Eintracht Frankfurt - FC Schalke 04

Bundesliga 2013/2014 - 13. Spieltag

3:3 (0:2)

Termin: 23.11.2013, 15:30 Uhr
Zuschauer: 51.500
Schiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart)
Tore: 0:1 Johannes Flum (14., Eigentor), 0:2 Matip (18.), 1:2 Johannes Flum (56.), 2:2 Joselu (61.), 3:2 Joselu (68.), 3:3 Höwedes (86.)


 

 

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Eintracht Frankfurt
FC Schalke 04

 


  • Timo Hildebrand
  • Atsuto Uchida
  • Benedikt Höwedes
  • Joel Matip
  • Sead Kolasinac
  • Jermaine Jones
  • Dennis Aogo
  • Jefferson Farfan
  • Maximilian Meyer
  • Julian Draxler
  • Kevin-Prince Boateng

 

Wechsel
Wechsel
  • Christian Fuchs für Sead Kolasinac (71.)
  • Adam Szalai für Dennis Aogo (79.)
  • Felipe Santana für Kevin-Prince Boateng (89.)
Trainer Trainer

 

 

Erst blöd geschaut, dann berauscht und schließlich ausgewurschtelt

Vier Niederlagen in Folge, dazu erst zehn Punkte auf dem Konto. Selten haben sie eine Länderspielpause so herbei gesehnt, wie die jüngste, zumal in den Wochen bis Weihnachten noch acht Spiele auf dem Programm stehen. ”Wir konnten die Inhalte anders gestalten und uns auf den Gegner vorbereiten, das braucht die Mannschaft“, erklärt Armin Veh, der sich hoch erfreut zeigt, dass nicht nur Flum, Rosenthal und Jung ihre Blessuren auskuriert haben, sondern auch der Kapitän nach seiner Innenband-Operation im September wieder an Bord ist: “Die müssen richtig gut mit Pirmin gearbeitet haben bei der Reha.“ Noch erstaunlicher ist, dass Schwegler bereits für das so wichtige Heimspiel gegen den Tabellensechsten aus Gelsenkirchen auf der Bank sitzt, obwohl noch vor wenigen Wochen mit einer Rückkehr erst nach der Winterpause gerechnet wurde. Auf die Zähne beißen soll auch Alexander Meier, der sich in der Vorwoche aufgrund seiner hartnäckigen Patellasehnen-Entzündung in Basel behandeln ließ. Doch alles hat seine Grenzen, dem 30-Jährigen bereitet am Freitag selbst das Treppensteigen Probleme, so dass er sich nicht wie schon gegen Mainz mit Schmerzmitteln ”fit“ spritzen lassen will. Da kann der Trainer nur sichtlich frustriert anmerken: ”Ich will nicht über Meier sprechen. Ich weiß gar nicht, ob er überhaupt noch mal zurückkommt.“ Weil auch Anderson kurzfristig ausfällt und Aigner noch nicht einsatzfähig ist, müssen es eben die anderen richten. Joselu kommt als Sturmpartner von Kadlec zu seinem zweiten Saisoneinsatz von Beginn an, während der von Schalke ausgeliehene Barnetta sowie Flum, Rode und Lanig im Mittelfeld für Druck und Stabilität sorgen sollen. Russ rutscht dafür ins Abwehrzentrum neben den zuletzt gelbgesperrten Zambrano.

”Ich bin sehr zufrieden. Nach den ersten drei schlechten Spielen haben wir 19 Punkte aus neun Partien geholt. Und in der Champions League sind wir Zweiter, können aus eigener Kraft das Achtelfinale erreichen.” Damit ist Jens Keller, der von 2003 bis 2005 für die Eintracht am Ball war, einer der wenigen, denn ansonsten muss sich der Trainer der Schalker seit nunmehr elf Monaten ständig gegenüber dem grummelnden Umfeld rechtfertigen. Es fehlt der Hurra-Fußball, die Begeisterung und das Konzept, obwohl die Ergebnisse meist stimmen. Doch von der Kritik lässt sich der 42-Jährige nicht beirren und setzt auch gegen die Eintracht auf sein System mit einer Spitze und zwei ”Sechsern”, die heute Aogo und der in Frankfurt noch immer ”heiß geliebte Bonameser” bilden. Farfan, der 18-Jährige Maximilian Meyer und Draxler sollen in der Offensive für Schwung sorgen und vorne muss erneut Kevin-Prince Boateng ran, da Huntelaar bis Ende des Jahres ausfällt und Szalai nach seiner Handoperation erst vor drei Tagen wieder ins Training eingestiegen ist.

