FCR 2001 Duisburg - 1. FFC Frankfurt

Bundesliga 2010/2011 - 5. Spieltag

1:2 (0:1)

Termin: 11.09.2010, 14:00 Uhr
Zuschauer: 1.520
Schiedsrichter: Christiane Wenkel (Wehrden)
Tore: 0:1 Dzsenifer Marozsán (34.), 1:1 Linda Bresonik (52.), 1:2 Conny Pohlers (88.)

 

>> Spielbericht <<

FCR 2001 Duisburg
1. FFC Frankfurt

  • Ursula Holl
  • Marina Himmighofen
  • Jennifer Oster
  • Turid Knaak
  • Annemieke Kiesel
  • Linda Bresonik
  • Simone Laudehr
  • Femke Maes
  • Kozue Ando
  • Inka Grings
  • Alexandra Popp

 


  • Nadine Angerer
  • Gina Lewandowski
  • Ali Krieger
  • Ariane Hingst
  • Saskia Bartusiak
  • Melanie Behringer
  • Dzsenifer Marozsán
  • Svenja Huth
  • Kerstin Garefrekes
  • Birgit Prinz
  • Sandra Smisek

 

Wechsel
  • Stefanie Weichelt für Kozue Ando (70.)
  • Mandy Islacker für Jennifer Oster (76.)
Wechsel
  • Conny Pohlers für Dzsenifer Marozsán (64.)
  • Meike Weber für Melanie Behringer (76.)
Trainer
  • Martina Voss-Tecklenburg
Trainer
  • Sven Kahlert

 

Eine hart umkämpfte Partie

In einem – gemessen an Torchancen – spannungsarmen Spiel, in dem zwei gleich starke Mannschaften sich mit vielen Zweikämpfen meist neutralisierten, gewann der 1. FFC Frankfurt vor 1.520 Zuschauern im PCC-Stadion beim FCR 2001 Duisburg letztlich glücklich mit 2:1 (1:0). Damit ist der siebenfache Titelträger vom Main im Kampf um die Meisterschaft wieder dabei. Da der bisher verlustpunktfreie Titelverteidiger Turbine Potsdam zeitgleich beim VfL Wolfsburg 1:2 unterlag, sind die Spitzenteams wieder enger zusammen gerückt.

FFC-Trainer Sven Kahlert lobte vor allem die Willenskraft, die sein Team auszeichnete: „Der Sieg war sicherlich etwas glücklich. Beide Mannschaften waren in den letzten zehn Minuten merklich K.o. Ich muss meiner Mannschaft aber ein Sonderlob machen, für die Leidenschaft, die Laufstärke, das gute taktische Verhalten sowie für die Zweikampfstärke.“ Die Bestnote verdiente sich diesmal Verteidigerin Ally Krieger, die sich in Zweikämpfen mit Inka Grings, Deutschlands Spielerin der Jahres, sowie Turid Knaak bestens behaupten konnte und zusätzlich für Offensivdruck über die Flügel sorgte.

Beide Trainer, Sven Kahlert ebenso wie Martina Voss-Tecklenburg, dankten den vielen angeschlagenen Spielerinnen, die trotz ihrer Blessuren alles gaben. Auf Frankfurter Seite waren dies Saskia Bartusiak, die noch am Donnerstag krank im Bett war, Ariane Hingst, die wegen einer Knieverletzung in der Vorwoche pausierte und Dzsenifer Marozsán, die eine Oberschenkelverletzung plagte. Die Frankfurterinnen traten zudem ohne die bei der Nationalmannschaft weilenden Schwedinnen Jessica Landström und Sara Thunebro an. Duisburg musste auf die Dauerverletzten Annike Krahn und Mirte Roelvink (beide Kreuzbandriss) sowie Luisa Wensing (U 17-WM) verzichten, dafür waren nach ihren Verletzungen erstmals wieder Linda Bresonik, Stefanie Weichelt und Mandy Islacker dabei.

