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SC Freiburg - 1. FFC Frankfurt |
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Bundesliga 2012/2013 - 18. Spieltag
3:1 (2:0)
Termin: 14.04.2013, 11:00 Uhr
Zuschauer: 850
Schiedsrichter: Ines Appelmann (Alzey)
Tore: 1:0 Makanza (11.), 2:0 Höfflin (27.), 2:1 Bartusiak (50.), 3:1 Leupolz (90.)
SC Freiburg |
1. FFC Frankfurt |
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Angerers Patzer leiten die Niederlage des 1. FFC ein Aus eigener Kraft kann der 1. FFC Frankfurt die Qualifikation für die Champions League nicht mehr erreichen. Nach dem gestrigen 1:3 (0:2) beim SC Freiburg ist der siebenmalige Frauenfußball-Meister selbst dann auf Schützenhilfe angewiesen, wenn er alle restlichen Spiele, einschließlich der Top-Partien gegen Potsdam und Wolfsburg, gewinnen würde. „Es war eine bittere Niederlage, mit der wir uns unnötig ins Hintertreffen gebracht haben“, ärgerte sich Frankfurts Manager Siegfried Dietrich. Für die Sensation in Breisgau gab es mehrere Gründe. Der wohl entscheidendste war der Leistungsunterschied der Torfrauen. Während Freiburgs Laura Benkarth allein sechs hundertprozentige Chancen vereitelte, erwischte Nadine Angerer einen schwarzen Tag. Ihr missglückter Abschlag wurde noch nicht bestraft, weil Sara Däbritz das verwaiste Tor knapp verfehlte, doch danach war sie an zwei Treffern beteiligt. Beim ersten zur Hälfte: Sie kam gegen Marina Makanza weit heraus, konnte zwar mit dem Fuß abwehren, doch nicht weit genug. Die Französin holte sich erneut den Ball, konnte von Melanie Behringer nicht gestoppt werden und traf ins leere Tor. Das 0:2, das Carmen Höfflin nach einem Eckball per Kopf erzielte, nahm die deutsche Nummer 1 ganz auf ihre Kappe: „Eine alte Weisheit. Wenn ein Torwart herausläuft, muss er den Ball haben.“ Die Freiburger wählten zudem eine clevere Taktik. Sie waren zwar defensiv eingestellt, störten das auf Kurzpassspiel basierende FFC-Aufbauspiel aber mit drei offensiven Spielerinnen immer wieder schon im Entstehen erfolgreich. Erst nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild. Nun spielte Frankfurt dynamischer, schneller und zielstrebiger, die Angriffe rollten nur noch in eine Richtung. Zwischen der 48. und 58. Minute erspielte sich der FFC alleine neun hochkarätige Chancen, erzielte aber nur einen Treffer durch Saskia Bartusiak. Freiburg hatte in dieser Phase auch eine Menge Glück. Das Aluminium und die überragende Benkrath verhinderten den verdienten Ausgleich. In der Nachspielzeit brachte ein Konter das 3:1. (FNP Online vom 15.04.2013)
Peinliche Pleite Melanie Leupolz freute sich: „Vor allem darüber, dass wir nach dem Anschlusstreffer so gut dagegengehalten haben.“ Kurz zuvor war die U20-Nationalspielerin, die gestern ihren 19. Geburtstag feierte, von ihren Mitspielerinnen fast erdrückt worden. Abgebrüht hatte die Abiturientin vom SC Freiburg in der Nachspielzeit im Spiel gegen den 1. FFC Frankfurt einen Konter zum 3:1-Endstand im Möslestadion genutzt. FFC-Trainer Philipp Dahm bemühte sich trotz der ärgerlichen Niederlage beim Tabellenfünften in den entscheidenden Wochen der Bundesligasaison keine Ernüchterung aufkommen zu lassen: „Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht und hatten vor allem in der zweiten Halbzeit gute Chancen. Uns hat bei den Gegentoren die Entschlossenheit und bei unseren Möglichkeiten die Genauigkeit gefehlt. Da haben wir zu schlampig gespielt.“ Deshalb war der Sieg der Gastgeberinnen letztlich auch verdient. Der Freiburger Trainer Milorad Pilipovic, der nach einer Sperre auf der Tribüne Platz nehmen musste, hatte seinem Team frühes Pressing auf die Frankfurter Viererkette verordnet. Das verwirrte die Frankfurterinnen so, dass sie das Leder mehrmals in Not unkontrolliert nach vorne spielten. Schon nach elf Minuten konnte Marina Makanza einen solchen Fehler der Verteidigung des FFC zum 1:0 nutzen. Kozue Ando mit einem Pfostenschuss (15.) und Sandrine Bretigny mit einem verunglückten Heber (16.) hatten Ausgleichschancen. Statt des 1:1 aber köpfte Carmen Höfflin nach einer Ecke am kurzen Pfosten zum 2:0 ein (27.). Nationaltorhüterin Nadine Angerer, die bei beiden Gegentoren schlecht aussah, haderte: „Wir gehen manchmal viel Risiko und müssen uns einfach besser verhalten.“ FFC-Trainer Philipp Dahm schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben. Sein Team präsentierte in der zweiten Hälfte endlich das, was man vorher viel zu selten gesehen hatte: zielstrebiges und schnelles Direktspiel mit viel Zug zum Tor und aggressives Verteidigen. Es dauerte keine fünf Minuten, bis Saskia Bartusiak nach einer Ecke von Melanie Behringer auf 1:2 verkürzen konnte (50.). In den verbleibenden 40 Minuten aber konnten die Frankfurterinnen, auch wegen der glänzend parierenden Laura Benkarth im Freiburger Tor, aus einem halben Dutzend bester Torchancen nichts Zählbares mehr zustande bringen. Die Schwächen des FFC, die die taktisch cleveren Freiburgerinnen aufdeckten, werden der Konkurrenz aus Potsdam, die mit einem 6:0 gegen Jena den zweiten Tabellenplatz vom FFC zurückeroberten, nicht verborgen geblieben sein. Das wohl entscheidende Duell beider Teams um die Champions-League-Qualifikation steht am 24. April auf dem Programm. (FR)
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