FC Red Bull Salzburg -
Eintracht Frankfurt |
Freundschaftsspiel 2012/2013
1:4 (0:3)
Termin: 07.08.2012 in Linz
Zuschauer: 1.500
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Alexander Meier (30.), 0:2 Alexander Meier (35.), 0:3 Alexander Meier (42.), 0:4 Karim Matmour (58.), 1:4 Maierhofer (60.)
FC Red Bull Salzburg |
Eintracht Frankfurt |
|
|
Wechsel
|
Wechsel
|
Trainer
|
Trainer |
Ein überzeugender Sieg gegen Salzburger Reservisten Nach neun Tagen endet am Abend das Trainingslager der Eintracht im österreichischen Feldkirchen an der Donau, welches die Frankfurter mit einem Testspiel in Linz abschließen. Ursprünglich sollte Austria Wien der Gegner sein, doch aufgrund der Fan-Rivalität von Austria und Wacker Innsbruck, mit denen wiederum verschiedene Frankfurter Gruppen befreundet sind, sah man sich bei der Eintracht veranlasst, “kein weiteres Öl im Feuer von Kontrollausschüssen, Sportgerichten und Medien“ zu gießen“ und das Spiel kurzerhand abzusagen. Zum Glück für Trainer und Mannschaft findet die das Trainingslager organisierende Agentur auf die Schnelle einen gleichwertigen Gegner, so dass sie weiterhin ein “internationales Fußball-Top Event im Linzer Stadion“ anpreisen kann. Etwas realistischer sieht dies Armin Veh, für den das Ergebnis heute nicht entscheidend ist: “Die Mannschaft kann nach dem anstrengenden Trainingslager nicht frisch ins Spiel gehen. Alles was heute zählt, ist, dass wir uns durchbeißen und so in Ballbesitz kommen, auch wenn es uns schwer fällt.“ Und zwar mit den zehn Feldspielern, die bereits gegen Lubin begannen, so dass hinter Occéan im Sturm Meier im zentralen Mittelfeld beginnt und Schwegler, dessen älterer Bruder Christian beim heutigen Gegner spielt, gemeinsam mit Rode vor der Abwehr agieren wird. Auf den Außenbahnen starten erneut Aigner und Inui, was der Trainer aber ebenso wenig als Fingerzeig für die Bundesligaelf gewertet wissen will, wie seine Entscheidung, heute Trapp im Tor den Vorzug zu geben. "Ich habe mich noch nicht entschieden“, erklärt Armin Veh und ergänzt, dass er angesichts der vielen Alternativen wohl nicht mit einer echten Stammformation die Saison bestreiten wird. “Keine Kompromisse. Das ist ein neuer Klub. Es gibt keine Tradition, es gibt keine Geschichte, es gibt kein Archiv.“ So wurde im Juni 2005 die lautstarke Kritik an der Übernahme des kurz vor der Insolvenz stehenden SV Austria Salzburg durch den österreichischen Konzern Red Bull abgebügelt. Auch wenn sich die Vereinseigner auf Druck des nationalen Fußballverbandes von diesen Worten distanziert haben. Von dem Traditionsverein, der die Eintracht in der Saison 1993/94 im UEFA-Cup-Viertelfinale rausgeworfen hat, ist nicht mehr viel übrig. Mit Stars sowie Spielern aus den weltweiten Akademien des Brauseherstellers wurden neue Mannschaften zusammengestellt, die seit der Übernahme bereits vier Mal Meister wurden. Auch in der bereits seit drei Wochen laufenden aktuellen Saison liegen sie nach drei 3 Siegen wieder an der Tabellenspitze, verloren aber in der 2. Qualifikationsrunde zur Champions League überraschend gegen den luxemburgischen Meister Düdeldingen, was nicht nur dem neuen Sportdirektor Ralf Rangnick Zornesfalten auf die Stirn zauberte, sondern auch den zweifelhaften Titel “Meister der Peinlichkeiten“ einbrachte. So kann die Eintracht aufgrund des Ausscheidens ein Freundschaftsspiel gegen einen Gegner “von Format“ bestreiten, der