Eintracht Frankfurt - SV Sandhausen

DFB-Pokal 2013/2014 - Achtelfinale

4:2 (1:0)

Termin: 04.12.2013, 20:30 Uhr
Zuschauer: 18.200
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
Tore: 1:0 Joselu (19.), 2:0 Joselu (49., Foulelfmeter), 2:1 Sebastian Rode (64., Eigentor), 2:2 Simon Tüting (66.), 3:2 Václav Kadlec (72.), 4:2 Joselu (90.)

 

 

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Eintracht Frankfurt SV Sandhausen

 


  • Manuel Riemann
  • Julian Schauerte
  • Seyi Olajengbesi
  • Daniel Schulz
  • Timo Achenbach
  • Manuel Stiefler
  • Denis Linsmayer
  • Simon Tüting
  • Marco Thiede
  • Matthias Zimmermann
  • Danny Blum

 

Wechsel
Wechsel
  • Björn Kluft für Marco Thiede (56.)
  • Frank Löning für Manuel Stiefler (66.)
  • Tim Kister für Matthias Zimmermann (84.)
Trainer Trainer
  • Alois Schwartz

 

Rode macht das Pokal-Geknorze spannend

“Zuhause wollen wir eine Runde weiter kommen, notfalls mit ’Geknorze“, gibt sich Pirmin Schwegler kämpferisch und auch Armin Veh schließt sich an: “Wir wollen unbedingt ins Viertelfinale und nehmen die Partie sehr ernst. Aber es gibt in unserer Situation auch nicht den geringsten Anlass, überheblich zu sein. Wir müssen es schaffen, eine Mischung aus Anspannung und Leichtigkeit hinzukriegen.“ Was wohl nach neun sieglosen Spielen in der Liga und dem nach wie vor viel zu großen Eintracht-Lazarett leichter gesagt als getan ist. Auch wenn ‘der Pokal seine eigenen Gesetze hat‘, ein Sieg gegen den Überraschungsachten der Zweiten Liga im eigenen Stadion ist Pflicht und so verzichtet der Trainer auch auf kleinere Experimente bei der Aufstellung, zumal sich aus dem Kreis der Angeschlagenen lediglich Rode zurück meldet. Der anstelle von Lanig neben Schwegler und Barnetta im Mittelfeld beginnen wird. Dazu gesellen sich Inui und Kadlec, der heute wohl über die rechte Seite kommen soll, da Joselu in der Sturmmitte beginnt.

“Unsere Defensive steht gut. Es ist eklig, gegen uns zu spielen.“ Vielversprechende Worte für einen Pokalabend unter der Woche, die der verletzte Florian Hübner - einer der drei Söhne des Eintracht-Managers - von sich gibt. Doch in der Tat, Sandhausen hat mit nur 14 Gegentoren aus 16 Spielen die zweitbeste Abwehr im Unterhaus, was der Mannschaft, die nur durch den Lizenzentzug des MSV Duisburg überhaupt noch zweitklassig spielt, nach zuletzt zwei Siegen Rang acht eingebracht hat. Auch der 1. FC Nürnberg konnte sich von der Ekligkeit überzeugen, denn die Franken verloren in der ersten Pokalrunde gegen den Sportverein aus der 15.000-Einwohner-Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis, den Dietmar Hopp im Jahr 2005 erfolglos mit seinem Spielzeug Hoffenheim fusionieren wollte. “Wir fühlen uns in unserer Außenseiterrolle sehr wohl und fahren nicht chancenlos nach Frankfurt. Meine Mannschaft hat eine Riesen-Moral und im Pokal kann immer alles passieren", meint unterdessen SV-Trainer Alois Schwartz, der als Übungsleiter der Lauterer Nachwuchsmannschaft einst Kevin Trapp unter seinen Fittichen hatte. Doch auch der 46-Jährige hat Verletzungssorgen, denn sein erfolgreichster Stürmer Nicky Adler ist ebenso angeschlagen wie Jovanovic, so dass er im Waldstadion Mittelfeldspieler Danny Blum in die Spitze rücken lässt, der von Zimmermann und Thiede unterstützt werden soll. Ansonsten ist Defensive Trumpf. Mit Tüting, Linsmayer und Stiefler lässt Alois Schwartz gleich drei gelernte “Sechser“ vor der Vierer-Abwehrkette beginnen.

