Eintracht Frankfurt -
Hamburger SV |
Bundesliga 2013/2014 - 7. Spieltag
2:2 (1:1)
Termin: 28.09.2013, 18:30 Uhr
Zuschauer: 50.700
Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)
Tore: 1:0 Johannes Flum (31.), 1:1 Pierre-Michel Lasogga (45.), 2:1 Marco Russ (54.), 2:2 Marcell Jansen (86.)
Eintracht Frankfurt |
Hamburger SV |
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Zwei Punkte selbst geklaut … War ja klar, monatelang durfte Torsten Fink die Hamburger von einer Klippe gegen die nächste steuern und ausgerechnet jetzt ist er ebenso weg wie Interimstrainer Cardoso, mit dem die Rothosen gegen Bremen nahtlos an ihre bisherigen Grottenleistungen anknüpften, dafür aber immerhin gegen Greuther Fürth im DFB-Pokal weiterkamen. Seit Mittwoch soll es nun Bert van Marwijk richten, was Armin Veh, der von 2010 bis zu seiner Kündigung im März 2011 die Hanseaten trainierte, gar nicht recht ist: “Es ist für uns sicher ein kleiner Nachteil, dass wir nicht wissen, wer spielt und uns nicht so genau vorbereiten können, aber es ist für den HSV auch kein Riesenvorteil. Um einer Mannschaft etwas beizubringen, braucht man länger, egal ob man nun van Marwijk, Klopp oder Veh heißt. Aber wir lassen uns von dem, was beim HSV alles chaotisch sein soll, nicht blenden. Sie können mehr, normalerweise müssen sie alleine vom Etat her weit vor uns stehen.“ Um dennoch den ersten Heimsieg einfahren zu können, setzt Armin Veh - dem noch immer die angeschlagenen Meier und Rosenthal als Alternativen fehlen – wie schon in Stuttgart auf Kadlec und Aigner im Sturm. Dahinter besetzen Rode sowie Flum die Halbpositionen, Russ übernimmt den Part des Abräumers und Barnetta die Schaltzentrale. Dafür muss Inui ebenso weichen wie Djakpa, für den der zuletzt verletzte Oczipka auf der linken Seite verteidigt. Erst vier Punkte, dafür bereits 17 Gegentore, leere Kassen, viele Worte von noch mehr selbsternannten Experten und dazu ein greiser Finanzier, der kein gutes Haar an Vorstand und Sportchef lässt. Es hat sich nichts geändert an der Alster, seit Armin Veh im März 2011 entnervt das Handtuch warf, wie Marcel Jansen bestätigt: "Ich bin im sechsten Jahr hier und darf behaupten: Hier ist nie Ruhe. Hier findet sich immer was.“ Eventuell sogar ein letzter Rest Spielkultur, den der 61-jährige Bert van Marwijk, der einst die holländische Nationalmannschaft und den BVB trainierte, neu entfachen soll. Ein gutes Stichwort für René Adler, der auf eben diesen Funken hofft: “Wir können nicht sagen, wir fahren nach Frankfurt und legen dort alles in Schutt und Asche. Unser Ziel ist es, gefestigt aufzutreten und einen Punkt mitzunehmen.“ Und zwar mit der Mannschaft, die am Dienstag im DFB-Pokal spielte, so dass Siegtorschütze Lasogga im Sturm und van der Vaart im offensiven Mittelfeld für Entlastung sorgen sollen, denn der Trainer kündigt Beton an: “Wir müssen mit der ganzen Mannschaft verteidigen.“ 50.700 Zuschauer und ein blauer Himmel bereiten den Mannschaften einen freundlich-lauten Empfang, den sie allerdings auf dem Rasen nicht zurückgeben. Klein-Klein ist das Motto, Hamburg steht wie angekündigt mit zwei Viererketten in der eigenen Hälfte, wenn die Eintracht im Vorwärtsgang ist. Die wiederum versucht sich mit vielen Kurzpässen oder weiten Bällen aus der eigenen Hälfte Richtung Strafraum zu arbeiten, was nicht wirklich für Gefahr sorgt. So resultiert die erste Möglichkeit aus einem Freistoß: Barnetta zirkelt das Leder von der linken Außenbahn in den Fünfmeterraum, wo Anderson, Aigner und Torhüter Adler im Luftkampf aneinandergeraten. Der Ball trudelt nach rechts, kann aber von Jansen vor Kadlec geklärt werden, während der Linienrichter bereits auf Abseits entschieden hat (11.).
