Hannover 96 - Eintracht
Frankfurt |
Bundesliga 2013/2014 - 14. Spieltag
2:0 (1:0)
Termin: 01.12.2013, 15:30 Uhr
Zuschauer: 40.700
Schiedsrichter: Günter Perl (Pullach)
Tore: 1:0 Mame Diouf (24.), 2:0 Szabolcs Huszti (68.)
Hannover 96 |
Eintracht Frankfurt |
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Das letzte Aufgebot ist nicht gut genug Nur kurz ist die Nacht und die Freude über das Erreichen der Zwischenrunde in der Europa League, der Alltag hat sie wieder und das nicht zu knapp. Zwar war der Sieg in Bordeaux “psychologisch wichtig“, wie Armin Veh betont, “aber wir haben immer noch unheimliche Probleme. Wir können nicht rotieren. So, wie es aussieht, kommt keiner der angeschlagenen Spieler zurück.“ Aigner, Anderson, Celozzi, Meier, Russ und nun auch noch Rode. Der stellt am Sonntagvormittag fest, dass sein lädierter Knöchel so stark schmerzt, dass an einen Einsatz beim Tabellennachbarn aus Hannover nicht zu denken ist. “Das können die Bayern kompensieren, wir nicht“, grämt sich der Trainer und greift auf “das letzte Aufgebot“ zurück, um bei der Mannschaft, die alle ihre vierzehn Punkte zuhause geholt hat, zu bestehen. In der Innenverteidigung wird Johannes Flum neben Zambrano beginnen, Schröck agiert auf der rechten, Inui auf der linken Außenbahn und Kadlec startet diesmal als einzige Sturmspitze vor Barnetta, der in der Saison 2004/2005 in Hannover spielte. “Es wäre wahrscheinlich sinnvoller, das anders aufzubauen, aber ich schleppe mich halt durch“, erklärt unterdessen Pirmin Schwegler, der neben Lanig im defensiven Mittelfeld erneut von Beginn an ran muss, um irgendwie dafür zu sorgen, dass die unsägliche Serie von acht Ligaspielen ohne Sieg endlich reißt. Darauf hoffen sie auch an der Leine, denn Hannover hat es in den letzten sieben Spielen ebenfalls nicht geschafft, einen Dreier einzufahren, so dass der Abstand auf den Relegationsplatz nur noch drei Zähler beträgt. “Das ist eine unerfreuliche Situation. Wir hatten andere Ziele und ich gebe zu, dass ich mit solch einer Krise nicht mehr gerechnet habe“, erklärt 96-Macher Martin Kind, der das anvisierte Ziel Tabellenrang sechs bereits nach unten korrigiert, um zu ergänzen, dass “wir den höchsten Transferaufwand und die höchste Gehaltssumme der Geschichte abgesegnet haben. Klar, dass ich das mit einer Gegenleistung verbinde, die Mannschaft hat deutlich mehr Potential als sie bisher gezeigt hat." Dennoch habe der Trainer weiter sein Vertrauen, betont der 69-jährige Präsident, der erwartet, dass “wir bis zur Winterpause 20 Punkte erreichen." Bei der eklatanten Auswärtsschwäche ist da ein Sieg gegen die Eintracht fast schon Pflicht, weiß auch Mirko Slomka, der in der heutigen Partie immerhin wieder auf seinen zuletzt rotgesperrten Innenverteidiger Marcelo zurückgreifen kann. Andre Hoffmann ersetzt den verletzten Stindl im Mittelfeld und im Sturm soll neben Diouf Artur Sobiech anstelle von Schlaudraff für den so wichtigen Heimdreier sorgen. Der Beginn sieht gar nicht schlecht aus für das letzte Aufgebot vom Main. Sie stören früh, erarbeiten sich sogleich einen ersten Eckball und haben eine kleine Konterchance, nachdem Inui einen Befreiungsschlag abfangen und auf Kadlec weiterleiten kann, der sich allerdings gegen Marcelo nicht behaupten kann (3.). Hannover kommt kaum aus der eigenen Hälfte, doch Kapital schlagen die Frankfurter daraus nicht. Nach den ersten Fehlpässen und unnötigen Ballverlusten im Aufbau schwindet die Sicherheit nämlich wieder so