ihm diese Gunst jedoch nur sehr eingeschränkt erweist. Denn Trainer Roger Schmidt lässt die Siegermannschaft vom Wochenende komplett auf der Bank oder der Tribüne, um Reservisten und einigen Kickern der Nachwuchsakademie Spielpraxis zu geben. Immerhin steht mit Maierhofer im Sturm ein bekannter Spieler in der Startelf, während Spieler wie die erst 16-jährige Nachwuchshoffnung Lazaro wohl nur Insidern bekannt sein dürften. Mit dieser bunt zusammen gewürfelten Mannschaft kann sich Salzburg vor nur rund 1.500 Zuschauern im “Linzer Gugl“ der Eintracht nur in den Anfangsminuten einigermaßen erfolgreich entgegen stellen. So hat Occean die ersten Tormöglichkeiten, doch sein erster Schuss geht deutlich am Kasten vorbei, während der Zweite von Torhüter Gustafsson pariert werden kann (8./9.). Nur eine Minute später zieht Schwegler nach Zuspiel von Rode aus 18 Metern ab, aber sein Schlenzer knallt an die Querlatte. Die Eintracht ist die klar dominierende Mannschaft und lässt die Salzburger Reservisten kaum zum Luftholen kommen, dafür aber zu einer Konterchance. Zarate überlistet mit einem Lupfer die aufgerückte Frankfurter Hintermannschaft, so dass Nielsen auf der rechten Außenbahn freie Bahn hat und auf Torhüter Trapp zu marschiert. Doch der Keeper bleibt ruhig und kann den Schuss aus spitzem Winkel parieren (14.). Mehr ist von Salzburg nicht zu sehen, was Ralf Rangnick auf der Tribüne mit finsterer Miene quittiert. Dafür spielen die Frankfurter, wie vom Trainer gefordert, frech, schnell und direkt. So setzt sich Aigner nach Doppelpass mit Jung auf der rechten Seite spielend durch und passt scharf in die Mitte zum lauernden Occéan, doch der Torhüter hat aufgepasst und fischt die Kugel vor dem Stürmer weg (25.). Dann die 30. Minute, Rode spielt in der eigenen Hälfte zu Schwegler, der sofort sieht, dass die Salzburger Abwehr weit aufgerückt ist. Er spielt einen wunderbaren 30-Meter-Pass, den Meier kurz vor dem Strafraum mit rechts annimmt, um ihn mit dem linken Fuß vorbei an Torhüter Gustafsson zum 1:0 ins rechte Toreck zu schieben. Wiederum nur fünf Minuten später ist Salzburg auf dem Weg nach vorne, doch auf Höhe der Mittellinie spielt Douglas einen schlampigen Pass, den Rode abfängt, um nach kurzem Sprint Occéan auf der rechten Außenbahn zu schicken. Auf Höhe der Sechszehnerlinie flankt er hart in die Mitte, wo Meier goldrichtig steht und den Ball mit einem schönen Kopfballaufsetzer zum 2:0 ins linke Toreck setzt. Es gibt kein Nachlassen bei der Eintracht, nachdem Maierhofer nur eine Minute später ein klares Abseitstor erzielt, sprintet Jung die rechte Seite entlang und flankt kurz vor der Torauslinie an den linken Strafraumrand. Schwegler ist zur Stelle, doch sein platzierter Kopfball knallt nur gegen den linken Pfosten (37.). Dafür macht es Meier fünf Minuten später besser und erzielt seinen dritten Treffer. Erneut ist Schwegler der Ausgangspunkt, als er den Ball aus der eigenen Hälfte punktgenau auf die rechte Außenbahn zu Jung spielt, der in die Mitte drängt und das Leder genau in die Gasse zwischen zwei Salzburger Abwehrspielern spielt. Meier reagiert sofort, versetzt Torhüter Gustafsson und schlenzt die Kugel vom rechten Fünfmeterraumeck zum 3:0 ins Netz (42.). "Er ist schon relativ fit", stellt Armin Veh trocken fest. Nachdem Occéan mit seinem Kopfball aus fünf Metern am glänzend parierenden Torhüter der Salzburger scheitert, geht es mit dem hochverdienten 3:0 in die Halbzeitpause. Dass statt Occéan andere die Tore schießen, ficht Armin Veh nicht an: “Occéan ist der Typ, den wir da vorne brauchen. Er kann die Bälle halten, er hat die technischen Fähigkeiten dazu.