Zuletzt Schalke, Bordeaux und Hannover und nun ein vom Namen her wenig attraktiver Gegner an einem kalten Dezembermittwoch. Kein Wunder, dass nur 18.200 Zuschauer den Weg ins Waldstadion finden, von denen knapp 1300 die Gäste unterstützen. Und die reiben sich überrascht die Augen, denn Sandhausen beginnt mutig und kommt sogleich zu einer kleineren Chance durch Blum, der das Laufduell gegen Zambrano gewinnt, seinen Flachschuss von der rechten Seite aber ein Stück weit neben den linken Pfosten setzt (1.). Auch in den Folgeminuten agiert die Eintracht bedächtig und ist eher auf Spielkontrolle aus, während der Zweitligist mit zwei Viererketten ab der Mittellinie die Räume eng macht und auf Konter lauert. So bestimmen zähe Querkombinationen das Geschehen, eine frühe Führung scheint nicht das Ziel der Eintracht zu sein. Über zehn Minuten dauert es, bis Rodes Schuss aus gut 20 Metern zwar gut einen Meter am Tor vorbei, aber immerhin als erste Chance der Gastgeber gewertet werden kann. So muss Sandhausens Torhüter Riemann für den ersten Aufreger sorgen, als er bei einem Rückpass weit vor dem eigenen Strafraum sich erst mit seinem Abwehrmann Olajengbesi nicht einig wird und dann auch noch ein prima Luftloch schlägt. Joselu spritzt dazwischen, aber bei seinem Heber aus der Drehung agiert er aus fast dreißig Metern zu überhastet, so dass der Ball rechts am verwaisten Tor vorbei springt (12.).


Kadlec

Puh, es ist die erwartet zähe Angelegenheit gegen die eklige Defensive des Zweitligisten, der noch dazu plötzlich einfach in Führung gehen muss. Denn Thiede schnappt sich in der eigenen Hälfte einen Ball von Kadlec, passt kurz zu Blum und sprintet nach vorne. Genau im rechten Moment schickt Blum Thiede steil, der freie Bahn hat und alleine vor Trapp uneigennützig quer auf den mitgelaufenen Stiefler passt. Der schafft es allerdings, elf Meter vor dem leeren Tor bei der Ballannahme über die eigenen Füße zu stolpern, so dass Trapp das Runde in aller Seelenruhe aufnehmen kann (16.). Unglaublich, aber immerhin scheint dieser Konter die Eintracht geweckt zu haben. Es folgen ein tückischer Schuss von Kadlec und kurz darauf ein schöner Pass des aufgerückten Zambrano zu Barnetta vor den Sechzehner, der Kadlec auf halbrechts schön in die Gasse schickt. Der Tscheche spielt die Kugel scharf quer, Inui verpasst und auch Torhüter Riemann kommt nicht ran, dafür aber Joselu, der sie aus vier Metern am langen Pfosten nur noch zum 1:0 einschieben muss (19.).

Prima, eine kurze Drangphase genügt den Gastgebern für die Führung, auf der sie sich prompt ein wenig ausruhen. Sofort ist das Tempo wieder draußen, Ballkontrolle oder besser gesagt endlose Querpassorgien sind Trumpf, während sich Sandhausen nur ganz langsam traut, die defensive Grundhaltung aufzugeben. Immerhin zeigt sich Schauerte mit einem Freistoß kurz vor dem linken Eckfähnchen, den er direkt Richtung kurzen Pfosten abzieht, so dass Trapp fausten muss (27.). Beim direkten Gegenstoß blockt Olajengbesi einen eigentlich harmlosen Schuss von Barnetta unglücklich vor die Füße von Joselu ab. Der zieht direkt ab, zimmert das Leder aber über die Latte (28.). Ansonsten schleppt sich das Spiel gemächlich der Pause entgegen, Blum versucht sich noch zweimal erfolglos mit Distanzschüssen, während sie bei der Eintracht meist erfolgreich den sicheren Querpass üben.

Daher schnell ein Sprung in die zweite Hälfte, in der beide Mannschaften unverändert beginnen und die Eintracht sich mit Inui am Elfmeterpunkt zeigt, der bei einer scharfen Hereingabe von Jung über das Runde säbelt. Sekunden später ist er erneut im Mittelpunkt, als er einen tollen Schlenzer von Schwegler vor dem linken Strafraumeck erläuft und Richtung Tor strebt. Doch von hinten bringt ihn Olajengbesi mit einem kleinen Schubser aus dem Tritt. Spektakulär fällt der Japaner in den Strafraum und Schiedsrichter Denkert erfüllt Inui den Wunsch. Er zeigt auf den Punkt, auch wenn der Zupfer wohl hauchzart vor der ominösen Linie erfolgte. Joselu ist es egal, sicher schiebt er die Kugel zum 2:0 ins rechte Toreck (49.).