schnell wie eine Schneeflocke im August, während die Gastgeber aufwachen, energischer in die Zweikämpfe gehen und das Heft des Handelns übernehmen. Um in der 9. Minute zu einer ersten Möglichkeit zu kommen, als Huszti Rode überläuft und die Kugel über Diouf und Sobiech bei Andreasen landet, dessen Schuss Zambrano zur Ecke blocken kann. Bei dieser setzt sich Marcelo gegen Schwegler und Zambrano durch, setzt den Ball aber knapp neben den linken Pfosten (10.). Sie bleiben am Drücker, auch die nächste Ecke ist brandgefährlich, diesmal setzt sich Sobiech mit dem Kopf durch, verfehlt aber ebenfalls knapp das Tor von Trapp. Das sieht jetzt gar nicht mehr so gut aus wie noch Minuten zuvor. Allzu oft wissen sich die Frankfurter nur mit kleinen Fouls zu helfen und in der Luft scheinen sie inzwischen fast jedes Duell zu verlieren. Gut nur, dass den Roten bei aller Überlegenheit die letzte Konsequenz fehlt, so dass die Eintracht sich kurz befreien und zu einer Ecke von der linken Seite kommt, bei der sich Torhüter Zieler zwar verschätzt, die überraschten Lanig und Zambrano aber ebenfalls nicht an die Kugel kommen (19.). Drei Minuten später können sich die Frankfurter erneut befreien, Jung und Barnetta spielen Doppelpass auf der rechten Seite, doch die Flanke in die Mitte landet im Rücken von Kadlec, so dass die vorerst letzte Chance vertan ist. Denn Hannover legt noch einen Zahn zu, diesmal über die rechte Seite mit Schmiedebach, der das Leder hoch vor den Strafraum spielt. Diouf und Jung verpassen, so dass die Kugel auf der linken Außenbahn beim heraneilenden Prib landet. Zambrano rückt aus der Mitte heraus, doch Prib versetzt den Innenverteidiger mit einer Körpertäuschung und flankt kurz vor der Torauslinie in die Mitte, wo Flum den leeren Raum verteidigt und Oczipka im Kopfballduell mit Diouf nicht den Hauch einer Chance hat. So wuchtet der 25-jährige Senegalese die Kugel aus fünf Metern zum 1:0 ins rechte Toreck (24.).
Herrje, kaum liegen sie zurück, da laufen sie bereits in den einen Konter hinein, als Schwegler am Mittelkreis einen Fehlpass spielt. Huszti sprintet nach vorne und spielt Diouf den Ball in die Gasse, der am Sechzehner vor Zambrano stoppt und ihn diagonal Richtung Elfmeterpunkt schiebt. Huszti grätscht, verpasst zum Glück aber um eine Stollenlänge, so dass Flum klären kann (25.). Sie drücken weiter und Armin Veh kann muss fast schon resignierend anerkennen: “Insgesamt waren wir nicht gut genug. Hannover 96 war in den Zweikämpfen robuster.“ In der Tat, kaum zwei Minuten später drischt Torhüter Zieler den Ball nach einem Rückpass Richtung Mittelkreis, wo Flum das Kopfballduell gegen Diouf verliert und der Senegalese die Kugel scheinbar mit dem Haaransatz verlängert. Sobiech schnappt sich den Ball, überläuft die aufgerückten Frankfurter Verteidiger und zieht aus vollem Lauf 20 Meter vor dem Kasten flach ab. Torhüter Trapp fällt eher wie eine Bahnschranke, so dass das Leder über seine Fäuste und zum vermeintlichen 2:0 ins rechten Toreck prallt. Riesen Jubel bei den Niedersachsen, das ungläubigem Entsetzen weicht. Denn Schwegler rennt sofort zum Linienrichter und diskutiert erfolgreich. Tatsächlich hatte Diouf die Kugel nämlich nicht berührt, so dass Sobiech beim Pass von Zieler im Abseits stand, was auch Schiedsrichter Dr. Perl so sieht und seine Entscheidung zurück nimmt (28.). Gut so, doch die Eintracht nutzt diese Chance auf eine Ergebnisverbesserung nicht. Immer wieder diese Fehler im Spielaufbau, da