Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund

Bundesliga 2013/2014 - 4. Spieltag

1:2 (1:1)

Termin: 01.09.2013, 17:30 Uhr
Zuschauer: 51.500
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Tore: 0:1 Henrikh Mkhitaryan (10.), 1:1 Václav Kadlec (36.), 1:2 Henrikh Mkhitaryan (56.)

 

 

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Eintracht Frankfurt
Borussia Dortmund

 


  • Roman Weidenfeller
  • Kevin Großkreutz
  • Neven Subotic
  • Mats Hummels
  • Marcel Schmelzer
  • Sven Bender
  • Nuri Sahin
  • Jakub Blaszczykowski
  • Henrikh Mkhitaryan
  • Marco Reus
  • Robert Lewandowski

 

Wechsel
Wechsel
  • Sokratis für Mats Hummels (46.)
  • Pierre-Emerick Aubameyang für Jakub Blaszczykowski (71.)
  • Sebastian Kehl für Marco Reus (86.)
Trainer Trainer
  • Jürgen Klopp

 

 

Nur ein gefühlter Punktgewinn

“Das war schön, aber jetzt ist es kein Thema mehr, es sind ganz andere Voraussetzungen“, versucht Armin Veh die Erinnerungen an das spektakuläre 3:3 im Vorjahr klein zu halten, während diese bei seinem Dortmunder Kollegen noch immer im Hinterkopf rumschwirren: “Immer, wenn ich daran zurückdenke, meine ich, wir hätten verloren. Es hat sich schon damals wie eine Niederlage angefühlt.“ An das Gefühl könnte er sich zumindest aus Sicht der Frankfurter gewöhnen, auch wenn es diesmal die Eintracht ist, die unter der Woche international spielen musste, während sie sich bei der Borussia in aller Ruhe auf das heutige Spiel vorbereiten konnten. Zudem plagen Armin Veh Verletzungssorgen, denn neben den noch immer angeschlagenen Jung und Lakic müssen auch Meier aufgrund seiner Oberschenkelblessur, die er sich beim Spiel gegen Agdam zugezogen hat sowie Rode, der Probleme mit dem Wadenbein hat, ersetzt werden. Zudem ist Kapitän Schwegler noch immer nicht so weit in Form, dass er 90 Minuten durchspielen kann. So wirbelt der Trainer seine Mannschaft gegenüber dem 2:1-Sieg gegen Agdam am Donnerstag gehörig durcheinander. Als Außenverteidiger agieren Schröck und Djakpa anstelle von Celozzi sowie Oczipka, im Mittelfeld beginnen Russ und Rosenthal mit den Außenspielern Aigner und Inui, während vorne Kadlec wirbeln soll.

Wirbeln wollen sie ebenfalls beim BVB, auch wenn Jürgen Klopp vor dem Spiel die obligatorische Warnung vor dem “spielstarken Gegner“ ausspricht. Doch klar ist: “Wir haben unsere Ziele und die beinhalten ein Ergebnis, das uns Punkte beschert und so müssen wir auch auftreten.“ Die direkte Qualifikation für die Champions League und eine Trophäe wollen sie holen und so sind die Borussen auch in die Saison gestartet. Dem obligatorischen Sieg in der ersten Runde des DFB-Pokals folgten drei Siege in der Bundesliga, in der die Abwehr um Torhüter Weidenfeller erst einen Gegentreffer kassierte. Offensivfußball verspricht auch die heutige Aufstellung, in der hinter Lewandowski im Sturm die Dreierreihe mit Reus, Mkhitaryan – dem 27,5-Millionen-Ersatz für Götze von Schachtjor Donezk – und Blaszczykowski beginnen wird.


