Eintracht Frankfurt -
VfL Wolfsburg |
Bundesliga 2013/2014 - 11. Spieltag
1:2 (1:1)
Termin: 02.11.2013, 18:30 Uhr
Zuschauer: 44.300
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Tore: 0:1 Anderson (2., Eigentor), 1:1 Alexander Meier (35.), 1:2 Maximilian Arnold (82.)
Eintracht Frankfurt |
VfL Wolfsburg |
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Nur wieder so ein doofes Ding? Die Niederlage in Mönchengladbach liegt schwer im Magen, auch wenn Armin Veh scheinbar nichts unversucht lässt, mit äußerer Ruhe auf die Situation in der Bundesliga zu reagieren. So wiederholt er zum x-ten Male das auch von der Mannschaft verinnerlichte Credo: “Wir haben fast immer gut gespielt, nur die Punkte nicht geholt. Leider sind die Ergebnisse fast wichtiger als das Spiel selbst, denn wenn du nicht gewinnst, verlierst du auch das Selbstvertrauen. Daher ist es mir im Moment wichtig, zu punkten. Und zwar egal wie.“ So tüftelt er an einer Strategie, um endlich den ersten Saison-Heimsieg einzufahren und lässt sein Team bereits seit Donnerstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainieren, um “etwas einzustudieren.“ Das Ergebnis ist auf dem Papier tatsächlich überraschend und lässt einige Beobachter ungläubig mit den Köpfen schütteln, als die Aufstellung verkündet wird. Naheliegend ist zwar, dass Celozzi für den an einer Wadenzerrung laborierenden Jung auf der rechten Seite verteidigt. Davor darf allerdings gerätselt werden, ob es sich im Mittelfeld um eine Defensivraute mit zwei Sechsern oder um ein so noch nie dagewesenes 4-3-2-1-System handelt. Denn hinter Kadlec ordnen sich Barnetta und Meier ein und vor der Abwehr werden Rode, Flum und Russ zumindest dem Papier nach auf einer Linie agieren. Für die “Flügelzange“ Inui und Aigner bleibt damit nur die Ersatzbank. “Mir passt es überhaupt nicht, dass die Frankfurter letzte Woche in Gladbach eine 1:4-Niederlage hinnehmen mussten“, erklärt unterdessen Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking, der eine Trotzreaktion gegen seine so schwankend in die Saison gestartete Elf erwartet. Zwar konnten die Niedersachsen ihre letzten beiden Spiele nach der peinlichen 0:3-Heimniederlage gegen den Nachbarn aus Braunschweig gewinnen, doch fünf Siege und fünf Niederlagen zeugen nicht eben von Beständigkeit beim Tabellensechsten. Die gibt es immerhin bei der Aufstellung, in der Patrick Ochs - der ebenso wie Marko Russ vor zwei Jahren von Felix Magath nach Wolfsburg gelotst wurde - für den verletzten Träsch in seinem dritten Saisonspiel wieder auf der rechten Abwehrseite beginnen wird. Auf wenig Gegenliebe beim Frankfurter Anhang wird auch Diego stoßen, der zusammen mit Perisic sowie dem 19-jährigen Maximilian Arnold im offensiven Mittelfeld hinter Olic beginnt. Wohl dem, der pünktlich ist, denn der erlebt einen turbulenten Start. Bereits nach wenigen Sekunden wird ein Pass auf Kadlec zwar von Naldo im Halbfeld geklärt, doch Anderson kann blocken, so dass die Kugel in hohem Bogen zurückfliegt und hinter den aufgerückten VfL-Verteidigern aufspringt. Meier nimmt sie gekonnt an, scheitert aber mit seinem Versuch eines Hebers aus 16 Metern an Torhüter Benaglio (1.). Kaum dreißig Sekunden später schlägt Linksverteidiger Rodriguez auf Höhe der Mittellinie einen weiten Diagonalpass zu Diego, der den Ball vor dem rechten Strafraumeck annimmt und vor Oczipka lauert, während von hinten Ochs heranrauscht, dem Flum bei seinem Sprint nur zuschaut. So legt Diego die Kugel mit der Hacke weiter zum Ex-Frankfurter, der sie aus dem Lauf heraus halbhoch in den Fünfer drischt. Anderson will am kurzen Pfosten vor Olic klären, grätscht das Leder aber nur ins eigene Netz zur 1:0-Führung für Wolfsburg (2.). “Das hat uns in unserer Situation natürlich überhaupt nicht geholfen“, ärgert sich Armin Veh, der