Ansonsten bleibt es zäh, die Frankfurter bestimmen zwar das Spiel, probieren es aber zu häufig kurzpassend durch die Mitte, mit halbhohen Bällen oder Einzelaktionen über die linke Seite, wo Oczipka bislang entweder hängen bleibt oder aber seine Flanken im Niemandsland landen. Viel besser macht es dafür Barnetta nach einem Einwurf von Jung auf Höhe der Strafraumgrenze, den er kurz vor der Torauslinie mit der Brust stoppt und aus der Drehung an Jansen vorbei in den Fünfer flankt. René Adler verschätzt sich, so dass Aigner ran kommt, aber sein Kopfballaufsetzer aus drei Metern prallt nur an die Unterseite der Latte und kann schließlich von Westermann geklärt werden (19.). Warum nicht öfter so? Darüber grübeln sie scheinbar in den kommenden Minuten, in denen sie zwar überlegen, aber nicht zielstrebig agieren. Daher ein Sprung in die 31. Minute, in der ein Angriffsversuch der Gäste locker geklärt wird und Jung aus der eigenen Hälfte einen schönen Flachball die Linie entlang spielt. Aigner gewinnt das Laufduell gegen Djourou, blockt seinen Gegenspieler geschickt ab und schlägt einen Haken Richtung Strafraum, um das Leder scharf und flach den Fünfer entlang zu schicken, während Adler sein kurzes Toreck sichert. Kadlec grätscht vorbei, nicht aber der heran eilende Flum, der die Kugel am linken Pfosten zum 1:0 ins Netz haut. “Den kann man auch schon mal machen“, kommentiert er grinsend sein erstes Tor für die Eintracht in seinem 100. Bundesligaspiel. Zwei Minuten später gibt es nach einem kleinen Schubser von Russ an Calhanoglu Freistoß für die noch immer lethargischen Gäste, den van der Vaart aus 26 Metern in zentraler Position ausführt. Mit links zirkelt er den Ball an der Mauer, aber auch einen halben Meter am linken Pfosten vorbei. Naja, immerhin ist dies die erste Möglichkeit der Hanseaten in dem einseitigen Spiel. Denn nachdem Zambrano kurz darauf vor Lasogga mit einer Grätsche klären muss, quälen die Rothosen die Zuschauer wieder mit ihrem belanglosen Quergeschiebe. Das wird selbst Kadlec zu bunt, der am Mittelkreis dazwischen geht, als van der Vaart mal wieder einem Pass gemütlich entgegen schlurft. Der Stürmer sprintet unter freundlicher Begleitung von Sylvies Noch-Gatten Richtung rechtes Strafraumeck, wo er aus 20 Metern fulminant abzieht, aber René Adler reißt die Fäuste hoch und lenkt den Ball über die Latte (39.). Ebenso reaktionsschnell kann der Torhüter kurz darauf eine gefährlich geschnippelte Freistoßflanke von Barnetta aus der Gefahrenzone fausten. Die Sekunden verrinnen, zwei Minuten Nachspielzeit werden bereits angezeigt, da Djourou sich in der 22. Minute nach einem Fall auf das Steißbein penetrant auf dem Rasen ausgeruht hatte. Tatsächlich kommt der HSV noch einmal über die linke Seite mit Jansen, aber Zambrano klärt dessen Hereingabe wenige Augenblicke vor Ende der Nachspielzeit zur Ecke. Diese zirkelt Calhanoglu von links mit Effet nach innen, wo Zambrano sich plötzlich Westermann und Lasogga gegenüber sieht, während Anderson, Flum und Co. nur den Raum abdecken. So kann sich der 21-jährige Stürmer unbedrängt hochschrauben und den Ball zum unverdienten Ausgleich ins obere rechte Toreck köpfen. Klasse, ohne Anstoß geht es direkt in die Pause.
