hinspiel 0:1, Rückspiel 3:0 für die Eintracht). Diesmal ist das Ganze ein klein wenig familiärer, denn nicht im benachbarten Al-Nahyan-Stadion, sondern auf dem Trainingsplatz neben dem Mannschaftshotel findet die Begegnung statt. Ebenso wie Armin Veh will auch Trainer Micea Lucescu in jeder Halbzeit mit zwei verschiedenen Mannschaften spielen, so dass er im ersten Abschnitt nur Torhüter Pyatov, Srna, Rakitsky und Alex Teixeira aus der vermeintlichen Stammelf auflaufen lässt. Aber auch die restlichen Mannen haben genug Qualität und sind zudem frischer als die vom harten Konditionsprogramm der letzten Tage sichtlich geschlauchten Frankfurter. So hat Meier zwar die erste kleine Möglichkeit mit einem Kopfball, doch danach drängt Donezk die Hessen mit direkten Spielzügen nur allzu oft in die eigene Hälfte. Oder sie machen sich das Leben mit manch unkonzentriertem Pass selbst schwer. So wird in der 13. Minute ein Angriff der Frankfurter abgefangen und Darijo Srna schickt Ferreyra mit einem hohen Ball über die aufgerückte Frankfurter Abwehr auf die Reise. Aber Trapp ist schnell draußen und kann klären, während der 30-jährige Brasilianer wegen seines Einsatzes gegen den Frankfurter Torhüter die gelbe Karte kassiert. Donezk macht sofort mit einem Angriff über die linke Seite weiter. Schnell und direkt spielen sie, aber diesmal ist Russ zur Stelle und kann am Fünfer für seinen Torhüter klären. Vier Minuten später zeigt sich endlich auch einmal die Eintracht halbwegs gefährlich, nachdem Rode am Mittelkreis einen Angriff der Bergmänner abfangen kann. Rosenthal kommt im Halbfeld an den Ball, legt ihn sich nach ein paar Schritten vor, setzt seinen Schuss aus gut 20 Metern aber knapp neben den rechten Pfosten (18.). Ansonsten bleibt es in den kommenden Minuten dabei. Schachtjor spielt schneller und direkter, aber die Frankfurter können ihren Kasten mit viel Einsatz und einigen hitzigen Zweikämpfen bislang sauber halten. Nachdem Dentinho sich an Zambrano rächt und dafür ebenfalls Gelb kassiert, muss Sekunden später erneut Russ resolut dazwischen gehen, als Wellington Nem sich die Kugel an der Strafraumgrenze sich zurecht legen will. Srna führt den fälligen Freistoß aus, den der 31-jährige Kroate fast aus dem Stand aus 17 Metern ans rechte Lattenkreuz nagelt (32.).
Kurz darauf zeigt sich die Eintracht mal wieder im Vorwärtsgang, diesmal über Meier, von dem bislang nicht allzu viel zu sehen ist. Sein Pass erreicht Rosenthal, der die Kugel aber über die Latte setzt (38.). Mehr Schüsse gibt es leider nicht zu bestaunen, denn Donezk agiert weiter sehr resolut in der Abwehr, während die Frankfurter Offensivabteilung sichtlich mit ihren “schweren Beinen“ zu kämpfen hat. Schnell spielen dafür jetzt die Ukrainer, diesmal erreicht ein langer Ball aus der eigenen Hälfte Alex Teixeira, der mit einer schnellen Drehung Rode und Schwegler versetzt und Richtung Strafraum rennt. Auch Zambrano hat das Nachsehen als der 24-jährige Brasilianer auf halblinks in den Sechzehner geht, Kevin Trapp ausspielt und die Kugel zum verdienten 1:0 für Schachtjor in die Maschen legt (42.). Damit geht es in die Pause, in der Armin Veh neidlos anerkennt: “Der Gegner war frischer, die können schon kicken. Aber das ist ja kein Wunder, bei denen spielt keiner, der weniger als fünf oder zehn Millionen Euro gekostet hat.“ Nun beginnt das große Wechselspiel, bei der Eintracht kommt eine komplett neue Mannschaft, in der unter anderem jetzt die Neuzugänge Madlung und Weis sowie die ins “zweite Glied“ gerutschten Kadlec, Anderson, Barnetta und Flum aufspielen. Bei Schachtjor kommen unterdessen mit Luiz Adriano, Douglas Costa und Taison drei der bislang geschonten brasilianischen Stars auf den Platz. Und kaum geht es los, da verspringt Anderson auch schon der Ball im Halbfeld nach einer wenig geschickten Rückgabe eines Mitspielers, so dass Eduardo dazwischen spritzt und in den Strafraum läuft. Immerhin setzt der Brasilianer beherzt nach und nimmt seinem 30-jährigen Landsmann den Schwung, so dass Wiedwald sich erfolgreich entgegen schmeißen kann. Das Leder trudelt Richtung Elfmeterpunkt, wo Adriano es nicht richtig trifft, so dass Madlung die Situation bereinigen kann (46.).