“ Während bei den Österreichern drei neue Spieler in die Partie kommen, wechselt Armin Veh gleich sechs Mal aus, so dass sich Schwegler zu seinem Bruder auf die Tribüne gesellen kann und unter anderem Kittel nach überstandener Verletzung Meier ersetzt. Die vielen Wechsel lassen den Spielfluss ins Stocken geraten, so dass es erst in der 58. Minute wieder zu einem Raunen bei den Zuschauern und einer neuen Sorgenfalte bei Rangnick kommt. Denn Salzburg fängt zwar einen Angriff der Frankfurter ab und will sofort nach vorne spielen. Doch der Pass vor dem eigenen Strafraum wird von Oczipka abgefangen, der den Ball kurz zu Lanig spielt. Der sieht Inui sich am linken Strafraumrand freispielen und passt flach in die Lücke, wo der Japaner ihn sofort quer vor den Fünfmeterraum spielt. Der eingewechselte Hoffer, Gustafsson und ein Abwehrspieler verpassen, nicht aber der ebenfalls eingewechselte Matmour, der die Kugel aus 6 Metern zum 4:0 ins verwaiste Tor schiebt. Zwei Minuten später kommt Salzburg tatsächlich einmal erfolgreich über die rechte Seite. Nachdem zwei Weiß-Rote Lanig und Butscher ausspielen, kommt das Leder zu Klein, der auf das Tor zuläuft, es aber kurz vor Torhüter Trapp nach hinten spielt, wo Maierhofer die Kugel aus sieben Metern nur noch zum 1:4 ins Tor schlenzen muss. Zum Dank wird er ausgewechselt und der 5,6 Millionen Euro teure Bankdrücker Joaquin Boghossian kommt auf den Platz, was Armin Veh spitz kommentieren lässt: “Der kostet mehr als meine acht Neuen zusammen.“ Danach schleppt sich das Spiel verhalten dem Ende zu und Salzburg kommt immerhin in der Schlussminute zu einer weiteren Möglichkeit, nachdem ein “Stanglpass“ (Querpass) von Teigl genau bei Boghossian am linken Fünfmeterraumeck landet, der ihn aber in die Wolken jagt (90.). So bleibt es beim 4:1 für die Eintracht gegen das Reservistenteam aus Salzburg, dass wohl nur begrenzte Rückschlüsse auf den Leistungsstand zulässt. Aber eins ist klar, meint Kevin Trapp: "Jeder Sieg ist wichtig, mit jedem Sieg holt man sich Selbstvertrauen" und Pirmin Schwegler ergänzt: Direkt nach dem Spiel geht es für die Frankfurter wieder in den Bus, wo es nach Ankunft in Frankfurt erst einmal zwei freie Tage zur Erholung gibt.
Vor zwei Jahren kam er für 1,2 Millionen Euro von Panionios Athen, spielte zuletzt bei der Europa-Meisterschaft, aber nicht mehr bei Armin Veh, der den 24-jährigen Linksverteidiger vor der Saison vom Training freigestellt hatte. Nachdem Tzavellas bereits in der Vorsaison sechs Monate beim AS Monaco gespielt hatte, unterschreibt er jetzt einen Zweijahresvertrag beim französischen Zweitligaklub. Die Eintracht erhält eine Ablösesumme von 150.000 Euro (FAZ) bis 300.000 Euro (kicker-Sportmagazin). Unterdessen bestätigt sogar Heribert Bruchhagen, dass sich die Eintracht um den 23-jährigen Abwehrspieler Carlos Zambrano vom FC St. Pauli bemüht: “Wir haben ein offizielles Angebot abgegeben, jetzt liegt es nicht mehr in unserer Hand“, da es “viele Interessensparteien“ gäbe, die den Transfer kompliziert machen würden. So liegen die Transferrechte für Zambrano nur zu einem kleinen Teil bei St. Pauli, zu einem größeren bei einem Schweizer Konsortium. (tr)
Fotos von www.eintracht.de:
|