Bursaspor Kulübü
- Eintracht Frankfurt |
Freundschaftsspiel 2013/2014
1:5 (0:4)
Termin: 19.07.2013, 18:30 Uhr im Sportzentrum Schwaz
Zuschauer: 400
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Johannes Flum (12.), 0:2 Bastian Oczipka (18.), 0:3 Jan Rosenthal (22.), 4:0 Johannes Flum (36.), 1:4 Enes Ünal (63.), 1:5 Srdjan Lakic (80.)
Bursaspor Kulübü |
Eintracht Frankfurt |
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Nur fast ein Trainingsspiel Noch vor drei Wochen sah es so aus, als müsse die Eintracht kurzfristig umdisponieren, denn nach den ausgiebigen Regenfällen und Überflutungen war der Platz in Längenfeld in einem so katastrophalen Zustand, dass an Trainingseinheiten nicht zu denken war. Doch dank Rollrasen, harter Arbeit und viel Sonne kann der Mannschaftsbus die sechsstündige Reise ins Ötztal antreten. Ohne Kittel und Stendera, der nach seinem Kreuzbandriss in dieser Woche in Heidelberg operiert wird, dafür aber mit Torhüter Özer und Inui, die ihren Sonderurlaub nach ihren internationalen Auftritten beendet haben, sind es 23 Spieler, die im Hotel Aqua Dome ihr Quartier beziehen. In Frankfurt geblieben ist hingegen Manager Hübner, denn ein dritter Stürmer kann noch nicht präsentiert werden. Die Verhandlungen um den wechselwilligen Vaclav Kadlev von Sparta Prag gestalten sich weiter schwierig, der als Alternative gehandelte Eren Derdiyok aus Hoffenheim hat zu hohe Gehaltsvorstellungen und die Namen Maxi Lopez (Calcio) sowie Juan Vargas (Florenz) sind wohl nur für die Gerüchteküche gut. Trotz des kleinen Kaders bleibt der Trainer gelassen: “Die Bayern holen mal eben für 25 Millionen Euro einen Spieler, die Dortmunder geben mal schnell 50, 60 Millionen aus und dann kommen wir. Wenn du das Budget nicht hast und halt keine zehn Millionen ausgeben kannst, musst du mehr Geduld haben oder schneller sein.“ Damit dies künftig klappt, wurde Uwe Ahrweiler als neuer Scout verpflichtet, der einst mit Armin Veh in Bayreuth spielte. Er soll Spieler langfristig beobachten, die die Eintracht im Visier hat. Kurzfristig geht es in Längenfeld darum, die Feinheiten für die neue Saison einzustudieren, in der die Frankfurter variabler auftreten wollen. So setzt der Trainer beim heutigen Testspiel anstelle des gewohnten 4-2-3-1 auf ein 4-4-2-System mit Joselu und Rosenthal in der Spitze. Schwegler und Meier sowie Flum und Rode auf den Halbpositionen bilden die Mittelfeldraute, während Jung, Zambrano, Anderson und Oczipka in der Abwehr beginnen werden. Der Gegner in der Tiroler Bezirkshauptstadt Schwaz, Bursaspor Kulübü, war der türkische Meister 2010 und belegte im Vorjahr den vierten Platz in der Süper Lig, um ebenso wie die Eintracht – allerdings bereits in der dritten Runde gegen Vojvodina Novi Sad – in der Europa-League-Qualifikation zu starten. Die Mannschaft aus der Zwei-Millionen-Einwohnerstadt Bursa bereitet sich in Tirol auf die Ende August beginnende neue Saison vor, hat in ihren bisherigen Testspielen allerdings nicht überzeugen können. Den Niederlagen gegen Lubin und Kayseri Erciyesspor folgte ein 1:4 gegen Dortmund, so dass Trainer Karaman einen Sieg fordert, um die Nerven ein wenig zu beruhigen. Wovon der verstorbene Jörg Berger ein Lied singen könnte, denn bei seiner halbjährigen Tätigkeit in Bursa im Jahr 2000 machte er überaus üble Erfahrungen mit der Volksseele, die heißer überkochen kann als die berühmten Thermalquellen in der Stadt. Die auch der neue Torhüter Sébastian Frey vom FC Genua kennen lernen wird, der heute erstmals bei Bursaspor das Tor hütet. Auch in der Abwehr beginnen zwei Neuzugänge, Innenverteidiger Renato Civelli von OGC Nizza und Linksverteidiger Taye Taiwo vom AC Mailand.