Anderson

Nachdem Zambrano, der heute Kapitän ist, die Seitenwahl gewinnt, geht es auf dem Platz sogleich mit offenem Visier los. Dortmund hält sich nicht lange mit Abtasten auf, sondern sucht sofort den Weg zum Tor, während die Eintracht tief gestaffelt im Mittelfeld steht und auf Gegenstöße lauert. Nach vier Minuten fast mit Erfolg, als Schröck nach Zuspiel von Zambrano das Leder auf der rechten Seite nach vorne treibt und zu Aigner passt, der sich den Ball prima mit der Hacke vorlegt und ihn volley vor das linke Fünfereck flankt. Inui knallt die Kugel volley aufs Tor, trifft aber nur Weidenfeller, der artistisch mit dem Bein zur Ecke klären kann. Aber auch Dortmund kann es schnell. Hummels klärt in der eigenen Hälfte und spielt nach vorne, wo Sahin sofort Reus auf halblinks schickt. Am linken Strafraumrand kann Anderson ihn stellen, doch der Nationalspieler passt quer zu Blaszczykowski, dessen Direktschuss aus elf Metern Trapp aber zur Seite lenken kann (5.).

Das Spiel bleibt abwechslungsreich, jeder Ballverlust wird sofort für einen Angriff genutzt. Beide Mannschaften überbrücken das Mittelfeld so schnell, dass es jedem Freund des gepflegten Catenaccios die Tränen in die Augen treibt. Wieder wird ein Angriff der Borussia abgefangen, Djakpa spielt die Kugel in die Mitte zu Flum, der sie bei der Annahme aber so weit nach vorne prallen lässt, dass Blaszczykowski dazwischen geht, Richtung Strafraum sprintet und einen schönen Steilpass durch die Abwehr spielt. Mkhitaryan reagiert schnell, schupst Zambrano und schiebt das Leder aus elf Metern flach ins linke Toreck zur 1:0-Führung (10.). Verflixt, aber es gibt kaum Zeit zum Hadern. Inui schickt Kadlec mit einem schönen Steilpass in den Strafraum, doch Weidenfeller kann ebenso klären wie auf der anderen Seite der Frankfurter Torhüter, als Lewandowski nach einem schnellen Ball auf halblinks Richtung Fünfer sprintet. Cool fischt ihm der Torhüter die Kugel vom Fuß (14.).

Dortmund lässt es jetzt ein klein wenig lockerer angehen und ist sichtlich um Spielkontrolle bemüht, doch die Frankfurter gehen weiter energisch zur Sache, um genau dies zu unterbinden. So sorgt Kadlec mit viel Einsatz weiter für Unruhe, die auf der anderen Seite nur kurz aufkommt, als Trapp einen Distanzschuss von Lewandowski nach vorne prallen lässt. Aber sofort geht es auf der anderen Seite mit schnellem Spiel durch die löchrige Mitte der Borussen. Rosenthal ist es diesmal, der die Kugel in die Gasse schiebt. Kadlec kommt ran, läuft auf Weidenfeller zu, verliert aber leider die Übersicht. Ein Querpass auf den freistehenden Inui wäre richtig, doch stattdessen probiert er es mit einem Außenristschuss, den der Torhüter parieren kann (21.). “Da muss er einfach abspielen – ohne Wenn und Aber. Dann hätten wir den Ausgleich schon früher gemacht“, ärgert sich Armin Veh über seinen jungen Stürmer.


Kadlec

Das Spiel gibt allerdings keinen Anlass zum Ärgern, beide Mannschaften suchen nun wieder den direkten Weg zum Tor. Das ist gefährlich für die Eintracht, die mit dem Rückstand im Rücken sehr früh angreift und damit fast zwangsläufig für Räume sorgt, welche die Gäste für überfallartige Offensivaktionen nutzen, um für Schnappatmung bei Zuschauern und den Trainern zu sorgen. Wobei Jürgen Klopp sowieso schon wie ein Irrwisch am Seitenrand tobt und dem vierten Offiziellen bei jeder unpassenden Gelegenheit ein Ohr abkaut, ohne die wohlverdiente Karte oder Atempause auf den Zuschauerrängen zu bekommen. Währenddessen brennt es regelmäßig im Frankfurter Strafraum, aber zum Glück gehen die Dortmunder ein wenig schlampig mit ihren Chancen um, so dass Russ, Anderson und kurz darauf Trapp bei einem Schuss von Lewandowski klären können (34.). Dies rächt sich zwei Minuten später, als Djakpa auf der linken Seite einen Querpass zu Inui spielt. Aus der Drehung flankt der 25-jährige Japaner das Leder über dreißig Meter weit ans rechte Strafraumeck, wo sich Aigner im Rücken von Schmelzer davon stiehlt und die Kugel aus sechs Metern gegen den rechten Pfosten köpft. Der Ball prallt zurück in die Mitte, wo Kadlec am schnellsten reagiert und ihn zum 1:1 in die Maschen zimmert. Dafür erhält er nun auch das verdiente Lob des Trainers: “Kadlec hat mir gut gefallen, er ist für den Gegner schwer zu verteidigen.“

