Borussia Mönchengladbach - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 2012/2013

3:2 (2:1)

Termin: 11.01.2013 in Dubai
Zuschauer: 400
Schiedsrichter: Fahad Alksar
Tore: 0:1 Alexander Meier (13.), 1:1 Luuk de Jong (36.), 2:1 Havard Nordtveit (44.), 3:1 Thorben Marx (62., Elfmeter), 3:2 Takashi Inui (81.)

 

 

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Borussia Mönchengladbach
Eintracht Frankfurt

  • Marc-André ter Stegen
  • Tony Jantschke
  • Martin Stranzl
  • Alvaro Dominguez
  • Oscar Wendt
  • Havard Nordtveit
  • Thorben Marx
  • Tolga Cigerci
  • Juan Arango
  • Patrick Herrmann
  • Luuk de Jong

 


 

Wechsel
  • Filip Daems für Oscar Wendt (73.)
  • Granit Xhaka für Havard Nordtveit (73. )
  • Lukas Rupp für Juan Arango (73.)
  • Branimir Hrgota für Patrick Herrmann (73.)
  • Mike Hanke für Luuk de Jong (73.)
  • Peniel Mlapa für Tolga Cigerci (79.)
Wechsel
Trainer
  • Lucien Favre
Trainer

 

 

Eine Niederlage zum Abschluss, Köhler verlässt die Eintracht

"Mein Ziel ist es, international zu spielen, in der Champions League." Erklärt Sebastian Jung in einem Interview, während der Boulevard eifrig darüber orakelt, ob Sebastian Rode, der von den Bundesligaspielern zum “Aufsteiger der Hinrunde“ gewählt wurde, nach dieser Saison zu den Bayern wechselt. “Aufgrund der guten Hinrunde, die wir gespielt haben, müssen wir mit Spekulationen dieser Art leben. Das ist für mich nichts Neues“, beschwichtigt Sportdirektor Hübner, um hinsichtlich der stockenden Verhandlungen mit Jung zu ergänzen: “Ich kann das gut nachvollziehen, denn er muss sich entscheiden: Will er bei einem Klub wie Dortmund oder Bayern mehr Geld verdienen und es dabei in Kauf nehmen, auf der Bank zu sitzen, weil er an den Etablierten nicht vorbeikommt? Oder will er eine sportliche Perspektive haben?“ Gut jedenfalls, dass sich beide Spieler von den ausufernden Presseberichten und Lobeshymnen nicht beeindrucken lassen, meint Armin Veh: “Ich habe nicht das Gefühl, dass sie anders sind. Wenn man solche Leistungen zeigt, darf das ruhig honoriert werden. Diese Auszeichnungen sind Ansporn und Motivation.“

Ansonsten hat der Trainer noch genug zu tun, auch wenn das Trainingslager in Abu Dhabi ganz nach seinen Vorstellungen verläuft: "Wir müssen schauen, dass unser Torwart nicht mehr so viel drauf bekommt", ist eines der Hauptziele für die Rückrunde. Dafür wurde Marco Russ zur Eintracht zurückgeholt, der bei der Niederlage gegen Al Jazira einige Schwächen offenbart hat. “Wenn ich dies verneinen würde, würde ich mir selbst in die Tasche lügen. Da hat einiges nicht gepasst bei mir“, erklärt Russ selbstkritisch, um heute erneut die Gelegenheit zu bekommen, es seinen Kritikern und auch dem Trainer zu zeigen. Denn am sechsten Tag des Trainingslagers fährt der Eintracht-Tross in das 150 Kilometer entfernte Dubai, um ein Testspiel gegen den Ligakonkurrenten Mönchengladbach zu absolvieren. Neben den leicht angeschlagenen Friend und Celozzi muss auch Rode pausieren, der seine Knieprellung aus dem Spiel gegen Al Jazira auskuriert. So übernimmt Lanig seine Position neben Schwegler, während ansonsten die vermeintlich erste Elf für den Rückrundenstart in Leverkusen aufläuft.

