Borussia Mönchengladbach
- Eintracht Frankfurt |
Bundesliga 2013/2014 - 10. Spieltag
4:1 (2:1)
Termin: 27.10.2013, 17:30 Uhr
Zuschauer: 53.000
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
Tore: 1:0 Juan Arango (11.), 1:1 Stefan Aigner (15.), 2:1 Oscar Wendt (18.), 3:1 Patrick Herrmann (60.), 4:1 Raffael (66.)
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Eintracht Frankfurt |
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Vorgeführt und sauber zerlegt Nach dem überzeugenden Auftritt am Donnerstag gegen Tel Aviv hofft Armin Veh, dass seine Mannschaft den Schwung mit an den Niederrhein nimmt, um gegen die bislang in dieser Saison zu Hause stets siegreichen Mönchengladbacher zu bestehen: “Leider ist es uns in der Liga nicht immer gelungen, neunzig Minuten lang unser Spiel durchzuziehen, aber unsere Leistung bestätigt, dass wir auf einem guten Weg sind.“ Hoffentlich, denn die internationalen Auftritte und der Blick auf die Schlussphasen der letzten drei Ligaspiele scheinen die phasenweise durchwachsenen Leistungen in der Liga zu kaschieren, wie Marco Russ indirekt bestätigt: “Wir könnten viel mehr Punkte haben, wenn man bedenkt, wo wir dann stehen würden…“ Wie dem auch sei, gewarnt werden die Frankfurter jedenfalls von ihrem Trainer vor den Borussen: “Sie sind gut gestaffelt in zwei Vierer-Reihen, schwer auszuspielen und sehr kontergefährlich. Zudem haben sie mit Kruse und Raffael zwei richtig gute Spieler dazu bekommen.“ Um das vermeintliche Bollwerk zu durchbrechen, setzt der Trainer auf die Aufstellung vom Nürnberg-Spiel, wobei Aigner diesmal als zweite Spitze neben Kadlec beginnen wird, so dass Rode, Meier, Barnetta sowie Russ vor der Abwehr die Raute im Mittelfeld bilden. "Das ist wie eine Berg- und Talfahrt", beschreibt unterdessen der Gladbacher Stürmer Max Kruse die bisherigen Vorstellungen des Tabellensechsten treffend. In der Fremde haben sie vier Mal verloren und nur in Augsburg einen Punkt geholt, aber im Borussen-Park ist ihre Bilanz makellos. 13:2 Tore und vier Heimsiege - unter anderem gegen Hannover und Dortmund – sind beeindruckend. Es ist nicht zu übersehen, dass die Offensivreihe mit Herrmann, Raffael, dem gegen Frankfurt meist treffsicheren Arango und dem Freiburger Neuzugang Kruse zumindest zuhause brandgefährlich ist. Allerdings muss Borussia-Trainer Lucien Favre seine Abwehr gegen die Eintracht komplett durcheinander würfeln. Denn mit Dominguez, Stranzl und Nordtveit fehlen ihm gleich drei Innenverteidiger, so dass Brouwers und Jantschke diesen Part beim heutigen Sonntagsspiel übernehmen, Wendt nach links rückt und Julian Korb sein Startelf-Debüt auf der rechten Seite gibt. Was die Abwehr gegen die Eintracht erwartet, weiß Tony Jantschke immerhin ziemlich genau: “Die sind vorne schon gut besetzt. Der Meier könnte auch Basketball spielen und der Kadlec kann springen wie ein Flummi.“ Zumindest schnell rennen kann er, wie er nach einem ersten von Meier mit dem Kopf verlängerten Oczipka-Pass beweist. Wendt ist noch flinker, klärt und flitzt nur wenige Ballkontakte später auf der linken Seite Richtung Frankfurter Strafraum, um Herrmann zu bedienen, dessen Schuss von Anderson geblockt wird (1.). Das riecht nach Spektakel, was beide Mannschaften vom Anpfiff weg bei strömendem Regen bieten. Kein Geplänkel, sondern auf direktem Weg nach vorne scheint es zu gehen. Allerdings fällt bereits jetzt auf, dass die Gastgeber einen Tick spritziger wirken und das Mittelfeld mit ihren nachrückenden Außenverteidigern und schnellen Doppelpässen zu überbrücken versuchen, während bei der Eintracht lange Bälle Trumpf sind. Es läuft die zehnte Minute, wieder kommt Gladbach auf links mit Kruse, der kaum zu bremsen ist und einen weiten Pass auf die rechte Seite schlägt. Über Korb und Herrmann geht es wieder zum in die Mitte gerückten Kruse, der diesmal das Nachsehen hat. Allerdings erst nach einem kurzen Tritt von Rode: “Er schlägt sein Bein nach hinten, dadurch treffe ich ihn. Das hat mich geärgert, weil ich wusste, dass sie sehr gute Freistoßschützen haben.