Alle Hände voll zu tun hat aber auch die Frankfurter Abwehr, denn die Borussen drängen sofort auf den Ausgleich. Doch außer bei zwei Ecken, bei denen erst Rosenthal (41.) und eine Minute später Zambrano in letzter Sekunde klären können, werden die Nerven der Zuschauer nicht mehr beansprucht. So geht es nach einer mehr als unterhaltsamen Halbzeit in die Pause, mit der auch Armin Veh zufrieden ist: “Heute hat sich gezeigt, dass die Spieler von der Bank in der Liga mitspielen können.“ Nicht ganz so glücklich ist sein Kollege, der die Probleme von Hummels mit Kadlec erkannt hat, für die dieser bereits Gelb kassierte und nun Sokratis bringt: “Es war ein umkämpftes, wildes Spiel. Da wollte ich nicht riskieren, das Spiel mit zehn Mann zu beenden.“ Zunächst bleiben die Gäste zu elft und beginnen weniger wild als im ersten Abschnitt, während die Eintracht druckvoll aus den Kabinen kommt, ohne sich allerdings große Möglichkeiten zu erspielen.

So läuft die 56. Spielminute, nachdem ein Angriff der Gäste abgefangen wird, landet das Leder bei Bender, der es sofort auf die rechte Außenbahn spielt. Großkreutz kommt ran und wird von Djakpa gestellt, so dass der 25-Jährige kurz zurück auf Mkhitaryan spielt. Der 24-jährige Armenier dreht sich um Flum und läuft nun einfach parallel zur Strafraumlinie in die Mitte, während ihn der Ex-Freiburger fast schon höflich begleitet. Mkhitaryan findet indes die Lücke und haut die Kugel mit einem platzierten Flachschuss zur neuerlichen Führung ins linke Toreck. “Den muss er blocken, so ein bescheuertes Gegentor ist einfach nur ärgerlich“, schimpft der Trainer, der Flum aber sogleich in Schutz nimmt: “Er macht Fehler, aber er spielt mit viel Herz.“


Russ

Ebenso wie der Rest der Mannschaft, die nun unverdrossen auf den Ausgleich drängt, während der BVB auf den einen Konter für die Vorentscheidung lauert. Aber zunächst gibt es Ecke von der rechten Seite, nachdem Subotic vor dem durchbrechenden Kadlec klären muss. Djakpa tritt diese präzise vor den Fünfmeterraum, wo Anderson zum Kopfball kommt, aber nur den linken Pfosten trifft (62.). Das Netz hätte drei Minuten später Lewandowski nach einer schnellen Kombination über Mkhitaryan und Reus getroffen, aber Trapp kann den platzierten Schuss mit einer tollen Parade zur Ecke klären (65.).

Danach gibt es ein kurzes Verschnaufen, bei der Eintracht kommen erst Oczipka für Djakpa und dann für Flum Schwegler, der es ablehnt, die Kapitänsbinde zu übernehmen, während bei Dortmund jetzt Aubameyang anstelle von Blaszczykowski stürmen soll (71.). Stürmisch wird es allerdings zunächst auf der anderen Seite, als Aigner einem Einwurf auf der rechten Seite blitzschnell ausführt und zu Rosenthal wirft, der Inui am rechten Strafraumrand mit einem geschickten Heber einsetzt. Von der Torauslinie aus passt der Japaner zu Kadlec vor dem rechten Pfosten, der bedrängt von Sokratis mit der Hacke abzieht. Tooor, schallt es von den Rängen, doch leider trifft der 21-jährige Tscheche nur das Außennetz (73.).