Dass die Abwehr der Türken noch nicht eingespielt ist, lässt sich bereits in der Anfangsphase erahnen, in der die Eintracht das Spiel mit ruhigem Passspiel dominiert und erste Nadelstiche setzen kann. Vogelwild reagieren sie gar in der 12. Minute, als Oczipka zu Joselu am linken Strafraumrand flankt, der den Ball mit dem Kopf zu Rode verlängert. Dessen Pass in die Mitte kann zwar geblockt werden, doch Meier luchst dem Verteidiger das Leder vor dem Fünfmeterraum ab und legt zurück auf Flum, der aus 15 Metern trocken zum 1:0 einnetzt (12.). Mit der frühen Führung zeigt sich die Eintracht nun hochüberlegen. Teilweise zirkuliert der Ball minutenlang durch die eigenen Reihen, ohne das Bursaspor auch nur an in die Nähe des Spielgerätes kommt. Und wenn sie einmal das Leder haben, werden sie bereits in der eigenen Hälfte angegangen. So blockt Flum einen Befreiungsschlag vor dem Strafraum ab und spielt das Leder sofort hoch auf die rechte Außenbahn, wo Jung startet und es kurz vor der Eckfahne scharf vor den Fünfmeterraum flankt. Oczipka ist zur Stelle und semmelt den Ball volley zum 2:0 in die Maschen (18.). Es gibt keine Atempause für die völlig indisponiert wirkende türkische Hintermannschaft. Wieder hat Oczipka viel Platz, sprintet auf links nach vorne und spielt einen scharfen flachen Diagonalpass in den Strafraum. Genau richtig für Rosenthal, der der Kugel hinterher rennt und sie im Grätschen zum 3:0 ins rechte Toreck haut (22.). “Rosenthal hat ein gutes Spiel gemacht", lobt der Trainer den Ex-Freiburger, der heute nicht als Linksaußen, sondern als zweite Sturmspitze agiert. Auch in der Folgezeit spielen die Frankfurter mit ihrem überforderten Gegner Katz und Maus, was Samil Cinaz, der ehemalige Kapitän des FSV Frankfurt ebenso sieht, der erst in der zweiten Halbzeit kommen wird: “Wir haben 22 Tage hartes Training hinter uns. Das hat man schon gemerkt.“ Etwas drastischer drückt es Kapitän Schwegler aus: “Das war kein Gradmesser, die waren nicht auf der Höhe. Wenn wir ein Trainingsspielchen elf gegen elf machen, ist das schwieriger als gegen Bursaspor.“ In der Tat, denn bis auf einen Weitschuss, der gegen das rechte Toreck donnert und einen abgefälschten Freistoß von der Strafraumgrenze, der von Özer pariert werden kann, ist von den Weiß-Grünen nicht viel zu sehen (32.). Dafür setzt die Eintracht weiter über Oczipka nach, dessen nächste Flanke ein Verteidiger vor dem zur Grätsche ansetzenden Rosenthal abfangen kann (34.). Zwei Minuten später klingelt es allerdings erneut, als sich Joselu auf der linken Seite in den Strafraum dribbelt und das Leder kurz vor der Grundlinie zurücklegt. Flum ist zur Stelle und schiebt es zum 4:0 ins rechte Toreck, während Torhüter Frey nur noch verzweifelt mit dem Kopf schütteln kann (36.). “Wir haben viel zu leichte Gegentore kassiert“, klagt Bursa-Trainer Karaman in der Halbzeit und wechselt seine Mannschaft auf gleich fünf Positionen aus, während Armin Veh bis auf Flum und Zambrano das komplette Team austauscht, so dass nun neben Lakic Inui als zweiter Stürmer agieren wird, der vor der Partie hart mit sich ins Gericht ging: “Mit der letzten Saison war ich überhaupt nicht zufrieden. Ich kann besser spielen, und ich will mehr Tore machen.“ Allerdings hat er mit Jan Rosenthal einen Konkurrenten für seine Position bekommen und weiß selbst: “Jetzt muss ich um meinen Platz kämpfen.“ Allerdings kann er nicht wirklich für Aufsehen sorgen, denn die Eintracht lässt es wesentlich ruhiger angehen als noch im ersten Abschnitt, so dass Bursaspor ein wenig ins Spiel findet. Mit Erfolg, denn in der 63. Minute kann sich Belluschi sich auf der rechten Außenbahn im Sprintduell gegen Djakpa durchsetzen und flach vor den Elfmeterpunkt flanken, wo Nachwuchsmann Ünal die Kugel aus der Drehung zum 1:4 ins rechte untere Toreck schlenzt. In den folgenden Minuten ist es ein ausgeglichenes Spiel, aber wenn die Eintracht einen Gang zulegt, brennt es sogleich im gegnerischen Strafraum. So können Inui und Djakpa den eingewechselten Torhüter Tekin mit ihren Schüssen prüfen und auch bei einem platzierten Kopfball von Lakic kann sich der 24-Jährige beweisen (73.). Wiedwald hingegen muss zwar bei ein paar Distanzschüssen eingreifen, doch nach wie vor mangelt es bei den Türken an der Konsequenz, die nun Lanig zeigt, als er den Ball nach einem Einwurf von Bursaspor