Wenig Grund zum Experimentieren sieht auch Borussia-Trainer Lucien Favre, nachdem er vor drei Tagen beim 2:2 gegen den HSV noch munter rochieren ließ. Schließlich geht die Rückrunde auch für den Tabellenachten, der sein Trainingslager in Dubai absolviert, am nächsten Samstag wieder los. Daher gibt es nur zwei Änderungen gegenüber der Elf, die am letzten Hinrundenspieltag ein 2:2 in München geholt hat. De Jong wird anstelle von Hanke als einzige Spitze vor der offensiven Viererkette mit Arango sowie Herrmann auf den Außen beginnen und der bei den Bayern gesperrte Dominguez steht anstelle von Brouwers neben Stranzl in der Innenverteidigung. Gewechselt wird allerdings kurzfristig der Spielort. Statt im “7he Sevens“-Stadium wird die Begegnung auf dem Trainingsplatz am Meydan Hotel ausgetragen, in dem die Fohlenelf seit sechs Tagen gastiert.

Während die Borussia zu Beginn des Spiels vor knapp 400 Schaulustigen unkonzentriert wirkt, sind die Frankfurter hellwach. Kaum dreißig Sekunden sind gespielt, als sich Inui in die Mitte wuseln kann und von der Strafraumgrenze aus abzieht. Aber Torhüter ter Stegen kann den Schuss um den Pfosten lenken und muss aufmerksam bleiben, denn die Eintracht spielt weiter forsch nach vorne. Von Mönchengladbach ist weiterhin wenig zu sehen, lediglich Arango prüft Trapp mit einem Freistoß aus knapp 40 Metern, der den Torhüter aber nicht vor größere Probleme stellt (10.). Die hat offenkundig die Abwehr der Borussia, als sich Jung im Zusammenspiel mit Aigner auf dem rechten Flügel durchsetzt und das Leder scharf vor den langen Pfosten schlägt. Wie selbstverständlich ist Meier zur Stelle und nickt die Kugel zum 1:0 in die Maschen (13.).

Danach kommen die Niederrheiner besser ins Spiel, während sich die Eintracht zunehmend schwertut, ein druckvolles Spiel aufzubauen. Lanig kann Rode nicht ersetzen und Schwegler wird zunehmend in der Defensive gebunden, so dass Meier weite Wege gehen muss, um sich die Kugel zu holen. Dazu steht Occéan erneut neben sich. Wenn er schon mal an den Ball kommt, verliert er ihn prompt. Dafür setzt Arango sich nach schönem Zuspiel von Herrmann in der Mitte durch, knallt die Kugel aber aus sechszehn Metern über den Kasten (20.). Acht Minuten später spielen Wendt und Arango Jung auf der linken Außenbahn schwindlig. Die Flanke kommt scharf in die Mitte, doch zum Glück steht Herrmann knapp im Abseits, so dass der Treffer des 21-Jährigen nicht zählt. Gladbach bleibt am Drücker, diesmal über de Jong, der Herrmann steil schickt. Herrmann lässt Russ wie einen Schuljungen stehen und spielt in den Lauf des nachrückenden de Jong, der den Ball aus acht Metern zum Ausgleich unter die Latte schlenzt (37.). "Da hat sich Marco zu leicht ausspielen lassen, das ist der fehlenden Spielpraxis geschuldet", bleibt Armin Veh nachsichtig.

Nun wogt das Spiel hin und her. Meier verpasst eine scharfe Flanke von Aigner nur um Stollenbreite, Occéan zögert bei seinem Schuss am Elfmeterpunkt zu lange, so dass dieser geblockt werden kann und auch Aigner verdattelt eine Möglichkeit, während auf der anderen Seite Russ und Zambrano bei Kontern der Gladbacher erfolgreich klären können. Zumindest bis zur 44. Spielminute, als de Jong den Ball mit der Fußspitze in die Gasse zwischen den beiden Innenverteidigern spielt. Russ zögert kurz, nicht aber Nordtveit, der die Kugel unhaltbar für Trapp zum 2:1 ins linke Toreck zimmert. “Er war zwar an den Gegentoren mitbeteiligt, aber im Vergleich zum Spiel gegen Al Jazira war er wesentlich besser. Er hat noch Probleme beim Timing und der Abstimmung, aber ich glaube, er kriegt das hin“, resümiert Armin Veh. Doch Zeit und weitere Testspiele fehlen der Eintracht. Und da Anderson erst in Frankfurt wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen kann, wird Russ wohl zum Rückrundenstart ran müssen.