Wer einen vorsichtigen oder gar nervösen Beginn der Eintracht erwartet hat, sieht sich schnell getäuscht. Auf direktem Wege spielen sie sich in der Hälfte der Schalker fest. Nach knapp zwei Minuten passt Zambrano zu Kadlec, der den Ball nach einer Drehung zu Joselu vor dem Strafraum weiterleitet und ihn postwendend in den Lauf gelegt bekommt. Schade nur, dass der Winkel zu spitz ist, so dass Torhüter Hildebrand den Schlenzer klären kann. Die Frankfurter bleiben am Drücker, kombinieren gefällig und setzen die Knappen so konsequent unter Druck, dass sie kaum aus der eigenen Hälfte raus kommen. Nachdem Joselu einen Eckball von Barnetta weit über die Querstange köpft, kann der folgende Versuch des Schalker Spielaufbaus sogleich erfolgreich unterbunden werden. Über Barnetta und Jung läuft die Kugel zum in den Strafraum sprintenden Rode, der sie sogleich zurück auf Joselu spielt, der für Flum ablegt. Es folgt ein strammer Schuss aus fünfzehn Metern, den Jones zur Seite blockt, wo Lanig aus sieben Metern die große Chance zur Führung nur neben den rechten Pfosten setzt (11.).


Jung

Ärgerlich, dieser Spielzug hätte einen Treffer verdient gehabt. Stattdessen probiert sich Schalke nach einem Fehlpass von Flum erstmals an einen Gegenstoß. Rode checkt zwar Farfan am Mittelkreis, aber der Ball kommt zu Maximilian Meyer, der nicht sieht, dass sich der Peruaner am Boden wälzt. So spielt er einen Doppelpass mit Boateng, während die Frankfurter scheinbar darauf warten, dass ein Schalker das Runde ins Seitenaus spielt. Aber denkste, in aller Seelenruhe rollt das Leder von Draxler zu Uchida, der vor Oczipka einen Haken nach innen schlägt und am rechten Strafraumeck in die Mitte flankt. Na prima, Flum geht dazwischen und köpft den eigentlich harmlosen Ball aus zwölf Metern unbedrängt an die Unterkante des linken Torecks, von wo aus er zum 0:1 ins Netz trudelt (14.). “Wir waren selbst schuld, weil wir gezögert haben”, ärgert sich Armin Veh, während Farfan endlich behandelt wird und die Gäste das Frankfurter Hadern mit der Glücksgöttin für neue Angriffe nutzen. Nach einem neuerlichen Ballverlust von Flum über die rechte Seite, was Russ allerdings gegen den ballführenden Meyer resolut vor dem rechten Strafraumeck beendet. Aogo schlenzt den fälligen Freistoß in Richtung des langen Pfostens, wo Jones und Matip ebenso wie Jung und Flum lauern. Matip setzt sich gegen Flum durch und haut das Runde per Kopfballaufsetzer zum 0:2 ins linke Toreck (18.). “Da haben wir schlecht verteidigt und Schalke hat das gut gemacht. Dann bist Du mit zwei Toren hinten und schaust erst mal blöd“, schüttelt der Trainer den Kopf.

Es dauert ein wenig, bis sie diesen Schock verdauen, während Schalke inzwischen wesentlich sicherer agiert und es mit weiteren Nadelstichen versucht. Bislang ohne Erfolg, zumal Boateng bei Zambrano völlig abgemeldet ist. Bei einigem Licht bleibt Flum hingegen der Schatten treu. Diesmal lässt er sich von Farfan austricksen, der die Kugel auf die linke Seite spielt. Dort überläuft Draxler nach Doppelpass mit Meyer Sebastian Jung, zieht aber aus halblinker Position so unplatziert ab, dass Trapp parieren kann (30.). Nachdem auch Boateng und Jones die Fangkünste des Frankfurter Torhüters prüfen, setzen die Gastgeber endlich wieder ein Zeichen. Ein weiterer unterirdischer Freistoß von Barnetta wird zwar geklärt, aber das Runde kommt über Zambrano und Rode zu Jung, der es vor das rechte Strafraumeck legt, wo Flum sich positioniert hat. Der 25-Jährige zieht flach ab, Hildebrand ist geschlagen, aber na klar, die Kugel prallt vom linken Pfosten zurück ins Spielfeld. Barnetta rauscht ran, doch Uchida hat keine Probleme, sein Schüsschen zu blocken (41.). So geht es mit einem Pfeifkonzert in die Kabinen, das nicht der Eintracht, sondern dem überaus kleinlich pfeifenden Schiedsrichter gilt.


