Eintracht Frankfurt - TSG Hoffenheim

Bundesliga 2013/2014 - 15. Spieltag

1:2 (0:0)

Termin: 07.12.2013, 15:30 Uhr
Zuschauer: 41.300
Schiedsrichter: Peter Sippel (München)
Tore: 0:1 Sven Schipplock (46.), 1:1 Joselu (48.), 1:2 Roberto Firmino (51.)

 

 

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Eintracht Frankfurt
TSG Hoffenheim

 


  • Jens Grahl
  • Andreas Beck
  • Jannik Vestergaard
  • Niklas Süle
  • Jeremy Toljan
  • Eugen Polanski
  • Sebastian Rudy
  • Kevin Volland
  • Roberto Firmino
  • Kai Herdling
  • Sven Schipplock

 

Wechsel
Wechsel
  • Anthony Modeste für Sven Schipplock (69.)
  • Fabian Johnson für Kai Herdling (73.)
  • Sejad Salihovic für Kevin Volland (79.)
Trainer Trainer
  • Markus Gisdol

 

 

Au Backe, wir sind mittendrin statt nur dabei …

“Normalerweise wird das ein Spiel für die Zuschauer, beide Mannschaften sind offensiv ausgerichtet“, erklärt Armin Veh vor dem siebten Saisonheimspiel gegen den Tabellennachbarn aus dem Heidelberger Hinterland. Doch was ist schon normal? Die seit neun Spieltagen sieglose Eintracht wartet noch immer auf den ersten Heimsieg in dieser Spielzeit, während die Kicker aus dem ehemaligen “Dollen Dorf“ zwar ebenso viele Tore wie die Bayern geschossen haben, aber mit 34 Gegentoren die Schießbude der Liga sind. All dies gilt es ebenso auszublenden wie die insgesamt schwache Leistung in Hannover, betont der Trainer: “Wir haben eine neue Chance, ein Spiel zu gewinnen, so muss man das sehen. Und nicht immer daran denken, wie schwer im Moment alles ist. Wir haben zu Hause gar nicht so schlecht gespielt und sind mit unserem Publikum im Rücken eine gute Mannschaft.“ Ausgeblendet werden die Gelbrot-Sperre von Lanig und die noch immer lange Verletztenliste, von der immerhin Anderson gestrichen werden kann, der wieder die Innenverteidigung mit Zambrano bildet. So rutscht Flum ins Mittelfeld, wo er die Position von Barnetta einnehmen wird. Im Sturm soll Joselu, der dreifache Torschütze aus dem Pokalspiel vom Mittwoch, seinem Verleiher zeigen, wie das mit Toren geht, während Kadlec auf die rechte Außenbahn rückt und Inui wieder auf links spielt.

Im Pokal sorgten sie für Furore, als sie am Dienstag auf Schalke gewannen, aber in der Liga holpert es heftig, wie auch TSG-Trainer Markus Gisdol nach dem 4:4 gegen Bremen knurrend einräumt: "Wenn wir sieben Tore schießen, bekommen wir auch sieben. Wir schaffen es einfach nicht, ein normales Spiel abzuliefern. Das geht einem total auf den Sack." Nur ein Sieg aus den letzten neun Spielen und Rang 14 mit 14 Punkten, das ist die Quittung für die flatterhafte Spielweise der Kraichgauer. Da der 44-jährige Trainer allerdings mit der Leistung im Pokal zufrieden war, vertraut er eben der Anfangself, die Gelsenkirchen 3:1 besiegte. So kommt der bisherige Ersatztorhüter Jens Grahl zu seinem ersten Bundesligaeinsatz, während Stammkeeper Casteels zusammen mit Salihovic, Abraham und Modeste auf der Ersatzbank schmollen darf. Denn im Sturm setzt der Trainer auf Sven Schipplock vor der offensiven Dreierreihe mit Herdling, Firmino und Volland.

Von der versprochenen offensiven Ausrichtung ist von Beginn an wenig zu sehen, vielmehr bestimmen verbissene Zweikämpfe und eine Vielzahl von Fouls das Geschehen. Ärgerlich, denn Schiedsrichter Sippel gestikuliert zwar hektisch, aber zu einer Karte kann er sich in der Anfangsphase nicht durchringen, so dass das Hacken munter weiter geht. Dabei wäre dies gar nicht nötig, denn der Eintracht gelingt sowieso kaum etwas. Querpässe und Stockfehler prägen die Offensivbemühungen der Gastgeber, denen das aggressive und frühzeitige Pressing der Gäste so gar nicht behagt. Hoffenheim hingegen denkt gar nicht daran, das Spiel zu machen. Sie lauern auf die absehbaren Ballverluste der Eintracht, um mit direkten Kombinationen schnell nach vorne zu kommen, was allerdings zumeist an der bislang meist ordentlich stehenden Frankfurter Abwehr oder eigenen Ungenauigkeiten beim entscheidenden Pass scheitert.