mit ansehen muss, wie der VfL seinen sichtlich verunsicherten Spielern mit frühem Pressing den Schneid abkauft. Obwohl sie kaum aus der eigenen Hälfte kommen, haben die Wolfsburger Platz. Wieder wird Rodriguez nicht energisch genug von Rode angegriffen, so dass der Linksverteidiger einen flachen Ball die linke Außenbahn entlang spielt. Perisic überläuft Celozzi mühelos und sprintet bedrängt von Zambrano in den Strafraum, setzt seinen Schuss aus 14 Metern aber neben den rechten Pfosten (7.). Au Backe, da klappt nicht viel, schon die Spieleröffnung der Eintracht ist ein Trauerspiel. Ein Querpass folgt dem nächsten, immer wieder erhält Kevin Trapp das Runde, auf das er es einfach nach vorne schlägt. Bloß weg damit, denn auch in der Wolfsburger Hälfte gibt es kein Halten. Die Gäste sind einfach schneller und bissiger oder kommen dank eines Frankfurter Fehlpasses wieder an die Kugel. Selbst ein Einwurf von Rodriguez in der eigenen Hälfte wird bei so viel Verunsicherung zur Torchance, wie Perisic zeigt, der Celozzi erneut erst entwischt und ihn dann am linken Strafraumeck vorführt. Es folgt ein kurzer Pass auf Medojevic, der sich das Leder einfach vorlegt, in dem er es Russ durch die Hosenträger schiebt. Sein Flachschuss aus 14 Metern ist allerdings kein Problem für Kevin Trapp (11.).
Gut nur, dass Wolfsburg sich an der eigenen Überlegenheit zu berauschen scheint und sich darauf beschränkt, die Eintracht laufen zu lassen anstatt die sich bietenden Lücken konsequent zu nutzen. Denn den Frankfurter fällt weiterhin nichts ein. Trapp oder einer der Innenverteidiger überbrücken das Mittelfeld mit langen Bällen und der vagen Hoffnung, dass Meier diese irgendwie verlängern oder verarbeiten kann. Rode und Barnetta hingegen sind zwar viel unterwegs, aber kaum anspielbar, während auf den Außenbahnen völlige Flaute herrscht. Ohne Unterstützung ist Oczipka überfordert, Celozzi traut sich nach den Anfangsminuten kaum noch über die Mittellinie und von Flum sowie Russ ist ebenso wenig Konstruktives zu sehen. “Das waren fantastische erste 30 Minuten“, schwärmt VfL-Trainer Hecking vom Auftritt seiner Elf, während die Eintracht tatsächlich eine Ecke heraus holt. Diese fliegt von rechts vor das linke Strafraumeck, wo Oczipka ein wenig Platz hat und nach innen flankt. Gustavo kann mit der Brust und dem angelegtem Arm klären, was kurz für Aufregung sorgt, weil Schiedsrichter Fritz der Eintracht keinen Elfmeter schenken will (29.). Ob sie es endlich gelesen haben? "Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten - Eintracht heißt kämpfen bis zum Schluss!" steht auf einem Banner in der Nordwest-Kurve und die Spieler versuchen, dieses Motto jetzt zumindest halbwegs umzusetzen. Sie gehen aggressiver in die Zweikämpfe und spätestens als Diego mit einer Rippenprellung vom Platz muss, können sie das Geschehen einigermaßen ausgeglichen gestalten. Vielleicht hilft ein Standard, den sie nach einem Foul von Gustavo an Kadlec aus zentraler Position erhalten. Barnetta und Meier stehen bereit, während Russ in der Mauer der Wolfsburger für ein wenig Unruhe sorgt. Tatsächlich gibt es eine kleine Lücke, die Meier gekonnt nutzt, um das Runde wunderschön ins rechte Toreck zum 1:1 zu schlenzen (35.). Das sollte doch neuen Mut geben, aber es bleibt holprig, kaum ein Spielzug gelingt den Frankfurtern, die nun ihrerseits eine Mauer bilden müssen, als Naldo aus über 25 Metern den Hammer auspackt. Der Schuss ist knallhart, landet aber genauso in den Armen des Torhüters wie sechs Minuten später auf der anderen Seite ein Kopfball von Meier (45.). Erst in der Nachspielzeit zeigt die Eintracht eine gelungene Kombination über die linke Seite mit Russ und Oczipka, doch die Hereingabe kann vor dem einschussbereiten Meier geblockt werden, so dass es mit dem 1:1 in die Pause geht.
