FC Union Niederkalbach
07 - Eintracht Frankfurt |
Freundschaftsspiel 2010/2011
1:14 (0:13)
Termin: Sa 24.07.2010
Zuschauer: 2.500
Schiedsrichter: Klaus Montag (Dietershan)
Tore: 0:1 Marcel Heller (2.), 0:2 Marcel Heller (7.), 0:3 Benjamin Köhler (9., Handelfmeter), 0:4 Ioannis Amanatidis (12.), 0:5 Theofanis Gekas (17.), 0:6 Caio (21.), 0:7 Benjamin Köhler (27.), 0:8 Caio (30.), 0:9 Theofanis Gekas (34.), 0:10 Theofanis Gekas (37.), 0:11 Caio (42.), 0:12 Pirmin Schwegler (43.), 0:13 Theofanis Gekas (44.), 0:14 Ümit Korkmaz (62.), 1:14 Johannes Krack (66.)
FC Union Niederkalbach 07 | Eintracht Frankfurt |
|
1. Halbzeit
|
Wechsel
|
2. Halbzeit |
Spielertrainer
|
Trainer |
Eine Halbzeit für die Ewigkeit ... "And the winner is ... Niederkalbach!” Es ist nicht überliefert, in welcher Form die Auslosung bei dem Energieversorger und Sponsor der Eintracht am 9. Juli stattgefunden hat, gewonnen hat in jedem Fall der 1500-Einwohner-Ortsteil der Gemeinde Kalbach im Landkreis Fulda. Vierzehn Tage Zeit hat der Verein, der in der Kreisliga A Schlüchtern spielt, sich auf das Freundschaftsspiel gegen den Bundesligisten vorzubereiten. "Der Eintracht steht unser gesamtes Sportlerheim zur Verfügung. Ansonsten kamen vom Verein eher Empfehlungen. So zum Beispiel, dass wir keine Auswahl stellen, sondern mit unseren eigenen Leuten spielen sollen. Das werden wir auch tun", erzählt Markus Möller, Vorstand des FC Union 07, um zu ergänzen: "Wir haben mit der Eintracht abgemacht, dass wenn wir 1:1 spielen, das Rückspiel in der Commerzbank-Arena steigt. Nein, im Ernst: Ein Ehrentreffer und dazu hinten alles, was unter 15 bleibt – das wäre ein schöner Erfolg." Mehr als 15 Tore zu schießen ist jedoch die Vorgabe von Michael Skibbe an seine Profis, um am Sonntag trainingsfrei zu haben. Dabei müsste er seine Mannschaft eigentlich gar nicht anspornen, denn in dieser Phase der Vorbereitung ist der interne Kampf um die Plätze in der Stammelf bereits entbrannt. Die Einheiten werden intensiver und auch die Zweikämpfe bei den Trainingsspielen immer verbissener. So ist eine Rangelei zwischen Amanatidis und Franz am Freitag zwar ein gefundenes Fressen für die Medienvertreter, doch Trainer Skibbe wiegelt genau wie die zwei Streithähne schnell ab: "So etwas kommt immer mal wieder vor im Training. Maik hat gefoult, Ioannis ist wie ein HB-Männchen hochgegangen, dann haben sie sich unterhalten und gut war’s." "Wir sind dreißig Spieler, da geht es schon mal zur Sache", meint auch Patrick Ochs, der stellvertretende Kapitän für Chris, der am Freitag in München an der Leiste operiert wurde und bei optimalem Heilungsverlauf vielleicht nur vierzehn Tage pausieren muss. Eine bis zwei Wochen aussetzen muss auch Cenk Tosun, der sich im Training eine Kniegelenksstauchung sowie eine Zerrung zugezogen hat. So wird der 19-Jährige die Fahrt nach Osthessen genau so wenig antreten, wie Nikolov, Fährmann, Ochs, Russ und Kittel, denen eine Pause gegönnt wird. Gegen die Hobbyfußballer spielen in der ersten Halbzeit Jung, Franz, Bellaïd und Tzavellas in der Abwehr vor Torhüter Rössl, Schwegler, Caio, Heller und Köhler bilden das Mittelfeld und für viele Tore sorgen sollen Amanatidis