Eintracht Frankfurt - FK Qarabag Agdam

UEFA Europa League 2013/2014 - Play-off - Rückspiel

2:1 (1:0)

Termin: 29.08.2013, 20:30 Uhr
Zuschauer: 47.000
Schiedsrichter: Duarte Nuno Pereira Gomes (Portugal)
Tore: 1:0 Alexander Meier (10.), 1:1 Reynaldo (58.), 2:1 Takashi Inui (75.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
FK Qarabag Agdam

 


  • Miro Varvodic
  • Maksim Medvedev
  • Rashad Ferhad Sadygov
  • Admir Teli
  • Ansi Agolli
  • Namig Yusifov
  • Richard
  • Leroy George
  • Chumbinho
  • Vugar Nadyrov
  • Nikoloz Gelashvili

 

Wechsel
Wechsel
  • Reynaldo für Vugar Nadyrov (56.)
  • Gara Garayev für Rashad Ferhad Sadygov (67.)
  • Ulrich Kapolongo für Nikoloz Gelashvili (83.)
Trainer Trainer
  • Gurban Gurbanov

 

 

Hallo Europa, wir kommen!

2462 Tage haben die Fans auf ein Heimspiel in einem internationalen Wettbewerb warten müssen, nun ist es endlich soweit und die Euphorie entsprechend groß, wie auch der Trainer mit Freude erkennt: “Europapokal, das ist hier etwas ganz Besonderes. Das spüre ich auch, ich habe hier ein ganz anderes Gefühl, das geht auch auf uns über.“ In der Tat, während der VfB Stuttgart sein Auftaktspiel in der Europa-League-Qualifikation vor 7.500 Zuschauern im Stadion des Regionalligisten Sonnenhof Großaspach absolvierte, verkauften die Frankfurter Anfang Juli bereits knapp 40.000 Karten, bevor Termin und Gegner für dieses Spiel überhaupt feststanden. Nach dem 2:0 im Hinspiel in Baku sind es nunmehr 47.000 Zuschauer im komplett bestuhlten Waldstadion, die mit der Eintracht den Einzug in die Gruppenphase der Europa League feiern wollen.

Doch genau diese Einstellung nervt Armin Veh, der nicht müde wird, seine Mannschaft zu ermahnen, das Spiel nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Zudem verordnet er für die gesamte Woche Training unter Ausschluss der Öffentlichkeit und legt seinen Spielern nahe, keine Interviewfragen zum kommenden Bundesligaspiel gegen Dortmund zu beantworten. Denn "nur vom Reden ist noch keiner weitergekommen. Es war ein gutes Ergebnis in Qarabag, aber mehr noch nicht. Wir haben ein Jahr auf das Ziel hingearbeitet, da sollten wir jetzt weiter wachsam und konzentriert bleiben.“ Am besten mit einem frühen Treffer, den allerdings weder Lakic noch Kadlec schießen werden, denn während der Kroate sich noch mit seinem Hexenschuss plagt, ist Frankfurts jüngster Neuzugang international erst in der Gruppenphase spielberechtigt. So soll es in der Sturmspitze Meier richten, der von Aigner, Rode und Inui im Spiel nach vorne unterstützt wird. Vor der Abwehr, in der Celozzi den verletzten Jung vertritt, spielt dafür wieder Kapitän Schwegler neben Flum.

“Du kannst zu Hause nicht gegen Karabach verlieren. Das ist nicht möglich“, schwadroniert unterdessen Ex-Eintracht-Torhüter Uli Stein - zur Zeit Torwarttrainer der Nationalmannschaft Aserbeidschans - vollmundig, was nicht nur die Verantwortlichen beim Tabellenführer der Premyer Liqasi ganz anders sehen. So schonte Trainer Gurbanov beim jüngsten Auswärtssieg am Wochenende fast seine komplette Elf, damit diese topfit die Aufholjagd starten kann. Gegenüber dem Hinspiel in Baku verändert der einstige Rekordtorschütze Aserbaidschans sein Team auf zwei Positionen, während der aktuelle Torschützenkönig von Agdam, Reynaldo, nach seiner ausgestandenen Verletzung immerhin wieder auf der Bank sitzt.