Sie machen weiter Druck, die Frankfurter, doch die Borussia macht inzwischen die Lücken geschickt dicht. Armin Veh will noch einmal wechseln und Joselu für Inui bringen, während Schwegler auf der rechten Seite den Turbo zündet und eine scharfe Flanke in den Strafraum setzt, die Rosenthal nur um Stollenbreite mit dem Kopf verpasst. Der Ball landet bei Inui am linken Strafraumrand, der sofort Aubameyang umkurvt und abzieht, aber Großkreutz kann den Schuss zur Ecke blocken (82.). Auch in den folgenden Minuten funktioniert der gelbe Block, so dass nur noch Joselu in der Schlussminute zu einer kleinen Möglichkeit kommt, die Weidenfeller allerdings nicht vor Probleme stellt. So bleibt es bei der zweiten Heimniederlage. Der BVB ist nach dem vierten Saisonsieg neuer Tabellenführer, während sich die Eintracht auf Rang 15 in der Tabelle einreiht. "Wenn wir drei Punkte aus vier Spielen holen, ist das zu wenig. Wir müssen schauen, dass wir in den kommenden beiden Auswärtsspielen punkten. Das wird aber nicht leichter", meint der Trainer mit Blick auf die Tabelle.


Stimmen zum Spiel

Armin Veh: “Wir hätten ein Unentschieden verdient gehabt. In der ersten Halbzeit haben wir zwar zu viele Chancen zugelassen, hatten aber selbst auch einige. In der 2. Halbzeit waren wir meines Erachtens völlig auf Augenhöhe, hatten sogar die besseren Torgelegenheiten. Davon können wir uns aber leider nichts kaufen.“

Heribert Bruchhagen: “Wir haben das Spiel gegen eine der besten Mannschaften Europas mit extrem hohem Aufwand, taktischer Disziplin und Herz 90 Minuten lang offen gestaltet. Aber um dann auch noch einen Punkt zu holen, braucht man ein bisschen Glück.“

Kevin Trapp: „Wir haben zwar ein gutes Spiel gemacht, es war sicher auch voller Emotionen. Aber wir stehen mit null Punkten da, das ist angesichts der guten Leistung umso bitterer.“


Tranquillo Barnetta wird Frankfurter

Bereits während des Spiels gegen Dortmund gibt es wilde Gerüchte über verschiedene Schweizer Nationalspieler. Allerdings kann der Trainer über den Klatsch, dass Pirmin Schwegler in letzter Sekunde noch zu Schalke wechseln könnte, nur müde den Kopf schütteln. Das andere Gerücht erweist sich hingegen als wahr, denn bereits am Montagvormittag unterschreibt der Schalker Tranquillo Barnetta, der für Bayer Leverkusen bereits 187 Bundesligaspiele absolvierte, einen Vertrag bis zum Saisonende. Der 28-jährige Nationalspieler, der nach eigener Aussage “am liebsten auf den Außenbahnen spielt“, wird für eine Gebühr von wohl 500.000 Euro ausgeliehen. Zudem sollen die Gelsenkirchener auch einen großen Teil seines Gehaltes übernehmen.

Mit seiner neuen Mannschaft trainieren kann der 69-fache Nationalspieler allerdings erst kurz vor dem nächsten Auswärtsspiel in Bremen, denn zunächst reist Barnetta ebenso wie Schwegler ins Trainingslager der Schweizer, die in den nächsten Tagen zwei WM-Qualifikationsspiele gegen Island und Norwegen absolvieren werden.


Auch der Trainerstab wird vergrößert

Bei den Profis hat es nur zu einem Einsatz unter Horst Ehrmantraut gereicht, als die Eintracht ihre erste Zweitligasaison mit einem 2:1-Sieg in Oldenburg abschloss. Doch nachdem die Frankfurter die Gruppenphase der Europa League erreicht hatte, war klar, dass er die Profis nun gemeinsam mit Armin Veh und Reiner Geyer trainieren darf, nachdem er zuvor bereits bei der U 16, der U19 und den Amateuren der Eintracht als Trainer tätig war. Nach Zwischenstationen als Übungsleiter bei Jahn Regensburg und als Co-Trainer von Horst Hrubesch bei der U21-Nationalmannschaft wird der 37-jährige Oscar Corrochano neues Mitglied im Trainerstab der Eintracht. Corrochano soll in erster Linie jenen Spielern ein wettkampfgemäßes Training bieten, die bei Europa League-Spielen nicht im 18er-Kader sind. “Die brauchen das Training eines Fußball-Lehrers“, erklärt Armin Veh, der damit die Eintracht ein Stück professioneller aufstellen will. (tr)

 

 


 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:

Eintracht unterliegt Dortmund mit 1:2 (1:1)

Trotz guter Leistung verlor die Frankfurter Eintracht am 4. Spieltag der Saison 2013/14 gegen den Vizemeister aus Dortmund mit 1:2. Die Tore in der mit 51.500 Zuschauern ausverkauften Commerzbank-Arena erzielten Mkhitaryan (10., 56.) und Kadlec (36.).