ist kein Plan, kein Spielfluss. Barnetta ist ein Schatten früherer Tage, Jung nicht gerade eine Bereicherung für das Angriffsspiel und Inui bislang eher ein Ärgernis mit seinen staksigen Versuchen, auf der linken Seite ein Wirbelchen zu entfachen. Aber kaum ist es geschrieben, da setzt er sich unterstützt von Schröck prima durch und passt zurück auf Barnetta, dem die Kugel in bester Schussposition nur über den Span rutscht (38.). Nachdem ein Distanzschuss von Andreasen knapp am linken Pfosten vorbei rauscht, erarbeitet sich die Eintracht mal wieder eine Ecke, die tatsächlich gefährlich wird, weil Lanig mit dem Kopf zu Kadlec verlängern kann. Mit dem Rücken zum Tor zieht der Tscheche aus der Drehung ab, doch Prib klärt auf der Linie (41.). Nachdem Lanig nach einem eher seichten Ellenbogeneinsatz gegen Marcelo die gelbe Karte kassiert und Oczipka einen Freistoß von Huszti in letzter Sekunde über das eigene Tor lenkt, geht es mit der verdienten Führung für die Gastgeber in die Pause, in der Armin Veh reagiert. Für Schröck kommt Joselu, so dass die Frankfurter im zweiten Abschnitt mit zwei Stürmern beginnen werden. Tatsächlich versuchen sie sich gegen die nun auf Konter lauernden Hannoveraner mit mehr Druck, doch meist scheitert dieses Unterfangen bereits im Ansatz an einem Abspielfehler. Es ist zum Haareraufen, zumal jetzt auch nach Lanig einen Konterversuch von Sobiech am Mittelkreis unterbindet, indem er ihm von hinten in die Haxen fährt und dafür die Gelb-Rote Karte kassiert (57.). "Er berührt zwar den Ball, darf aber so nicht hingehen. Wenn ich von hinten reingrätsche, muss ich damit rechnen, Gelb-Rot zu bekommen. Ach, es ist alles zum Kotzen", schimpft der Trainer, während Lanig diese Karte überhaupt nicht nachvollziehen kann: "Ich denke man sieht im Fernsehen hundertprozentig, dass ich nur den Ball spiele und nichts anderes.“
In Unterzahl wird es nicht einfacher für das weiter völlig verunsichert agierende letzte Aufgebot, in dem jetzt Bakalorz anstelle des schwachen Inui sein Bundesligadebüt im Mittelfeld gibt. Es läuft die 66. Spielminute, nach einem Foul an Joselu führt Barnetta den Freistoß im Halbfeld kurz aus, bekommt das Leder zurück und spielt einen schönen Flachpass Richtung Sechzehner. Joselu lässt ihn durch, Schwegler reagiert schneller als die rote Abwehr und strebt auf halblinks in den Strafraum. “Ich hätte den Ball nur noch einschieben müssen, mit dem Außenrist ins kurze Eck. Aber es gab einen Kontakt, ich komme aus dem Rhythmus“, beschwert sich der Kapitän Sekunden später, denn der ihm nacheilende Sakai schubste ihn leicht, so dass er zu Boden geht. Etwas zu leicht für den Geschmack des Schiedsrichters, der sofort auf Weiterspielen entscheidet. “Wenn man einen Druck von hinten bekommt, reicht schon ein kleiner Stoß, um uns die Chance zu nehmen. Wenn es da keinen Elfmeter gibt, dann tut es mir leid. Wahrscheinlich muss erst mal einer im Strafraum erschossen werden, dass wir einen Elfmeter kriegen", ärgert sich Armin Veh maßlos, während auf der anderen Seite bereits der Konter über Schmiedebach und Diouf läuft und der zurück geeilte Kadlec den ballführenden Prib vor dem linken Strafraumeck rempelt. Hier ertönt der Pfiff und die Aufregung ist groß auf dem Feld, auf dem auch Armin Veh wütet, der noch vor Ausführung des Freistoßes auf die Tribüne geschickt wird. Huszti läuft kurz an und zirkelt die Pille über die Mauer und den fast regungslos harrenden Trap hinweg zum 2:0 ins rechte Toreck (68.).