“ 22 Meter sind es bis zum Tor, fünf Mann bilden die Mauer zur Sicherung des - aus Sicht des Freistoßschützen - rechten Torecks. Arango nimmt Maß und zirkelt die Kugel scharf über die Köpfe von Kadlec und Aigner, die leider nicht wie ihre Mauerkollegen hochspringen. So prallt das Leder kurz auf und landet unhaltbar für Kevin Trapp im unteren rechten Eck zum 1:0 für die Borussia (11.). “Wir wollten ganz bewusst Freistöße vermeiden, da war Rode viel zu stürmisch“, schimpft Sportdirektor Hübner, während die Eintracht versucht, Druck aufzubauen. Vier Minuten nach dem Rückstand erhält sie hierbei Unterstützung von Torhüter ter Stegen, dessen missratenen Abschlag Aigner im Halbfeld stoppt und sofort quer auf Meier legt. Der nimmt die Kugel eng am Körper mit und setzt sich mit Einsatz und Geschick gegen Korb, Xhaka und Jantschke am linken Strafraumeck durch, um den Ball an den Fünfer zu schnicken, wo ter Stegen den einschussbereiten Kadlec klar von den Beinen holt. Die Kugel rollt zur Seite, Aigner schaltet schneller als Brouwers und drischt sie zum Ausgleich in die Maschen. Glück im Unglück für den Torhüter, dass Schiedsrichter Zwayer den Vorteil laufen lässt, denn ansonsten hätte es neben dem Elfmeter wohl auch die rote Karte für ihn gegeben (15.).
Gladbach nimmt sich gar nicht erst die Zeit, den Schock zu verdauen und legt sofort nach. Erschreckend, wie locker sie durch die Mitte kombinieren können, wo Russ und Rode meist einen Schritt zu spät kommen und auch die Abwehr die Kontrolle zu verlieren droht. So setzt sich Raffael an der Strafraumgrenze gegen Anderson durch, sein Flachschuss zischt aber knapp am linken Pfosten vorbei (16.). Die Frankfurter können sich nicht befreien, Kramer spielt auf die linke Seite, wo Rode Oscar Wendt nicht folgen kann, der einen schönen Doppelpass mit Raffael spielt, um sich sogleich auf den Weg in den Strafraum zu machen. Nachdem er bereits Jung Fersengeld gegeben hat, überläuft der 28-jährige Schwede auch noch Zambrano und schießt aus 13 Metern in halblinker Position wuchtig ins kurze Eck, wo Trapp den Ball auf dem glitschigen Rasen nicht mehr packen kann (18.). "Das war die Torwart-Ecke“, ärgert sich Bruno Hübner über den neuerlichen Rückstand, während der Keeper nur mit dem Kopf schüttelt. Erneut müssen sie nicht nur einem Rückstand, sondern auch den Weißen hinterher laufen, die sich zwar ein wenig zurückziehen, aber das Frankfurter Mittelfeld bei Ballbesitz mit schnellen Kombinationen weiter ordentlich auseinander nehmen. Sie lassen den Borussen zu viel Raum, attackieren zu spät und müssen zu unfairen Mitteln greifen, für die Zambrano und Aigner jeweils die gelbe Karte bekommen. Aber auch das Offensivspiel hakt gewaltig, wenn es denn zustande kommt. Sie bauen keinen Druck über die Außenbahnen auf und versuchen es zu häufig mit weiten Bällen, die kein Probleme für die Abwehr der Gastgeber sind. Nur einmal darf gehofft werden, als Meier nach Flanke von Jung einen Mondball von Kadlec am Fünfer erläuft, sich aber im Duell mit ter Stegen zu deutlich des Ellbogens bedient, so dass der Treffer zu recht nicht anerkannt wird (26.). “Ich habe schon früh gemerkt, dass wir nicht in die Zweikämpfe kommen, wir waren immer einen Schritt zu langsam. Vor allem Kruse haben wir nicht in den Griff bekommen, er war der Dreh- und Angelpunkt“, lobt Armin Veh den Nationalspieler, der die Bälle im tatsächlich nach Belieben verteilen und das Tempo bestimmen kann. Wieder wird es schnell, diesmal ist es Arango, der das Leder in die Gasse der aufgerückten Frankfurter Abwehr spielt. Zum Glück entscheidet der Linienrichter fälschlicherweise auf Abseits, als Herrmann alleine auf Trapp zuläuft (36.). Es bleibt Stückwerk bei der Eintracht, nach einem neuerlichen Fehlpass von Marko Russ hat Armin Veh genug gesehen und reagiert, was der 28-Jährige erst mit Unglauben und dann mit Wut quittiert, als er fluchend vor der Ersatzbank eine Delle in den Koffer des Mannschaftsarztes tritt. “Er war nicht im Spiel, aber er war nur einer von mehreren. Ich wollte jedoch noch einen spielstarken Sechser haben“, erklärt der Trainer die frühe Hereinnahme von Flum, um sich sogleich Russ zur Brust zu nehmen: “Er war sauer über die Auswechslung oder seine eigene Leistung, wofür ich Verständnis habe. Aber hier vor 1000 Kameras muss er das sein lassen.“ Der Wechsel indes bringt wenig, Meier versucht sich mit einer Direktabnahme und kurz darauf muss ter Stegen vollen Einsatz zeigen, als Kadlec aus kurzer Distanz eine abgefälschte Flanke von Jung mit dem Hinterkopf Richtung rechtes Toreck bugsiert (42.). Das war es dann in Halbzeit eins.