Nach dem 2:1-Sieg gegen Qarabag FK am vergangenen Donnerstag waren gleich mehrere Frankfurter Spieler angeschlagen. So nahm Eintrachttrainer Armin Veh fünf Wechsel in der Startaufstellung vor. Als Rechts- und Linksverteidiger kamen Schröck und Djakpa für Celozzi und Oczipka zum Einsatz. Zudem liefen Russ und Rosenthal (im Mittelfeld) sowie Kadlec (im Sturm) auf. Schwegler, Rode und Meier machten für die Neuen Platz. Als Kapitän führte Zambrano die Eintracht aufs Feld.

Die erste dicke Chance sollte der Eintracht gehören. Schröck trieb den Ball nach vorne, wo Aigner die Kugel nach artistischer Einlage auf den am langen Pfosten lauernden Inui weiterleitete. Der japanische Nationalspieler fand in Weidenfeller jedoch seinen Meister (4.). Auf der anderen Seite gab es prompt ebenfalls eine gute Torgelegenheit: Reus passte auf Blaszczykowski, der zentral vor dem Tor zum Abschluss kam, jedoch am cool stehenbleibenden Trapp scheiterte (5.). In der 8. Spielminute bediente Großkreutz Reus, der jedoch übers Tor schoss.

Der BVB geht in Führung

Aus Dortmunder Sicht machte es nur zwei Minuten später Mkhitaryan besser. Der Armenier wurde nach einem Ballverlust der Eintracht von Blaszczykowski per Pass in die Schnittstelle der Abwehr bedient, war dann frei vor Trapp und hatte keine Mühe, in die rechte untere Ecke zu vollstrecken – 0:1 aus Eintracht-Sicht (10.). Und es ging ereignisreich weiter: Nach einer Kadlec-Chance (13.) klärte Trapp überragend gegen Lewandowski. Der Dortmunder Stürmer war schon frei durch – der SGE-Keeper schnappte ihm jedoch den Ball per Hechtsprung weg. Auf der anderen Seite wurde es erneut durch Kadlec gefährlich. Der Tscheche konnte von der Dortmunder Verteidigung jedoch im letzten Moment gestoppt werden (16.).

Vier Minuten später hielt Trapp einen Schuss von Lewandowski. Die Eintracht hatte in dieser Phase Mühe, die Zentrale zuzustellen. Dortmund hatte jedoch das gleiche Problem: Nur kurz nach Lewandowskis Schuss spielte Rosenthal einen Traumpass auf Kadlec, der laut dem Schiedsrichtergespann nicht im Abseits stand. Der junge Neuzugang der Eintracht hatte den Ausgleich auf dem Fuß, doch leider konnte Weidenfeller die Chance zunichtemachen (21.). Fünf Minuten später waren die Dortmunder wieder brandgefährlich vor dem Frankfurter Tor, vergeigten jedoch den Abschluss, nachdem sie sich den Ball mehrmals zugepasst hatten. In der 28. Minute fand Blaszczykowski in der Mitte keinen Abnehmer, in der 29. klärte Djakpa in höchster Not. Anschließend fing Trapp einen Lewandowski-Kopfball sicher ab (34.).

Die Eintracht gleicht aus

Im Gegenzug probierte es Aigner mit einem Kopfball nach einer Djakpa-Flanke, der jedoch weit am Tor vorbei strich. Dennoch: Dieser Entlastungs-Angriff tat der SGE sichtlich gut. Denn kurz danach glichen die Hausherren aus: Inui bediente per exzellent getimter Flanke aus dem linken Halbfeld Aigner, der seinen Bewachern auf der rechten Seite entwischt war und an den kurzen Pfosten köpfte. Von dort prallte der Ball in den Sechzehner zurück, wo Kadlec am schnellsten schaltete und nur noch einschieben musste – 1:1 (36.). Es war der erste Treffer des Tschechen für die Eintracht – herzlichen Glückwunsch!

