Girondins Bordeaux - Eintracht
Frankfurt |
UEFA Europa League 2013/2014 - Gruppe F, 5. Spieltag
0:1 (0:0)
Termin: 28.11.2013, 20:45 Uhr
Zuschauer: 19.013
Schiedsrichter: Alberto Undiano Mallenco (Spanien)
Tore: 0:1 Martin Lanig (83.)
Girondins Bordeaux |
Eintracht Frankfurt |
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Zwischenrunde, Zwischenrunde, hey-hey! “Das ist gigantisch, die sind teilweise mehr als 40 Stunden unterwegs, nur um die Eintracht zu sehen", schwärmt Finanzvorstand Axel Hellmann und auch die Spieler sind sichtlich begeistert von der Reiselust der eigenen Anhänger, wie Pirmin Schwegler schwärmt: "Das ist Wahnsinn. So viele Leute in Bordeaux, das ist das Größte, was man erleben darf." In der Tat, gut 12.000 Frankfurter Anhänger machen sich mit Bussen, Bahn, Flugzeug, vielleicht sogar mit dem Ochsenkarren auf die rund 1.100 km lange Reise in die Hafenstadt im Südwesten von Frankreich, um mit den Profis den vorzeitigen Einzug in die Zwischenrunde der Europa League zu feiern. Dazu reicht der Eintracht bereits ein Unentschieden gegen den aktuellen Tabellenzwölften der französischen League 1, doch zunächst muss der Trainer erst einmal eine einigermaßen sattelfeste Defensive zusammen bekommen, denn die Verletztenliste wird immer länger. Neben Meier, Aigner, Rosenthal und Anderson fallen nun auch Russ und Celozzi jeweils mit einem Muskelfaserriss aus, so dass Armin Veh in der Innenverteidigung neben Zambrano auf den 18-jährigen Marc-Oliver Kempf setzt, der am Wochenende noch mit der U23 in der Regionalliga gegen Koblenz verloren hat. Dafür soll der Kapitän erstmals seit dem 2. Spieltag - der 0:1-Niederlage gegen die Bayern - wieder von Beginn an spielen. Gemeinsam mit Rode, Flum und Barnetta wird Schwegler die Mittelfeldraute bilden vor der Joselu und Kadlec - wie schon gegen Schalke - gemeinsam stürmen werden. Gegenüber dem Hinspiel in Frankfurt, das Girondins fast abschenkte, um sich “voll auf die Liga zu konzentrieren“, wie Trainer Gillot damals betonte, hat sich einiges getan. Nach sieben Spielen ohne Niederlage in der Ligue 1 haben sie die Abstiegszone inzwischen verlassen und können trotz der zuletzt eher mauen Leistungen bei der Heimniederlage gegen Nantes und dem Unentschieden in Rennes gelassen nach vorne schauen. Sogar ein Weiterkommen in der Europa League ist noch möglich, wenn sie die letzten beiden Gruppenspiele gewinnen. Doch ganz so wichtig ist Bordeaux der internationale Wettbewerb dann scheinbar doch nicht, denn Francis Gillot verzichtet neben dem rotgesperrten N´guemo auch auf Mittelfeldstar Obraniak sowie Jussie und Orban, lässt aber immerhin neben Abwehrchef Planus auch Torjäger Cheick Diabaté beginnen. “Trotzdem“, betont der Trainer: "wollen wir uns so teuer wie möglich verkaufen." Das 1924 eröffnete und für die Fußball-Weltmeisterschaften 1938 und 1998 jeweils renovierte Stade Jacque-Chaban-Delmas hat schon einiges mitgemacht in seiner langen Geschichte. Aber wohl noch nie ein “Orange Kaos International“ in der Virage Nord (Nordkurve), in der aus 12.000 