Der zweite Abschnitt beginnt sogleich mit einem schnellen Vorstoß der Gladbacher über die rechte Seite mit Herrmann, der nicht angegriffen wird und auf Julian Korb ablegt, dessen Schrägschuss aber ein Stück über die Querstange fliegt (46.). Wahnsinn, wie einfach das geht, während bei der Eintracht jeder Meter Raumgewinn nach Mühsal aussieht. Über viele Stationen geht es langsam nach vorne, ein Spielzug ähnelt dem anderen fast aufs Haar. Es stimmt, die Eintracht hat jetzt mehr Ballbesitz, geht energischer in die Zweikämpfe und auch die Kombinationen wirken sicherer. Aber gefährlich geht anders, wie es Gladbach mit seinen Kontern beweist. Diesmal über Arango, der Platz hat und quer auf Xhaka spielt, der von Flum nur halbherzig bedrängt wird. So zieht der Schweizer einfach mal aus 22 Metern flach ab, verfehlt aber den Kasten um ein paar Zentimeter (59.). Nur eine Minute später machen sie es besser, als die Eintracht den Ball im Mittelkreis verliert. Nach drei schnellen Pässen fliegt die Kugel zu Kruse auf der linken Außenbahn, der sich im Kopfballduell grenzwertig rustikal gegen Jung durchsetzt und das aufspringende Leder mit dem Außenrist direkt in die Gasse legt. Herrmann ist schneller als Anderson, geht in den Strafraum und vollendet aus 15 Metern flach und trocken zum 3:1 (60.).
“Wir konnten nicht das unterbinden, was wir hätten unterbinden müssen. Die Gladbacher haben sehr gut gespielt, fast gar keinen Fehlpass. Und wenn man immer nur hinterher läuft, ist es halt schwer“, kann Armin Veh bereits frühzeitig resümieren, denn das Spiel ist wohl gelaufen. Mit hängenden Schultern versuchen sie irgendwie den Schein zu wahren, was gegen die weiter munter aufspielenden Gastgeber natürlich misslingt. Korb und Hermann spielen auf der rechten Seite Katz und Maus mit Barnetta und Anderson, der scheinbar erfolgreich stören kann, denn die Kugel trudelt nach Hermanns Ballannahme Richtung Toraus. Doch der 22-Jährige setzt nach und kann den Ball kurz vor der Grundlinie tatsächlich noch zurücklegen. Oczipka grätscht ins Leere, so dass Raffael das Leder vom rechten Fünfereck aus genüsslich zum 4:1 ins lange Eck schießen kann (66.). “So was kann immer passieren, wenn man nicht so frisch ist“, nimmt Armin Veh es gelassen und bringt erst Inui für Barnetta und ein paar Minuten später Lakic für Meier ins längst gelaufene Spiel (74.). Gladbach spielt seinen Stiefel souverän runter, zeigt sich noch einmal mit einer Herrmann-Grätsche und einem Fernschuss von Xhaka, während sich bei der Eintracht nur noch Kadlec mit einem Distanzschuss mäßig gefährlich zeigt. Viertelvoll oder dreiviertel leer? Ist es die erste Niederlage seit dem 1. September oder das fünfte sieglose Spiel in Folge? Die Tabelle lügt nicht, mit zehn Punkten aus zehn Spielen rutscht die Eintracht auf Rang 14 und hat drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, den aktuell die Franken besetzen. Bis Rang fünf sind es allerdings auch nur fünf Zähler … (tr)
Armin Veh: “Es kann eine schwere Saison werden. Das haben wir von Anfang an gesagt, und das bleibt so. Unser Tabellenstand ist also nichts, was uns überrascht. Der Sieg von Mönchengladbach war absolut verdient. Es war eine ganz schwache Leistung von uns, wir waren immer einen Schritt langsamer und haben keinen Druck auf den Gegner bekommen. Wir mussten erstmals dem Europacup Tribut zollen, wir waren physisch nicht in der Lage, dagegenzuhalten. “ Heribert Bruchhagen: “Wir waren leider ohne Chance. Wir müssen neidlos anerkennen, dass Gladbach verdient gewonnen hat.“ Kevin Trapp: "4:1 liest sich ein bisschen scheiße, das war heute eine ganz bittere Pille. Das wir mit zehn Punkten aufpassen müssen, ist klar. Wir hätten zwar mehr Punkte haben können, wenn wir nicht so häufig kurz vor Schluss noch den Ausgleich kassiert hätten. Aber ‚hätte, wäre, wenn‘ – das bringt alles nichts.“