Rode nach seinem Eigentor

Das war es wohl, wie schon in der ersten Halbzeit nimmt die Eintracht sofort den Fuß vom Gas und lockt Sandhausen mit vielen Querpässen in der Nähe der Mittellinie. Die versuchen sich zwar mit verstärkter Offensive, wirken dabei aber meist ziemlich hilflos. Lediglich ein Freistoß von Achenbach, den Rode zunächst klärt, sorgt für ein wenig Gefahr, weil Trapp beim Zupacken ein paar Probleme hat (58.). Ansonsten scheint das Spiel jetzt gemütlich dem Ende entgegen zu schlurfen, bis Kevin Trapp in der 64. Minute einen ganz normalen Torabstoß kurz auf Zambrano auf halbrechts ausführt. Der schiebt die Kugel ebenso gemütlich zu Rode in der Strafraummitte, der eigentlich Platz hat, um nach vorne zu passen. “Auf einmal sehe ich von links aus dem Augenwinkel einen vom Gegner, ich habe niemanden rufen hören und will zurückspielen“, erzählt Rode. Doch das geht gründlich in die Hose. Während Trapp neben dem linken Pfosten wartet, spielt Rode die Kugel viel zu scharf Richtung rechtes Toreck, wo sie tatsächlich zum 2:1 im Netz landet. Unglaublich, "dass wir uns momentan schwertun, ist klar. Aber so ein Eigentor habe ich in 24 Trainerjahren noch nicht gesehen. Das passt zu dieser Saison", schüttelt Armin Veh, während der Torschütze vor Scham “am liebsten im Erdboden versunken wäre.“

SV-Trainer Schwartz reagiert sofort und bringt mit Löning für Stiefler eine weitere Offensivkraft, nachdem bereits Kluft für Thiede ins Spiel kam. Sie nutzen die kurze Verunsicherung der Frankfurter, drängen und kommen zu einer Ecke von der rechten Seite, die Flum in der Mitte klärt. Allerdings direkt vor die Füße von Tüting, der das Leder artistisch stoppt, aus halblinker Position abzieht und es so aus 17 Metern ins rechte Toreck zimmert (66.). Entsetzen mach sich breit, das darf doch nicht wahr sein. Armin Veh reagiert sofort und bringt Rosenthal für Barnetta, während die Eintracht versucht, die Schockstarre ab- und den Vorwärtsgang einzulegen. Mit Erfolg, denn vor allem Rode ist nach seinem Fauxpas motiviert bis in die Haarspitzen. Nachdem er einen eigentlich missratenen Pass von Oczipka im Halbfeld erläuft, wird er zwar umgesenst, kann aber den Ball ein paar Zentimeter nach vorne schubsen. Kadlec stürmt heran und zieht aus 19 Metern flach ins linke untere Eck ab. Torhüter Riemann macht sich zwar lang und länger, kann aber nicht verhindern, dass das Leder im Netz landet. Zum erneuten Führung für die Eintracht (72.).

Kollektives Aufatmen im Waldstadion, in dem der Bundesligist jetzt wieder die Spielkontrolle übernimmt und in den letzten zehn Minuten noch einen draufsetzen will. So geht ein Schuss von Oczipka knapp am Tor vorbei, Riemann kann einen schönen Kopfball von Flum parieren und dann ist wieder Joselu an der Reihe. Diesmal schießt er nicht selbst, sondern legt quer auf Inui, der den Ball allerdings vom Elfmeterpunkt aus gegen den linken Pfosten zimmert. So ein Pech, denn diesen Konter hatte der Japaner mit einem tollen Pass selbst eingeleitet (81.). Überhaupt ist Inui wesentlich stärker als zuletzt, schon wieder kommt er zum Schuss, der aber von Schauerte geblockt werden kann (83.). Die Uhr läuft langsam ab und Sandhausen versucht es nun mit dem Mute der Verzweiflung. Aber selbst die ominöse 86. Spielminute bleibt folgenlos, so dass Armin Veh noch einmal Schröck für Inui bringt, um ein paar Sekunden heraus zu holen.