Flum

Ohne Wechsel beginnt die zweite Halbzeit, in der es nicht so aussieht, als könne die Eintracht die Wende schaffen. Zu sicher agieren die Gäste und verschleppen das Tempo, um bei passender Gelegenheit einen schnellen Gegenstoß zu setzen. So wie Draxler, der Zambrano versetzt, aber mit seinem Schuss an Kevin Trapp scheitert (54.). Zwei Minuten später gibt es nach einem Foul an Russ Freistoß für die Eintracht, den Barnetta aus dem linken Halbfeld hoch in den Strafraum schlenzt. Matip will mit dem Kopf klären, verschätzt sich aber so wunderschön, dass er die Kugel in Richtung des eigenen Fünfers abfälscht, wo der Torhüter zögert und Flum sich im Kopfballduell gegen Aogo durchsetzt. Das Leder segelt hoch über Hildebrand hinweg, der es bei seinem Rettungsversuch aber nur ins eigene Netz patschen kann (56.). Klasse, der Anschlusstreffer wirkt wie der Zaubertrank eines bekannten gallischen Druiden, denn es folgen die wohl besten 20 Minuten der Eintracht in diesem Jahr. Wie im Rausch tragen sie den Ball immer wieder in die Schalker Hälfte, sie wollen den Ausgleich. Kadlec erkämpft sich das Leder am Mittelkreis und treibt es auf der linken Seite nach vorne, um in die Mitte zu passen. Rode lässt passieren, so dass Joselu den Ball stoppt und aus der Drehung an den rechten Innenpfosten knallt. Flum versenkt zwar den Nachschuss, stand allerdings eindeutig im Abseits (58.).

Sch… auf die Glücksgöttin. Es gibt kein Verzagen, nur energisches Nachsetzen. Diesmal über die rechte Seite mit Jung, der Platz für eine gefühlvolle Flanke hat. Auf Höhe des Elfmeterpunktes steigt Joselu hoch und setzt die Kugel mit einem wunderschönen Kopfballheber über den Schalker Torhüter hinweg zum 2:2 ins linke Toreck (61.). Jawohl, was für ein Jubel und nun geht es ab, beide Teams wollen den Sieg. Die Eintracht aber ein bisschen mehr, wie Zambrano beweist, an dem sich Boateng gerade die Zähne ausbeißt, um greinend zu Boden zu sinken. So sieht er mit an, wie das Leder über Lanig, Rode, Joselu und Barnetta in die Schalker Hälfte getragen wird. Der Schweizer zieht an, sieht, dass Kadlec auf halbrechts heranrauscht und spielt ihm die Kugel durch die Gasse der aufgerückten Verteidiger vor das rechte Strafraumeck. Da vernascht der 23-jährige Spanier Kolasinac mit einem kurzen Hacken nach innen und zieht aus knapp 20 Metern wuchtig mit links ab. Was für ein Hammer, wie an der Schnur gezogen zischt das Runde unterhalb des linken Torwinkels zur 3:2-Führung ins Netz!


Joselu gegen Jones

“So ein 3:2 ist eigentlich ein Genickschlag“, grummelt Schalkes Trainer Keller und bringt kurz nach dem Rückstand Fuchs für Kolasinac, während seine Mannschaft wütend, aber kopflos zu reagieren versucht. Dennoch wächst der Druck auf die Gastgeber und irgendwie gewinnt man den Eindruck, dass sie sich mal wieder zu weit nach hinten drängen lassen. Wo bleibt das frühe Stören, wo die Entlastung? Jetzt brennt es fast im Minutentakt, Jung kann eine Flanke von Farfan in letzter Sekunde klären und nur Sekunden später hämmert Aogo das Spielgerät über die Latte (79.). Bei Schalke kommt mit Szalai für Aogo ein weiteren Stürmer, während bei der Eintracht Jan Rosenthal für den kaum sichtbaren Kadlec eingewechselt wird und schnell erkennt: “Wir haben keinen Zugriff mehr auf das Spiel gekriegt. Die Schalker konnten sich im Mittelfeld die Bälle zuspielen, ohne dass eine Zuordnung unsererseits da war.“ Doch Ablenkung naht, es gibt rauschend-stehenden Beifall, denn Rode verlässt den Platz und der Kapitän betritt eben diesen: "Das habe ich mitbekommen, es war ein tolles Gefühl und zeigt mir, dass ich nicht alles falsch gemacht habe im Leben" (82.).