Zum zweiten Abschnitt gibt es nur einen Personalwechsel an der Linie, denn Assistent Scheppe hat sich verletzt, so dass nun der vierte Offizielle Peter Sippel mit der Fahne wedeln muss. Ansonsten probieren sich die Gäste weiter im ungepflegten einigeln, während die Eintracht den Führungstreffer zwar will, es aber weiterhin an der Zielgenauigkeit bei den Flanken missen lässt. Dafür probiert es Jung nach Ecke von Barnetta mit einem verunglückten Volleyschuss aus 18 Metern, um kurz darauf den nächsten Standard heraus zu holen. Die Ecke von rechts wird zwar geklärt, aber Russ kann die Kugel am linken Strafraumeck aus der Drehung flach auf den Kasten ziehen. Adler lässt prallen, Aigner netzt ein, doch die Fahne ist oben, denn der vermeintliche Torschütze stand zuvor knapp im Abseits (50.). Sie setzen weiter nach, diesmal mit Barnetta, der im linken Halbfeld von Arslan umgegrätscht wird und den Freistoß selbst ausführt. Während die Hanseaten mit einem Schlenzer in die Mitte des Sechzehners rechnen, beweist Barnetta Übersicht und spielt flach zum völlig frei am linken Strafraumeck stehenden Flum. Der nimmt den Ball mit und passt mit links an den Elfmeterpunkt, wo Anderson das Runde im Fallen zu Russ legt, der trotz Bedrängnis blitzschnell schaltet und das Leder aus acht Metern zum 2:1 ins linke Toreck zimmert (54.). Die Reaktion des HSV? Sie duddeln einfach so weiter, lediglich Jansen zeigt sich wie schon im ersten Abschnitt mit ein paar energischen Flankenläufen, die mangels Unterstützung allerdings meist im Ansatz versanden. Nun nimmt es der 27-jährige im Zusammenspiel mit Badelj gleich mit drei Frankfurtern auf, setzt sich in den Strafraum ab und passt zurück auf van der Vaart, dessen Schuss mit der Pieke allerdings kläglich am Kasten vorbei geht, so dass Jansen nur ein Kopfschütteln bleibt (64.). Immerhin scheint er sie geweckt zu haben, denn die Rothosen erhöhen die Schlagzahl, während die Eintracht sie gewähren lässt und auf Konter lauert. Fast mit Erfolg, als Zambrano einen Angriff abfängt und die Kugel mit Rode nach vorne treibt, um quer auf Flum zu flanken. Der spielt den diesmal von links kommenden Aigner prima in den Lauf, doch dessen Schuss aus spitzem Winkel verfehlt den Kasten deutlich (69.). Jetzt reagiert Armin Veh und bringt Inui für den humpelnden Barnetta, der “zwei schmerzhafte Schläge“ auf den Fuß bekommen hatte, so dass Flum zu Russ vor die Abwehr und Aigner wieder nach rechts rutscht (73.). Damit will er für frischen Wind auf den Außenbahnen sorgen, denn: “Wir hatten mehr Räume und ich habe gehofft, dass Taka einige Konter setzen kann.“ Doch so viel nimmt der Trainer vorweg: “Das war nicht gut, das ging gar nicht. Inui kam gar nicht rein ins Spiel.“ Dennoch scheint es weiter zu laufen, auch wenn die Kräfte schwinden und sich die Ballverluste häufen. “Da hat ein bisschen die Frische im Kopf gefehlt und wir haben teilweise zu langsam reagiert“, urteilt Marco Russ, während der nimmermüde Aigner für die Vorentscheidung sorgen kann. Seine Flanke kommt scharf in den Strafraum, aber Badelj klärt vor Kadlec mit einem Flugkopfball zur Ecke (85.).