Bericht und Fotos von www.eintracht.de: Eintracht verliert gegen Gladbach Am 10. Spieltag der BL-Saison 2013/14 verlor die Frankfurter Eintracht gegen Borussia Mönchengladbach mit 1:4 (1:2). Die Tore für die Gastgeber im mit etwa 53.000 Zuschauern fast ausverkauften Borussia Park erzielten Arango (11.), Wendt (18.), Herrmann (60.) und Raffael (66.). Für die SGE traf Aigner (15.). Verglichen mit der Europa League-Partie gegen Maccabi Tel Aviv nahm Cheftrainer Armin Veh nur eine Änderung in der Startaufstellung vor. Für Flum rückte Aigner in die Mannschaft. Veh betonte vor dem Spiel, dass er auf einen Umbau der Mannschaft verzichten wollte, um seiner ersten Elf die Möglichkeit zu geben, durch gemeinsame Spielpraxis noch besser zueinander zu finden. Beide Teams starteten gleich munter in die Begegnung. Ein Steilpass auf Kadlec konnte von der verletzungsbedingt neu formierten Gladbacher Defensive gerade noch abgefangen werden. Auf der anderen Seite blockte die Eintracht-Abwehr Herrmann bei einem Schussversuch aus etwa 18 Metern. Zu diesem Zeitpunkt war gerade mal eine Minute gespielt. Und die Partie blieb durchaus abwechslungsreich, sie wurde vor allem durch die Offensiv-Reihen beider Mannschaften geprägt. Eine Oczipka-Flanke und eine Barnetta-Ecke brachten nichts ein (7.). Auf der Gegenseite wurde ein von Kruse an der linken Seite des Strafraums herausgeholter Freistoß von Meier weggeköpft (8.). Gladbach legt vor – die SGE gleicht aus In der 11. Minute ging Gladbach dann leider in Führung. Bei inzwischen strömenden Regen war es Arango, der einen Freistoß aus ungefähr 22 Metern ins rechte Toreck zirkelte. Die Eintracht-Mauer sah hierbei nicht allzu gut aus – wären alle Spieler hochgesprungen, hätte der Gegentreffer möglicherweise verhindert werden können. Die Eintracht berappelte sich kurz – und glich nur vier Minuten später aus. Aigner hatte einen verunglückten ter Stegen-Abschlag erobert und auf Meier gepasst. Anschließend wurschtelte sich der Lange durch den Strafraum und spielte weiter auf Kadlec. Der wurde zwar von ter Stegen gelegt, doch der Schiedsrichter ließ weiterlaufen, weil Aigner schnell schaltete und den Ball zum Ausgleich in die Maschen drosch (15.). Die Fohlen legen wieder vor Leider konnte die Eintracht das zwischenzeitliche Unentschieden nicht lange halten. Sie hatte sichtlich Mühe, die Defensiv-Reihen geschlossen zu halten. Und so kam es, wie es kommen musste: Die heimstarken Fohlen netzten erneut ein. Diesmal knallte der von Raffael schön in Szene gesetzte Wendt den Ball aus 13 Metern per Gewaltschuss ins kurze Eck. Trapp hatte die Finger zwar noch am Leder, konnte das Tor jedoch nicht mehr verhindern (18.). In der 21. Minute scheiterte Aigner aus kurzem Winkel und vollem Lauf an ter Stegen. Im Gegenzug hatten die Frankfurter Glück, dass das Gespann um Schiedsrichter Felix Zwayer bei einem Gladbacher Angriff auf Abseits erkannte. Ähnliches Glück sollte der Eintracht in der 35. Minute beschieden sein – auch hier war ein Borusse frei durch und wurde zurückgepfiffen. Vorher – in der 26. Minute – lag der Ball zwar im Tor der Gastgeber, doch Meiers Einsteigen gegen den Gladbacher Schlussmann beim Kopfball im Fünfmeterraum wurde wohl zu Recht als Foul gewertet. Veh wechselt früh Auch weiterhin fehlte der Eintracht Struktur im Spiel. In der 39. Minute versuchte es Veh daher