Frankfurter Kehlen bereits zwei Stunden vor Spielbeginn lautstark “Heimspiel in Bordeaux“ geschmettert wird. Auch wenn das grelle Orange der Mützen und Jacken geschmacklich eher gewöhnungsbedürftig ist, tief beeindruckend ist es in jedem Fall, woran auch die beim Einmarsch der Mannschaften entzündeten bengalischen Feuer nichts ändern, die den Anpfiff aufgrund der durchs Stadion ziehenden Rauchschwaden um einige Sekunden verzögern. Mit dem Rücken zur “Schwarz-Weiß-Rot - Das sind unsere Farben“ singenden “Orangenen Wand“ beginnen die in Cyan gewandeten Frankfurter und erarbeiten sich mit vorsichtigen Kombinationen sogleich leichte Feldvorteile. Das sieht gut aus, konzentriert und engagiert, auch wenn den ersten Flanken Richtung Strafraum durch Jung und Oczipka noch die Genauigkeit fehlt. Viel besser ist da die Hereingabe von Kadlec nach schönem Direktspiel von Barnetta und Rode, dessen Kopfball allerdings alles, nur nicht torgefährlich ist (6.). Völlig ungefährlich präsentiert sich hingegen Bordeaux in der Anfangsphase, kaum eine Kombination über die Mittellinie gelingt, zumal die weit aufgerückte Defensive um Zambrano und den davor agierenden Schwegler und Flum bislang einen sicheren Eindruck macht. Sicherheit ist scheinbar Trumpf, was wohl auch für die Eintracht gilt, deren Offensivspiel sichtlich erlahmt. So warten die Zuschauer zunächst vergeblich auf weitere Möglichkeiten und können - sofern sie vor dem Fernseher sitzen - in aller Ruhe grübeln, ob die Eintracht nun am Fluss Oder oder vielleicht doch am Main beheimatet ist, um beim Quiz des Dauerwerbesenders mit seinem Hobbymarktschreier am Mikrofon zu gewinnen. Genug nachgedacht, denn jetzt gibt es die zweite Ecke für die Gastgeber von der linken Seite, die Jung viel zu kurz zur Seite klärt. So kann Maurice-Belay für Faubert ablegen, dessen Heber über die Abwehr Traoré vor dem linken Fünfereck findet. Trapp stürzt schnell raus, verkürzt den Winkel und lenkt den Schuss um den linken Pfosten (23.). Girondins bestimmt jetzt das Geschehen, zumal sich bei der Eintracht von Minute zu Minute die Fehlpässe in der Vorwärtsbewegung mehren, was auch den Trainer nervt: “Wir haben zu leicht die Bälle verloren.“ Dies gilt vor allem für Rode, dem bei allem Einsatz kaum etwas gelingt, aber auch Schwegler ist seine lange Verletzungspause nur allzu deutlich anzumerken. Da es Barnetta, Flum und Co. allerdings nicht besser machen, ist der seichte Kombinationsfluss der Anfangsphase futsch. Gut nur, dass Zambrano wie zumeist hellwach ist und kleinere Unsicherheiten seines 18-jährigen Nebenmannes gekonnt ausbügelt, so dass die Gastgeber nur zu zwei kleineren Möglichkeiten durch Diabate und einen Distanzschuss von Henrique kommen, der Trapp nicht sonderlich beeindruckt (35.). So stolpert sich das schwache Spiel in die Halbzeit, in der Armin Veh Joselu als zweite Sturmspitze erlöst und Schröck für die rechte Seite bringt, um das Flügelspiel zu forcieren. Auch Girondins-Trainer Gillot reagiert und setzt mit Sertic für Abwehrmann Planus auf eine verstärkte Offensive.