Es knistert unter dem Flutlicht im Waldstadion und bereits mit dem Einmarsch der Mannschaften entlädt sich die Stimmung das erste Mal, während in den Kurven und auf der Gegentribüne eine beeindruckende Choreographie mit Bannern und tausenden Europapokalen für Gänsehaut sorgt. "Diese wundervolle Stimmung für ein Quali-Spiel ist einzigartig in der Geschichte des UEFA-Cups", zeigt sich sogar Heribert Bruchhagen begeistert, während der Trainer seine Jungs noch einmal ermahnt: "Wir müssen hellwach sein!" Sie scheinen zugehört zu haben, denn unter dem ohrenbetäubenden Jubel der Zuschauer präsentieren sie sich konzentriert und konsequent, um gegen die zu Beginn offensiv agierenden Gäste erst gar keine Zweifel aufkommen zu lassen. Bei Ballbesitz spielen die Frankfurter hingegen schnell und direkt, so dass sich die Abwehrreihe der Gäste kaum sortieren kann. Wie bei einem erzwungenen Fehlpass von Richard in der eigenen Hälfte, den Inui abläuft, um nach einem Doppelpass mit Rode auf halblinks in den Strafraum zu sprinten. Beim Schuss allerdings zögert er einen Moment zu lange, so dass dieser von einem Abwehrbein ins Toraus gelenkt wird (4.).


Alex Meier

Frankfurt greift weiter sehr früh an, vor allem Rode zeigt sich ungemein bissig und auch Flum schaltet sich immer wieder im Spielaufbau ein, während von Schwegler noch nicht viel zu sehen ist. Dafür zeigt sich jetzt Aigner mit einem Sprint und einer präzisen Flanke von rechts in die Mitte, die Meier wunderbar verwertet. Schade nur, dass der Torschütze vom Dienst bei der Flanke knapp im Abseits stand (7.). Drei Minuten später machen sie es jedoch besser. Aigner wuselt sich auf Höhe des rechten Strafraumecks durch zwei Gegner durch, wird aber zu Fall gebracht. Rode reagiert blitzschnell, schnappt sich die trudelnde Kugel und sprintet fast bis zur Torauslinie, um zum bereits winkenden Meier ans lange Fünfereck zu flanken. Punktgenau kommt das Zuspiel auf den Torjäger, der die Kugel volley mit der linken Innenseite zum 1:0 flach in die lange Ecke platziert.

Nur beim Anstoß bleibt den Gästen aus Qarabag Zeit zum Luftholen, denn wieder geht es nach vorne. Aigner wird bei seinem Sturmlauf erst in letzter Sekunde gestoppt und Meier setzt sich im Strafraum gleich gegen vier Gegenspieler durch, doch sein Schuss ist zu ungenau, um Torhüter Varvodic zu überwinden (13.). Das sieht gut aus, das wirkt souverän. Aber vielleicht läuft es zu gut, denn irgendwie scheinen sie sich jetzt am Ballbesitz und den endlosen Kombinationen zu ergötzen. Es fehlt der Zug zum Tor. Anstatt über die Außen für Druck gegen die massiv und tief stehende Abwehr der Aserbeidschaner zu sorgen, wird die Kugel vor dem Strafraum der Gäste quer und zurück gespielt. Vielleicht fehlt der Strafraumstürmer, in jedem Fall aber die Idee und der Biss, um zu einer Torchance zu kommen. Zudem schleichen sich ein paar Schludrigkeiten ein, die Qarabag langsam aber sicher ein wenig mutiger werden lässt. Nachdem es Chumbinho erfolglos mit einem Distanzschuss probiert hat, wird es noch enger, als Richard einen Heber auf die rechte Seite setzt. Der aufgerückte Medvedev spielt erst Inui aus und dann in die Mitte, wo Nadyrov aus spitzem Winkel abzieht. Gut, dass der Ball knapp am linken Pfosten vorbei saust (27.). Auf der Gegenseite probiert sich Rode dafür mit einem Schuss aus 25 Metern, der allerdings ebenfalls links vorbei geht.


Rode und Flum

Danach ist Pause, auch wenn der Schiedsrichter noch gar nicht gepfiffen hat. Die Eintracht übertreibt es weiterhin mit dem Ballgeschiebe, was die Stimmung im Stadion ein wenig abkühlen lässt. Die Gäste hingegen versuchen zumindest, in die Nähe des Strafraums zu kommen, was jedoch nur selten gelingt. So probiert es Nadyrov einfach mal mit einem Gewaltschuss aus halbrechter Position, den Trapp erst fangen und dann fausten will, ihn schließlich aber nur nach vorne prallen lässt. Schön, das Zambrano vor dem zum Kopfball ansetzenden Gelashvili klärt, sonst hätte es wohl gerappelt (37.). Vier Minuten später ist es der quirlige Brasilianer Richard, der aus der Distanz abzieht. Erneut wirkt Trapp nicht ganz sicher, als er den Aufsetzer erst im Nachfassen unter Kontrolle bekommt (41.). Dafür zeigt die Eintracht nun endlich einmal, wie es gegen tief stehende Gegner geht. Nämlich schnell und direkt über die Außenbahn. Mit Rode, der Aigner prima in Szene setzt. Der lässt Teli mit einem Haken nach innen aussteigen und zieht ab. Ist ein Schuss oder eine flache Hereingabe für den grätschenden Inui? Der Ball jedenfalls trudelt einige Meter neben dem linken Pfosten ins Toraus (42.).