Den zweiten Abschnitt beginnt die Eintracht mit viel Schwung und dem Versuch, sich in der Wolfsburger Hälfte festzusetzen, was Kadlec zunächst einen weiteren Frustmoment gegen seinen zumeist erfolgreichen Widersacher Naldo einbringt, den Frankfurtern aber die nächste Ecke beschert, die Naldo aus dem Sechzehner köpfen kann. Es bleibt gefährlich, denn Celozzi schlenzt den Ball zurück und Rodriguez hebt das Abseits auf, als Meier sich löst und aus neun Metern Richtung rechtes Toreck köpft. Aber mit einer schönen Flugeinlage kann Benaglio den Ball um den Pfosten lenken (47.). Danach kann sich der Torhüter ebenso wieder ausruhen, wie Kevin Trapp auf der anderen Seite. Denn der Schwung ist wieder weg, das Spiel plätschert lustlos im Mittelfeld. Wolfsburg macht nicht mehr als nötig, während der Eintracht vieles fehlt, was sie in der letzten Hinrunde ausgezeichnet hat. Es fehlt das Umschaltspiel, das Doppeln auf den Außenbahnen, das Überraschende. “Von mir gibt es keine Schuldzuweisungen. Sie versuchen alles, können es im Moment aber einfach nicht besser. Wir spielen nicht grottenschlecht, aber die spielerische und läuferische Klasse kriegen wir im Moment nicht auf den Platz“, nimmt Armin Veh seine Mannschaft in Schutz, belässt es beim System mit “drei Sechsern“ und bringt Djakpa für Oczipka in die Partie (62.). Dafür legt Wolfsburg langsam aber sicher wieder einen Zahn zu, was wohl so abgesprochen ist, wie Dieter Hecking erklärt: “Man hat schon in den letzten Wochen gesehen, dass die Eintracht ab einer gewissen Spielzeit immer wieder mal Räume gibt.“ Allerdings nutzen sie diese nicht, obwohl offenkundig ist, dass gerade Barnetta und Rode aus dem letzten Loch pfeifen und sich auch bei den anderen Konzentrationsmängel zeigen. So hat Djakpa in der 73. Minute Glück, als er Caligiuri beim Versuch, seinen Stellungsfehler auszubügeln, im Strafraum in die Hacken läuft, die Pfeife des Schiedsrichters aber stumm bleibt. Immerhin zeigt sich Flum eine Minute später auf der linken Seite im Vorwärtsgang. Gefühlvoll flankt er die Kugel an den Fünfmeterraum, wo Meier heranrauscht, den Ball mit seiner Direktabnahme aber über die Latte setzt. Danach ist Schluss für den Ex-Freiburger, für den Aigner ins Spiel kommt (74.). Die Minuten verrinnen, es sieht inzwischen so aus, als ob beide Mannschaften sich mit der Punkteteilung zufrieden geben, auch wenn sich Wolfsburg jetzt über die linke Seite an den Strafraum herantastet. Aigner erkämpft sich den Ball gegen Rodriguez und spielt quer zu Celozzi, der es einfach nach vorne bolzt. Prompt kommt das Leder zurück, Celozzi klärt vor Arnold, spielt aber derart schlampig quer zu Russ, dass diesem der Ball verspringt. So kommt der nachsetzende Arnold erneut ran und passt in den Sechzehner zu Olic, der kurz vor der Torauslinie scharf in den Strafraum flankt, wo allerdings kein Spieler herankommt. Der Ball rollt auf rechts aus dem Strafraum, wo Ochs herangerauscht kommt und einfach abzieht. Die Frankfurter schauen nur zu, wie das Runde wohl weit am linken Pfosten vorbei rauschen wird, doch Maximilian Arnold reagiert, löst sich von Rode und netzt aus fünf Metern mit dem linken Fuß zur 2:1-Führung für die Gäste ein (82.). “Das war keine Flanke, eher ein Schussversuch“, räumt Patrick Ochs ein und Armin Veh ärgert sich über das Abwehrverhalten seiner Jungs: “Wir hätten das viel früher klären können.“ Mit Lakic für Barnetta kommt ein weiterer Stürmer, der zwei Minuten später sogleich die große Möglichkeit zum Ausgleich hat, als er einen miesen Rückpass von Perisic auf Naldo im Wolfsburger Halbfeld abläuft. Verfolgt von Knoche zieht der 30-Jährige aus zwölf Metern flach ab, doch Benaglio hat keine Mühe, den unplatzierten Schuss zu parieren (86.). Für mehr Gegenwehr reicht die Kraft nicht, lediglich Zambrano sorgt in der Nachspielzeit für einen Aufreger, als er sich nach einem Stoß seines Gegenspielers Kutschke mit einem Trikotzupfer revanchiert und dafür seine fünfte Gelbe Karte kassiert. Danach ist Schluss, auch im fünften Heimspiel der Saison bleibt die Eintracht sieglos - was ihr zuletzt in der Saison 1964/65 “gelang“ - rutscht auf Rang 15 in der Tabelle ab und hat nur noch zwei Zähler Vorsprung auf den Relegationsrang. (tr)