Doch das erste Ausrufezeichen setzt die Eintracht, als Barnetta nach einem Foul an Schröck den fälligen Freistoß aus dem rechten Halbfeld in den Strafraum schlenzt. Zambrano kommt ran und legt die Kugel per Kopfballaufsetzer quer zu Kadlec, der sich die Ecke völlig freistehend aussuchen könnte, sie aber aus fünf Metern neben den linken Pfosten setzt (48.). Au Backe, den muss er einfach machen, auch wenn der Linienrichter mit der Fahne gezuckt hat. Aber immerhin nimmt das Spiel jetzt langsam Fahrt auf. Diesmal wird es auf der anderen Seite brenzlig, als Schwegler einen hohen Ball von Rolan im Strafraum nur unzureichend klärt, so dass Traore aus der Distanz abzieht. Schwegler grätscht in den Schuss und bekommt die Kugel an die Hand, aber der spanische Schiedsrichter sieht darin zu Recht keine absichtliche Aktion (50.). Bordeaux bleibt am Drücker, der emsige Faubert prüft erst Trapp mit einem wuchtigen Schuss, den der Torhüter im Nachfassen unter Kontrolle bekommt und auch die nächste Szene leitet der 30-jährige Franzose mit einem weiten Einwurf von der rechten Seite ein. Flum gewinnt das Kopfballduell gegen Diabate und Rode befördert den Ball ebenfalls per Kopf aus dem Sechzehner, wo allerdings Saivet das Leder mit einem spektakulären Scherenschlag ins linke Eck zirkeln will, was Trapp mit einer ebenso schönen Parade zu verhindern weiß (56.). Das Tempo bleibt hoch, das Spiel dennoch eher bescheiden und hektisch, zudem werden die Zweikämpfe ruppiger. Immer wieder ist es der aufrückende Faubert auf der rechten Seite, der mit scharfen Flanken oder beinharten Attacken in den Fokus gerät. Diesmal fängt er einen Pass von Rode ab, den Henrique weit nach vorne schlägt. Diabate spritzt zwischen Kempf und Zambrano hindurch und sprintet in den Strafraum, wo er allerdings ein wenig zögert, so dass der zurück geeilte Peruaner ihn beim Torschuss behindern und schließlich Trapp dem malischen Nationalspieler das Leder per Hechtsprung stibitzen kann (64.). Kurz darauf wechselt Armin Veh erneut und nimmt den allzu hektischen und zudem rotgefährdeten Rode aus dem Spiel und bringt Lanig, während Kempf einen Angriff der Gastgeber abfängt und Schröck mit einem Sprint auf der linken Seite einen Frankfurter Konter einleitet. Über Kadlec gelangt der Ball zu Barnetta, der kurz anzieht und aus 20 Metern abzieht. Doch sein Schuss ist so unplatziert, dass Torhüter Carasso problemlos parieren kann (69.).
Nachdem Faubert bei seinem nächsten Vorstoß Lanig mit der Rückhand einen mitgibt und dafür nur die gelbe Karte kassiert, wechselt auch Francis Gillot noch einmal und läutet mit der Hereinnahme von Ludovic Obraniak - der in der Europa League bislang meist geschont wurde - für Traore die Schlussviertelstunde ein. Saivet flankt von der linken Seite, Trapp kann die Flanke in der Zange zwischen den hochsteigenden Flum und Diabate nur kurz nach vorne fausten, wo Jussie es mit einem Volleyheber versucht, der zum Glück auf dem Tornetz landet (76.). Ansonsten aber sorgt Lanig jetzt zumeist für die nötige Ruhe vor dem Strafraum, was auch Schwegler sichtlich zu Gute kommt. Bordeaux beißt sich die Zähne aus, offenbart dabei aber Lücken in der Mitte, die die Eintracht bislang nicht nutzen mag. Vielleicht jetzt, nachdem nach einem Foul im Halbfeld der gefoulte Schwegler den Freistoß selbst schnell ausführt. Der Kapitän schickt Schröck auf der rechten Seite, der sich mit Jung schön durchspielt, der wiederum Übersicht beweist, als er die Kugel zu Barnetta an den rechten Strafraumrand legt. Aus der Drehung flankt der Schweizer hart und flach in die Mitte, wo Lanig am zweiten Pfosten goldrichtig steht und das Leder zur 1:0-Führung in die Maschen haut (83.). "Das war erlösend, weil die ominöse 86. Minute immer näher rückte", freut sich Pirmin Schwegler im Jubel auf dem Platz und im orangenen Block; endlich erzielen sie in der Schlussphase mal wieder einen Treffer, der das Tor zur Zwischenrunde weit öffnet. Denn das war es fast schon, Bordeaux wirkt sichtlich geschockt und kommt erst in der Nachspielzeit zu einer weiteren Möglichkeit, nachdem Kempf im Strafraum ein Stockfehler unterläuft. Doch der Direktschuss von Diabate rauscht über den Kasten, so dass Sekunden später trotz der insgesamt sehr mauen Vorstellung ausgelassen vor der orangenen Nordkurve der vorzeitige Einzug in die Zwischenrunde gefeiert werden darf. Und wie dies tun, gut eine halbe Stunde nach Spielschluss fordern die Fans lautstark den Trainer, der inzwischen in den Katakomben Interviews gibt. So überredet Präsident Fischer Armin Veh dazu, noch einmal auf den Platz zu kommen, wo dieser begeistert empfangen wird. “Normalerweise bin ich nicht der Typ, der nach dem Spiel groß feiert. Aber das war ja unglaublich in Bordeaux. Das war eine unglaubliche Unterstützung, die ich so noch nicht erlebt habe“, erklärt der sichtlich gerührte Trainer, der sich sogar überreden lässt, die große blaue Frankfurter Europacup-Fahne zu schwenken und kurz ein orangenes Mützchen überzustreifen: “Ich bin eher der zurückhaltende Typ, der sich nach innen freut. Aber das ist schon ein besonderes Gefühl. Ich muss aufpassen, dass es nicht regnet in den Augen.“ Ohne jede Träne lohnt sich der Blick auf die Tabelle der Gruppe F, nachdem sich die beiden anderen Gruppengegner mit getrennt haben. Denn vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen Apoel Nicosia führt die Eintracht mit 12 Punkten vor Tel Aviv, das acht Zähler auf dem Konto hat.