und Gekas im Sturm. Vor dem Anstoß auf dem Sportplatz Niederkalbach bekommt der stellvertretende Kapitän Schwegler zunächst ein Geschenk der besonderen Art überreicht. Eine Betonmischmaschine für "eine bombenfeste Abwehr" in der neuen Runde. Ob diese künftig im Büro von Heribert Bruchhagen stehen wird, ist nicht bekannt. Auf dem Platz ist sie jedenfalls nicht erforderlich, denn vom Anpfiff weg kennt das Spiel nur eine Richtung - die zum Tor des Kreisligisten. So dreht vor allem Heller zu Beginn mächtig auf und überläuft seine Gegner mit schnellen Sprints gleich reihenweise, um die ersten beiden Tore zu erzielen (2. / 7.). Nach einem Handspiel im Strafraum gibt es zwei Minuten später Elfmeter für die Eintracht. Köhler schnappt sich den Ball forsch vor Amanatidis und verwandelt sicher zum 3:0. Auch nach dieser schnellen Führung lassen die Adler nicht nach, mit schnellen direkten Pässen verteilen vor allem Schwegler und Caio die Bälle, um das Mittelfeld zu überbrücken und sich Torchance um Torchance zu erspielen. So erzielen Amanatidis (12.), Gekas (17.) und Caio (21.) die Treffer zum zwischenzeitlichen 6:0. Weiterhin wird der Kreisligist in die eigene Hälfte gedrängt und sucht sein Heil mit langen Bällen auf die Stürmer. Doch bei den wenigen Konterchancen stehen Franz und Bellaïd sicher, so dass es für Torhüter Rössl ein viel zu ruhiger Nachmittag wird. Tzavellas nutzt dafür die ungewohnte Freiheit in der Abwehr, um immer wieder mit nach vorne zu gehen. Der Lohn der konzentrierten Mannschaftsleistung sind weitere sieben Treffer bis zur Pause, die Köhler (27.), Caio (30. / 42.), Gekas (34. / 37. / 44.) und Schwegler (43.) erzielen. Mit Ausnahme des beschäftigungslosen Rössl wechselt Michael Skibbe zur Halbzeit seine komplette Mannschaft aus, so dass nun Steinhöfer, Titsch-Rivero, Vasoski sowie Petkovic in der Abwehr stehen und Rode, Clark, Meier und Korkmaz das Mittelfeld bilden. Im Sturm spielen Altintop und Fenin. Auch die "zweite Garnitur" legt schnell los, doch irgendwie fehlt den Spielern die Genauigkeit und Entschlossenheit des ersten Teams. So treffen Fenin und Steinhöfer in der Folge nur den Pfosten, zudem kann sich der nun für Timo Möller im Kasten stehende Torhüter Förster von der SG Rückers ein ums andere Mal mit schönen Paraden auszeichnen, was ihn nach dem Spiel sehr freut: "So ein Spiel machst du nur einmal im Leben, ich hatte mir zwar vorgenommen, den ein oder anderen Ball rauszuholen, aber das es so läuft ..." Überhaupt scheint es mit der Abstimmung nicht so weit
her zu sein. Altintop unterlaufen ungewohnt viele Abspielfehler und auch
auf der linken Außenbahn stehen sich Petkovic und Korkmaz oft gegenseitig
auf den Füssen. Dafür nutzt der 23-jährige Österreicher seine Chance und
netzt in der 62. Spielminute zum 14:0 ein. Vier Minuten später schlägt
Niederkalbach mal wieder einen Ball aus der eigenen Hälfte, der im Halbfeld
landet. Titsch-Rivero und Petkovic sind sich nicht einig, so dass A-Jugendspieler
Krack losläuft und das Leder aus 20 Metern in den Winkel drischt. Zum
viel umjubelten 1:14-Ehrentreffer (66.), der ihn im Gegensatz zu Trainer
Skibbe sehr glücklich macht: "Absolut geil, ein Traum."
|