SG 1908 Steinau - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 2012/2013
1:20 (1:9)
Termin: 05.09.2012, 18:00 Uhr
Zuschauer: 2.600
Schiedsrichter: Jan Lübberstedt (Neuhof)
Tore: 0:1 Erwin Hoffer (5.), 0:2 Constant Djakpa (8.), 0:3 Benjamin Köhler (18.), 0:4 Sonny Kittel (30.), 0:5 Erwin Hoffer (33.), 0:6 Diegelmann (36.), 1:6 Benjamin Köhler (36.), 1:7 Rob Friend (38.), 1:8 Sonny Kittel (44., Foulelfmeter), 1:9 Heiko Butscher (45.), 1:10 Anderson, 1:11 Benjamin Köhler (67.), 1:12 Benjamin Köhler (68.), 1:13 Anderson (70.), 1:14 Erwin Hoffer (77.), 1:15 Marc-Oliver Kempf (82.), 1:16 Luca Schnellbacher (84.), 1:17 Sonny Kittel (85.), 1:18 Sonny Kittel (86.), 1:19 Benjamin Köhler (88.), 1:20 Erwin Hoffer (90.)
SG 1908 Steinau |
Eintracht Frankfurt |
1. Halbzeit
|
|
2. Halbzeit
|
Wechsel
|
Spielertrainer
|
Trainer |
Weißwurst für alle! Kaum hat sie nach der langen Sommerpause begonnen, da wird sie dank der weisen Terminplanung der Fifa wieder unterbrochen. Es ist WM-Wochenende, viele Nationalmannschaften mühen sich um die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien, während für die U21 die Qualifikation für die EM auf dem Programm steht. Dies passt Armin Veh natürlich überhaupt nicht ins Konzept: “Wir haben noch eine Menge einzustudieren, taktische Aufgaben innerhalb der Viererkette etwa.“ Doch Jung, Demidov und Zambrano sind ebenso wie Trapp, Rode und Occéan auf zehntägiger Länderspielreise, so dass an ein geordnetes Training kaum zu denken ist. Immerhin bieten zwei vereinbarte Freundschaftsspiele die Gelegenheit, dass sich die Reservisten präsentieren können. Rob Friend zum Beispiel, der einen Wechsel zum 1. FC Köln ebenso abgelehnt hat wie ein Abfindungsangebot der Eintracht, da er sich unbedingt durchbeißen möchte: "Vielleicht werde ich ja noch gebraucht. Ich gebe im Training Gas und übe Druck auf die Konkurrenz aus." Eine nur eingeschränkte Gelegenheit zum Anbieten bekommt er dazu heute in Steinau, einem Ortsteil der Gemeinde Petersberg, die an Fulda grenzt. Denn zu dem Freundschaftsspiel, das der Kreisoberligist bei der Verlosung eines Eintrachtsponsors gewonnen hatte, wird Armin Veh ebenso wie fast alle der in Frankfurt verbliebenen Stammkräfte gar nicht erst anreisen. So nimmt Co-Trainer Geyer neben den Reservisten gleich fünf Akteure aus der U 19-Mannschaft mit, unter anderem Marc-Oliver Kempf, der bereits in der Vorbereitung der Profis auch Armin Veh von seinem Talent überzeugt hat. Beginnen werden allerdings die Profis, so dass Celozzi, Anderson, Butscher und Djakpa die Abwehr vor Torhüter Nikolov bilden. Hinter Friend und Hoffer im Sturm sollen Lanig, Kittel, Matmour und Köhler für die Vorlagen sorgen, um die von Reiner Geyer zugesagte Sonderprämie zu bekommen. Eine Einladung zum Essen, sofern sie mindestens 20 Tore schießen. Etwas geboten soll auch derjenige bekommen, der gegen die Eintracht ein Tor erzielt, erzählt Spieler-Trainer Marcel Schmitt vom Kreisoberligisten SG 08: “Wer ein Tor macht, wird im September mit Getränken freigehalten“ und ergänzt: "Das ist das absolute Highlight für uns. Besonders die jungen Spieler waren bereits Tage vor dem Spiel extrem hibbelig. Als dann der Mannschaftsbus der Eintracht vorfuhr, sind die Jungs auf und ab gesprungen.