Aber auch Schwegler kann nicht verhindern, dass sie jetzt ständig hinterher hetzen, während sich die Weißen das Leder am Mittelkreis auf der Suche nach der Lücke zuschieben. Jones zu Höwedes, zu Uchida, dann Matip und wieder landet das Spielgerät bei Höwedes, der sieht, dass Flum sich von Farfan entfernt und ihn mit einem strammen Kurzpass auf die Reise schickt. Der 29-jährige Peruaner geht locker an Lanig vorbei, der nicht einmal versucht, ihm zu folgen oder gar zu foulen. Auch Schwegler hat das Nachsehen, als Farfan in die Mitte zieht und die Kugel an der Strafraumgrenze quer legen will, während Russ mit einer Grätsche zu klären versucht. Doch das Leder prallt gegen den vor ihm stehenden Barnetta und landet bei Höwedes am Elfmeterpunkt, der sich dies bedrängt von Schwegler nicht entgehen lässt und aus der Drehung zum 3:3 ins rechte Toreck trifft. Es ist kaum zu glauben, schon wieder diese 86. Spielminute. “Was für ein Gewurschtel, ein echtes Stolpertor“, ärgert sich Sebastian Jung und auch Schwegler ist angefressen: "Es ging nur noch darum, den Ball wegzuschießen, das haben wir zweimal versucht. Aber wie es dann so ist im Moment, landet er genau bei Höwedes. Ich war einen Meter zu weit rechts, hätte ihn nur foulen können, aber dann hätte es Rot und Elfmeter gegeben."

Lähmendes Entsetzen greift um sich, während Schalke jetzt den Sieg will. Felipe Santana kommt für Boateng und leitet sogleich einen weiten Pass von Jones mit dem Kopf auf den heraneilenden Szalai weiter. Der legt sich das Spielgerät mit der Brust vor und will aus elf Metern abziehen, aber Russ kann mit einer spektakulären Grätsche klären, die für den 28-Jährigen allerdings einen schmerzhaften Ausgang nimmt. Denn mit einem Muskelfaserriss im linken Oberschenkel muss er vom Platz und Celozzi übernimmt, während auf der Anzeigetafel die nur zweiminütige Nachspielzeit angezeigt wird, in der nicht mehr viel passiert. Danach bleibt nur die bittere Erkenntnis, dass es schon wieder nicht für den ersten Heimsieg gereicht hat. Mit elf Punkten aus 13 Spielen verharren die Frankfurter auf Rang 15 vor den nun punktgleichen Freiburgern, die in Braunschweig ihren zweiten Saisonsieg geholt haben.


Stimmen zum Spiel

Armin Veh: „Das ist sehr, sehr bitter. So ein Spiel zu gewinnen, wäre eminent wichtig gewesen. Die Mannschaft versucht es trotz der Nackenschläge immer wieder und kommt zurück. Jetzt müssen wir das Beste aus dem Spiel rausholen. Es macht es ja nicht besser, wenn wir jetzt verzagen oder jammern.“

Heribert Bruchhagen: “Das waren typische Begleitmerkmale für eine Mannschaft, die im hinteren Tabellenbereich steht. Vor dem späten Ausgleich flippert der Ball hin und her, und wir kriegen dann doch noch das Gegentor.“

Axel Hellmann: ”Wir kämpfen nicht nur gegen den Gegner, sondern auch gegen das Unglück.”


Das 25.000. Vereinsmitglied wird begrüßt

Preisnachlass bei Dauerkarten, Vorkaufsrecht und eine geänderte Vereinssatzung. Die einst heiß diskutierten Maßnahmen beim letzten Jahreswechsel erzielen ebenso wie die jüngsten Werbeaktivitäten die erhoffte Wirkung. So konnte die Eintracht seit dem 1. Januar 8.000 neue Vereinsmitglieder gewinnen, so dass die Marke von 25.000 in der letzten Woche geknackt wurde. Doch damit ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht, verkündet Vereinspräsident Peter Fischer gewohnt offensiv: “Unser Ziel ist, möglichst viele Eintracht-Anhänger für eine Mitgliedschaft zu bewegen. Ich sehe keinen Grund, weshalb Vereine wie der 1. FC Köln oder der VfB Stuttgart mehr Mitglieder haben sollten als Eintracht Frankfurt.“ (tr)

 

 


 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:

Eintracht holt Punkt nach 0:2-Rückstand

Am 13. Spieltag trennten sich die Frankfurter Eintracht und der FC Schalke 04 in der ausverkauften Commerzbank-Arena nach einem äußerst unterhaltsamen Spiel 3:3 (0:2) unentschieden. Flum (Eigentor, 14.), Matip (18.) und Höwedes (86.) erzielten die Tore für die Knappen. Für die SGE trafen Flum (56.) und Joselu (60., 68.).