Dreifachtorschütze Joselu

So läuft bereits die Nachspielzeit, nach einem Foul von Kadlec gibt es Freistoß für Sandhausen aus dem rechten Halbfeld. Alle laufen sie in den Frankfurter Strafraum, selbst Torhüter Riemann tummelt sich kurz vor dem Elfmeterpunkt, als Linsmayer das Runde hoch in den Strafraum schaufelt. Doch die Kugel prallt nur gegen das Gesäß von Flum und kann nach vorne geschlagen werden. Wutentbrannt rennt Torhüter Riemann zum Schiedsrichter, weil er wohl ein Handspiel gesehen haben will, während Rode nach vorne läuft. Riemann eilt zurück und lamentiert im Traben noch immer mit dem Unparteiischen, so dass Rode in der eigenen Hälfte – so dass keine Abseitsposition entstehen kann - Joselu auf die Reise schickt. Der 23-jährige Spanier trabt ein paar Meter und legt das Leder aus 26 Metern flach ins Netz zum 4:2 und beschert der Eintracht damit den endgültigen Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals (90.). Da erwartet die Frankfurter am 11. oder 12. Februar ein schwereres Kaliber im Waldstadion, denn Borussia Dortmund ist der Gast. (tr)


Der Trainer zum Spiel

Armin Veh: “Nach dem 2:0 war das Spiel eigentlich gelaufen. Du musst in der Situation schnell nachlegen, dann ist der Käs’ gegessen. In Normalform machen wir das auch, aber in der sind wir nicht. Dann hat der Seppl zugeschlagen und der Ausgleich war ein Déjà-vu-Erlebnis, wie ich es diese Saison schon oft hatte. Daran möchte ich mich nicht gewöhnen. Aber wenn du was hast, was Mist ist, kommt der zweite und dritte Mist noch nach. Dafür haben wir es in der Schlussphase richtig gut gemacht und sind froh, dass wir im Viertelfinale stehen."

 

 


 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:

Eintracht erreicht DFB-Pokal-Viertelfinale

Die Eintracht hat ihr Drittrundenmatch im DFB-Pokal gegen Zweitligist SV Sandhausen in einer in der zweiten Halbzeit kuriosen Partie mit 4:2 (1:0) gewonnen. Die Tore erzielten Joselu (19., 49. FE, 90.) und Kadlec (72.) für die SGE, Rode (ET, 64.) und Tüting (66.) trafen für die Gäste.

Eintracht-Trainer Armin Veh veränderte seine Elf gegenüber der 0:2-Niederlage am vergangenen Sonntag in Hannover auf zwei Positionen. Sebastian Rode (nach auskurierter Fußprellung) und Joselu rückten für Martin Lanig und Stephan Schröck in die Mannschaft. In der taktischen Ausrichtung setzte Veh gegen Sandhausen damit auf eine offensive und gleichzeitig variable Ausrichtung im 4-2-3-1, in dem die Offensivspieler Tranquillo Barnetta, Takashi Inui, Joselu und Vaclav Kadlec immer wieder die Positionen tauschen und den Zweitligisten so vor Probleme stellen sollten.

Die 18 200 Zuschauer in der Frankfurter Commerzbank Arena sahen einen durchaus munteren Beginn – von beiden Teams. Den ersten Torabschluss verzeichneten dann auch gleich mal die Gäste in Person des agilen Danny Blum nach 45 Sekunden; der Schuss des Angreifers strich jedoch deutlich am Gehäuse vorbei.

Joselu bestraft nachlässige Sandhausener

Grundsätzlich bauten die unterklassigen Sandhausener auf eine tief stehende, gut organisierte Defensive, die Eintracht hatte schnell deutlich mehr Ballbesitz. Allerdings wussten die Gäste bei Ballgewinn mit schnellem Umschaltspiel zu gefallen. Nach ersten guten Schusschancen der SGE durch Rode (11.), Joselu, der einen Faux-pas von Torwart Manuel Riemann nicht nutzen konnte (12.), und Kadlec (14.) hatte der SVS die größte Möglichkeit zur Führung: Die Gäste überbrückten bei einem schnellen Gegenzug das Mittelfeld mit einem einzigen Pass und plötzlich liefen Thiede und Stiefler allein auf das von Kevin Trapp gehütete Eintracht-Tor zu; letzterer kam jedoch ins Straucheln und konnte die Kugel aus 12 Metern nicht im leeren Kasten unterbringen (16.).

Nach dieser ultimativen Großchance für den Zweitligisten waren die Adlerträger nun voll drin in der umkämpften Partie – und die Führung ließ nicht lange auf sich warten: Erst scheiterte Kadlec mit einem Kopfball noch an Riemann (17.), ehe Sturmpartner Joselu es zwei Minuten später besser machte: Eine feine Stafette über die rechte Seite veredelte der Spanier, indem er eine gut getimte Hereingabe von Kadlec aus kurzer Distanz über die Linie drückte (19.).

