US Palermo - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 2010/2011

1:2 (1:0)

Termin: Do 05.08.2010, 18:00 Uhr in Klagenfurt
Zuschauer: 500
Schiedsrichter: Andreas Kollegger (Köflach)
Tore: 1:0 Maccarone (43.), 1:1 Halil Altintop (49., Elfmeter), 1:2 Martin Fenin (71.)

 

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US Palermo Eintracht Frankfurt

  • Sirigu
  • Cassani
  • Balzaretti
  • Liverani
  • Munoz
  • Glik
  • Pastore
  • Migliaccio
  • Nocerino
  • Hernandez
  • Maccarone

 


 

Wechsel
  • Kasami für Liverani (67.)
  • Cappelletti für Munoz (67.)
  • Garcia für Balzaretti (69.)
  • Pinilla für Maccarone (74.)
  • Darmian für Cassani (76.)
  • Succi für Hernandez (79.)
Wechsel
Trainer
  • Delio Rossi
Trainer

 

Trotz schwerer Beine ein überzeugender Sieg

Hermagor in Kärnten, der Schweiß fließt in Strömen beim zweiten Trainingslager. Nach zuletzt drei knallharten Trainingseinheiten am Dienstag und Mittwochvormittag steht heute in Klagenfurt am Wörthersee zur Abwechslung ein weiteres Testspiel auf dem Programm. Gegner ist der Vorjahresfünfte der italienischen Serie A, US Palermo, gegen den die Eintracht bereits 2006 im UEFA-Cup mit 1:2 verloren hat und 2008 im Rahmen der Saisonvorbereitung 1:1 spielte. Und auch für das dritte Aufeinandertreffen macht Trainer Skibbe nicht viel Mut: "Ich glaube nicht, dass dies heute ein richtiger Härtetest werden wird. Dafür haben wir zuletzt zu hart trainiert, die Partie hat einen eher untergeordneten Stellenwert."

Unterdessen wird der Kampf um die Plätze im Sturm auch abseits des Platzes geführt. Nachdem sich bereits Gekas, Fenin und Amanatidis medial in die Stammelf geredet haben, meldet sich auch Altintop pflichtgemäß zu Wort: "Bevor man öffentlich Ansprüche formuliert, sollte man an sich arbeiten, es genügt nicht, wenn man nur in drei Einheiten glänzt. Ich habe bislang ohne Probleme voll durchziehen können und zuletzt in den Tests gegen starke Gegner Akzente gesetzt. Aber insgesamt gilt für uns alle: Mund zu, Klappe halten, Gas geben." Dafür hat er heute Gelegenheit, denn Altintop wird zusammen mit Gekas im Sturm beginnen. Im Mittelfeld spielen Clark und Caio sowie Heller und Korkmaz auf den Außenbahnen, in der Abwehr stehen Jung, Franz, Bellaïd und Tzavellas vor Torhüter Fährmann.

Für Palermo beginnt die neue Saison erst am 29. August gegen Cagliari Calcio, so dass Trainer Rossi noch viel Zeit für die Vorbereitung hat, was auch bitter nötig ist. Schließlich gilt es, eine fast völlig neue Mannschaft zusammen zu stellen. 23 Spieler verließen die Rosanero, dafür gab es bislang 24 Neuzugänge zu vermelden, von denen immerhin vier in der Startaufstellung stehen. Zudem kamen die Sizilianer beim letzten Testspiel gegen den VfL Bochum über ein 2:2 nicht hinaus.

Während die Mannschaften unter den scharrenden Klängen von DJ Ötzi das Spielfeld betreten, beginnt es pünktlich heftig zu regnen. Passend zu diesem Wetter scheint auch die Eintracht noch in der Kabine zu sein. Palermo kann fast nach Belieben im Mittelfeld kombinieren und die Lücken in der neuformierten Raute nutzen. So bereits in der 3. Spielminute, als Hernandez einen langen Ball aus der eigenen Hälfte bekommt und Bellaïd davon sprintet. Torhüter Fährmann kommt hinaus und hat Glück, dass der 20-jährige Uruguayer den Ball knapp neben den linken Pfosten schlenzt. Weiter bestimmen die Rosanero mit schnellen Spielzügen das Geschehen und zwingen Fährmann zu einigen Paraden.

Dann aber die 11. Spielminute, Caio läuft auf halblinks nach vorne und hebt das Leder wunderschön vor das rechte Fünfmetereck zu Gekas, der aber mit seinem Flachschuss am glänzend parierenden Sirigu scheitert. Im direkten Gegenzug ist es Maccarone, der aus 16 Metern abzieht. Doch erneut ist Torhüter Fährmann auf dem Posten und kann den Ball um den Pfosten lenken. Palermo macht weiter viel Druck, dann aber bekommt Korkmaz das Leder auf der linken Außenbahn, um nach vorne zu sprinten. Mit einem kurzen Haken lässt er seinen Gegenspieler ins Leere laufen und zieht aus achtzehn Metern ab. Aber Torhüter Sirigu kann den Ball mit einer schnellen Faustabwehr über die Latte lenken (19.).