Im Vergleich zum Auswärtsspiel beim FSV Mainz 05 nahm Cheftrainer Armin Veh drei Änderungen in der Startaufstellung vor. Meier und Anderson fielen verletzungsbedingt aus, für sie rückten Lanig und Joselu ins Team. Zudem kehrte Zambrano nach seiner Sperre wegen der fünften Gelben Karte ins Deckungszentrum zurück (neben Russ), Inui rückte auf die Bank. Auf der nahm nach langer Verletzungspause auch erstmals wieder Stammkapitän Pirmin Schwegler Platz. Auf dem Spielfeld trug Jung die Binde.

Die Eintracht begann schwungvoll. Gleich in der 2. Minute spielte Kadlec einen Doppelpass mit Joselu und kam so aus spitzem Winkel dem Tor der Schalker nahe. Hildebrand konnte jedoch zur Ecke klären. In der 6. Minute kam es zu einem Handspiel eines Schalkers im eigenen Strafraum, das Schiedsrichter Markus Schmidt aber nicht als elfmeterwürdig bewertete. In der 11. Minute kamen nach schöner Kombination erst Flum und dann Lanig zu Schüssen, die jedoch leider nicht zu Toren führten. Flums Schuss wurde geblockt, Lanig verfehlte im Nachschuss das Tor knapp. Sei’s drum – die Anfangsphase gehörte klar den Hessen.

Schalker Doppelschlag stellt Spielverlauf auf den Kopf

Dass die Eintracht momentan nicht vom Glück verfolgt ist, zeigte sich in der 14. Minute. Trotz spielerischer Überlegenheit erzielte mal wieder der Gegner das Tor. Uchida flankte vom rechten Strafraumeck, Flum wollte per Kopf klären und erwischte den Ball dabei so unglücklich, dass er von der Unterkante der Latte ins eigene Tor sprang – 0:1. Und es kam noch dicker: Nur vier Minuten später bekamen die Schalker einen Freistoß zugesprochen. Aus dem rechten Halbfeld brachte Aogo den Ball in den Strafraum, wo sich Matip an der Abseitsgrenze lauernd im Kopfballduell durchsetzte und ins lange Eck traf – 0:2 (18.). Der Spielverlauf war damit völlig auf den Kopf gestellt.

Die Eintracht wirkte kurzzeitig etwas verunsichert, agierte dann jedoch kämpferisch-giftig, was sich auch an drei gelben Karten allein im ersten Durchgang zeigte, und kam zu brauchbaren Schuss-Chancen durch Joselu (26.) und Kadlec (29.). Beide Offensivkräfte verfehlten jedoch das Tor.

In der 30. Spielminute fing Trapp einen harten, jedoch unplatzierten Flachschuss von Draxler. Und nur wenig später musste Trapp erneut ran – wieder war ein Schalker nach einer Standard-Situation im Frankfurter Strafraum zum Kopfball gekommen, Trapp hielt jedoch sicher. Ein Freistoß der Gäste in der 37. Minute ging weit übers Tor.

Pfostentreffer durch Flum

Drei Minuten später brachte ein schöner Freistoß-Trick der Eintracht – Barnetta hatte aus etwa 30 Metern nicht abgezogen, sondern steil auf Jung gepasst – leider nichts ein, da Jungs Flanke im Strafraum keinen Abnehmer fand. In der 41. Minute hatte Flum den Anschlusstreffer auf dem Fuß. Sein Schuss aus etwa 19 Metern knallte jedoch an den linken Pfosten. Schon wieder Pech – es war zum Haare-Raufen!

Danach trat Aogo einen Freistoß vom rechten Strafraumeck, der den Frankfurter Torhüter jedoch vor keine Probleme stellte. Auf der anderen Seite hielt Hildebrand kurz vor dem Pausenpfiff einen Flachschuss von Jung (45.).

