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TSG Hoffenheim
- Eintracht Frankfurt |
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Bundesliga 2010/2011 - 30. Spieltag
1:0 (0:0)
Termin: 16.04.2011, 15:30 Uhr
Zuschauer: 30.164
Schiedsrichter: Michael Weiner (Hasede)
Tore: 1:0 Roberto Firmino (78.)
TSG Hoffenheim | Eintracht Frankfurt |
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Wechsel
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Trainer
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Never ever give up… Zwei Spiele, zwei Unentschieden und das Restprogramm hat es in sich. Aber Bange machen gilt nicht für Christoph Daum, zumindest offiziell: "Diesen Trend, den wir über weite Phasen gegen Bremen gesehen haben, gilt es fortzusetzen. Wir können aus eigener Kraft den Klassenerhalt schaffen und dazu wollen wir im nächsten Spiel einen Riesenschritt unternehmen." Verzichten muss er für dieses Ziel auf Tzavellas, der sich gegen Bremen das hintere Kreuzband im rechten Knie angerissen hat und für den Rest der Saison ausfällt. Dafür kann der Trainer nach dessen Gelbsperre wieder mit Ochs rechnen und auch Gekas, der unter der Woche aufgrund einer Muskelverhärtung nicht trainieren konnte, steht für das Spiel beim Tabellenzehnten zur Verfügung. So verändert Christoph Daum seine Mannschaft nur auf zwei Positionen. Köhler spielt als linker Verteidiger und Ochs verdrängt Kittel im rechten Mittelfeld neben Meier und Altintop, während Rode sowie Schwegler vor der Viererabwehr spielen. Nach dem Weggang von Rangnick durfte sein Co-Trainer Pezzaiuoli fast 100 Tage die Geschicke im Kraichgau lenken, doch weder den Mäzen noch die Zuschauer konnte der 42-Jährige nach einigen Vorschusslorbeeren mit seinen allzu braven Auftritten überzeugen. Nur eins der letzten acht Bundesligaspiele konnte Hoffenheim gewinnen, das inzwischen biederste Fußballkunst im Mittelmaß zeigt. “Wir sind nach den Entwicklungen der letzten Wochen zu dem Entschluss gekommen, mit einem neuen Cheftrainer in die kommende Spielzeit zu gehen“, erklärt daher Manager Tanner einige Tage vor dem Spiel gegen die Eintracht. So muss der Trainer auf Abruf darauf hoffen, dass die Spieler trotz seiner Entmachtung heute alles für den angeblich zukünftigen Traditionsclub geben. Verzichten muss er hierbei auf den gelbgesperrten Kapitän Beck, für den Ibertsberger auf die rechte Seite in der Viererabwehr vor Torhüter Starke rückt. Mlapa, Alaba und Babel bilden das offensive Mittelfeld hinter der einzigen Spitze Ibisevic. Nach engagierten Anfangsminuten, in denen Hoffenheim die Eintracht weit in die eigene Hälfte drängt, ist die Luft relativ schnell draußen beim Tabellenzehnten. Frankfurt kann sich aus der Umklammerung befreien und kommt, lautstark unterstützt von den Eintracht-Fans, zu ersten Offensivaktionen. Ein erstes Ausrufezeichen setzen sie in der 12. Spielminute, als Ochs nach einem Steilpass von Jung das Leder flach in den Strafraum passt. Meier setzt sich gegen Vorsah durch, schlenzt das Leder jedoch nur mittig auf den Kasten, so dass Torhüter Starke den Ball über die Latte lenken kann (12.).