Inui

So dauert es bis zur 24. Spielminute, bis Flum sich dank eines schnellen Hakens auf der linken Seite gegen Volland durchsetzt und nach Doppelpass mit Inui neben dem linken Fünfereck einen scharfen Pass in die Mitte spielt. Joselu und Kadlec rauschen heran, verpassen aber beide die Kugel um einen Schritt, so dass sie zur Ecke geblockt werden kann. Die wird zwar geklärt, doch im Halbfeld kommt Jung an den Ball und schlenzt ihn gefühlvoll an den rechten Strafraumrand, wo Inui direkt in die Mitte weiterleitet. Joselu nimmt den Aufsetzer am rechten Fünfereck direkt, aber Torhüter Grahl kann den Schuss mit einer Blitzreaktion um den linken Pfosten lenken (25.). Na also, aber so schnell wie sich das Strohfeuer entzündet, so schnell ist es erloschen. Flum besinnt sich wieder auf Quergeschiebe oder Pässe ins Nichts, Inui auf seine Sinnlos-Dribbeleien und Rode sucht ebenso wie Schwegler verzweifelt nach Übersicht, Ideen und Anspielpartnern. Die Frankfurter sind in Bewegung, sie kämpfen, wirken dabei aber eher wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen. Dafür wacht nun Schiedsrichter Sippel auf und gibt erst Flum und kurz darauf Schwegler zwar zu Recht die gelbe Karte, übersieht dabei aber geflissentlich, dass Schipplock beispielsweise diese sich mit seinen rüden Attacken ebenfalls erbettelt. Der Rest ist Sprachlosigkeit, die grausame erste Halbzeit rumpelt sich torlos in die Pause.


Joselu

Der zweite Abschnitt beginnt mit einem ersten Angriffsversuch der Eintracht über die linke Seite, wo Rode zu Joselu vor den Strafraum passt. Der verliert den Ball viel zu leicht und plötzlich wird es in der Mitte mit Polanski schnell. Schipplock behauptet sich am Mittelkreis gegen den weit vorgerückten Zambrano und legt quer auf Firmino, der sofort durch die breite Gasse zwischen dem Peruaner und Rode nach halblinks spielt. Schipplock startet reaktionsschnell, während die beiden Frankfurter dem 25-Jährigen hinterher hetzen und von Jung oder Anderson nichts zu sehen ist. Schipplock freut es, aus 13 Metern schiebt er den Ball an Kevin Trapp vorbei ins lange rechte Eck zur 1:0-Führung (46.). Unglaublich, aber immerhin reagieren die Gastgeber und drängen sofort über die rechte Seite nach vorne. Ein Querpass von Inui wird zur Ecke geklärt, die der Japaner sogleich selbst ausführt. Wieder geklärt, doch Rode kann das Leder am rechten Eckfähnchen im Zweikampf mit Toljan behaupten und zurück auf Inui legen, der sich mit einem flachen Direktpass in die rechte Strafraumhälfte versucht. Der Ball trudelt ins Toraus, denken sich die Gäste, während Kadlec beherzt hinterher hetzt und das Runde im Grätschen wohl gerade noch auf der Grundlinie erwischt und an Torhüter Grahl vorbei zurück bugsiert. Joselu reagiert schneller als sein Bewacher Vestergaard und drückt das Runde aus vier Metern zum 1:1 ins Eckige (48.).

Jetzt nachlegen, der Treffer muss doch neuen Mut geben. Ein Angriff von Hopps Elf wird abgefangen und sofort geht es auf die andere Seite. Alle Schwarz-Roten rücken auf, als Rode den Angriff von links nach rechts verlagert und die folgende Flanke von Jung in der Strafraummitte geklärt wird. Viel zu langsam reagieren die Frankfurter, als Beck die Kugel flach Richtung Mittelkreis spielt. Da kann sie Schipplock völlig freistehend annehmen und für Volland ablegen, um selbst Richtung Strafraum zu starten. Statt beherzt zur Sache zu gehen, grübelt Flum, was er nun machen soll, während Anderson wieder die Übersicht verliert und auch der Rest der sogenannten Abwehr nur hinterher rennt. So kann Volland den Ball in aller Seelenruhe zum vielleicht 1-2 Zentimeter im Abseits stehenden Schipplock am rechten Strafraumeck passen, der ihn direkt in die Mitte spielt, wo Firmino einen Schritt schneller ist als Jung und die Kugel aus zehn Metern zur erneuten Führung in die Maschen schiebt (51.). “So darf man sich nicht verhalten. Uns fehlt die Klugheit, die Abgeklärtheit und das Selbstverständnis“, ärgert sich Armin Veh über die Raumaufteilung seiner Mannschaft.