Im Gefühl des sicheren Sieges lässt sich Hannover jetzt ein wenig zurück fallen, so dass man fast den Eindruck bekommt, dass “wir mit zehn Mann besser gespielt haben als mit elf“, wie Schwegler anmerkt, während Heribert Bruchhagen zu Co-Trainer Geyer eilt, um ihm von Armin Veh aufzutragen, dass Zambrano zur Schonung vom Platz und durch Kempf ersetzt werden soll. Immerhin können sich die Gäste zumindest noch ein klein wenig von ihrer gefährlichen Seite zeigen. Zunächst rauscht Kadlec nur um Zentimeter an einer scharfen Hereingabe von Barnetta vorbei, Jungs Distanzschuss saust neben den Pfosten und eine Minute später spielt Bakalorz einen Zuckerpass durch die Gasse auf den 21-jährigen Tschechen, dessen Schuss kurz vor dem linken Fünfereck aber in letzter Sekunde von Schulz geblockt wird (82.). Das war es dann, nach dem neunten sieglosen Spiel in Folge verharrt die Eintracht mit nur elf Zählern auf Platz 15 vor den punktgleichen Freiburgern, die ebenfalls verloren haben. Sie scheinen sich da unten festzusetzen, der Tabellenviertzehnte aus Hoffenheim hat bereits 14 Punkte, die Mannschaften bis Rang elf bereits 16 Punkte.
Armin Veh: “Es war klar, dass wir mit unserem letzten Aufgebot nach vorne Schwierigkeiten haben würden. Wir haben aber hinten wenig zugelassen, nur beim Gegentor haben wir uns nicht gut verhalten. In der zweiten Halbzeit haben wir – in Rückstand liegend – mehr nach vorne gemacht, aber es reicht einfach nicht. Es müssen endlich ein paar der verletzten Spieler zurückkommen.“ Heribert Bruchhagen: “Wir waren insgesamt nicht gut genug, haben zerfahren gespielt und die fehlenden Leistungsträger nicht kompensieren können. Wir müssen so schnell wie möglich die Spieler wieder gesund auf den Platz zurückbringen, die in der Vergangenheit Korsettstangen waren und die Zeit bis dahin müssen wir mit Ruhe und Augenmaß überbrücken. Und über die Szene mit Schwegler brauchen wir nicht sprechen. Wir kriegen sowieso keinen Elfmeter, egal wie und wo.“ Pirmin Schwegler: “Wir waren nicht gut im Spiel, haben keinen Zugriff bekommen. Aber wir müssen uns mehr wehren, wir laufen rum wie kleine Lämmchen. Wir können nicht jammern und am Ende absteigen, und dann immer noch diskutieren. Wir müssen uns dem stellen.“
Vor ziemlich genau zehn Jahren verfolgte Heribert Bruchhagen das erste Spiel der Eintracht in seiner offiziellen Funktion als Vorstandsvorsitzender der Eintracht. Es war ein 2:2 in einem Heimspiel auf der Baustelle “Neues Waldstadion“ gegen Hannover, die Reimann-Elf blieb auf Rang 16 mit zwölf Punkten. Lang, kurios und “typisch Eintracht“ war die Suche nach dem neuen Mann. Bereits im Mai wurde der 55-jährige DFL-Geschäftsführer von Rechtsanwalt Dr. Schickhardt kontaktiert und zeigte Interesse, als Nachfolger des scheidenden Volker Sparmann beim frisch gebackenen Aufsteiger zu agieren. Doch stattdessen ziehen Aufsichtsrat und Vereinsvertreter den 60-jährigen Unternehmensberater und Ex-Hoechst-Manager Dr. Peter Schuster vor, der als “Dr. Seltsam“ in die Vereinsanalen eingehen und bereits Ende August nach 20 Tagen wieder das Weite suchen wird. Also sondieren die Herren um Vorstandssprecher Heiko Beeck, Aufsichtsratschef Herbert Becker und Präsident Peter Fischer erneut. Rolf Rüssmann ist ebenso in der Lostrommel wie Thomas Bertold, Uli Stein, Manfred Burgsmüller, Bayer-Manager Wolfgang Holzhäuser und der von den Fans lautstark geforderte Ex-Eintracht-Stürmer Jan-Aage Fjørtoft. Am 16.11.2003 kann die Eintracht schließlich offiziell verkünden: “Heribert Bruchhagen ist neuer hauptamtlicher Vorstandsvorsitzender der Eintracht Frankfurt Fußball AG - DFL gibt Herrn Bruchhagen zum 1. Dezember frei.