Erst nach knapp einer halben Stunde kommen die Frankfurter etwas besser ins Spiel und können sich ein wenig in der Hälfte der Rosanero festsetzen, doch trotz einiger gelungener Kombinationen will der letzte Pass in die Spitze einfach nicht gelingen. Es läuft bereits die 42. Spielminute, auf Höhe der Mittellinie erkämpft sich Heller das Leder und spurtet plötzlich in Richtung Strafraum, um etwas überhastet abzuziehen. Neben ihm schimpft unterdessen Gekas wie ein Rohrspatz, da er in weit besserer Schussposition war. Nur eine Minute später verliert Altintop im Zusammenspiel mit Tzavellas den Ball und die Italiener kontern über die nun verwaiste rechte Außenbahn. Der Ball wird vor den Strafraum geflankt, Maccarone ist schneller als Bellaïd und zieht nach rechts Richtung Fünfmeterraum, um zu schießen. Franz grätscht ihm entgegen, um den Ball unglücklich über den bereits in die Ecke hechtenden Fährmann ins Netz abzufälschen. Zum 1:0 für Palermo (43.), dem Pausenstand.

Zur zweiten Halbzeit kommen Fenin, Rode und Ochs für Gekas, Heller und Jung in die Partie. Und diesmal starten die Frankfurter sofort mit Schwung. Die 48. Spielminute, es gibt Ecke von der linken Seite, die Tzavellas hoch in den Strafraum schlägt. Dort wird geschoben und gerangelt, Franz fällt, Altintop trifft, doch Schiedsrichter Kollegger hat bereits gepfiffen und zeigt auf den Elfmeterpunkt. Altintop schnappt sich das Leder und haut es unhaltbar für Torhüter Sirigu flach in die rechte Ecke. Zum 1:1-Ausgleich (49.).

Weiter bestimmt die Eintracht das Spiel mit direkten Spielzügen, diesmal über Ochs und Fenin auf der rechten Außenbahn, der zu Caio im Halbfeld passt. Caio zieht aus zwanzig Metern ab, doch der Ball geht um Zentimeter am linken Pfosten vorbei (57.). Drei Minuten später läuft erneut ein schneller Angriff über Fenin, der zu Altintop im Strafraum passt, dort aber umgerissen wird. Diesmal bleibt der Pfiff allerdings aus. Nachdem zehn Minuten lang nicht viel passiert, bringt Trainer Skibbe Kittel für den blassen Clark in die Partie. Und kurz darauf setzt Korkmaz zu einem Sprint auf der linken Außenbahn an, um das Leder zu Altintop im Halbfeld zu spielen. Altintop sieht Fenin sich freilaufen und legt dem 23-Jährigen den Ball zentimetergenau in den Lauf, so dass der die Kugel wunderbar über den ihm entgegen stürzenden Torhüter Sirigu ins linke Toreck heben kann. Zum 2:1 für die Eintracht (71.), dass nicht nur Trainer Skibbe begeistert: "Das war ein herrlicher Angriff, überhaupt hat Halil sehr gut gespielt."

In der Schlussviertelstunde wogt das Spiel hin und her, Korkmaz testet mit einem Fernschuss Torhüter Sirigu und auch Fährmann auf der anderen Seite hat noch einmal Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Doch es bleibt beim 2:1, dem achten Sieg im achten Vorbereitungsspiel, mit dem Michael Skibbe zufrieden ist: "Auch gegen Palermo hatten wir in den ersten zehn Minuten wieder unsere Probleme, aber danach haben wir richtig gut gespielt, sauber kombiniert und bis auf die Anfangsphase das Spiel kontrolliert. Dennoch ist das Ergebnis absolut sekundär, die Mannschaft hätte auch nicht weniger Selbstvertrauen, wenn wir 1:2 verloren hätten. Wichtig ist, dass wir uns zum Start gut vorbereitet fühlen und das tun wir."

Zudem zieht er ein positives Resümee der bisherigen Vorbereitung: "Viele haben sich mit einer guten Leistung empfehlen können. Gerade im zentralen Mittelfeld wie auch in der Offensive, sowohl auf den Flügeln als auch vorne, habe ich eine große Auswahl", um zur noch offenen Torwartfrage blumig zu ergänzen: "Wir sind mit Fährmanns Entwicklung sehr zufrieden. Ralle ist ein großer Konkurrent, er ist viel reifer und erwachsener geworden. Meine Entscheidung will ich den beiden aber erst ein oder zwei Tage vor dem Pokalspiel in Wilhelmshaven mitteilen. Es wird eine knappe Entscheidung, die schwierigste überhaupt, weil sie ja dauerhaft sein wird".


Randnotiz

Bei der Eintracht bekam Juvhel Tsoumou, der in den vergangenen zwei Spielzeiten zu zehn Einsätzen bei den Adlern kam, keinen neuen Vertrag mehr. Nun unterschrieb der 19-Jährige nach einem einwöchigen Probetraining einen Kontrakt über zwei Jahre beim Zweitligisten Alemannia Aachen. (tr)

 

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