Armin Veh: "Wir waren zu Beginn des Spiels sehr nervös aufgrund der schlechten Ergebnisse in den letzten Wochen. Während wir ansonsten in vielen Situationen den Ball zu leicht verloren haben, ist Martin Lanig bei dem Angriff, der zum Tor führte, hinten gut reingelaufen. Es tut uns auch gut, dass wir mal kein Gegentor kassiert haben und sind total glücklich, jetzt auch mal so einen dreckigen Sieg geholt zu haben.“ Heribert Bruchhagen: Die Mannschaft hat gekämpft. Das Spiel war zerfahren, die Fehlerquote auf beiden Seiten hoch. Aber das spielt keine Rolle, der ganze Tag war wunderschön, auch friedvoll. Jetzt genießen wir das erst mal. Und ab morgen sind wir wieder fokussiert auf die Bundesliga.“ Sebastian Rode: “Wir haben nicht unser bestes Spiel gemacht, aber wir sind sehr glücklich, dass wir in Europa überwintern. Jetzt können wir mit Selbstvertrauen nach Hause fahren. Wir haben endlich mal wieder gewonnen.“
Knapp eine Woche nach dem Spiel in Bordeaux verkündet die Kontroll- und Disziplinarkammer der UEFA, dass sie gegen die Eintracht erneut Ermittlungen eingeleitet hat und darüber am 11. Dezember verhandeln wird. Bereits nach den Spielen gegen Qarabag Agdam, Bordeaux und Nikosia wurde die Eintracht für das Abbrennen von Pyrotechnik Geldstrafen von insgesamt 43.000 Euro auferlegt. Nun wird über die Bengalischen Feuer kurz vor Spielbeginn und nach dem Siegtreffer ermittelt. Zudem soll es an einem der beiden engen Eingangstore der Nordkurve zu Rangeleien mit Ordnern gekommen sein, bei denen wohl einige Frankfurter den Kontrollpunkt einfach überliefen. “Das Abbrennen haben alle gesehen. Dafür müssen wir bezahlen“, erklärt Heribert Bruchhagen in einer ersten Stellungnahme und ergänzt: “Was die Vorkommnisse vor den Stadioneingängen betrifft, müssen wir recherchieren. Da war von uns keiner dabei.“ Ergebnis: Obwohl in den Medien bereits lautstark über einen Zuschauerteilausschluss für das Heimspiel in der Zwischenrunde spekuliert wird, ist es auch diesmal eine Geldstrafe, die auf die Eintracht zukommt. 70.000 Euro ist die Strafsumme, die die Disziplinarkammer der UEFA verhängt. (tr)
Bericht und Fotos von www.eintracht.de: Eintracht gewinnt "Heimspiel" in Bordeaux Vor etwa 20.000 Zuschauern im Stade Chaban-Delmas – unter ihnen befanden sich unfassbare 12.000 (!) Eintracht-Fans – gewann die SGE dank eines späten Tores des eingewechselten Martin Lanig (83.) mit 1:0 (0:0). Die Hessen ziehen damit vorzeitig in die Play-Off-Runde der Europa League ein. Den typischen Aufbau unserer Spielberichte (Aufstellung, Spielgeschehen, Fazit) werden wir zwar auch heute einhalten, aber wir können es uns nicht verkneifen, eine Bemerkung vorweg zu schicken: Die äußerst gastfreundlichen Bordelais (so nennt man die Einwohner von Bordeaux) müssen sich gefühlt haben, als hätten sie zu viel Rotwein getrunken und würden daher alles doppelt sehen – taten sie aber nicht. Es sind tatsächlich um die 12.000 (!) Eintracht-Fans quer durch Frankreich gereist, um die SGE auswärts zu unterstützen. Eine solche Völkerwanderung hat es in der Europa League nie zuvor gegeben. Die Eintracht konnte ein gefühltes Heimspiel in Bordeaux bestreiten, unter der Woche, über 1.000 km von Frankfurt entfernt – Wahnsinn! Mädels und Jungs, wir verneigen uns in