“ Es folgten bittere Monate mit “Container-Willi“ und dem Abstieg, der Neubeginn, Wiederaufstieg und die UEFA-Cup-Erlebnisse mit Friedhelm Funkel, danach Abenteuer mit Herrn Skibbe und Herrn Daum, denen ein weiterer Neubeginn, Wiederaufstieg und die Europa-League-Erlebnisse mit Armin Veh folgen werden. Zehn Jahre nach seinem Amtsantritt meint er zu den Worten der Honoratioren nur vielsagend: "Das hört sich ja an, als hätten wir wunderbare Jahre gehabt. Es wird sich später einmal zeigen, ob es wirklich eine Erfolgsgeschichte war. Vergangene Saison schlug die Amplitude nach oben aus und wir wurden Sechster, weil alles zusammen kam. Genauso kann sie auch einmal nach unten ausschlagen…" (tr)
Bericht und Fotos von www.eintracht.de: Hannover 96 besiegt die Eintracht Am 14. Spieltag der Saison 2013/14 verlor die Eintracht vor 42.000 Zuschauern in der HDI-Arena in Hannover mit 0:2 (0:1). Die Tore für die Gastgeber erzielten Diouf (25.) und Huszti (68.). Martin Lanig sah in der 57. Minute die Gelb-Rote Karte. Eintracht-Trainer Armin Veh nahm im Vergleich zum Europa League-Sieg in Bordeaux drei Änderungen in der Startaufstellung vor. Für Rode, der kurzfristig ausfiel, Kempf und Joselu rückten Lanig, Schröck und Inui ins Team. Lanig übernahm die Position an der Seite von Schwegler im defensiven Mittelfeld, Flum ging dafür in die Innenverteidigung. Inui und Schröck spielten auf den Außenpositionen links und rechts. Die SGE agierte damit im klassischen 4-2-3-1-System mit Kadlec als einziger Spitze. Die stark ersatzgeschwächte Eintracht – neben Rode fehlten Anderson, Russ, Celozzi, Meier, Aigner und Stendera – begann druckvoll, erarbeitete sich früh einen Eckball und kam in den Anfangsminuten dem Tor von Hannover einige Male nahe. Hochkarätige Torchancen sprangen bei den ersten Angriffsbemühungen der Hessen allerdings nicht heraus. In der 9. Minute waren die Hausherren das erste Mal gefährlich vor Trapps Kasten. Erst konnte ein Schuss von Andreasen, der heute als Kapitän von Hannover auflief, zur Ecke geblockt werden. Diese köpfte Marcelo nur knapp neben das Tor. Auch eine zweite Ecke der 96er brachte Gefahr für das Eintracht-Tor. Allerdings unterband Schiedsrichter Perl ein zu hartes Einsteigen eines Hannoveraners. Die Gastgeber waren inzwischen besser im Spiel, hatten in dieser Phase der Partie leichtes Übergewicht, wenngleich ein Freistoß aus dem linken Halbfeld nichts einbrachte (12.). Gleiches galt für eine Standard-Situation aus dem rechten Halbfeld nur drei Minuten später. Auf der anderen Seite versuchte die Eintracht mit zwei Eckbällen Torgefahr zu kreieren. Beide Standards brachten jedoch am Ende nichts ein (19.). Drei Minuten später spielten sich die Hessen über Jung in den Strafraum vor, letztlich scheiterte Kadlec aber beim Abschluss-Versuch. Leider gelangen den Gästen zu wenige gute Spielzüge dieser Art. Hannover erzielt das 1:0 Und so kam es, wie es kommen musste: In der 25. Minute ging Hannover in Führung. Prib brachte eine Flanke von der linken Seite in den Strafraum. Dort lauerte Diouf an der Fünfmeterraumgrenze, stieg zum Kopfball hoch und versenkte den Ball für Trapp unhaltbar im Netz – 0:1 aus Eintracht-Sicht. Nur kurz später zappelte der Ball wieder im Kasten der Gäste, Sobiech hatte Trapp mit einem Fernschuss überwunden. Allerdings verwehrte Schiedsrichter Perl dem Treffer die Anerkennung, weil Sobiech bei dem vorhergehenden Abschlag von Zieler im Abseits gestanden hatte. Hannover blieb allerdings am Drücker und konnte immer wieder durch Standardsituationen Torgefahr heraufbeschwören. In der 32. Minute verpasste der im Strafraum freistehende Andreasen einen Freistoß aus dem linken Halbfeld. Frankfurt kam weiterhin nicht recht zur Entfaltung. In der 36. Minute setzte Andreasen einen Freistoß aus etwa 30 Metern in die Mauer. Eine