![]() |
Eintracht Frankfurt -
Hamburger SV |
![]() |
DFB-Pokal 2010/2011 - 2. Hauptrunde
5:2 (3:1)
Termin: Mi 27.10.2010, 19:00 Uhr
Zuschauer: 39.400
Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)
Tore: 1:0 Caio (13.), 2:0 Theofanis Gekas (21.), 2:1 Mladen Petric (23.), 3:1 Theofanis Gekas (45.), 4:1 Mladen Petric (65., Eigentor), 4:2 Mladen Petric (66.), 5:2 Halil Altintop (87., Foulelfmeter)
Eintracht Frankfurt | Hamburger SV |
|
|
Wechsel
|
Wechsel
|
Trainer | Trainer
|
Ein rauschendes Torfest
Dies bestätigt auch Heiko Westermann, der von Schalke 04 an die Alster wechselte: "Sie sind weitaus stärker als am 2. Spieltag. Das haben sie zuletzt auch gegen Schalke bewiesen. Da hätten sie gewinnen müssen" und Trainer Armin Veh ergänzt: "Frankfurt ist ein ganz schweres Los, aber die Atmosphäre in Berlin ist einmalig. Da wollen wir hin." Aber auch der Hamburger Trainer muss seine Mannschaft umstellen, da Torhüter Rost beim 0:0 gegen die Bayern einen Teilabriss eines Außenbandes im Knie und van Nistelrooy eine Prellung erlitten hatten und Jarolim noch nicht einsatzfähig ist. So steht heute Drobny im Kasten, Demel spielt anstelle von Benjamin in der Abwehr neben Westermann, Mathijsen sowie Jansen und im Sturm starten Guerrero und Petric. Der Trainer selbst liegt grippekrank im Hotelzimmer, so dass sein Co-Trainer Oenning die Mannschaft auf dem Platz einstellen muss.
Die Eintracht legt mit schnellen und präzisen Pässen nach. Immer wieder ist es Köhler, der sich auch in der ungewohnten Rolle vor der Abwehr wohl zu fühlen scheint und die Bälle bislang umsichtig verteilt. Auch die rechte Seite mit Jung, Ochs und dem stets nachrückenden Schwegler versetzt die Rothosen in dieser Phase in Entsetzen. Ein ums andere Mal können Zé Roberto und Mathijsen den Angriffen nur staunend hinterher schauen. Dann die 21. Spielminute, Frankfurt kommt über die rechte Seite, doch es ist eng, so dass Schwegler einen blitzgescheiten Pass auf die linke Seite zu Altintop schlägt, der den Ball unter Kontrolle bekommt und nach einem kurzen Haken mit viel Gefühl in den Strafraum schlenzt. Genau zu Gekas, der sich im Kopfballduell gegen Westermann und Mathijsen durchsetzt und die Kugel aus sechs Metern ins rechte Toreck köpft. Zum 2:0 für die Eintracht! Zwei Minuten später versuchen die Frankfurter erneut zu kontern, doch Gekas spielt am Mittelkreis einen schlampigen Rückpass genau zu Petric, der das Leder sofort in den Lauf von Guerrero spielt. Der 26-jährige Peruaner narrt Jung am linken Strafraumrand mit einem angetäuschten Beinschuss und spielt das Leder quer vor den Fünfmeterraum. Franz und Russ lassen den Ball und Tzavellas Petric passieren, der keine Mühe hat, seinen linken Schlappen hinzuhalten und auf 1:2 zu verkürzen (23.). Hamburg versucht nun, nachzulegen, aber weiterhin steht die Defensive der Adler konsequent und rückt ebenso zielstrebig mit schnellen Gegenangriffen nach vorne - ein tolles Spiel. In der 32. Spielminute gibt es Ecke für die Eintracht von der linken Seite, Tzavellas zirkelt das Leder scharf in die Mitte, Torhüter Drobny verschätzt sich und aus dem Hintergrund zieht Ochs ab. Der Ball wird abgeblockt, Getümmel vor dem Fünfmeterraum, Russ versucht abzuziehen, trifft den Ball aber nicht und reklamiert stattdessen Elfmeter, der natürlich nicht gegeben wird. Nur eine Minute später spielt Caio in Bedrängnis einen ebenso miesen Rückpass, wie Gekas zehn Minuten zuvor. Diesmal ist es Pitroipa, der sich die Kugel schnappt und am rechten Flügel nach vorne rennt, um das Leder bereits im Strafraum quer auf Petric zu legen. Aber der 29-jährige Kroate trifft die Kugel nicht richtig und setzt sie nur an den linken Pfosten.