Aigner

Eine maue Halbzeit, dennoch bleibt die Begeisterung bei den Zuschauern groß. Zur Begrüßung der Spieler brennen vor dem Wiederanpfiff tausende von Wunderkerzen, was nicht nur Armin Veh begeistert: "Europa kann sich auf uns freuen. Es wird nicht viele geben, die so ein Spektakel veranstalten. Das hier hat was mit Champions League zu tun. Zumindest da sind wir schon so weit." Spielerisch bleibt es hingegen bei der regionalen Hausmannskost, Sicherheit und Ballkontrolle stehen auf dem Programm. Immerhin greifen sie wieder früher an und kommen so zu einer ersten Möglichkeit. Flum erobert sich den Ball im gegnerischen Halbfeld, Inui passt zu Meier, der Aigner direkt einsetzt. Doch Varvodic kann den Schuss aus 13 Metern parieren (51.). Drei Minuten später brennt es noch einmal, als Rode einen tollen Pass in die Schnittstelle der Abwehr spielt, der den startenden Aigner erreicht. Dessen Schuss aus spitzem Winkel kann Varvodic aber abwehren (54.).

Jetzt reagiert Agdams Trainer Gurbanov und bringt für Nadyrov Reynaldo ins Spiel, der in der Qualifikation bereits vier Tore für Agdam erzielt hat. Und was er kann, zeigt er sogleich. Nach Zuspiel von George nimmt der Brasilianer die Kugel geschickt mit rechts an, legt sie sich trotz enger Bewachung von Zambrano und Celozzi mit einem Heber kurz vor und haut sie mit einem Flachschuss zum 1:1 ins rechte Toreck (58.). “Wir haben um den Ausgleich gebettelt und dann auch um den Rückstand. Da hatten wir Glück. Das darf nicht passieren“, schimpft Celozzi wohl auch mit sich selbst.

Denn tatsächlich geraten sie jetzt ins Schwimmen, es ist nicht mehr viel zu sehen von der Ballbeherrschung der ersten Stunde. So reagiert Armin Veh und bringt Rosenthal sowie Russ für den erschöpften Rode und Schwegler, der leider bewiesen hat, warum er in den letzten Spielen nicht zum Einsatz kam. Der Kapitän ist nicht fit und in dieser Form keine Hilfe für die Eintracht (63.). Rosenthal rückt sofort in die Sturmmitte, während sich Meier ein wenig nach hinten fallen lässt, dann aber stehen bleibt und sich immer wieder an den linken Oberschenkel fasst. Kurz darauf zeigt er an, dass nichts mehr geht, so dass Joselu für den 30-Jährigen kommt, der sich wohl eine Zerrung zugezogen hat (70.). Voll in Fahrt ist hingegen Reynaldo, der mit einem Heber Richtung linkes Strafraumeck geschickt wird. Mit einem schnellen Hacken lässt der Brasilianer erst Zambrano wie einen Schulbub aussehen und ist auch von Celozzi und Russ nicht zu stoppen. Seinen Schuss aus zehn Metern zirkelt er zum Glück aber um wenige Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (74.).


Meier gratuliert Inui

Herrje, was ist denn hier los? Auch die Zuschauer werden unruhig, erste Pfiffe erschallen im Waldstadion. Zumindest kurz, denn nun spielt Aigner Celozzi auf der rechten Seite an, der endlich einmal aufrückt. Und wie, überlegt setzt er das Leder ans linke Strafraumeck, wo Rosenthal ran kommt und Richtung Torauslinie sprintet. Torhüter Varvodic kommt ihm bereits entgegen, als der 27-Jährige kurz aufschaut und einen tollen Heber in die Mitte spielt, so dass Inui keine Probleme hat, den Ball aus acht Metern zum 2:1 ins verwaiste Tor zu köpfen (75.).