Nun ist voller Einsatz vonnöten und nachdem Kempf den nächsten Angriff blocken kann, kontert die Eintracht über Kadlec und Lakic, der jedoch erfolgreich bei der Ballannahme gestört wird. Auf der anderen Seite bricht dafür Tyson auf der linken Seite durch und flankt zu Eduardo, doch wieder ist Wiedwald zur Stelle und pariert (59.). Vier Minuten später zeigt sich auch Barnetta einmal vor dem Sechzehner, doch sein Schuss aus der zweiten Reihe segelt knapp über den Kasten von Torhüter Kanibolotsky, so dass der Schweizer um Nachsicht bitten muss: “Wir waren alle ein bisschen müde. Dafür war es ganz ordentlich gegen einen starken Gegner. Es war klar, dass wir kein Offensivfeuerwerk abbrennen würden. Dafür haben wir gut dagegen gehalten.“ In der Tat, nicht nur Wiedwald macht einen guten Job, auch mit Alexander Madlung ist Armin Veh sichtlich zufrieden: "Er vermittelt einen richtig guten Eindruck, macht viel mit Routine und man sieht, wie erfahren er ist. Außerdem ist Madlung einer, der immer beißt. Tobias Weis braucht hingegen noch ein bisschen, aber ich habe schon den Eindruck, dass ich ihn auch bringen kann." Unterdessen pariert Wiedwald eine abgefälschte Direktabnahme von Eduardo und muss nach einer Flanke von Ismaily Kopf und Kragen riskieren, um vor Taison zu klären (80.). Kurz darauf muss Anderson mit Adduktorenproblemen vom Platz, so dass jetzt Waldschmidt für ihn spielt (84.). Doch im Angriffsspiel einbringen kann er sich nicht mehr und nachdem der Frankfurter Torhüter einen Schuss von Luiz Adriano pariert, war es das. Knapp verloren, aber Armin Veh ist dennoch mit den Leistungen seiner Mannschaft zufrieden: “Es war ein richtig guter Test gegen eine richtig gute Mannschaft. Wir haben uns gut bewegt und waren diszipliniert. Und ich bin froh, dass sich keiner ernsthaft verletzt hat.“ Bereits am späten Abend geht es für die Eintracht auf die Reise zurück nach Frankfurt, wo am Sonntag die Generalprobe für den Rückrundenstart auf dem Programm steht. Gegen Wisla Krakau, den Tabellendritten der ersten polnischen Liga unter Ausschluss der Öffentlichkeit. (tr)
Bericht und Fotos von www.eintracht.de: Test gegen Donetsk endet 0:1 Am Donnerstag, 16. Januar (13 Uhr MEZ) spielte die Eintracht zum Abschluss des Trainingslagers in Abu Dhabi gegen Champions League-Teilnehmer Shakhtar Donetsk. Das Testspiel endete aus Sicht der Eintracht 0:1 (0:1). Ursprünglich sollte das Spiel im Al Nahyan Stadium in Abu Dhabi stattfinden. Kurzfristig musste jedoch der Austragungsort auf den Trainingsplatz des Emirates-Hotels verlegt werden. Der spielstarke ukrainische Meister, in deren Kader 11(!) Brasilianer stehen, konnte in der 14. Minute durch Alex Texeira mit 1:0 in Führung gehen. Zur Halbzeit wurde das Team von Armin Veh dann komplett ausgetauscht. Leider gelang es den Adlern in der zweiten Halbzeit nicht mehr den Ausgleich in einem insgesamt munteren und intensiven Testspiel zu erzielen. Chef-Trainer Armin Veh nach dem Spiel: "Ich bin insgesamt sehr zufrieden mit dem Testspiel gegen einen starken Gegner. Es war ein tolles Trainingslager mit 2 guten Testspielen."
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