in deren Hälfte erobert und schön auf Inui querlegt, der sofort Lakic schickt. Der Kroate bleibt eiskalt, als sich Tekin ihm entgegen stürzt und schlenzt den Ball zum 5:1 ins rechte Toreck (80.). Danach ist das Spiel gelaufen, hitzig wird es nur noch einmal, als Kiraz nach einer Sense gegen Celozzi mit gelbrot vom Platz muss und die Spieler von Bursaspor mit so viel Einsatz mit dem Schiedsrichter diskutieren, wie sie es zuvor auf dem Platz hätten zeigen sollen (85.). “Die erste Halbzeit war sehr gut. Wie wir den Ball haben Laufen lassen und wie wir kombiniert haben, das hat meine Mannschaft gut gemacht. Dass es in der zweiten Halbzeit schwer werden würde, war klar, wenn man so oft durchwechselt und bereits 4:0 führt“, meint Armin Veh sichtlich zufrieden, schränkt aber sogleich ein: “Das Ergebnis darf man aber nicht überbewerten, weil du in der Vorbereitung nie weißt, wie weit der Gegner ist. Dennoch habe ich Aufschlüsse für die Saison bekommen. Wir werden öfter mal das System wechseln, um variabler zu werden.“
Eigentlich sollten die Transferaktivitäten im Mittelfeld abgeschlossen sein, doch nach der schweren Verletzung von Marc Stendera handelt die Eintracht prompt und verpflichtet den 23-jährigen defensiven Mittelfeldspieler Marvin Bakalorz für zwei Jahre, der bei Borussia Dortmund II in der Vorsaison Kapitän war. Von 1988 bis 1990 spielte dessen Vater Dirk bereits für die Eintracht und erzielte in seinen 33 Pflichtspielen sechs Tore. “Marvin ist ein Spieler, der auf mehreren Positionen flexibel einsetzbar ist“, erklärt Manager Hübner für den eine Ablösesumme von wohl 75.000 Euro gezahlt wurde. (tr)
Bericht und Fotos von www.eintracht.de: Eintracht besiegt Bursaspor mit 5:1 (4:0) Am Freitagabend gewann die Frankfurter Eintracht nach Toren von Flum (12., 36.), Oczipka (18.), Rosenthal (22.) und Lakic (80.) auch ihr viertes Testspiel. Gegner war der türkische Erstligist Bursaspor, für den Enes Ünal (63.) traf. Auch das vierte Testspiel im Rahmen der Saisonvorbereitung 2013/14 konnte die Frankfurter Eintracht – vor allem dank einer überragenden ersten Halbzeit – gewinnen. Das Freundschaftsspiel, welches die Hessen im Rahmen ihres zweiten Sommertrainingslagers in Österreich austrugen, fand im Sportzentrum Schwaz in der Tiroler Bezirkshauptstadt Schwaz statt. Gegner war der türkische Meister von 2009/10, Bursaspor Kulübü, der in der vergangenen Saison den vierten Platz in der Süper Lig, der höchsten Liga der Türkei, belegte. Bursaspor ist ein Verein aus der Stadt Bursa, die mit knapp zwei Millionen Einwohnern die viertgrößte Stadt der Türkei ist. Die SGE dominierte die Partie von Beginn an und zeigte einige äußerst sehenswerte Kombinationen. Nach zwölf Minuten klingelte es das erste Mal im Kasten der Türken. Rode hatte sich über außen durchgesetzt. Den aus dem Angriff resultierenden Abpraller verwandelte Flum aus etwa 15 Metern zum 1:0. Der Freiburger Neuzugang war es auch, der den nächsten Treffer einleitete: Flum passte nach rechtsaußen auf Jung, dessen Flanke Oczipka volley verwertete – 2:0 (18.). Nur kurz später flankte Oczipka seinerseits scharf nach innen. Dort stand Rosenthal bereit, der zum 3:0 einnetzte (22.). Eine gute Viertelstunde später dribbelte sich Joselu über die linke Seite bis zur Grundlinie durch und passte auf Flum, der mit seinem zweiten Treffer auf 4:0 erhöhte (36.). Mit diesem Spielstand verabschiedeten sich die Teams in die Pause. Zum zweiten Durchgang, der deutlich ruhiger als die erste Spielhälfte verlief, tauschte Cheftrainer Armin Veh bis auf Flum und Zambrano alle Spieler aus. Bursaspor kam in der 63. Minute durch Enes Ünal zum Ehrentreffer. Der junge türkische Stürmer hatte aus etwa 15 Metern flach ins rechte untere Ecke geschossen, nachdem sich seine Mannschaftskameraden über die rechte Seite durchgespielt hatten. Lakic stellte in der 80. Minute den Vier-Tore-Abstand jedoch wieder her. Kurz vor Spielende flog Fehat Kiraz nach einem Foul an Celozzi noch vom Platz (85.). Die Stimmen zum Spiel Cheftrainer Armin Veh zeigte sich nach der Partie zufrieden: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Die erste Halbzeit war sehr gut. Dass es in der zweiten Halbzeit schwer werden würde, war klar, wenn man so oft durchwechselt und bereits 4:0 führt. Insgesamt war es ein guter Test.“
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