So ändert Armin Veh in der Halbzeit die Abwehr nicht, wohl aber den Sturm, bei dem er es nun “auf Spanisch“ versucht. Denn Kittel kann sich der Trainer als Stoßspitze aus dem Mittelfeld vorstellen: "Der kann den Ball halten, der kann dribbeln. Er muss nur noch ein bisschen strukturierter werden." So soll es der 20-Jährige gemeinsam mit Matmour sowie Inui probieren, während Meier neben Schwegler rückt und Lanig zusammen mit Vehs Sorgenkind Occéan jetzt die Bank drückt: “Das neue Jahr sollte für ihn ein Neuanfang sein, da dachte ich, er kommt jetzt, er startet durch. Aber auch heute hat Olli wieder nur zurückgespielt. Das ist nicht das, was ich will. Laufen tut er ja und deshalb habe ich noch die Hoffnung, dass es vielleicht doch noch Klick macht.“

Auf dem Platz macht es unterdessen weniger klick, zu ungewohnt sind die Positionen und gerade Meier fühlt sich auf der “Sechs“ nicht wirklich wohl. So bestimmt die Borussia weitgehend das Geschehen und kommt durch eine verunglückte Flanke von Jantschke, die Trapp über die Latte lenken kann sowie einen gefährlichen Freistoß von Cigerci zu weiteren guten Möglichkeiten. Nachdem Russ einen Schuss von de Jong zur Ecke blocken kann, wird es Sekunden später abstrus. Denn im Luftkampf vor dem Fünfmeterraum bedrängen sich Russ und de Jong gegenseitig, der Niederländer fällt und Schiedsrichter Alksar pfeift. Zur Erheiterung der Zuschauer zeigt er auf den Elfmeterpunkt und selbst de Jong meint kopfschüttelnd: "Den hätte in Europa wohl keiner gegeben.“ Marx ist es egal, er schnappt sich die Kugel und zimmert sie zum 3:1 in die Maschen (62.).

In folgenden Minuten wird es unruhig auf den Reservebänken, Hoffer kommt für Aigner während kurz darauf bei den Borussen gleich sechs Spieler ausgewechselt werden (73.). Gut für die Eintracht, die langsam wieder ins Spiel und durch Matmour, Schwegler sowie Kittel zu den ersten Chancen im zweiten Abschnitt kommt. Auch Meier zeigt sich wieder offensiver. Nachdem ein Angriff der Gladbacher versandet, beweist er all seine Übersicht und legt den Ball aus dem Halbfeld genau in die Gasse auf den startenden Inui, der ter Stegen mit seinem Schuss zum 2:3 keine Chance lässt (81.). Für den Schlusspunkt sorgt in der Schlussminute Schwegler, der seinen Kopfball in der Schlussminute nur um Zentimeter neben den Kasten setzt. Doch trotz der knappen Niederlage zeigt sich Armin Veh mit dem Spiel zufrieden: "Es war ein richtig guter Test. In den ersten 30 Minuten haben wir richtig gut gespielt und das Match im Griff gehabt. Dann haben wir zwei vermeidbare Tore bekommen. Ich bin davon überzeugt, dass wir nächste Woche fit sein werden.“


Benjamin Köhler verlässt die Eintracht nach über 8 Jahren

Im Juli 2004 kam er fast zeitgleich mit Trainer Friedhelm Funkel zur Eintracht und hatte seitdem 229 Ligaeinsätze, in denen er 32 Tore erzielte. “Der höfliche Mann, der nur an Fußball denkt“, titelte die Frankfurter Rundschau kurz nach der Verpflichtung des inzwischen 32-Jährigen, der einst als Stürmer geholt wurde, meist auf der linken Außenbahn eingesetzt wurde aber ebenfalls klaglos in und vor der Abwehr spielte, wenn er gebraucht wurde. Doch die Zeiten sind vorbei, ganze 32 Minuten spielte er in der Hinrunde. “Sagen Sie mir, wen ich für Benny draußen lassen soll? Inui, Rode, Meier oder Schwegler?“, antwortete Veh im Dezember, als er auf die Unzufriedenheit von Köhler angesprochen wurde. So zieht Benjamin Köhler drei Tage nach dem Abschluss des Trainingslagers die für ihn richtige Konsequenz und wechselt zum Tabellendritten der Zweiten Liga, dem 1. FC Kaiserslautern.

Ebenfalls die Eintracht verlassen wird wohl Dorge Kouemaha, den die Frankfurter im Sommer vom FC Brügge ausgeliehen hatten. Sofern es zu einer Einigung kommt, wird der 29-jährige Stürmer bis zum Ende der Saison an den MSV Duisburg weiterverliehen. Gezockt wird im Hintergrund indes seit Wochen um Srdjan Lakic, den 29-Jährigen Stürmer vom VfL Wolfsburg. (tr)

 

 


 

 

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