Beide Teams begannen vorsichtig, der Respekt vorm Gegner war deutlich spürbar. Nach rund einer Viertelstunde wurde die Zurückhaltung aufgegeben. Die erste gute Chance hatte FCR-Torjägerin Inka Grings, doch Nadine Angerer hielt (11.). In der 25. Minute scheiterte Duisburgs Jennifer Oster aus guter Position an der nervenstarken Nadine Angerer, die bis zuletzt stehen blieb und mit einem Reflex den Ball halten konnte. Dann kam der FFC besser ins Spiel und Birgit Prinz hatte im Anschluss an einen Freistoß von Melanie Behringer Pech. Die langjährige FFC-Torfrau Uschi Holl wehrte in der 33. Minute Svenja Huths tollen Schuss von der Strafraumgrenze ab. 100 Sekunden später war Duisburgs Keeperin machtlos: Ein langer Ball wurde von Sandra Smisek trotz Bedrängung durch Annemieke Kiesel schön verlängert. Dzsenifer Marozsán nutzte die Abwesenheit der Innenverteidigerin, nahm den Ball ruhig an und platzierte den Ball aus rund 20 Metern mit dem linken Fuß zur Frankfurter Führung (35.).

Bis zur Halbzeitpause zogen sich die Frankfurterinnen jetzt mehr zurück, Duisburg konnte sich aber nicht in Schussposition bringen. In der zweiten Hälfte agierten die Löwinnen aggressiver und konnten in der 53. Minute den Ausgleich erzielen. Nach einem Freistoß über die gesamte FFC-Abwehr sprang Alexandra Popp höher als alle anderen, ihr Kopfball prallte zu Simone Laudehr, die ebenfalls mit dem Kopf auf Linda Bresonik zurück legte und diese schoss aus fünf Metern unhaltbar ein. Vor allem die nach dem Seitenwechsel offensiver orientierte Femke Maes, sowie Simone Laudehr und Inka Grings trieben aggressiv und einsatzfreudig ihr Team nach vorne. Zwingende Chancen ergaben sich daraus jedoch nicht. Im Gegenzug war der 1. FFC Frankfurt mit seinen Kontern weiterhin gefährlich. Melanie Behringer, Birgit Prinz und die eingewechselte Conny Pohlers scheiterten knapp. Duisburg spielte sich einige Male über außen (besonders über die rechte Seite) bis an die Grundlinie durch, der Rückpass war dann jedoch meist unplatziert oder konnte geklärt werden. Lediglich bei einem Kopfball von Alexandra Popp nach einem langen Ball musste Nadine Angerer ihr Können unter Beweis stellen.

Trotz der immer größer werdenden Müdigkeit spielten beide Teams bis zum Schluss auf Sieg. Das Glück war dabei auf Seiten der Frankfurter. Birgit Prinz erkämpfte sich in der 88. Minute zentral den Ball, spielte nach rechts zu Kerstin Garefrekes ab und diese bediente mit einer platzierten Flanke am Fünfer Conny Pohlers, die mit dem 2:1 ihre Kaltschnäuzigkeit vorm gegnerischen Tor einmal mehr unter Beweis stellte. Nationalspielerin Simone Laudehr wollte sich in die Niederlage nicht einfügen. In der Schlussminute schnappte sie sich in der eigenen Hälfte den Ball, überlief mit einer großen Energieleistung alle Gegenspielerinnen, doch am Ende fehlte ihr die Kraft zu einem guten Abschluss. Es blieb beim glücklichen Sieg der Gäste. „Bitter, sehr bitter. Das hat meine Mannschaft nicht verdient. Ein Unentschieden wäre das gerechte Resultat gewesen“, kommentierte Martina Voss-Tecklenburg die Partie.

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Ich freue mich, dass unsere Mannschaft mit einer außerordentlich engagierten Leistung in Duisburg einen sehr wichtigen Sieg erspielt hat und sich eindrucksvoll im Kampf um die Spitze zurückgemeldet hat. Jetzt gilt es, in den nächsten Spielen nachzulegen und die Tendenz zu festigen. Insgesamt waren die Ergebnisse des fünften Spieltags ein deutliches Ausrufezeichen der positiven Entwicklung der Frauen-Bundesliga als Marke. Noch nie haben sich so viele Mannschaften in der Spitzengruppe etabliert. Ich erwarte pünktlich zur WM die spannendste Saison seit Bestehen der eingleisigen Liga!“ (ffc-frankfurt.de)

 

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