Ehrfurcht. Eure Reise-Freude, eure Support-Leidenschaft, eure Begeisterung, all das ist ganz großer Sport! Kempf gibt sein Europa League-Debüt Zur Aufstellung: Eintracht-Trainer Armin Veh musste verletzungsbedingt auf Meier, Anderson, Russ, Aigner, Celozzi und Stendera verzichten. Dennoch kam es im Vergleich zur Bundesligapartie gegen Schalke 04 nur zu zwei Änderungen in der Startaufstellung: Kapitän Schwegler kehrte auf den Platz zurück, Lanig rutschte für ihn auf die Bank. Außerdem kam Youngster Kempf zu seinem ersten Europa League-Einsatz. Der Innenverteidiger ersetzte den verletzten Marco Russ. Die SGE ist zu Beginn das bessere Team Die erste halbwegs nennenswerte Chance hatte Bordeaux noch einer Standardsituation durch einen Kopfball. Der Stürmer der Gastgeber, Diabate, verfehlte das Tor jedoch deutlich (5.). Auf der anderen Seite kam Rode nach einer Kadlec-Flanke zum Kopfball, der jedoch ebenfalls weit am Kasten vorbeiging (6.). Eine schöne Kombination der Frankfurter wurde sodann vom spanischen Schiedsrichter Alberto Undiano Mallenco wegen eines Foulspiels unterbunden. Jungs Schuss aus dem Strafraum heraus (der ohnehin am Tor vorbeiging), hätte also nicht gezählt (7.). Dennoch stand die Szene symptomatisch für die Anfangsminuten – die Eintracht wirkte hellwach und kombinierte sich teilweise sehr gefällig durchs Mittelfeld. Dann kam Bordeaux jedoch zu ein paar Chancen: In der 16. Minute fing Zambrano einen Konterversuch der Hausherren ab. Nur kurz später klärte die Eintracht-Defensive eine Hereingabe von links zur Ecke. Noch in der gleichen Minute dribbelte Maurice-Belay in den Strafraum, legte sich den Ball jedoch zu weit vor (17.). Auf der anderen Seite trat Barnetta einen Freistoß aus dem linken Halbfeld hoch in den Strafraum, der französische Keeper und Kapitän Carrasso hatte jedoch aufgepasst und fing das Leder (18.). Bordeaux findet ins Spiel Fünf Minuten später kam Bordeaux nach einer Ecke gefährlich vor das SGE-Gehäuse. Trapp verkürzte jedoch geschickt den Winkel und konnte so zu einer weiteren Ecke klären (23.). Nachdem Barnetta eine Flanke von rechts verfehlte (26.), konnte Jung einen weiteren, gut vorgetragenen Angriff der Gastgeber unterbinden. Die Bordelais hatten inzwischen in die Partie hineingefunden. In der 31. Minute nahm Joselu einen viel zu kurz geratenen Befreiungsschlag von Carrasso als Volley-Schuss aus spitzem Winkel, stellte den Girondins-Torwart damit jedoch vor keine großen Probleme. Drei Minuten später hatte Trapp auf der anderen Seite keine Probleme mit einem Fernschuss von Henrique. Kurz danach stand Kadlec bei einem Pass von Barnetta angeblich im Abseits – eine Fehlentscheidung. Aber sei’s drum, Kadlecs Flanke in die Mitte hätte wohl ohnehin keinen Abnehmer gefunden (36.). In der 39. Minute misslang Diabate eine Volley-Abnahme nach einer Flanke von links. Auch kurz danach hatten die Franzosen brauchbare Torchancen, die jedoch von der SGE-Defensive vereitelt werden konnten. Dennoch – die Hausherren hatten in dieser Phase mehr vom Spiel, was die zahlreichen Eintracht-Fans sofort zu Anfeuerungsrufen animierte. Wenig später sah Rode nach einem taktischen Foul die gelbe Karte (41.). Danach sollte bis zum pünktlichen Halbzeitpfiff nichts Erwähnenswertes mehr passieren. 