“ Immerhin wird fast jeder von ihnen Gelegenheit bekommen, gegen den Tabellenzweiten der Bundesliga anzutreten, denn wie von der Eintracht gewünscht, werden nur Spieler der SG Steinau und keine Auswahlmannschaft beim Gastgeber zum Einsatz kommen. Da beide Trainer etwas anbieten, stehen die Chancen gut, dass den rund 2600 Zuschauern auf dem Sportplatz Steinau bei schönem Spätsommerwetter auch tatsächlich etwas gezeigt wird. Tatsächlich geht es gut los, denn bereits mit dem ersten Angriff erzielt die Eintracht das 1:0 durch Hoffer, dem Djakpa kaum zwei Minuten später den schönsten Treffer des Spiels folgen lässt. Wie an der Schnur gezogen zimmert der Ivorer den Ball aus fast 25 Metern in halblinker Position in den langen Winkel, während Steinaus Torhüter Frohnapfel nicht einmal zucken kann. Nachdem sich der Torhüter in den nächsten Minuten ein paar Mal gegen Matmour auszeichnen kann, ist es Köhler, der in der total einseitigen Partie auf 3:0 erhöhen kann (18.). Weiter geht das muntere Tore schießen. Nachdem Kittel auf Vorlage von Köhler sowie Hoffer auf 5:0 erhöhen, klappt es auch einmal mit den langen Bällen, mit denen sich der Kreisoberligist aus der Umklammerung zu befreien versucht. Günther ist es, der einen Ball aus der eigenen Hälfte schön in den Lauf von Diegelmann verlängert, der plötzlich mutterseelenallein auf Nikolov zuläuft. “Als ich alleine vor ihm stand, haben mir aber schon ein wenig die Knie gezittert. Aber ich musste unbedingt noch den Torwart ausspielen, damit es niemanden mehr geben konnte, den ich hätte anschießen können.“ Gesagt, getan und so kann sich der Torschütze zum 1:5 (32.) einen Monat lang über Freigetränke freuen. Während die Zuschauer sich noch über den Anschlusstreffer freuen, geht es auf der anderen Seite munter weiter. Köhler, Friend, der ansonsten nicht besonders auffällt und Kittel per Elfmeter erhöhen auf 8:1, bevor Butscher mit einem wunderschönen Volleyschlenzer vom Fünfmetereck für den Pausenstand sorgt (45.), mit dem auch SG-Spielertrainer Schmitt zufrieden ist: “Es war eine Punktlandung, wir wollten keine zehn Tore kassieren und eins selbst schießen. Das Tempo ist natürlich wahnsinnig hoch, das bekommt man vor dem Fernseher gar nicht mit.“ Während Co-Trainer Geyer nicht wechselt, läuft bei Steinau bis auf Torhüter Frohnapfel eine komplett neue Mannschaft auf, die es besser machen will als die erste Garnitur. Doch das Tore schießen auf Seiten des Bundesligisten geht nach einer kleineren schöpferischen Pause munter weiter. Anderson erhöht in der 60. Spielminute auf 10:1, dem Köhler zwei weitere Treffer folgen lässt, bevor Co-Trainer Geyer der jungen Garde eine Chance gibt. Denn mit Kempf, Denefleh, Gomez, Lekay und Schnellbacher kommen gleich fünf U 19-Spieler auf den Platz, die in den verbleibenden siebzehn Minuten noch sechs Mal zum 20:1-Endstand einnetzen können. “Wir wollten professionell auftreten und ordentlich Fußball spielen – das ist uns auch gelungen, auch wenn wir noch ein paar Tore mehr hätten schießen können“, meint Karim Matmour nach dem Spiel, dass SG-Spieler Vogt ein wenig euphorischer zusammenfasst: “Dieses Erlebnis kann uns keiner mehr nehmen.“ Das Schlusswort hat der Kapitän, dem von dem Versprechen des Co-Trainers berichtet wird: “Jetzt gibt’s vermutlich Weißwurst für alle.“ (tr)
|