Das ist die Entscheidung, sofort wird auf den Rängen lautstark gesungen, während die Eintracht wieder die Kontrolle gegen die sich langsam aber sicher aufgebenden Gäste übernimmt. Nach dem letzten Pfiff von Schiedsrichter Gomes darf sich die Eintracht nach einem mehr als durchwachsenen Kick endlich ausgiebig feiern lassen. Nicht für den heutigen Auftritt, aber für das Erreichen der Gruppenphase, wie auch Heribert Bruchhagen überglücklich ausführt: “Heute ist ein toller Tag! Wir haben so lange auf diesen Tag gewartet und hingearbeitet. Ganz Frankfurt ist glücklich. Das Spiel hatte keine hohe Qualität, aber darauf kam es nicht an. Wir haben aufopferungsvoll gekämpft und waren die bessere Mannschaft.“


Mit dem Sakko nach Monaco…

Bereits am nächsten Morgen startet die Eintracht-Delegation um Heribert Bruchhagen und Axel Hellmann nach Monte Carlo, wo am Mittag die Auslosung der Europa-League-Gruppenphase stattfindet. In Los-Topf 3 ist die Eintracht zu finden, die der Gruppe F zugelost wird. Der französische Pokalsieger Girondins Bordeaux, der zypriotische Meister Apoel Nikosia und mit Maccabi Tel Aviv der israelische Meister sind die Gegner, mit denen sich die Frankfurter von Mitte September bis zum 12. Dezember in sechs Spielen messen werden. “Ich freue mich total, vor allem für die Fans. Das sind keine Abenteuerreisen“, meint der Vorstandsvorsitzenden und ergänzt: “Das sind alles Mannschaften mit Qualität - es ist eine aufregende Gruppe und ich habe nicht das Gefühl, dass es einen klaren Favoriten gibt. Wir werden alles daran setzen, uns für die K.-o.-Runde zu qualifizieren.“ (tr)

 

 


 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:

Europacup – die Party geht weiter!

Dank eines 2:1-Sieges über Qarabag FK qualifizierte sich die Frankfurter Eintracht für die Gruppenphase der Europa League. Meier (10.), Reynaldo (58.) und Inui (75.) erzielten die Tore in der mit etwa 47.000 Zuschauern nahezu ausverkauften Commerzbank-Arena.

Im Vergleich zum Auswärtsspiel bei Eintracht Braunschweig nahm Cheftrainer Armin Veh eine Änderung in der Startaufstellung vor. Für den in der Play-Off-Runde nicht spielberechtigten Neuzugang Kadlec rückte der auskurierte Kapitän Pirmin Schwegler wieder in die Startelf. Schwegler nahm seinen angestammten Platz im defensiven Mittelfeld ein, Rode rückte dafür mehr in die Offensive. Die einzige Sturmspitze bildete Meier.

Auch wenn die Gäste recht offensiv begannen (kein Wunder, mussten sie doch einen 0:2-Rückstand aufholen), gehörte die erste Chance der Partie der Eintracht. In der 4. Minute fing Inui einen Pass ab, spielte einen Doppelpass mit Rode und kam dann im Strafraum zum Abschluss. Der Schuss des Japaners ging jedoch links am Tor vorbei. Nur drei Minuten später erzielte die SGE ein Abseitstor – „Euro-Meier“ hatte zugeschlagen, doch seinem Treffer nach einer Aigner-Flanke wurde zu Recht die Anerkennung verweigert.

Die Eintracht geht in Führung

War nicht weiter schlimm, denn nur drei Minuten später traf „Alexander der Große“ wieder, und diesmal zählte der Treffer auch. Aigner hatte zwei Gegenspieler beschäftigt, kam zu Fall, Rode schnappte sich gedankenschnell das Leder und flankte von der Grundlinie in den Strafraum. Dort lauerte Meier (wer sonst?) am Ende des Fünfmeterraums und vollstreckte mit der Innenseite des linken Fußes ins lange Eck – 1:0 (10.).

Auch fortan blieben die Gastgeber am Drücker, Chancen durch Meier (12.) und Aigner (13.) brachten jedoch nichts Zählbares ein. Zweifellos, die Hessen hatten das Spiel im Griff. Eine gefühlt endlose Passstafette um die 20. Minute herum dokumentierte die Dominanz der SGE in dieser Phase eindrucksvoll. Qarabag blieb bis dato überwiegend harmlos. Dann jedoch hatten die Gäste zwei Chancen. Segelte ein Schuss aus der zweiten Reihe zunächst weit an Trapps Tor vorbei (25.), kam der auf der rechten Seite geschickt freigespielte Nadyrov zwei Minuten später dem Tor schon näher, verfehlte das SGE-Gehäuse jedoch auch.