2. Halbzeit Armin Veh nahm in der Halbzeitpause einen Wechsel vor. Für Joselu kam Schröck, der die Position des rechten Flügelspielers übernahm. In der 48. Minute hatte Kadlec eine Riesen-Chance. Zambrano hatte im gegnerischen Strafraum das Kopfballduell nach einer Barnetta-Flanke gewonnen. Der Ball landete beim Tschechen, der das Tor aus abseitsverdächtiger Position jedoch um Haaresbreite verfehlte. Anschließend forderten die Franzosen Elfmeter, als Schwegler sich im eigenen Strafraum in einen Schuss warf und den Ball dabei mit der Hand berührte. Schiedsrichter Mallenco entschied jedoch, die Partie laufen zu lassen (50.). Drei Minuten später hielt Trapp einen Schuss von Faubert im Nachfassen (53.). Oczipka sah kurz danach wegen Haltens die gelbe Karte (54.). Fallrückzieher durch Saivet Artistisch wurde es in der 56. Minute. Saivet feuerte einen Fallrückzieher aus 18 Metern ab – Trapp konnte den Ball mit einer Flugeinlage jedoch noch vor dem Einschlag im aus Schützensicht linken Eck halten. Anschließend probierten es die Gastgeber mit einer scharfen Hereingabe von rechts, die jedoch an Freund und Feind vorbeirollte (63.). Schwegler sah noch in der gleichen Minute die gelbe Karte. Nur eine Minute später klärte Trapp großartig gegen Diabate, der nach einem weiten Ball allein aufs Frankfurter Tor zulief. Zambrano war dem Franzosen nachgeeilt und hatte ihn noch entscheidend beim Torschuss gestört (64.). Sodann kam Lanig für Rode (66.). Zwei Minuten später klärte Kempf nach einer Überzahlsituation der Franzosen, die sich offenbar allmählich bewusst wurden, dass ihnen einen 0:0 nicht reichen würde. In der 69. Minute scheiterte Barnetta mit einem etwas zu unplatzierten Fernschuss an Carrasso. Ähnlich erging es Schwegler in der 74. Minute – nur dass der Schuss des Frankfurter Kapitäns am rechten Toreck vorbeisauste. Eine Minute später faustete Trapp eine Flanke weg, der zweite Ball landete jedoch bei einem Franzosen, der den Ball per Heber allerdings übers Tor setzte. Wieder nur eine Minute später fing Trapp einen Fernschuss. Nanu!? Ein spätes Tor für die Eintracht! In der 80. Minute brachte Armin Veh Lakic für Kadlec. Und als alle schon mit einem torlosen Unentschieden rechneten, machten die Frankfurter doch noch eine Bude. Jung spielte rechtsaußen auf Barnetta. Der Schweizer passte scharf in die Mitte, wo der goldrichtig stehende Lanig den Ball nur noch über die Linie drücken musste – 1:0 (83.). Es war das erste Tor eines Frankfurter Einwechselspielers seit über einem Jahr. Wirklich hochkarätige Chancen sollten die Franzosen danach nicht mehr zustande bringen. Fazit Dank einer großteils soliden Defensiv-Leistung
und eines späten Tores durch Lanig konnte die Eintracht aus Bordeaux
drei Punkte entführen. Durch den Sieg haben die Hessen vorzeitig
die Play-Off-Runde der Europa League erreicht – herzlichen Glückwunsch!
Da das Parallel-Spiel zwischen APOEL Nikosia und Maccabi Tel Aviv 0:0
endete, ist die Eintracht einen Spieltag vor dem Ende der Gruppenphase
nicht mehr von Platz 1 der Tabelle zu verdrängen. Auch zum Gruppensieg
herzlichen Glückwunsch! Allen Verantwortlichen, Spielern und Fans
wünschen wir eine herrliche Feier und eine gute Rückreise nach
Frankfurt.
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