Minute später hatte sich Inui – unterstützt von dem seine Position verlassenden Schröck – auf der linken Seite durchgesetzt und auf Barnetta zurück gepasst, der den Ball jedoch nicht gut traf. Nachdem Lanig eine Flanke nicht mit Druck aufs Tor bringen konnte, knallte Andreasen auf der anderen Seite einen Schuss aus etwa 25 Metern nur knapp am Tor vorbei. (39.). In der 40. Minute wäre der SGE beinahe der Ausgleich gelungen. Nach einer Eintracht-Ecke kam der Ball über Lanig zu dem am Fünfmeterraum lauernden Kadlec, der sich schnell drehte und abzog. Prib konnte den Schuss jedoch leider blocken. Es war die wohl beste Chance der Frankfurter im ersten Durchgang. Nach einer Jung-Flanke bekam die Eintracht kurz vor der Pause noch einen Eckball zugesprochen. Schröck misslang in Bedrängnis jedoch der Abschluss (45.). Kurz danach legte Inui für Schwegler auf. Der SGE-Kapitän zog sofort ab, fand in Zieler jedoch seinen Meister. Anschließend war Pause. In der Halbzeitpause nahm Armin Veh einen Wechsel vor. Für Schröck brachte er Joselu, der sich zu Kadlec in den Sturm gesellte. Die Eintracht agierte fortan im 4-4-2-System mit Raute. Die Hannoveraner schickten Andreasen in der 47. Minute steil, Zambrano konnte den Dänen jedoch stoppen, indem er ihn kraftvoll abdrängte. Zwei Minuten später gelang es den Hausherren, einen Fernschuss von Inui zu blocken. Lanig sieht Gelb-Rot, Eintracht erhält keinen Elfmeter In der 57. Minute erfolgte nach dem Gegentor der nächste Rückschlag für die SGE: Martin Lanig sah die Gelb-Rote Karte. Nachdem Lanig zuvor – in der 42. Minute – nach einem Ellbogeneinsatz Gelb gesehen hatte, schickte Schiedsrichter Perl den Eintracht-Mittelfeldspieler nach einer Grätsche im Duell um den Ball mit der zweiten Gelben Karte vom Feld. Es war eine harte Entscheidung, die Eintracht musste mit nur noch zehn Mann weiterspielen. Armin Veh reagierte auf die neue Situation, indem er Bakalorz für Inui brachte (64.). Kurz danach setzte Huszti einen Freistoß aus 25 Metern knapp am Tor vorbei. Danach kam es zu großer Aufregung auf dem Spielfeld: Schwegler wurde von Sakai im gegnerischen Strafraum von hinten geschoben und kam zu Fall, die Pfeife von Schiedsrichter Perl blieb jedoch stumm – schon wieder eine Entscheidung zuungunsten der Eintracht, die man auch anders hätte treffen können (66.). Huszti trifft zum 2:0 Doch es kam noch dicker für die Hessen. Direkt nach der Schwegler-Szene bekam Hannover einen Freistoß etwa 17 Meter vor dem Eintracht-Tor zugesprochen. Armin Veh, der noch mit der Elfmeter-Szene haderte, wurde von Schiedsrichter Perl auf die Tribüne geschickt. Unmittelbar danach schlenzte Huszti den Freistoß für Trapp unhaltbar in den Winkel – 0:2 aus Eintracht-Sicht (68.). In der 73. Minute verließ Zambrano das Feld, für ihn kam Kempf. Die Eintracht versuchte in Unterzahl, Ordnung in die Partie zu bringen und zumindest noch den Anschlusstreffer zu erzielen. In der 78. Minute wäre Kadlec dies beinahe gelungen, er rutschte nur knapp an einem Steilpass vorbei. Vier Minuten später probierte es Jung mit einem Fernschuss, der jedoch am Tor von Zieler vorbeiflog. Die Eintracht hatte in den Schlussminuten sogar mehr Ballbesitz als Hannover, konnte jedoch keinen Treffer mehr erzielen. Fazit Eine stark ersatzgeschwächte Eintracht musste sich Hannover 96 auswärts mit 0:2 (0:1) geschlagen geben. Nachdem Hannover in der ersten Halbzeit das bessere Team war und verdient mit 1:0 in Führung ging, hatte die Eintracht im zweiten Durchgang viel Pech mit den Entscheidungen des Schiedsrichters. Die Gelb-Rote Karte gegen Martin Lanig in der 57. Minute erhitzte die Frankfurter Gemüter ebenso wie ein verweigerter Elfmeter.
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