Armin Veh: “Es ist immer das gleiche, wenn du Misserfolg hast, fehlen dir die letzten Meter, dann fehlt dir die Sicherheit und die Leichtigkeit im Spiel. Wir sind jetzt da, wo wir nicht hin wollten, aber damit muss man rechnen. Jetzt müssen wir kämpfen. Die einen wechseln dann den Trainer und die anderen versuchen, das Beste draus zu machen. Und dann eben auch Ergebnisse zu erzielen, das ist der Punkt.“ Sportdirektor Bruno Hübner: “Wenn du dann schon nach zwei Minuten so ein doofes Ding ins eigene Tor beförderst, fördert das nicht das Selbstvertrauen und die Souveränität. Solche Gegentore sind typisch für unsere derzeitige Phase. Wir belohnen uns einfach nicht für den Aufwand, den wir betreiben.“ Alexander Meier: “Die Tabelle lügt nicht, keiner braucht mehr etwas anderes zu erzählen.“ Stefan Aigner: “Wir sollten nicht nach unten schauen, sondern nach oben. Denn wenn man nur nach unten blickt, fällt man auch unten rein.“ Offiziell ein anderes Spiel: “Bitter: Die #SGE verliert unglücklich mit 2:1 gegen Wolfsburg. Der Treffer von Meier reichte nicht. Jetzt heißt es Kopf hoch“ (Facebook-Site der Eintracht).
Bericht und Fotos von www.eintracht.de: Bittere Niederlage gegen Wolfsburg Die Eintracht hat ihr Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg unglücklich mit 1:2 (1:1) verloren. Die Tore in einer ausgeglichenen Begegnung erzielten Meier (35.) für die SGE sowie Anderson (Eigentor, 2.) und Arnold (82.) für die "Wölfe". Eintracht-Trainer Armin Veh nahm im Vergleich zum 1:4 in Mönchengladbach am letzten Sonntag zwei Änderungen in seiner Startformation vor: Rechtsverteidiger Sebastian Jung konnte aufgrund anhaltender Wadenprobleme nicht mittun, für ihn lief Stefano Celozzi auf. Zudem ersetzte Johannes Flum im Mittelfeld Stefan Aigner. Taktisch wählte Veh damit eine auf dem Papier defensivere Ausrichtung im 4-4-2-System. Tranquillo Barnetta gab in der Mittelfeldraute den „Zehner“, Alexander Meier spielte dafür die zweite Sturmspitze neben Václav Kadlec. Die 44 300 Zuschauer in der gut gefüllten Comerzbank Arena sahen turbulente erste Sekunden – und ganz viel Pech auf Seiten der Eintracht: Erst vergab Meier allein vor „Wölfe“-Keeper Diego Benaglio mit einem vergeblichen Heberversuch nach 40 Sekunden, dann trafen die Gäste im Gegenzug ins Netz: Diego nahm Ex-Adleträger Patrick Ochs auf der rechten Seite mit und dessen Hereingabe bugsierte Verteidiger Bamba Anderson am kurzen Pfosten ins eigene Tor – der überraschte Kevin Trapp war geschlagen (2.). Pechvogel Anderson besorgt frühe Gästeführung Das frühe Gegentor löste bei den Hausherren zunächst eine große Verunsicherung aus. Immer wieder streute die Eintracht Ballverluste in ihren Spielaufbau ein, die Wolfsburg mit schnellen Kontern – gerade über die linke Angriffseite – auszunutzen wusste. Bei einer Großchance von Perisic (7.), der das Gehäuse frei vor Trapp knapp verfehlte und einem Schuss von Medojevic (11.) in die Arme des SGE-Schlussmanns hatte man dann Glück, dass nicht früh das zweite Gegentor folgte. Zudem verfehlte Ivica Olic mit einem Distanzschuss den Kasten deutlich (18.). Von offensiven Akzenten der Eintracht indes war weiterhin nichts zu sehen. Marco Russ versuchte sich in der Zentrale als Spielgestalter, seine ordentlichen Versuche mit langen Anspielen kamen allerdings zu selten beim Mitspieler an. Nie gelang es den Gastgebern in der ersten halben Stunde, sich in die Nähe des Sechzehnmeterraumes zu kombinieren. Immerhin wurden die Adlerträger mit zunehmender Dauer aggressiver und zweikampfstärker, was zur Folge hatte, dass man die Wolfsburger