mit einem personellen Wechsel. Er schickte Flum für Russ aufs Feld. Gleich in der nächsten Minute gelang der Eintracht ein Konter über Aigner, Jung und Meier, den die Hessen jedoch leider nicht erfolgreich zu Ende spielen konnten. Dennoch hatte die Eintracht das Spiel nun etwas besser im Griff, agierte überlegter und geordneter. In der 42. Minute bugsierte Kadlec eine abgefälschte Jung-Flanke mit dem Hinterkopf auf das Tor der Heimmannschaft. Ter Stegen konnte das Leder jedoch gerade noch zur Ecke klären. Schon in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs wurde der Eintracht noch ein Freistoß an der rechten Seite des gegnerischen Strafraums zugesprochen. Der wie immer von Barnetta ausgeführte Standard brachte jedoch nichts ein. Direkt danach bat Zwayer die Fußballer zum Pausentee. 2. Durchgang Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte strich ein Schuss von Korb etwa einen Meter am Lattenkreuz von Trapps Tor vorbei. Danach war allerdings die Eintracht die spielbestimmende Mannschaft. Sie kombinierte sich gefällig durchs Mittelfeld und eroberte verloren gegangene Bälle schnell zurück. Es fehlten nur die zwingenden Torchancen, die mehrfach geschlagenen Flanken aus dem linken Halbfeld kreierten keine wirkliche Torgefahr. Die Borussia blieb zudem durch Konter – wie zum Beispiel in der 51. und 56. Minute – gefährlich. Die Defensive der Eintracht zeigte sich jedoch im zweiten Durchgang (zumindest bis zu diesem Zeitpunkt) konzentrierter und gefestigter. Allerdings konnte sie einen Schuss von Kruse kurz vor der Strafraumgrenze nicht verhindern. Der Ball sauste nur knapp am linken Pfosten vorbei (58.). Gladbach trifft zum 3:1 und macht kurz später den Deckel drauf (4:1) Als wäre dies der Warnschuss gewesen, dass die Gladbacher gedachten, nun wieder etwas aufzudrehen, klingelte es nur zwei Minuten später im Tor der Eintracht. Kruse hatte den Ball erobert und zügig auf Herrmann weitergeleitet, der das Leder aus etwa 15 Metern voll traf. Der Ball schlug für Trapp unhaltbar im kurzen Eck ein (60.). Das Tor stellte den Spielverlauf in dieser Phase zwar etwas auf den Kopf, aber was hilft das? Nur kurz später machte Raffael den Deckel drauf. Herrmann hatte einen Ball kurz vor der Torauslinie gerettet und auf den Brasilianer zurückgepasst, der an der Fünfmeterraumgrenze stehend keine Mühe hatte, ins lange Eck zu vollstrecken (66.). Armin Veh brachte danach Inui für Barnetta (68.) und Lakic für Meier (74.). Der Asiate in Diensten der Eintracht sollte prompt eine gute Szene haben, als er Aigner im Strafraum suchte und fast fand (75.). Übermäßig spannende Dinge sollten danach nicht mehr passieren. Die Fohlen verwalteten das Ergebnis. Die SGE spielte zwar nach vorne, riskierte jedoch nicht, hinten alle Schleusen zu öffnen. So blieb die Schlussphase weitgehend ereignislos. Allenfalls eine Kadlec-Torchance in der 85. Minute und ein Fernschuss durch Xhaka in der 89. Minute sind noch zu erwähnen. Fazit Im ersten Durchgang agierte die Eintracht phasenweise unstrukturiert und spielte teilweise hochriskant. Dies führte zwar zu einem sehr kurzweiligen Spiel, war gegen die treffsicheren und heimstarken Gladbacher jedoch nicht unbedingt das richtige Mittel, wie der 1:2-Pausenrückstand „bewies“. In Halbzeit zwei lief es für die SGE zwar zunächst besser, sie agierte bis zur 60. Minute geordneter. Dann jedoch brachte ein Gewaltschuss von Herrmann die Frankfurter endgültig auf die Verliererstraße. Nach dem 1:4 aus Eintracht-Sicht nur sechs Minuten später war der Käse endgültig gegessen.
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