Kurz darauf will Oczipka Inui auf links in Szene setzen, doch das Leder landet bei Lasogga, der sofort zum eingewechselten Zoua passt. Die Frankfurter schauen zu, wie der Ball über Calhanoglu zu Jansen vor das linke Strafraumeck kommt, wo sich ihm Jung entgegen stellt. Doch mit einem simplen Haken nach Innen lässt er den 23-Jährigen wie einen Anfänger stehen und zieht aus zwölf Metern mit rechts ab. Klar, die Kugel berührt Zambranos Hacke, so dass sie unhaltbar für Kevin Trapp im langen Eck landet (86.). “Wäre es nicht abgefälscht, fängt Trapp das Ding normal runter und wir gewinnen 2:1“, zürnt Armin Veh und auch Russ ärgert sich: “Wenn du zu viele Fehler machst, kannst du nicht gewinnen. Wir hatten gegen Ende viel zu viele Ballverluste und Hamburg zu viele Konter.“ Stimmt, aber Ärgern nützt ebenso wenig wie die Einwechslung von Lakic für Kadlec (87.). Am Ende drückt der HSV gar auf den Siegtreffer, aber dies wäre jetzt weit mehr als zu viel des Schlechten. So bleibt es beim 2:2, das die Eintracht tabellarisch auf der Stelle treten lässt. Mit acht Punkten bleiben sie auf Rang 13, der 400. Bundesligasieg und damit der Sprung auf Platz 7 sind vertan. (tr)
Armin Veh: "Wir sind nach diesem Spiel natürlich enttäuscht, denn wir haben es nach den ersten zehn Minuten kontrolliert und sind folgerichtig in Führung gegangen. Dann hätten wir das 2:0 nachlegen und gewinnen müssen, denn Hamburg hatte nicht eine Chance aus dem Spiel heraus. Ein Sieg hätte uns gut getan. Wir hätten einen richtigen Sprung in der Tabelle gemacht. So aber kann es schon eine schwere Saison werden. Nicht von der Leistung her, aber von der bisherigen Entwicklung.“ HSV-Trainer Lambertus ‘Bert‘ van Marwijk hat die rosarote Brille auf: “Heute, denke ich, ist der Punkt verdient, denn mein Team hat Moral gezeigt. Wir haben manchmal ganz gut gefußballt.“ Stefan Aigner: “Wir haben einen Punkt geholt und uns selbst zwei geklaut. Der Ausgleich war bitter, die waren doch vorher nicht mal in der Nähe unseres Tores. Aber da waren wir nicht clever genug. Es kann nicht sein, dass wir kurz vor Schluss ausgekontert werden.“ HSV-Kapitän Rafael van der Vaart: "Der Einfluss des Trainers ist deutlich. Wir hatten keine Angst mehr gehabt, Fußball zu spielen."
Bericht und Fotos von www.eintracht.de: Eintracht nur Remis gegen den HSV Am 7. Spieltag der Bundesligasaison 2013/14 hat die Eintracht vor heimischem Publikum ein bitteres 2:2 (1:1)-Unentschieden gegen den Hamburger SV hinnehmen müssen. Die Tore erzielten Flum (31.) und Russ (54.) für die überlegene SGE sowie Lasogga (45.+3) und Jansen (85.) für den HSV. Eintracht-Coach Armin Veh wechselte im Vergleich zum 2:0-Erfolg über Bochum im DFB-Pokal unter der Woche auf zwei Positionen: Johannes Flum rotierte für Takashi Inui in die Startelf, zudem ersetzte der wieder genesene Bastian Oczipka Constant Djakpa links hinten. Taktisch setzte Veh damit wieder auf ein 4-4-2-System mit „Raute“ im Mittelfeld: Sechser Marco Russ wurde von Sebastian Rode und Flum auf den Halbpositionen unterstützt, Tranquillo Barnetta sollte auf der offensiven Position im Mittelfeld viel rochieren. Stefan Aigner und Vaclav Kadlec bildeten die bewegliche Doppelspitze. Den 50 700 Zuschauern in der nahezu ausverkauften Frankfurter Commerzbank Arena bot sich bei besten frühherbstlichen Bedingungen ein äußerst überschaubarer und verhaltener Beginn von beiden Mannschaften. Mit gemächlichem Tempo versuchte die Eintracht ihr Spiel aus der Defensive aufzubauen, kam gegen die zwei kompakten Viererketten des HSV aber zunächst nicht an. Erst nach 11 Minuten gab es die erste Annäherung ans gegnerische Tor, nach einer scharfen Freistoßflanke von Barnetta stand Aigner jedoch im Abseits. SGE mit Vorteilen in verhaltener Anfangsphase Die erste dicke Chance des Spiels hatten dann die Adlerträger: Barnetta flankte klasse per Volleyabnahme aus der Drehung, in der Mitte kam Aigner vor dem aus seinem Kasten eilenden Adler per Kopf an den Ball, das Spielgerät segelte an die Latte und von dort aus der Gefahrenzone (19.). Während von den Gästen nichts zu sehen war, fand die SGE langsam aber sicher zu ihrem passsicheren Spiel