Erneut versucht die Eintracht zu antworten, wieder greifen sie über die rechte Seite an, diesmal mit Schwegler und Joselu, der einen flachen Pass in den Strafraum spielt. Kadlec verpasst, aber Inui ist zur Stelle und haut die Kugel in die Maschen. Ein kurzer Blick auf die rechte Außenbahn lässt den kurzen Jubel allerdings verstummen, der Linienrichter hat richtigerweise die Fahne gehoben (53.). Was für ein Spektakel in den letzten Minuten, das sich jetzt schon wieder verabschiedet. Die Dorfkicker finden ihre Ordnung im Mittelfeld, während die Verunsicherung bei den Frankfurtern minütlich zuzunehmen scheint. Selbst Zambrano wirkt wie von Sinnen, als er einen Ball an der linken Außenbahn zu kontrollieren versucht, aber von Schipplock einfach überlaufen wird. Der Stürmer rennt in den Strafraum und legt zurück auf Firmino, der zwar über die Kugel säbelt, aber Volland reagiert viel schneller als Anderson und drischt sie aus elf Metern gegen den linken Pfosten (59.). “Er wusste gar nicht, wo er hinlaufen sollte“, deckelt der Trainer seinen zuletzt verletzten Innenverteidiger sanft.


Rosenthal

Au Backe, sie bringen kaum noch etwas zustande, während die Elf von Hopps Gnaden immer ungenierter die scheunentorgroßen Lücken für Gegenstöße nutzt, dabei aber zum Glück überaus fahrig agiert. Unruhe macht sich auf den Rängen breit, erste Pfiffe ertönen und der Trainer muss eingestehen: “Die Leichtigkeit ist weg, wir spielen nicht mehr gut, wir spielen ziemlich ängstlich. Wir sind nicht in der Lage, eine Mannschaft auszuspielen.“ So sieht es aus, immerhin probieren sich Jung und Kadlec mal mit Schüssen aus der Distanz, doch gefährlich geht anders. Armin Veh reagiert relativ spät auf das triste Treiben und bringt Rosenthal für Inui, während bei Hoffenheim erst Modeste für Schipplock und dann Johnson für Herdling kommt (73.). Dafür probieren es die Gastgeber mit der Brechstange. Das sieht nicht gut aus, aber immerhin prüft Kadlec mit einem Schuss vom rechten Strafraumeck den Torhüter und bei der folgenden Ecke klärt Rudy einen Kopfstoß von Rosenthal am langen Pfosten vor dem heran grätschenden Joselu (74.). Fünf Minuten später kommt gar die erste gelungene Flanke von Oczipka an den Elfmeterpunkt, doch der Kopfballhammer von Rode geht, wie kann es anders sein, knapp über die Latte.

Sie drücken, aber von Ordnung kann keine Rede sein, immer wieder stößt Hoffenheim in die Lücken, spielt die Konter aber miserabel aus. Diesmal ist es der kurz zuvor für Volland eingewechselte Salihovic, der Johnson mit einem Steilpass losschickt. Der US-Nationalspieler düpiert Zambrano zwar geschickt, zieht aber glücklicherweise vom linken Strafraumeck ungeschickt ab, anstatt einfach quer auf den mitlaufenden Modeste zu passen (83.). Frust macht sich breit bei den Frankfurtern. So revanchiert sich Rode nach einen Pressschlag von Polanski sogleich mit einer Grätsche von hinten und hat Glück, nur die gelbe Karte zu sehen. Dennoch reagiert der Trainer sogleich und bringt Lakic für den angeschlagen wirkenden 23-Jährigen (85.). Kaum ist er drin, da verstolpert der Stürmer prompt den ersten Ball am Mittelkreis, der Hopps Elf perfekt mit drei Mann kontern lässt. Rudy passt kurz vor dem Sechzehner zu Firmino am linken Strafraumeck, der alle Zeit hätte, quer auf den freistehenden Modeste zu spielen. Doch der Querpass misslingt und Anderson klärt (86.). Nun wechselt Armin Veh tatsächlich noch einmal und bringt Schröck für Kadlec, was allerdings wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff nichts mehr bringt. Denn nachdem Modeste bei einem schnellen Gegenstoß an Trapp scheitert und Salihovic seinen Distanzschuss über die Querstange nagelt, war es das.