weit vom eigenen Strafraum weg halten konnte. Meier trifft mit Traumfreistoß zum Ausgleich Was es im Eintracht-Spiel offensichtlich brauchte, waren Standardsituationen. Und einer der wenigen ruhenden Bälle brachte tatsächlich den Ausgleich: Alex Meier legte sich die Kugel aus zentraler Position und über 20 Metern Tordistanz zurecht und schlenzte gekonnt über die Mauer ins rechte Eck – das 1:1 (35.), Benaglio war geschlagen. Auf der Gegenseite wollte VfL-Verteidiger Naldo es Meier kurz darauf gleichtun: Sein Freistoß-Hammer aus knapp 30 Metern landete jedoch in den Armen von Kevin Trapp (39.). Nachdem Anderson mit einem Kopfball an Benaglio scheiterte (45.) und ein Meier-Versuch aus kurzer Distanz nach schönem Spielzug über die linke Seite gerade noch von Wolfsburger Verteidigern geblockt wurde (45.+1), pfiff Schiedsrichter Marco Fritz zur Pause. Das 1:1-Halbzeitergebnis in einer mäßigen Bundesligapartie verdienten sich die Adlerträger durch eine kämpferische Leistungssteigerung ab der 30. Spielminute. Im zweiten Durchgang waren es dann zu Beginn die Veh-Schützlinge, die den Ton angeben wollten und energisch nach vorne drängten – die Folge waren erste Eckbälle, die allesamt gefährlich von Tranquillo Barnetta getreten wurden. Die größte Chance resultierte nach einem zweiten Ball, den Celozzi zurück in die Gefahrenzone schlug; Alex Meier konnte sich frei stehlen, köpfte überlegt in Richtung langes Eck, aber Benaglio kam gerade noch mit den Fingerspitzen dran und lenkte die Kugel um den Pfosten (48.). Auf der Gegenseite verfehlte Maximilian Arnold den Kasten mit einem Schuss aus spitzem Winkel deutlich (50.). Eintracht müht sich, Wolfsburg kontert Nach starken Anfangsminuten in der zweiten Hälfte schlich sich nach einer knappen Stunde wieder ein wenig der Schlendrian bei den Hausherren ein. Die „Wölfe“ waren wieder enger an ihren Gegenspielern und zwangen die Adlerträger zu Fehlern im Spielaufbau. Die schnellen Gegenstöße konnten die Gäste dann glücklicherweise jedoch nicht gut genug ausspielen. Mitte der zweiten Halbzeit war die Eintracht um Struktur im eigenen Spiel bemüht, versuchte, die Lücken in der gegnerischen Hintermannschaft zu finden, blieb dabei aber zu fehlerhaft im Passspiel. Die Wolfsburger dagegen lauerten nur auf Fehler, um über ihre schnellen Akteure mit Kontern gefährlich zu werden. Torchancen gab es in dieser Phase der Begegnung lange keine. Es dauerte bis zur 74. Minute, ehe die Eintracht den nächsten gefährlichen Abschluss verzeichnete: Flum flankte aus dem Halbfeld, in der Mitte löste sich Meier von Gegenspieler Robin Knoche, verfehlte mit seiner Direktabnahme an der Fünfmeterraumkante das Tor jedoch knapp. „Wölfe“ mit dem „Lucky Punch“ zum Sieg Als die Begegnung in der Schlussphase so dahin plätscherte und wenig passierte, gelang den „Wölfen“ aus dem Nichts das glückliche 2:1: Die SGE-Verteidiger bekamen die Kugel nicht aus der Gefahrenzone, als Ochs von der rechten Seite blind in die Mitte flankte. Dort stand Arnold völlig frei und schob aus fünf Metern zur neuerlichen Führung der Gäste ein (82.). Die Eintracht-Abwehr war dabei völlig indisponiert. Die geschockten Adlerträger probierten in den letzten Minuten noch einmal alles, aber zu mehr als einer Möglichkeit durch den eingewechselten Srdjan Lakic, der an Benaglio scheiterte (86.), kam es nicht mehr. Am Ende steht eine ganz bittere und im Grunde unverdiente Niederlage gegen den VfL Wolfsburg, der weniger investierte und sich ganz aufs Kontern beschränkte, letztlich aber die effektivere Mannschaft stellte. Durch diese knappe Niederlage bleibt die Eintracht in der Tabelle mit 10 Punkten auf Rang 14. In der nächsten Woche ist man dann zum Rhein-Main-Derby beim FSV Mainz 05 zu Gast, wo man auf Abwehrchef Carlos Zambrano verzichten muss, der sich in der Nachspielzeit die 5. Gelbe Karte abholte.
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