So läuft bereits die 29. Spielminute, über Gekas und Russ kommt das Leder zu Ochs, der es quer zu Gekas vor dem Strafraum spielt. Aus 19 Metern zieht der 30-Jährige Grieche sofort flach ab, Torhüter Starke pariert, kann den Ball aber nur zur Seite abklatschen. Genau zu Meier, der jedoch die Übersicht verliert und den Ball aus spitzem Winkel überhastet über die Latte drischt, statt ihn quer auf den freistehenden Russ zu passen. Überhaupt wirkt der Torhüter kurz ebenso verunsichert wie seine Vorderleute. So schlägt er einen Befreiungsschlag genau in die Füße von Meier, hat jedoch Glück, dass der nachsetzende Gekas im Abseits steht (32.). Es bleibt dabei, vom Tabellenzehnten ist kaum etwas Konstruktives zu sehen, während die Eintracht zu wenig aus ihrer Feldüberlegenheit macht. Erst kurz vor der Halbzeit drängen die Gastgeber wieder in die Hälfte der Frankfurter. Doch bis auf einen Schuss von Rudy aus gut zwanzig Metern, der links am Tor vorbei geht (39.), und einem Weitschuss von Mlapa in die Zuschauerränge (41.) springt bei den tumben Bemühungen nichts heraus. "In der ersten Halbzeit haben wir guten Fußball gespielt, hatten viele Chancen, haben aber kein Tor gemacht", fasst Ochs zusammen, während bei Hoffenheim jetzt Sigurdsson für Rudy kommt, ohne dass sich am Spiel etwas ändert. Die Eintracht nimmt das Heft in die Hand und wieder ist es Jung, der nach einem Fehlpass von Compper Gekas auf halbrechter Position auf die Reise schickt. Doch wieder schafft es der Hinrunden-Torjäger nicht, den Ball am Torhüter vorbei zu setzen (51.). Immerhin schafft es Hoffenheim in der 55. Spielminute einen durchdachten Angriff zu starten. Mlapa überlistet mit einem Flachpass auf Babel die Frankfurter Abwehr, Fährmann ist schnell draußen und wird von Babel zwar umkurvt, doch der Stürmer setzt seinen Schuss aus spitzem Winkel deutlich am Tor vorbei. Im direkten Gegenzug passt Rode den Ball nach einem Einwurf zu Schwegler, der sich endlich einmal ein Herz nimmt und aus gut 25 Metern abzieht. Doch mit einer tollen Faustabwehr kann Starke den flatternden Ball klären. Meier setzt nach, nimmt dabei aber völlig unnötig den Arm zu Hilfe, so dass er für diese Aktion seine fünfte Gelbe Karte kassiert. “Die wollten doch gar nicht so richtig“, meint Benjamin Köhler zu den ersten 60 Minuten, die die Eintracht nicht zu nutzen vermag. Denn wie schon in den letzten Spielen bleiben Altintop, Schwegler, Ochs und Meier blass, es fehlen einfach die tödlichen Pässe und der notwendige Druck, das Tor unbedingt erzielen zu wollen. “Das war dumm heute. Doch entweder stand uns der Torwart im Weg oder wir uns selbst“, ergänzt Marco Russ, während Hoffenheim langsam aber sicher die Initiative übernimmt. So gibt es nach einem Foul von Rode an Ibisevic Freistoß aus 25 Metern, den Sigurdsson nur um Zentimeter am linken Pfosten vorbei setzt (60.).
Als Trainer Pezzaiuoli vier Minuten später die Auswechslung von Franz auch noch dümmlich wild gestikulierend begleitet, kann sich Daum kaum noch halten: "Jeder hat diese Situation gesehen. Schauen sie sich einfach mal den Fuß von Maik Franz an. Wir können schon zufrieden sein, wenn nach diesem Foul nicht alles gebrochen und gerissen ist." Doch nachdem zunächst alles nur auf eine schwere Prellung hindeutet, stellt sich vier Tage später heraus, dass Franz sich einen Bruch des zweiten Mittelfußknochens zugezogen hat und bis zum Saisonende ausfallen wird.
Die TSG drängt nun auf den Siegtreffer, doch gegen die tief stehende Abwehr gibt es kein Durchkommen. So wird der Ball von Ibertsberger quer zu Babel gespielt, der mit einem Haken erst Schwegler und dann Rode versetzt, um aus 18 Metern abzuziehen. Fährmann ist überrascht von der sich im letzten Moment wegdrehenden “Torfabrik“ und patscht sie nach vorne ab. Während Ibisevic, der im Abseits steht, Vasoski unsanft blockt, knallt der kurz zuvor eingewechselte Firmino das Leder ins rechte Toreck zur 1:0-Führung für Hoffenheim (78.). “Das war schwierig zu sehen für den Schiedsrichter“, nimmt Heribert Bruchhagen Weiner in Schutz, der die Abseitsposition übersehen hatte, während Fährmann einräumt: “Mein Fehler. Der Ball kommt genau auf mich zu und nimmt dann eine skurrile Flugbahn. Ich versuche ihn, zur Seite zu boxen. Das ist mir nicht gelungen.“
Christoph Daum: “Spiele werden durch Tore entschieden, das Tor hat Hoffenheim gemacht, von daher Glückwunsch. Aber wir haben es immer noch in der eigenen Hand, den Klassenerhalt zu schaffen, wir können unser Schicksal selbst bestimmen. Ich halte es mit Winstons Churchills Weisheit: Never ever give up! Diese Einstellung müssen auch wir in den letzten Spielen beherzigen." Heribert Bruchhagen: “Das war heute sehr enttäuschend, hier und heute wäre es an der Zeit gewesen zu punkten. Es ist eine unverdiente Niederlage, die wir uns selbst zuzuschreiben haben. Es war nicht nur die Schwächeperiode vor dem Gegentor, sondern es waren auch die Torchancen. Wir waren auch oft in Situationen, die zu Torchancen hätten führen können, nicht konzentriert genug. Und nun stehen wir mit leeren Händen da." Patrick Ochs: "So ein Spiel darf man nicht verlieren. Aber wir sind mental stark genug und wenn wir uns jetzt in die Hosen scheißen würden, dann könnten wir gerade einpacken. Aber das wollen wir nicht. Wir werden den Kopf hochnehmen."
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