Wieder kein Sieg, seit nunmehr neun Monaten im eigenen Stadion und seit zehn Spieltagen in der aktuellen Saison. Entsetzen und betretenes Schweigen mischt sich mit Pfiffen für die Mannschaft, die auf halben Weg Richtung Nordwestkurve umdreht und sich dann doch lieber in die Kabine begibt, während Kapitän Schwegler fassungslos auf der Ersatzbank sitzen bleibt. Immerhin bleiben sie mit elf Punkten weiter auf Rang 15, da auch Freiburg zuhause verloren hat und Nürnberg nur einen Punkt gegen Mainz holte.(tr)


Stimmen zum Spiel

Armin Veh: “In der ersten Halbzeit haben wir nichts zugelassen aber waren auch nicht in der Lage, unser Spiel aufzubauen und unsere Chancen zu nutzen. In der zweiten Halbzeit wollten wir nicht in Konter laufen, genau das ist aber passiert. Nach dem ersten Gegentreffer sind wir direkt zurückgekommen, kriegen dann aber das 1:2, bei dem wir uns miserabel verhalten. Wir haben einfach schlecht gespielt, wir hatten keine Ordnung im Spiel und haben dem Gegner viel zu viele Räume gelassen. Was wir können und was wir spielen – das ist ein riesiger Unterschied. Den Spielern kann man keine Sekunde den Willen absprechen, aber die Klugheit und die Leichtigkeit fehlten einfach.“

Heribert Bruchhagen: “Die Sorge ist bei allen - den Spielern, dem Vorstand und den Fans - groß. Wir sind mitten im Abstiegskampf. Der Unterschied zu 2011 ist, dass wir damals viel zu spät erkannt haben, wie prekär die Lage ist. Es muss unser Ziel sein, die Spieler formstark und gesund zu kriegen.“

Axel Hellmann, Finanzvorstand: "Wir waren gegen Hoffenheim mehr mit uns als mit dem Gegner beschäftigt. Diese Verunsicherung muss raus aus den Klamotten. Ein schnelles Konzept gibt es dafür nicht, wir müssen die Stellschrauben finden. Aber wir haben einen Trumpf und eine große Stärke und das ist die Ruhe. Die Winterpause ist die einzige Chance, uns neu zu justieren.“
Kevin Trapp: “Es ist jedes Wochenende dasselbe. Wir kämpfen, aber die Ergebnisse fehlen, das ist einfach Fakt. Uns kann keiner erzählen, dass wir nicht alles dafür tun, damit wir so ein Scheißspiel auch mal gewinnen."

 

 


 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:

Eintracht unterliegt Hoffenheim

Die Eintracht bleibt auch im zehnten Bundesligaspiel in Folge sieglos. Gegen die TSG Hoffenheim kassierte man vor heimischen Publikum eine bittere 1:2 (0:0)-Niederlage. Die Tore erzielten Joselu (48.) für die SGE sowie Schipplock (46.) und Firmino (51.) für die Gäste.

Eintracht-Trainer Armin Veh veränderte seine Startelf im Vergleich zum 4:2-Erfolg im DFB-Pokal-Achtelfinale vor drei Tagen gegen Sandhausen auf einer Position: Bamba Anderson kehrte nach auskurierten Oberschenkelproblemen in die Innenverteidigung zurück, dafür bekam Tranquillo Barnetta nach vielen Spielen in den letzten Wochen eine Pause. Johannes Flum, der Anderson zuletzt in der Abwehr vertrat, rückte für Barnetta auf die Spielmacherposition hinter Sturmspitze Joselu. Vaclav Kadlec (rechts) und Takashi Inui (links) bildeten dazu die offensiven Außenpositionen.

Die 41 300 Zuschauer in der Commerzbank Arena sahen einen sehr zerfahrenen und hektischen Beginn von beiden Mannschaften, der von vielen Nickligkeiten und kleinen Fouls im Mittelfeld geprägt war. Die ersten Abschlüsse von Inui (7.) für die SGE und Sven Schipplock auf Seiten der Hoffenheimer (16.) sind eigentlich kaum erwähnenswert. Die Gäste waren insgesamt die leicht überlegene Mannschaft, die sich ein bisschen besser und gefälliger nach vorne kombinieren konnte. Der gastgebenden Eintracht gelang in den ersten 20 Minuten bei eigenem Ballbesitz so gut wie nichts, Fehlpässe und Ballverluste allenthalben prägten das Bild.