Fünf Minuten später segelte eine Dortmunder Ecke an Freund und Feind vorbei durch den Frankfurter Strafraum, Zambrano konnte letztlich klären. Nach einer gelben Karte für Hummels (es war die erste Karte für den BVB in dieser Bundesligasaison) und einem 30-Meter-Freistoß, den Djakpa über das Dortmunder Tor hämmerte (45.), beendete Schiedsrichter Gräfe den ersten Durchgang. Zeit zum Verschnaufen nach einer ereignisreichen und temperamentvollen ersten Halbzeit!

Zweite Halbzeit: Erneuter Rückstand

Nach dem Seitenwechsel segelte eine Eintracht-Ecke durch den Dortmunder Strafraum – ebenfalls an Freund und Feind vorbei (48.). Anschließend klärte Schröck prima gegen Schmelzer (50.). Das Spiel blieb intensiv, wies jedoch in dieser Phase keine bedeutenden Torraumszenen auf. Das sollte sich in der 56. Minute ändern, leider: Großkreutz hatte nahe der rechten Eckfahne auf Mkhitaryan zurückgepasst. Der Neuzugang der Dortmunder dribbelte mit dem Ball an der Strafraumgrenze entlang, fand eine Lücke und zog mit links ab. Der Schuss des Armeniers schlug unhaltbar für Trapp im linken unteren Toreck ein – 1:2 aus Eintracht-Sicht.

Die Gastgeber waren davon jedoch nicht beeindruckt. Nach einer Ecke von Djakpa kam Anderson zum Kopfball. Der Brasilianer traf jedoch leider nur den Pfosten (62.). Auch bei Inuis Nachschuss hatte die SGE Pech – dieser konnte geblockt werden. In der 66. Minute waren wieder die Dortmunder dran: Lewandowski kam im Strafraum zum Abschluss, den durch Djakpa abgefälschten Schuss des Polen konnte der glänzend reagierende Trapp jedoch zur Ecke klären. Anschließend nahm Veh den Spieler der Elfenbeinküste vom Feld und brachte für ihn Oczipka (67.). Vier Minuten später kam Schwegler für Flum.

Die SGE steckt nicht auf, will den Ausgleich

In der 73. Minute wurde es nach einer kurzen Ruhephase wieder artistisch. Aigner hatte bei einem Einwurf schnell geschaltet und Inui bedient, der von der Torauslinie auf Kadlec flankte. Der tschechische Nationalspieler probierte es mit einem Hackentrick – leider ans Außennetz. Nur wenig später konnte die geballte BVB-Abwehr Russ am Torschuss hindern (74.). Anschließend segelte ein Kopfball von Rosenthal nach einem Oczipka-Freistoß über das Tor (75.). Sechs Minuten später blieb erneut ein Inui-Schuss aus kurzer Distanz in der Dortmunder Verteidigung hängen. Danach war der Arbeitstag für den Japaner beendet – Joselu kam für ihn (83.). Kurz danach brachte ein SGE-Freistoß aus etwa 22 Metern leider erneut nichts ein.

Fazit

Am 4. Spieltag der Saison 2013/14 unterlag die Frankfurter Eintracht trotz vor allem in der Offensive guter Leistung dem Champions League-Finalisten und Vizemeister Borussia Dortmund mit 1:2 (1:1). Die Eintracht, die viele Ausfälle zu kompensieren hatte, hatte aufopferungsvoll gekämpft und war dem Ausgleich einige Male durchaus nahe – so etwa bei einem Pfostentreffer durch Anderson. Andererseits hatte auch der BVB Chancen auf ein drittes Tor, so dass der Sieg der Gäste nicht völlig unverdient war. Während der nun bevorstehenden Länderspielpause bestreitet die Eintracht ein Testspiel beim Stadtnachbarn, dem FSV Frankfurt (Samstag, 7. September – Anstoß: 14.00 Uhr).


 

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