Eintracht dominant, SVS gefällig

In der Folge kontrollierte die Eintracht das Geschehen sichtlich, Sandhausen blieb bei seiner defensiven Kontertaktik und konnte immerhin noch einige Nadelstiche setzen: Dabei konnte sich vor allem immer wieder Blum mit Distanzschüssen in Szene setzen, die SGE-Keeper Trapp aber vor keine großen Probleme stellte (21., 33., 35.). Auf Seiten der Hausherren hatte Joselu die große Chance zu seinem zweiten Treffer, als er nach einem Abpraller das Tor mit einem Volleyknaller knapp verfehlte (26.).

Schließlich blieb es zur Halbzeitpause beim verdienten 1:0 der Eintracht, die sich insgesamt als die deutlich reifere Mannschaft mit den insgesamt besseren Chancen präsentierte, auch wenn der Gegner gelegentlich schnell und gefällig nach vorne spielte.

Im zweiten Durchgang drängten die Veh-Schützlinge vom Anstoß weg auf das zweite Tor – und wurden belohnt: Inui wurde von SVS-Verteidiger Olajengbesi in vollem Tempo an der Strafraumgrenze am Trikot gezogen und fiel, Schiedsrichter Bastian Dankert entschied auf Strafstoß. Joselu nahm sich in Abwesenheit von Alex Meier der Verantwortung an und versenkte den Ball ganz sicher rechts unten im Netz (49.).

Joselu per Elfmeter zum Doppelpack

In den nächsten Minuten hatte die Eintracht zunächst die Spielkontrolle mit der scheinbar beruhigenden Zwei-Tore-Führung im Rücken. Was dann aber zwischen der 64. und 66. Minute passierte, war auch SGE-Sicht nicht zu glauben: Sebastian Rode verschätzte sich im eigenen Aufbau am eigenen Sechzehner und wollte zurück auf Trapp passen, fand – auch von einem Gegenspieler unter Druck gesetzt – aber den eigenen Kasten, Trapp konnte neben seinem Tor postiert nicht mehr eingreifen. Nach diesem unglaublichen Eigentor in Schockstarre, kam es wie es kommen musste: Die Adlerträger fingen nur zwei Minuten darauf das 2:2. Tüting fiel der zweite Ball nach einer Ecke vor die Füße, seine Direktabnahme von der Strafraumkante segelte genau ins rechte Toreck, Trapp war machtlos.

Sandhausen kommt kurios zum Ausgleich

Von diesem doppelten Haken musste sich die bis dahin klar spielbestimmende Eintracht erst einmal erholen. Sandhausen witterte seine Chance und kam nun verstärkt auf, ließ aber auch mehr und mehr Räume – und die konnte die SGE nutzen: Nach eigener Balleroberung leitete Unglücksrabe Rode die Kugel geschickt zu Kadlec weiter, der aus 20 Metern abzog und ins linke untere Eck traf – Riemann war bei dem platzierten Schuss ohne jede Abwehrchance (72.).

In der nun beginnenden, hitzigen Schlussphase probierte Sandhausen noch einmal alles und warf sich mit Mann und Maus nach vorne. Während dabei keine echten Chancen mehr resultierten, bekamen die Adlerträger gleich eine Vielzahl an Möglichkeiten bei sauber ausgespielten Kontern. Während Oczipka (79.), Flum (80.) und Inui mit einem Pfostenschuss (81.) noch scheiterten, setzte einmal mehr Joselu in der Nachspielzeit den Schlusspunkt (90.+2). Keeper Riemann war weit aus seinem Tor zur letzten Ecke des SVS geeilt, beim folgenden Gegenstoß war sein Gehäuse folglich verwaist. Rode bediente den spanischen Angreifer, der den Ball aus 22 Metern im leeren Tor unterbrachte.

Kadlec und Joselu machen in turbulenter Schlussphase alles klar

Am Ende siegte die SGE verdient und steht nach einer turbulenten zweiten Spielhälfte im Viertelfinale des DFB-Pokals. Bemerkenswert war dabei vor allem, wie man den bitteren und völlig überraschenden Ausgleich wegsteckte und weiter zielstrebig nach vorne agierte. Am Ende wurde man dafür mit dem 4:2-Erfolg belohnt.

Am kommenden Samstag (15:30 Uhr) gastiert nun die TSG aus Hoffenheim zum 15. Spieltag der Bundesligasaison 2013/14 in Frankfurt.


 

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