und somit in die Partie. Die Folge war das 1:0: Aigner schüttelte nach feinem Steilpass Djourou am rechten Strafraumeck ab, marschierte Richtung Fünfmeterraum und passte in die Mitte, wo der mitgelaufene Flum das Leder aus fünf Metern nur noch über die Linie drücken musste (31.) – die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung. Flum macht das 1:0, Lasogga den glücklichen Ausgleich mit dem Pausenpfiff Erst jetzt wachte der HSV allmählich auf. Einen direkten Freistoß aus gut 25 Metern zirkelte Rafael van der Vaart knapp links am Tor vorbei (33.). Kurz darauf klärte Zambrano in höchster Not eine Beister-Hereingabe vor dem lauernden Lasogga (37.). In der nun munteren Begegnung setzte Vaclav Kadlec fast im Gegenzug zum Hammer aus über 20 Metern an; Adler im Tor bewahrte die Gäste mit einer Glanztat vor dem zweiten Gegentreffer (39.). Als alle Zuschauer in der dritten Minute der Nachspielzeit auf den längst fälligen Pausenpfiff warteten, fiel der 1:1-Ausgleich für die unterlegenen Hamburger aus dem Nichts: Calhanoglu trat einen scharfen Eckball von links vors Tor, Lasogga stieg am höchsten und köpfte die Kugel wuchtig in den Winkel – keine Abwehrchance für Kevin Trapp (45.+3). Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer pfiff die Partie gar nicht mehr ein, sondern schickte die Akteure direkt zum Pausentee in die Kabine. Die zweite Halbzeit begann mit einem Kuriosum auf Seiten des Schiedsrichtergespanns: Der vierte Offizielle Peter Sippel musste für Linienrichter Detlef Scheppe einspringen, der verletzungsbedingt nicht weitermachen konnte. Die Teams unterdessen kamen unverändert aus der Kabine. Russ schließt tolle Freistoßvariante zum 2:1 ab Die erste Möglichkeit im zweiten Durchgang hatte die Eintracht: Russ nahm einen zweiten Ball nach eigener Ecke aus der Distanz volley, Adler konnte nur abklatschen und Aigner schob das Leder ins Tor – stand zuvor aber hauchdünn im Abseits (50.). Keine zwei Meinungen gab es dann vier Minuten später: Barnetta chippte einen Freistoß aus dem Halbfeld auf den völlig freistenden Flum im Strafraum, der mit viel Raum in die Mitte passte. Dort legte Anderson im Fallen ab zu Russ, der sich im Zweikampf durchsetzte und die Kugel aus acht Metern vorbei an Adler in die Maschen drosch (54.) – eine tolle Freistoßvariante! Die Adlerträger hatten die Partie fortan wieder im Griff, Hamburg brauchte erneut einige Minuten, um aus seiner Schockstarre zu erwachen: In der 64. Minute ließ Linksverteidiger Jansen drei Gegenspieler ins Leere laufen, passte in die Mitte zu van der Vaart, doch der niederländische Nationalspieler konnte den Ball nicht kontrollieren und verzog weit. Auf der Gegenseite konterte die Eintracht: Zambrano trieb das Leder nach vorne, Flum passte im richtigen Moment auf Aigner, der im Strafraum aus 12 Metern und spitzem Winkel mit links abzog und das Gehäuse knapp verfehlte. Kadlec in der Mitte wäre zudem fast noch an den Ball heran gekommen (69.). Eintracht klar überlegen, aber Hamburg macht das 2:2 In der Folge blieb die SGE die klar überlegene Mannschaft, mit der ruhigeren und reiferen Spielanlage, hatte fast alles unter Kontrolle, allenfalls bei den mitunter gefährlichen Standards der „Rothosen“ hatte man nach dem 1:1 kurz vor der Pause stets ein ungutes Gefühl. Echte Chancen sprangen jedenfalls auf beiden Seiten lange nicht mehr heraus. Umso bitterer wog dann natürlich der erneute Nackenschlag aus dem Nichts: Einer der wenigen gefährlichen Angriffe der Hamburger über rechts brachte Calanoglu zu Jansen, der Jung mit einer Täuschung aussteigen ließ und mit rechts Trapp aus 12 Metern überwand (86.). In der Folge dieses überraschenden Gegentreffers probierte die SGE noch mal alles nach vorne, aber es wollte nichts Bahnbrechendes mehr gelingen. Am Ende blieb es bei dem aus HSV-Sicht unglaublich schmeichelhaften Punktgewinn, ermöglicht durch zwei Treffer kurz vor Ende der beiden Halbzeiten. So kommt die SGE in der Tabelle nicht voran und bleibt in der unteren Tabellenhälfte mit jetzt 8 Punkten. Am kommenden Wochenende ist man dann beim SC Freiburg zu Gast.
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