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit verliert das Spiel etwas an Schwung, es gibt viele kleine Unterbrechungen. Hamburg hat zwar nun mehr Ballbesitz, aber die Eintracht hat das Spiel aus einer sicheren Abwehr heraus im Griff. Dann die 57. Spielminute, mit einem schnellen Doppelpass überwinden Jansen und Pitroipa das Mittelfeld, der 24-Jährige aus Burkina Faso ist im Strafraum von drei Adlern umzingelt und entscheidet sich für einen Rückpass auf Trochowski, der nun Platz hat und aus 15 Metern abzieht. Aber Nikolov kann den Knaller um den Pfosten lenken. Die Rothosen verstärken den Druck, immer wieder geht es mit schnellem direktem Spiel nach vorne. So gibt es fünf Minuten später Freistoß, nachdem Franz den immer stärker wirbelnden Zé Roberto unsanft gestoppt hatte. Trochowski schlenzt das Leder in den Strafraum, Mathijsen verlängert mit dem Kopf zu Petric, der den Ball am Elfmeterpunkt aber nicht unter Kontrolle bekommt, so dass er nach ein wenig Gestochere weggeschlagen werden kann (61.). Drei Minuten später ist die Eintracht im Angriff, Caio spielt einen Fehlpass und ein Konter droht, aber Köhler ahnt den Pass, wirft sich dazwischen und kann von Zé Roberto nur durch ein Foul vor dem eigenen Strafraum gestoppt werden. Tzavellas zieht den Ball fünf Meter vor dem rechten Strafraumeck scharf in die Mitte, Köhler kommt, Russ steigt hoch, aber es ist Petric, der höher springt und die Kugel wunderbar ins eigene linke Toreck köpft. Zum 4:1 für die Eintracht (65.). Doch Hamburg gibt nicht auf, im Gegenteil, nur eine Minute später gibt es Freistoß, nachdem Altintop und Tzavellas Zé Roberto auf der rechten Außenbahn in die Zange genommen haben. Trochowski schlenzt das Leder hoch und scharf in den Fünfmeterraum. Nikolov bleibt auf der Linie, Russ schaut und Franz schläft, während Petric seine Scharte auswetzt und das Leder aus fünf Metern ins linke Toreck köpft. Zum 2:4-Anschlußtreffer (66.). Hamburg verschärft den Druck weiter, während bei der Eintracht zwar nicht die Sicherheit in der Abwehr, dafür aber die spielerische Linie flöten geht. So in der 71. Spielminute, als ein Angriff der Rothosen abgefangen wird, Ochs stürmt nach vorne und passt in die Mitte zu Caio, der nun nach links zum freistehenden Altintop spielen sollte. Er rennt sich jedoch ohne Not gegen zwei Hamburger fest. Aber er ist in guter Gesellschaft, denn auch Köhler und Altintop nutzen die nächsten Konterchancen nur kläglich. Es läuft die 77. Spielminute, der für Jansen ins Spiel gekommene Son setzt sich auf rechts gegen Ochs und Steinhöfer durch und spielt die Kugel vor den Strafraum zu Guerrero, der Franz mit einem schnellen Haken einfach stehen lässt und vor Nikolov die Kugel quer auf Son am Elfmeterpunkt spielt, der sie zum Glück aber nicht richtig trifft, so dass Tzavellas das Leder locker vor der Linie wegschlagen kann.
Es ist vollbracht, die letzten Minuten sind nur noch Schaulaufen, Vasoski kommt noch einmal für Franz zu seinem Saisondebüt (88.) und auch Kittel (90.) darf sich noch einmal feiern lassen. Denn es war eine tolle Mannschaftsleistung, die der Eintracht den Einzug in das Achtelfinale des DFB-Pokals beschert. In der dritten Dezemberwoche geht es zum Zweitligisten Alemannia Aachen. (tr)
Michael Skibbe: "Wir haben mutig nach vorne gespielt und gut in die Räume kombiniert. Aber wir hatten deutlich mehr Probleme, als es das Ergebnis aussagt. Vor der Pause und phasenweise in der zweiten Halbzeit haben wir die die Kontrolle über das Spiel verloren. Da hätte ich mir ein bisschen mehr Abgeklärtheit gewünscht. Aber insgesamt war es natürlich ein tolles Spiel, es war wichtig, dass wir auch ohne Chris und Meier gezeigt haben, dass wir einem Topteam der Liga Paroli bieten können" Patrick Ochs: "Bei uns hat jeder für jeden gekämpft, das war der kleine, entscheidende Unterschied." Finanzvorstand Dr. Thomas Pröckl zu den nun winkenden Mehreinnahmen: "Das können wir gut gebrauchen", denn sowohl für das Kalenderjahr 2010 als auch für 2011 rechnet die Eintracht mit einem Verlust in Höhe von 3 Millionen Euro, nachdem im Kalenderjahr 2009 ein Verlust von 1,7 Millionen Euro erlitten wurde.
|