Die Eintracht antwortete mit einem Fernschuss durch Rode, der links am Kasten von Varvodic vorbeistrich (28.). In der Folge machten die Frankfurter nicht mehr, als nötig war, beruhigten das Spiel und ließen die Gäste kommen, was diese allerdings nur zögerlich taten. Die Folge war eine recht ereignislose Phase des Spiels, die sich prima dafür eignete, Getränke-Nachschub zu organisieren.

Die nächste Torchance gehörte dem Team aus Aserbaidschan. Der auffällige Nadyrov zog einfach mal von rechts ab, Trapp ließ den flatternden Ball abprallen, doch Zambrano klärte vor Gelashvili (37.). In der 41. Minute fing der Frankfurter Schlussmann einen Fernschuss von Richard. Fünf Minuten später wurde es auf der anderen Seite gefährlich. Rode leitete den Ball an der rechten Außenbahn schnell auf Aigner weiter. Der Ex-Münchener zog in den Strafraum, verfehlte beim Torabschluss den Kasten jedoch. Es klingt komisch, aber als Eintracht-Fan hätte man sich in der Szene gewünscht, dass Aigners Schuss noch etwas weiter am Tor vorbeigegangen wäre. Dann hätte ihn der herbeieilende Inui nämlich noch erreichen können. Egal – jetzt war erst mal Pause.

Zweite Halbzeit: Reynaldo gleicht aus

In der 51. Minute (bis dahin war nichts Nennenswertes passiert) legte Meier für Aigner auf. Der zog aus abseitsverdächtiger Position sofort ab, Varvodic war jedoch zur Stelle. Zwei Minuten später kam Frankfurts Nr. 16 schon wieder zum Abschluss. Rode hatte Aigner mit einem tollen Flachpass in die Schnittstelle der Abwehr, der vielleicht einen Tick zu lang geriet, bedient. Aigner zog aus spitzem Winkel ab, Varvodic konnte allerdings erneut parieren.

Dann passierte etwas, das im Stadion so gut wie niemand sehen wollte: Qarabag gelang der Ausgleich. Der gerade erst für Nadyrov eingewechselte Reynaldo verarbeitete einen Pass von George hervorragend, war dadurch frei vor Trapp und vollstreckte eiskalt – nur noch 1:1 (58.). Es war Reynaldos fünftes Tor in dieser Europa League-Spielzeit.

Bei der Eintracht kamen dann Russ und Rosenthal für Schwegler und Rode (62.). Russ übernahm Schweglers Position, Rosenthal rückte ganz nach vorne, Meier agierte fortan etwas zurückgezogen als hängende Spitze. Nach einem Torschuss von Inui, den Varvodic halten konnte (66.), musste der Torschütze der Eintracht, Alexander Meier, ausgewechselt werden. Joselu kam für ihn (70.). Der Lange war die Minuten zuvor nur noch über den Platz gehumpelt. Gute Besserung!

Inui macht alles klar

Auf diesen Schock hin wäre fast der nächste gefolgt. Reynaldo dribbelte sich von der linken Seite durch die Eintracht-Abwehr in den Strafraum, verfehlte das Tor aus kurzer Distanz jedoch knapp (74.). Uiuiui, das war eng! Hatte sich die Eintracht von den Gästen einlullen lassen? Zum Glück nicht. Denn nur eine Minute später machte der kleine Japaner Inui – ausgerechnet per Kopf – alles klar. Nachdem Celozzi Rosenthal mustergültig freigespielt hatte, flankte der Ex-Freiburger punktgenau über den herausstürzenden Varvodic auf den im Sechzehner lauernden Inui, der nur noch einnicken musste – 2:1 (75.).

Trotz weiterer Torchancen auf beiden Seiten – der Käse war damit gegessen. Die Eintracht-Fans, die bereits zu Beginn der Partie mit einer hervorragenden Europacup-Choreografie aufgefallen waren, ließen ihrer Freude freien Lauf und zeigten, was es heißt, wenn eine Stadt im Europapokal-Fieber ist.

Fazit

Eintracht Frankfurt zog verdient in die Gruppenphase der Europa League ein. Mit dem 2:0-Auswärtssieg im Rücken spielte die Eintracht nach dem frühen Tor durch Meier kontrolliert ihren Stiefel runter. Nach dem Ausgleichstreffer durch Reynaldo Mitte der zweiten Halbzeit zerschlug Inui mit dem abermaligen Führungstreffer alle Zweifel, dass die Partie noch zu einem Zitterspiel hätte werden können. Die Eintracht darf nun mindestens sechs weitere Europapokalspiele bestreiten. Herzlichen Glückwunsch! Die Auslosung der Gruppenphase findet am morgigen Freitag, 30. August, um 13.00 Uhr in Monaco statt.

 

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