Zweite Halbzeit: Die Eintracht dreht das Ding

In der 52. Spielminute – bis dahin war im zweiten Durchgang nichts Nennenswertes passiert – trat Joselu nach einem Handspiel von Farfan etwa 25 Meter vor dem Tor den fälligen Freistoß. Hildebrand hielt den Ball jedoch sicher. Im direkten Gegenzug fing Trapp einen Schuss von Draxler.

Dann endlich hatte auch die Eintracht mal Glück. Ein Barnetta-Freistoß aus dem linken Halbfeld konnte von den Schalker Verteidigern nicht gut geklärt werden. So kam Flum im Strafraum an den zweiten Ball und köpfte ihn Richtung Tor. Hildebrand versuchte zwar noch mit einer Flugeinlage, den Ball mit einer Hand vom Tor wegzudrücken, beförderte den Ball jedoch ins eigene Netz – 1:2 (56.). Flum stand bei seinem Kopfball zwar im Abseits, aber Schiedsrichter Schmidt gab den Treffer – vermutlich, weil der Ball vom Gegner kam.

Die Eintracht war nun voll da – nur wenig später knallte Joselu einen Fernschuss an den Pfosten. Den Nachschuss verwandelte Flum zwar – allerdings stand er dabei eindeutig im Abseits, so dass der Treffer zu Recht nicht zählte. Der Eintracht war’s egal. Denn kurz danach flankte Jung nach einer Schalker Chance auf Joselu, der den Ball per Kopf optimal traf. Als halbe Bogenlampe senkte sich das Leder genau ins lange Eck – 2:2 (60.).

In der 63. Minute konnte sich Kadlec im Rahmen eines Konters leider nicht im Dribbling durchsetzen. Das Spiel hatte nun – zumindest phasenweise – etwas von einem offenen Schlagabtausch. Beide Teams suchten ihr Heil in der Offensive und gaben das Mittelfeld weitgehend preis. So trieb Barnetta den Ball in der 68. Minute nach vorne und passte genau im richtigen Moment auf den rechts freien Joselu. Der legte sich den Ball auf den linken Fuß und hämmerte ihn aus etwa 20 Metern ins linke Toreck. Hildebrand zeigte zwar eine herrliche Flugeinlage, konnte den brillant platzierten Schuss jedoch nicht halten – 3:2! Die Eintracht hatte das Spiel gedreht.

In der 73. Minute hielt Trapp einen Distanzschuss von Meyer. Fünf Minuten später klärte Jung im eigenen Strafraum. Die Schalker wollten zwar den Ausgleich, doch die Eintracht fightete. In der 79. Minute kam Aogo zum Abschluss, schoss jedoch über den Eintracht-Kasten. Nur eine Minute später hielt Trapp einen abgefälschten Kopfball. Daraufhin brachte Armin Veh Rosenthal für Kadlec (81.) und Schwegler für Rode (82.). Herzlich willkommen zurück, Capitano!

Es darf nicht wahr sein - wieder ein spätes Gegentor...

Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit pflückte Trapp einen Fuchs-Freistoß aus dem Halbfeld sicher herunter. Dann kam die verfluchte 86. Minute – und wieder war der Eintracht das Pech treu. Nach einem Gewurschtel im Strafraum landete der Ball bei Höwedes, der frei vor Trapp war und eiskalt vollstrecken konnte – 3:3. Unfassbar! Es ist wie verhext mit den Gegentoren in der Schlussphase.

Drei Minuten später klärte Russ in höchster Not und machte danach für Celozzi Platz (90.). In der Nachspielzeit hatten die Frankfurter noch eine Kontergelegenheit, blieben jedoch in der Schalker Defensive hängen. Auch ein folgendes Joselu-Dribbling und eine Jung-Flanke brachten nicht mehr den gewünschten Siegtreffer.

Fazit

Trotz über weite Phasen ansprechender Leistung musste die Eintracht lange einem 0:2-Rückstand nachlaufen. Diesmal war es ein äußerst unglückliches Eigentor von Flum, das die Eintracht in Rückstand brachte. Mit großem Kämpferherzen und einem starken Joselu, der doppelt traf, arbeitete sich die Eintracht jedoch zurück ins Spiel und ging sogar in Führung, musste allerdings abermals einen späten Gegentreffer hinnehmen. Dennoch darf die Eintracht stolz darauf sein, wie sie ins Spiel zurückgefunden hat. Mit einer solchen Leistung wird die Pechsträhne in der Schlussphase bald ein Ende finden.

 

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