Zerfahrenes Spiel ohne Chancen

Nach 25 Minuten bekamen die Adlerträger für eine kurze Phase mehr Zugriff auf ihre Offensivaktionen: Zweimal setzte der emsige Inui seine Mitspieler schön in Szene, beide Male jedoch kam in der Mitte kein SGE-Akteur entscheidend zum Abschluss (24., 25.). So blieben echte Torchancen und spielerischer Glanz weiter Mangelware – es war ein rein kampfbetontes Duell zweier Teams, die in der Tabelle unten drin stehen. Die TSG blieb über die gesamte erste Spielhälfte feldüberlegen und wirkte zumindest etwas zielstrebiger in ihren Aktionen.

Nur 5 Torschüsse, dafür aber 28 Fouls in der ersten Halbzeit sprechen eine klare Sprache: die Zuschauer im kalten Frankfurter Stadtwald sahen Abstiegskampf pur und ein insgesamt gerechtes 0:0 zur Pause.

Zur zweiten Halbzeit gab es keine personellen Wechsel auf beiden Seiten, aber das Bild auf dem Rasen änderte sich gewaltig – möglich gemacht durch einen frühen Treffer der Gäste: Die SGE war weit aufgerückt als Hoffenheim den Ball gewann und schnell konterte; Firmino bediente Schipplock mit einem gut getimten Steilpass, auf einmal war der Angreifer frei vor Trapp und schob den Ball überlegt aus 13 Metern ins lange rechte Eck ein (46.).

Turbulenter Beginn in Halbzeit zwei – Schipplock, Joselu und Firmino treffen

Die Antwort der Adlerträger ließ nicht lange auf sich warten: Kadlec reagierte bei einem eigentlich misslungenen Pass von Inui blitzschnell, kratzte den Ball von der Torauslinie und bugsierte ihn zu Joselu, der schneller als Vestergaard reagierte und die Kugel zum 1:1 über die Linie drückte (48.). Aber auch die TSG reagierte prompt – zum großen Pech für die SGE: Erneut war das Mittelfeld bei einem Angriff der Gäste urplötzlich verwaist, diesmal schickte Volland Firmino auf die Reise, der aus abseitsverdächtiger Position frei vor Trapp diesen mit einem präszisen Abschluss überwand (51.).

Auf einmal war Leben und Tempo in dieser Bundesligabegegnung, aber die Gäste aus dem Kraichgau präsentierten sich jetzt noch deutlicher als die bessere Mannschaft. Die Eintracht schien tief verunsichert, im Spielaufbau gelang nichts, kaum ein Ball fand den Mitspieler. Großes Glück hatten die Gastgeber, als Volland mit einer Direktabnahme völlig freistehend nur den Pfosten traf (59.). Die verkrampft wirkende SGE ihrerseits mühte sich, kam gegen gut organisierte Hoffenheimer aber lange kaum nennenswert zum Abschluss. Zunächst waren nur Distanzschüsse von Kadlec (56.), Jung (65.) und Oczipka (68.) zu verzeichnen.

Eintracht verpasst den Ausgleich in der Schlussphase

In der Schlussphase warfen die Veh-Schützlinge dann alles nach vorne – und kamen endlich zu guten Möglichkeiten in Serie: Erst fand Kadlec mit einem Schuss aus spitzem Winkel in TSG-Keeper Grahl seinen Meister (74.), dann klärte Rudy einen wuchtigen Kopfball des eingewechselten Jan Rosenthal vor der Linie (74.). Kurz darauf verfehlten Joselu (76.), erneut Rosenthal (79.) und Schwegler (80.) das Gehäuse mit ihren Versuchen nur knapp. Bei einem der wenigen Konter der Hoffenheimer zielte Johnson frei vor Trapp knapp neben das Tor (83.). Kurz darauf verpasste auch Modeste gegen den stark reagierenden Frankfurter Keeper die mögliche Entscheidung (88.).

Am Ende blieb es bei dem 2:1-Auswärtserfolg der TSG in Frankfurt. Die Eintracht schaffte es in einer sehr umkämpften Partie nicht, die entscheidenden Zweikämpfe gegen giftige Hoffenheimer zu gewinnen und Kapital aus den insgesamt zu wenigen klaren Torchancen zu schlagen. Die Luft im Abstiegskampf wird für die Adlerträger nun richtig dünn. Mit 11 Punkten bleibt man in der Tabelle noch auf Rang 15. Am nächsten Sonntag ist man dann beim Tabellenzweiten aus Leverkusen zu Gast.

 

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